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Cruiser im April 2012

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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Kultur<br />

Theater: Amerika<br />

Ein Schiff kommt an <strong>im</strong> Schiffbau:<br />

Frank Castorf bearbeitet<br />

den unvollendeten Roman<br />

«Amerika» von Franz Kafka<br />

neu für die Bühne.<br />

Am 14. <strong>April</strong> feiert Franz Kafkas «Amerika» unter<br />

der Regie von Frank Castorf in der Halle<br />

des Schiffbaus Premiere. Frank Castorf, der am<br />

Schauspielhaus zuletzt «Der Hofmeister» und<br />

«Die schwarze Spinne/Pilatus’ Traum» inszenierte,<br />

bringt damit zum ersten Mal ein Werk<br />

von Franz Kafka auf die Bühne.<br />

Die Geschichte handelt vom siebzehnjährigen<br />

Karl Rossmann, der von seinen armen Eltern<br />

nach Amerika geschickt wurde, weil ihn ein<br />

Dienstmädchen verführte und ein Kind von<br />

ihm bekommen hatte. Er ist «Der Verschollene»,<br />

wie Franz Kafka seinen Roman gemäss einer<br />

Briefnotiz betiteln wollte. Sein Freund, Nachlassverwalter<br />

und Herausgeber Max Brod, setzte<br />

indes als Titel «Amerika» durch und dramatisierte<br />

später selbst die Uraufführung, welche<br />

1957 <strong>im</strong> Pfauen stattfand.<br />

Serie: Game of<br />

Thrones<br />

Die aufwändig produzierte<br />

Fantasie-Serie «Games of<br />

Thrones» findet ihren Weg ins<br />

He<strong>im</strong>kino. Könige und Königinnen,<br />

Ritter und Abtrünnige<br />

– sie alle spielen das «Spiel<br />

um den Thron», bei dem man<br />

gewinnt – oder stirbt.<br />

Der Winter naht – und er kann ein Leben lang<br />

andauern. Der Kampf um den Eisernen Thron<br />

hat begonnen. Er wird sich vom Süden, wo die<br />

Hitze den Nährboden für Intrigen, Affären und<br />

Komplotte bereitet, über den ausgedehnten Osten<br />

hin zum kalten Norden erstrecken. Dort,<br />

wo eine Mauer aus Eis das Königreich vor den<br />

dunklen Mächten schützt. Dies die spannende<br />

Einleitung der episch angelegten Serie von David<br />

Benioff und D.B. Weiss.<br />

DVD: Weekend<br />

Neu auf DVD: Ein ebenso<br />

kompromissloser wie ehrlicher<br />

Liebesfilm über Sex,<br />

Int<strong>im</strong>ität und Liebe, in dem<br />

sich jeder ein bisschen wiederfinden<br />

wird.<br />

Freitagnacht <strong>im</strong> Club. Russell ist auf der Suche<br />

– Blicke, Drinks, tanzen, cruisen – und kurz bevor<br />

das Licht angeht, n<strong>im</strong>mt er Glen mit nach<br />

Hause. So weit, so gewöhnlich. Doch was erst<br />

mal ganz nach einem unverbindlichen, alkoholgetränkten<br />

One-Night-Stand aussieht, von<br />

dem nicht viel mehr als vielleicht ein schaler<br />

Nachgeschmack und Kopfschmerzen zu erwarten<br />

sind, geht mit dem morgendlichen Kaffee<br />

rasant in die Tiefe. Und be<strong>im</strong> obligatorischen<br />

Telefonnummerntausch wird klar: Da ist mehr.<br />

Bereits wenige Stunden später sehen sich die<br />

beiden wieder. Während dem Rest des Wochenendes<br />

in Bars und Betten, zwischen Alkohol und<br />

Drogen. Sie erzählen sich Geschichten, haben<br />

Sex und stürzen sich allmählich in eine komplizierte<br />

und hochemotionale Romanze.<br />

Die Kritik reagierte bislang begeistert auf die<br />

schwule Romanze. So schrieb etwa «Der Spiegel»:<br />

Ein Film über die kleine Tür zum Glück, die<br />

sich <strong>im</strong>mer nur ganz kurz öffnet, und vielleicht<br />

für <strong>im</strong>mer verschlossen bleibt, wenn man nicht<br />

hindurchgeht. Wer es doch tut, kann nur gewinnen.»<br />

Das Werk von Andrew Haigh gewann<br />

darüber hinaus diverse Preise, so den Preis der<br />

Jury als «Bester Spielfilm» am internationalen<br />

Queer-Festival in Hamburg.<br />

Ab sofort auf DVD.<br />

© pd<br />

Geschrieben zwischen 1911 und 1914, ist «Amerika»<br />

der erste der drei Romane Kafkas und blieb<br />

unvollendet – die Geschichte sei «ins Endlose<br />

angelegt», schrieb Kafka bedauernd an Felice<br />

Bauer. Anders als der verleumdete Josef K. in<br />

«Der Prozess» und der Landvermesser K. in «Das<br />

Schloss» begibt sich K. Rossmann auf verhältnismässig<br />

reales Terrain: In den Vereinigten Staaten<br />

von Nordamerika sucht er seine berufliche<br />

und soziale Chance.<br />

Schiffbau Zürich<br />

Premiere: Samstag, 14. <strong>April</strong>, 19 Uhr<br />

www.schauspielhaus.ch<br />

© pd<br />

Die von der Kritik gelobte Serie basiert auf dem<br />

Roman «Das Lied von Eis und Feuer» von George<br />

R. R. Martin. Ein dankbarer Stoff für ein Fantasy-Spektakel<br />

der Sonderklasse. Obwohl eine US-<br />

Produktion, kommt «Games of Thrones» überaus<br />

freizügig daher. Die Brutalität steht dem<br />

aber in Nichts nach. Bereits in der ersten Folge<br />

wird der Zuschauer Zeuge diverser abgeschnittener<br />

Köpfe und Gliedmassen.<br />

Regisseur David Benioff sprach zu Recht von<br />

den «Sopranos der Mittelerde». Zwar bleibt die<br />

Serie eindeutig dem Fantasy-Genre zugehörig,<br />

doch spielen die fantastischen Elemente eine<br />

eher untergeordnete Rolle. Es lohnt sich zudem<br />

zu erwähnen, dass die Original-Geschichte<br />

ohne Zweifel von Marion Z<strong>im</strong>mer Bradleys<br />

«Darkover-Zyklus» inspiriert wurde.<br />

Ab 30. März auf DVD & Blu-ray<br />

© pd<br />

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