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99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen

Mühlviertler Schätze. Das Buch zu "99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen". Geschichten von Leuten für Leute.

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<strong>99</strong> <strong>Sachen</strong>, <strong>die</strong> <strong>wir</strong> <strong>im</strong> <strong>Mühlviertel</strong> <strong>machen</strong>: Kulinarik<br />

SAFRAN<br />

Qrisu Steurer erntet in Liebenau das<br />

teuerste Gewürz der Welt<br />

Safran-Pflanzen haben es gerne<br />

warm. Im mittleren Osten ist <strong>die</strong>se<br />

Krokusart behe<strong>im</strong>atet, <strong>die</strong> weltweit<br />

größten Produzenten sind der<br />

Iran und Afghanistan. Auch <strong>im</strong> Mittelmeerraum<br />

werden sie angebaut.<br />

In Österreich findet man sie in der<br />

Wachau - und seit einiger Zeit auch<br />

<strong>im</strong> <strong>Mühlviertel</strong>, ausgerechnet in der<br />

höchstgelegenen Gemeinde, in Liebenau.<br />

Hier, auf 970 Höhenmetern,<br />

hat Qrisu Steurer in seinem Garten<br />

500 Knollen gepflanzt.<br />

Ein Versuch, der durchaus riskant ist,<br />

erzählt er. Wenn in der Blütezeit das<br />

Wetter nicht passt, ist vieles verloren.<br />

Ein Frost oder Schneefall <strong>im</strong> Herbst -<br />

und <strong>die</strong> Ernte kann man vergessen.“<br />

Er hat sich trotzdem nicht abbringen<br />

lassen. Die Knollen kaufte er in Frankreich,<br />

<strong>im</strong> Hochsommer setzte er sie in<br />

<strong>die</strong> Erde und <strong>im</strong> Oktober konnte er <strong>die</strong><br />

kostbaren Fäden aus den violetten<br />

Blüten pflücken.<br />

Drei rote Stempelfäden enthält eine<br />

Safran-Blüte. Die gelben – <strong>die</strong> männlichen<br />

- sind als Gewürz unbrauchbar.<br />

400 rote Fäden ergeben etwa ein<br />

Gramm, dafür bekommt man ab zehn<br />

Euro aufwärts. Auch wenn in seinem<br />

Garten eines der teuersten Gewürze<br />

der Welt wächst: Reich <strong>wir</strong>d der<br />

Mühlviertler Safranbauer also nicht so<br />

schnell. Für ein Kilo müsste er einen<br />

ganzen Hektar anbauen. Da belässt<br />

er es lieber bei ein paar überschaubaren<br />

Quadratmetern. Die Ausbeute<br />

reicht ihm, um auch kulinarisch nach<br />

Herzenslust zu exper<strong>im</strong>entieren. Und<br />

noch ein Lohn für <strong>die</strong>se Mühen ist ihm<br />

sicher: Die meisten Knollen teilen sich.<br />

Im nächsten Jahr blühen wahrscheinlich<br />

noch mehr Krokusse in seinem<br />

Versuchsgarten.<br />

Erntezeit: Die roten Stempelfäden der Safranblüte beinhalten das kostbare Gewürz.<br />

Foto © Steurer<br />

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