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99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen

Mühlviertler Schätze. Das Buch zu "99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen". Geschichten von Leuten für Leute.

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<strong>99</strong> <strong>Sachen</strong>, <strong>die</strong> <strong>wir</strong> <strong>im</strong> <strong>Mühlviertel</strong> <strong>machen</strong>: Sehenswertes<br />

DIE BUCKLWEHLUCK’N<br />

Um den mächtigen Felsen in<br />

St. Thomas ranken sich viele Legenden<br />

Wer durch den gespaltenen Felsblock klettert, <strong>wir</strong>d angeblich nicht nur Schmerzen,<br />

sondern auch <strong>die</strong> Sünden los. Ein Versuch kann nicht schaden…<br />

Foto © Gemeinde St. Thomas<br />

Im <strong>Mühlviertel</strong> gibt es viele mystische<br />

Plätze. Einer davon ist <strong>die</strong> Bucklwehluck‘n.<br />

Mitten in St. Thomas, auf<br />

einer mächtigen Felsplatte, wo einst<br />

eine romanische Steinburg stand,<br />

liegt <strong>die</strong>ser gespaltene Granitbock.<br />

Der Legende nach hat er eine heilende<br />

Wirkung auf Körper und Geist: Wer<br />

von Ost nach West hindurchkriecht,<br />

soll nicht nur seine Schmerzen loswerden,<br />

sondern auch <strong>die</strong> Sünden<br />

abstreifen können. „Diese Tradition<br />

reicht bis in <strong>die</strong> Ur- bzw. Frühgeschichte“,<br />

erzählt Tourismus-Obfrau<br />

Regina Hürner. „Heute ist das Steingebilde<br />

aber vor allem Unterhaltung<br />

für tausende von Besuchern.“<br />

74<br />

Einige von ihnen schwören durchaus<br />

auf <strong>die</strong> Heilkraft des Steins. Erwiesen<br />

ist, dass hier, wie auch auf<br />

vielen anderen Plätzen in der Gegend,<br />

eine starke Radonstrahlung<br />

auftritt. Das Gas dürfte in der Tiefe<br />

in Wasser gelöst sein. Balneologen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> therapeutische Anwendung<br />

von natürlichen Heilgasen untersuchen,<br />

schreiben dem radioaktiven<br />

Edelgas in niedrigen Dosen<br />

eine entzündungshemmende und<br />

schmerzlindernde Wirkung zu. Wer<br />

nicht geheilt <strong>wir</strong>d, kann zumindest<br />

<strong>die</strong> fantastische Aussicht genießen.<br />

Zu verdanken ist <strong>die</strong> Legende übrigens<br />

dem bösen Grafen Bodo<br />

von Klingenberg. „Als er einen alten<br />

Diener zu Tode schinden wollte,<br />

versteckte sich der Kranke in der<br />

Spalte der Bucklwehluckn und fühlte<br />

sich plötzlich geheilt. Das soll sich<br />

<strong>im</strong> 12. Jahrhundert ereignet haben“,<br />

erzählt Regina. Es heißt auch, dass<br />

<strong>die</strong> Bucklwehluck‘n auf dem Nacken<br />

eines Ungetüms liegt. Vor undenklichen<br />

Zeiten hatte es der Apostel<br />

Thomas mit dem Stein beschwert.<br />

Bisweilen stöhnt das Ungetüm<br />

unter der Last und stößt heißen<br />

Dampf aus.

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