99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen

99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen: Altes Handwerk
KRIPPENBAUEN
Josef Reingruber aus Haibach baut für
die Heilige Familie das Mühlviertel in Miniatur
Mit viel Liebe zum Detail entstehen Josef Reingrubers Krippen.
Foto © privat
Vor rund 20 Jahren hat Josef Reingruber
sein erstes Kripperl gebaut.
Seither lässt ihn diese Leidenschaft
nicht mehr los. Unzählige Stunden
verbringt der 86-jährige Haibacher
in seiner Werkstatt und arbeitet
an seinen detailverliebten Werken.
Seine Krippen sind Mühlviertler
Bauernhöfe und Bergbauernhöfe
im Miniaturformat. Was ihn immer
wieder aufs Neue daran fasziniert,
ist die detailgetreue und maßstabsgerechte
Darstellung der Personen
und Gebäuden. „Man schafft
da eine kleine Welt für sich“, erzählt
er schmunzelnd und betrachtet die
fertige Krippe mit Genugtuung.
Für die Materialien greift er das auf,
was gerade zu finden ist. Ein paar
Lärchenbretter werden zu Schindeln
und zur Gebäudekonstruktion,
aus Kork werden die Steinbloßmauern
nachgebildet und das Moos aus
dem nahen Wald das Grundmaterial
für den Boden. Die Heilige Familie,
die hier einzieht, samt Hirten, Königen,
Ochs und Esel, kauft er als
fertige Figuren zu.
Mit 86 Jahren zählt Josef zu den
Ältesten seiner Zunft. „Die tiefe
Liebe zur Sache, handwerkliches
Geschick, die nimmermüde Phantasie
und die unentwegte Geduld, zusammengefasst
in einem gläubigen
Herzen – das ist es, was ein Krippenbauer
braucht“, erzählt er. Und
nebenbei hält ihn sein Hobby auch
geistig fit: „Man muss sich ständig
in die ganze Materie hineindenken
und die fusselige Kleinarbeit wirkt
sich auch positiv auf die Feinmotorik
aus.“
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