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Intakter Gebirgswald erfüllt diverse Funktionen, die für unsere Gesellschaft und ihre nachhaltige<br />
Entwicklung wichtig sind. (Bilder: GR Holz)<br />
G<br />
raubünden blickt auf eine reiche Holzbautradition zurück.<br />
Die Zimmerleute von einst waren oftmals Holzfäller,<br />
Säger und Konstrukteure in einer Person. Heutiger<br />
Holzbau hat aber nichts mehr mit den historischen Bauweisen,<br />
mit dem Chalet von einst oder mit dem Bauen für sozial<br />
einfachere Schichten zu tun. Auch beschränkt er sich heute<br />
nicht auf Wohnhäuser oder Hallenkonstruktionen. Diese<br />
Zeiten sind vorbei. Holz als Werk- und Baustoff geht heute<br />
neue, bisher nicht vorstellbare Wege. Es erlebt ein Revival.<br />
Mit modernen Maschinen und Abbundanlagen, mit moderner<br />
Architektur und Ingenieurkunst sowie mit dem Knowhow<br />
von ganz unterschiedlichen Fachleuten werden heute<br />
Holzbauten realisiert, die bis vor Kurzem undenkbar erschienen.<br />
Die Bausysteme sind mittlerweile so ausgeklügelt, dass<br />
mehrgeschossige, grossvolumige Mehrfamilienhäuser möglich<br />
sind. Dank einer detaillierten Planung, der industriellen<br />
Vorfertigung in wettergeschützten Hallen und modernsten<br />
Maschinen gibt es kaum Bauaufgaben, die nicht wirtschaftlich<br />
und ökologisch in Holz realisiert werden können.<br />
DER WALD <strong>–</strong> AUSGANGSPUNKT DES HOLZKREISLAUFS<br />
Nebst der Holzproduktion erfüllt der Wald unzählige Funktionen,<br />
die für unsere Gesellschaft und ihre nachhaltige<br />
Entwicklung wichtig sind. Die Holznutzung und die Waldwirtschaft<br />
beeinflussen sowohl die Qualität unserer Wälder<br />
und Landschaften als auch die Qualität des Rohstoffs Holz.<br />
Die Schweizer Wald- und Holzwirtschaft ist ein wichtiger<br />
Arbeitgeber : Rund 80 000 Menschen finden ihren Arbeitsplatz<br />
in der Waldwirtschaft, Sägerei, im Handel, der Holzwerkstoffproduktion,<br />
Verpackungs- und Palettenindustrie<br />
sowie in der Zimmerei, Schreinerei und Möbelproduktion.<br />
Der Holzbau wächst rasant und mit ihm das Arbeitsplatzangebot.<br />
Auch in <strong>Graubünden</strong> sind Wald- und Holzwirtschaft<br />
volkswirtschaftlich bedeutend : 4000 Menschen finden<br />
in diesem Kanton Arbeit in diesem Bereich. Viele dieser<br />
Arbeitsplätze liegen in Randgebieten.<br />
DER BÜNDNER WALD<br />
<strong>Graubünden</strong> ist einer der waldreichsten Kantone der Schweiz.<br />
Ein Drittel der Fläche ist mit Wald bestockt. Im Bündner<br />
Wald wächst mehr Holz nach, als genutzt wird. Der Holzvorrat<br />
nimmt deshalb laufend zu. Rund 60 Prozent der Waldfläche<br />
in <strong>Graubünden</strong> schützt die Bevölkerung, Dörfer und<br />
Strassen direkt vor Lawinen, Steinschlag und Erdrutsch. Damit<br />
die Stabilität der Wälder vorhanden bleibt, muss der Wald<br />
gepflegt werden. Jedes Jahr wird in <strong>Graubünden</strong>, gestützt auf<br />
sorgfältig erarbeitete Planungsgrundlagen, Jungwald in der<br />
Grösse von 1000 Fussballfeldern gepflegt. Die Pflege der<br />
Schutzwälder ist aufwendig und die Gemeinden erbringen<br />
für die Öffentlichkeit grosse, oft unentschädigte Leistungen.<br />
In den letzten fünf Jahren wurden in öffentlichen und privaten<br />
Wäldern durchschnittlich rund 410 000 Kubikmeter Holz<br />
pro Jahr genutzt. Der Holzertrag pro Kubikmeter ist seit<br />
1982 gesunken, während im gleichen Zeitraum die gesamten<br />
Produktionskosten stark gestiegen sind. Dadurch sieht sich<br />
die Forstwirtschaft finanziellen Schwierigkeiten gegenübergestellt<br />
und ist auf die Unterstützung durch Bund und Kanton<br />
angewiesen. Die aktuelle Frankenstärke verschärft die<br />
Situation für die exportorientierte Waldwirtschaft zusätzlich.<br />
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