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DorfStadt 07-2016

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

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2 • <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>07</strong>/<strong>2016</strong> • 19.05.<strong>2016</strong><br />

ALTONA AKTUELL<br />

Neues aus dem Bezirksrathaus | Wolf Achim Wiegand<br />

<strong>DorfStadt</strong>-Redakteur Wolf<br />

Achim Wiegand Foto: privat<br />

Moin, liebe Leser,<br />

unsere Freie und Hansestadt sei<br />

die „Hauptstadt des Protests“,<br />

schrieb kürzlich ein Kommentator.<br />

Flüchtlingsunterkünfte,<br />

gefällte Bäume, neue Supermärkte<br />

– der Widerstand gegen<br />

ein Projekt sei Planern so gut<br />

wie sicher. Tatsache ist: die<br />

hamburgische Gesetzgebung<br />

macht uns Bürgern die Korrektur<br />

von Politik und Verwaltung<br />

relativ einfach. Das ist<br />

eine demokratische Errungenschaft,<br />

keine Frage. Andererseits<br />

schränkt manche Blockade<br />

die Arbeit gewählter Volksvertreter<br />

stark ein, behindert Projekte,<br />

die dringend sind. Muss<br />

der Gesetzgeber nachsteuern?<br />

Was sagen SIE? Bitte Mail an<br />

redaktion@dorfstadt.de ---<br />

Und damit zu den Meldungen:<br />

„Belastete“<br />

Straßennamen<br />

Nienstedten/Otmarschen – Darf<br />

die Georg-Bonne-Straße weiter<br />

Georg-Bonne-Straße heißen?<br />

Laut Landeszentrale für politische<br />

Bildung war der Arzt und<br />

Sanitätsrat Bonne (1859–1945)<br />

nicht nur Gründer des Bauvereins<br />

der Elbgemeinden, sondern<br />

zugleich bekennender Antisemit<br />

und Fan von Adolf Hitler.<br />

Ob die Bezirksversammlung<br />

dem Senat eine Umbenennung<br />

der parallel zur Elbchaussee<br />

verlaufenden Georg-Bonne-<br />

Straße vorschlagen wird, ist<br />

noch unklar. Aktuell diskutiert<br />

wird indes über die Walderseestraße<br />

in Othmarschen, benannt<br />

nach Generalfeldmarschall<br />

Alfred Graf Waldersee<br />

(1832–1904), der in China brutal<br />

gegen Aufständische vorging.<br />

Falscher Aal<br />

in der Suppe<br />

Altona-Altstadt – TV-Koch<br />

Steffen Henssler ist ins Visier<br />

der Lebensmittelkontrolleure<br />

vom Bezirksamt Altona geraten.<br />

Bei einer Kontrolle seiner<br />

japanischen Fusionsküche im<br />

beliebten Restaurant „Henssler<br />

& Henssler“ (Große Elbstraße<br />

160) fanden die Prüfer in der<br />

Küche artengeschützte Aalfilets.<br />

Bei dem Verstoß gegen das<br />

Bundesnaturschutzgesetz ist<br />

der 37jährige Sushi-Koch aber<br />

offensichtlich selbst betuppt<br />

worden: bei seinem Lieferanten<br />

entdeckten Fahnder tonnenweise<br />

illegalen Fisch. Nun<br />

ermittelt der Staatsanwalt.<br />

Henssler selbst äußert sich<br />

nicht zu dem Vorfall.<br />

Hightech für<br />

Elbtunnel-Feuerwehr<br />

Othmarschen – Weil Unglücke<br />

in Unterführungen zu katastrophalen<br />

Folgen führen können,<br />

betreibt die Feuerwehr am<br />

Elbtunnel eine eigene Wache<br />

mit Sonderlöschfahrzeugen.<br />

Nun sollen die Brandbekämpfer<br />

am nördlichen Ausgang (Walderseestraße)<br />

ein neues, ultramodernes<br />

Gebäude bekommen.<br />

Von dort aus kann Brandschutz<br />

auch für die A-7-Deckel in Altona,<br />

Stellingen und Schnelsen<br />

geleistet werden. Baubeginn:<br />

Ende dieses Jahres. Baukosten:<br />

rund neun Millionen Euro.<br />

Bauende: 2019.<br />

„Ihr Arzt redet<br />

50 Sprachen“<br />

Osdorf – Ein praktisches neues<br />

System der ärztlichen Versorgung<br />

für Flüchtlinge hatte dieser<br />

Tage in der Zentralen Aufnahme<br />

Rugenbarg hamburgweite<br />

Premiere: ein „Medizin-<br />

Container“ mit Dolmetscher-<br />

Terminal. Das heißt: die im<br />

Transportbehälter komplett<br />

vorfabrizierte Arztpraxis verfügt<br />

über Internetverbindung<br />

zu einem Dolmetscher, der<br />

während der Behandlung in<br />

Wort und Bild live zugeschaltet<br />

wird. Vorteil: der eingesetzte<br />

Mediziner kann bei nicht<br />

Deutsch sprechenden Patienten<br />

zügig behandeln, weil der<br />

Sprechstundendialog simultan<br />

gedolmetscht wird. Zur Auswahl<br />

stehen fast 50 Sprachen.<br />

Schweinswale im Strom<br />

Elbvororte – Mit ein wenig<br />

Glück können Spaziergänger<br />

entlang des Elbufers zwischen<br />

Blankenese und Övelgönne ein<br />

Wunder der Natur beobachten.<br />

Nirgendwo sonst im Stadt-gebiet<br />

tauchen so oft Schweinswale<br />

auf. Die mit Delfinen verwandten<br />

und bis zu 1,5 m langen<br />

Säuger waren seit gut hundert<br />

Jahren fast nur aus Nordund<br />

Ostsee bekannt. Fachleute<br />

wie Denise Wenger von der<br />

Gesellschaft zur Rettung der<br />

Delphine (GRD, www.delfinschutz.org)<br />

schätzen, dass im<br />

Hamburger Elbwasser etwa 80<br />

bis 100 Tiere leben. Der Anleger<br />

Teufelsbrück eigne sich besonders<br />

gut zur Beobachtung<br />

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E l b v o r o r t e<br />

Wie hoch fliegt »Aeromys«?<br />

Drei Blankeneser Schüler haben sich für das Bundesfinale von Jugend forscht qualifiziert | Markus Krohn<br />

BLANKENESE<br />

Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler<br />

fiebern<br />

dem 51. Bundeswettbewerb<br />

von Jugend forscht<br />

Ende Mai <strong>2016</strong> in Paderborn<br />

entgegen. Unter dem<br />

Motto „Neues kommt von<br />

Neugier!“ hatten sich bundesweit<br />

mehr als 12 000 Jungforscher<br />

an der aktuellen Runde<br />

von Jugend forscht beteiligt.<br />

Drei davon haben als Schüler<br />

der Stadtteilschule Blankenese<br />

in ihrer Freizeit geforscht und<br />

sind als Hamburger Landessieger<br />

einer von 16 Bundesfinalisten.<br />

„Die Finalisten beweisen, dass<br />

wir in Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften und Technik<br />

über eine große Zahl vielversprechender<br />

junger Talente<br />

verfügen. Jugend forscht leistet<br />

einen wichtigen Beitrag, die<br />

Nachwuchskräfte zu finden, die<br />

wir in Wirtschaft und Wissenschaft<br />

benötigen. Neun von<br />

zehn erfolgreichen Nachwuchsforschern<br />

studieren später ein<br />

MINT-Fach“, sagt Dr. Sven<br />

Baszio, Geschäftsführender Vorstand<br />

der Stiftung Jugend<br />

forscht e.V. Der 51. Bundeswettbewerb<br />

wird gemeinsam<br />

ausgerichtet vom Heinz Nixdorf<br />

MuseumsForum als Bundespatenunternehmen<br />

und der<br />

Stiftung Jugend forscht e.V..<br />

Eine Reihe von Jungforschern<br />

hat sich für das Finale qualifiziert:<br />

So präsentieren drei Teilnehmer<br />

in Paderborn ihre mathematische<br />

Analyse des Verteilungsprozesses<br />

von Sammelbildern<br />

auf die Päckchen. Ihre<br />

Erkenntnisse dürften im Jahr<br />

der Fußball-EM viele Jugendliche<br />

interessieren. Feinstaub<br />

steht zunehmend im Fokus der<br />

Öffentlichkeit. Beim Bundeswettbewerb<br />

wird ein Überwachungs-,<br />

Warn- und Vorhersagesystem<br />

vorgestellt, das die<br />

jeweilige Feinstaubbelastung in<br />

Echtzeit mittels eines flächendeckenden<br />

Netzes selbst gebauter<br />

Sensoren ermittelt. Die<br />

aktuellen Werte sind über eine<br />

Smartphone-App abzurufen.<br />

An den Start geht ferner ein<br />

Jungforscher, der einen bionischen<br />

Elefantenrüssel entwickelte.<br />

Die Konstruktion wird<br />

pneumatisch bewegt und ist<br />

mit einem Mini-Computer ausgestattet.<br />

Sie könnte künftig<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

helfen oder auch in der Produktion<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Blankeneser Tüftler haben<br />

sich gerade erst mit ihrer<br />

Drohne »Aeromys« für die<br />

Bundespräsentation qualifiziert.<br />

Das besondere an der<br />

Blankeneser Drohne ist, dass sie<br />

nicht abstürzen kann – oder<br />

zumindest immer weich landet.<br />

Denn sie verfügt über einen<br />

Mechanismus, der bei Absturzgefahr<br />

einen Fallschirm auslöst.<br />

Zerstörte Drohnen gehören<br />

somit der Vergangenheit an.<br />

Die Entwicklung der Zwölftklässler<br />

Falk-Vincent van<br />

Appen (17) sowie den beiden<br />

Zwillingen Nick und Lasse<br />

Michaelis (18) besteht aus<br />

einem künstlichen neuronalen<br />

Netz mit 16 einzelnen Neuronen<br />

auf drei Ebenen. Diese sind<br />

so programmiert, dass sie lernen,<br />

Entscheidungen selbstständig<br />

zu treffen. Die Jungforscher<br />

bauten einen Quadrokopter<br />

inklusive Steuerung. Ein<br />

integrierter Beschleunigungssensor<br />

und ein Gyroskop ermit-<br />

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Macht Kindertanz!<br />

Fröhliche Gesichter nach Kindertanz-Aufführung<br />

Die neue Gruppe „Tänzerische<br />

Früherziehung“ für Mädchen<br />

und Jungen von 3–4 Jahren<br />

startet noch im Mai, immer<br />

dienstags 15.15 – 15.50 Uhr.<br />

Die Schnupperstunden dafür<br />

finden statt am Dienstag 24.<br />

teln dabei Flugdaten wie Beschleunigung,<br />

Geschwindigkeit<br />

und Rotation. In einer Serie<br />

von Trainingsflügen lernt das<br />

System die Parameter für einen<br />

stabilen Flug kennen und diese<br />

von einer Absturzsituation zu<br />

unterscheiden. Droht ein Absturz,<br />

schaltet sich der Motor<br />

sofort ab und ein Fallschirm<br />

öffnet sich.<br />

Das Jugend forscht Finale findet<br />

vom 26. bis 29. Mai <strong>2016</strong><br />

im Heinz Nixdorf MuseumsForum<br />

in Paderborn statt. Für die<br />

drei Jungforscher aus dem<br />

Begabtenförderprogramm der<br />

Stadtteilschule Blankenese und<br />

ihrer Betreuungslehrerin Alice<br />

Greven geht ein Traum in<br />

Erfüllung: „Natürlich wäre es<br />

schön, wenn es ein guter Platz<br />

wird, aber die Teilnahme am<br />

Das Forscherteam hat die Präsentation zum Bundeswettbewerb noch einmal überarbeitet: Vincent<br />

von Appen, Lasse Michaelis und Nick Michaelis aus dem 12. Jahrgang der STS Blankenese Foto: STSBL<br />

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Foto: Krohn<br />

und 31. Mai jeweils 15.15 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung.<br />

Ballettstudio Schüßler-Preuß<br />

Akeleiweg 16/Ecke Blomkamp<br />

Tel.: 800 59 59<br />

www.schuessler-preuss.de<br />

Bundeswettbewerb ist für die<br />

Schüler schon ein Riesenerfolg,<br />

der sich im Lebenslauf sehr gut<br />

macht“ freut sich die Pädagogin.<br />

Die <strong>DorfStadt</strong>-Redaktion<br />

drückt alle verfügbaren Daumen!<br />

Bibliothekarin<br />

Von langer Hand: Selfie mit Corinna Benthack, Leiterin der<br />

Bücherhalle Elbvororte und Mitarbeitern.<br />

Foto: Tanzen<br />

Bücherfreunde kennen sie bestimmt: Corinna Benthack ist die<br />

Leiterin der Bücherhalle Elbvororte am Sülldorfer Kirchenweg.<br />

Die Diplom-Bibliothekarin ist schon seit 1982 bei den<br />

Bücherhallen tätig. Als Kind wollte sie Buchhändlerin werden,<br />

das ist schon sehr nah an dem, was sie jetzt macht. „Ich habe<br />

als Kind gute Erfahrungen mit der Stadtbücherei in Buchholz<br />

gemacht“, erzählt die 58-Jährige. „Dort durfte ich das ausleihen,<br />

was ich lesen wollte, eine ganz besondere Freiheit.“ Und<br />

sie gesteht, halb beschämt, halb amüsiert: „Mit 11 war ich<br />

süchtig nach Arztromanen.“ Aktuell liest sie Wann wird es endlich<br />

wieder so, wie es nie war von Joachim Meyerhoff: „Der<br />

kann in wenigen Worten Situationen und Stimmungen einfangen.“<br />

Und die klassische Frage, welches Buch käme mit auf<br />

die einsame Insel? „Das müsste dick sein und lange halten“,<br />

überlegt sie. „Im Wald sind keine Räuber von Astrid Lindgren,<br />

das werde ich nie weggeben! Oder Ulysses von James Joyce,<br />

schön absurd.“ Sie selber hat nicht mehr viele Bücher, denn:<br />

„Ich nutze den Bestand hier in der Bücherhalle, da kommt<br />

ständig so viel Neues dazu.“ Hörbücher sind nicht so ihrs,<br />

„…dabei schlafe ich immer ein.“<br />

Was sie an der Arbeit in der Bücherhalle mit ihren 12 Mitarbeitern<br />

reizt? Der Kontakt mit den Menschen, sagt sie, der Trubel<br />

und die Tatsache, dass sie mit allen Altersgruppen in Kontakt<br />

kommt, bis hin zu über 90-jährigen Lesefreunden. Unzählige<br />

Geschichten gäbe es zu erzählen, von rührend (überschwängliche<br />

Freude bei Kleinst-„Lesern“) bis schwierig („ich bin auch<br />

schon beschimpft worden“) und dankbar („so mancher Abiturient<br />

hat sich schon bedankt für unsere Büchertipps“).<br />

Benthack: „Wenn es irgend geht, nehme ich mir gerne Zeit für<br />

ein Gespräch.“

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