OCEAN7 2007-09
Vier Meere in 12 Tagen - der österreichische Schriftsteller Alfred Zellinger segelte auf Odysseus' Spuren. Außerden in dieser Ausgabe: Ein Porträt von Florian Raudaschl - wie lebt es sich mit dem Namen eines großen Vaters?
Vier Meere in 12 Tagen - der österreichische Schriftsteller Alfred Zellinger segelte auf Odysseus' Spuren. Außerden in dieser Ausgabe: Ein Porträt von Florian Raudaschl - wie lebt es sich mit dem Namen eines großen Vaters?
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Unerwarteter GeGenwind. Roman Hagara<br />
und Hans Peter Steinacher müssen hinsichtlich<br />
Olympia-Qualifikation bei der WM in Auckland<br />
Versäumtes nachholen.<br />
„Die WM-Schlappe hat deutlich gemacht,<br />
dass wir extrem konsequent und<br />
konzentriert weiterarbeiten müssen.“<br />
hans peter steinacher<br />
J<br />
e näher die Spiele rücken, umso<br />
lauter werden naturgemäß die<br />
Spekulationen. Elf Monate vor<br />
dem Olympischen Showdown<br />
(8.-24. August 2008) steht jedoch weniger<br />
der von Haus aus spekulative<br />
Gedankengang hinsichtlich Gold, Silber<br />
oder Bronze im Vordergrund, sondern<br />
viel mehr die Frage, welche der<br />
heimischen Spitzensegler in Qingdao<br />
überhaupt die Segel setzen werden. Im<br />
Rahmen der Pre-Olympic-Regatta (bei<br />
Redaktionsschluss noch im Gange)<br />
wurde traditionell für den Ernstfall geprobt,<br />
hinsichtlich Qualifikation kann<br />
allerdings nur die Weltmeisterschaft<br />
2008 entsprechende Antworten geben.<br />
Denn der erste Quotenwettlauf – im<br />
Rahmen der Worlds <strong>2007</strong> – ging für<br />
die ÖSV-Flotte Anfang Juli vor Cascais<br />
mit nur zwei ergatterten Nationenplätzen<br />
ordentlich in die Hose. Dank<br />
Andreas Geritzer und dem Duo Delle-<br />
Karth/Resch hat Österreich zumindest<br />
in den Klassen Laser und 49er einen<br />
Olympia-Startplatz sicher. Der Rest der<br />
heimischen Hoffnungsträger muss gezwungenermaßen<br />
in die zweite Runde:<br />
bei den Titelkämpfen 2008 werden die<br />
verbliebenen 25 Prozent der Nationen-<br />
Olympiafahrkarten ausgeschüttet, wer<br />
sich nicht bedient, ist aus dem Rennen<br />
ehe dieses überhaupt begonnen hat.<br />
Ein schwieriges Revier<br />
Qingdao, dem olympischen Segelrevier<br />
von 2008, wird abgesehen von zahlreichen<br />
Tücken nicht viel Gutes nachgesagt.<br />
Die Wahrscheinlichkeit von<br />
Leichtwind an der Schmerzgrenze zum<br />
Segelbaren ist groß. Zudem gesellt sich<br />
eine Strömung von bis zu 90 Meter pro<br />
Minute sowie eine, von Dünungswellen<br />
durchzogene, kabbelige See. Ausläufer<br />
von Hurrikans präsentieren die<br />
Kehrseite der Medaille und sorgen für<br />
das andere, eher seltenere Extrem: ein<br />
sattes Gebläse an der Schmerzgrenze<br />
zum Machbaren. Der Spagat zwischen<br />
Gewichtsreduzierung und gleichzeitiger<br />
Belastbarkeit des Materials gilt<br />
demnach als ein wesentlicher Schlüssel<br />
für die Plätze an der Sonnenseite. „Es ist<br />
eines der komplexesten Reviere in dem<br />
wir jemals gesegelt sind“, waren sich<br />
Roman Hagara und Hans Peter Steinacher<br />
bereits nach dem ersten Probegalopp,<br />
2005, einig. Das Tornado-Duo<br />
reagierte mit jeder Menge Überstunden<br />
um der vielen Tücken Herr zu werden,