OCEAN7 2007-09
Vier Meere in 12 Tagen - der österreichische Schriftsteller Alfred Zellinger segelte auf Odysseus' Spuren. Außerden in dieser Ausgabe: Ein Porträt von Florian Raudaschl - wie lebt es sich mit dem Namen eines großen Vaters?
Vier Meere in 12 Tagen - der österreichische Schriftsteller Alfred Zellinger segelte auf Odysseus' Spuren. Außerden in dieser Ausgabe: Ein Porträt von Florian Raudaschl - wie lebt es sich mit dem Namen eines großen Vaters?
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104<br />
Florian raudaschl, 29<br />
Klasse<br />
Finn<br />
Club<br />
UYC Wolfgangsee<br />
erfolge<br />
Kieler Woche <strong>2007</strong> Platz 7, EM-14 (2006),<br />
WM-16 (2006), Junioren-Europameister<br />
(1998), dreifacher Österreichischer<br />
Meister.<br />
peKing 2008?<br />
„Wenn ich endlich wieder mein volles Potential<br />
abrufen kann und mich qualifiziere,<br />
ist bei den Olympischen Spielen für mich<br />
alles drinnen.“<br />
„An eine schlechtere Weltmeisterschaft<br />
kann ich mich<br />
ehrlich gesagt nicht<br />
erinnern.“<br />
Hans Spitzauer<br />
zierten Segelmächte im Kollektiv auf die<br />
Österreicher stürzen? England, aber<br />
auch Frankreich verfügen beispielsweise<br />
über eine qualitativ wie quantitativ starke<br />
Equipe, die in geballter Masse durchaus<br />
Schaden anrichten könnte. „Sich in<br />
einem Pulk frei zu segeln ist schwierig,<br />
da bist du schneller auf der falschen Seite<br />
als dir lieb ist“, weiß Steinacher, der<br />
diesbezügliche Gedanken aber hinten<br />
anstellt. „Wir müssen extrem konzentriert<br />
und konsequent weiterarbeiten,<br />
unser Ziel war und ist eine Medaille.“<br />
Matthias schmid, 26<br />
florian reichstätter, 27<br />
Klasse<br />
470er<br />
Club<br />
YC Breitenbrunn<br />
erfolge<br />
Olypmic Sailing Week, Barcelona,<br />
2. Platz (<strong>2007</strong>), Weltranglisten-Dritte<br />
2006, EM-Zehnte 2006, WM-13. (2005),<br />
Studenten-Weltmeister (2004), vierfache<br />
Österreichische Meister.<br />
peKing 2008?<br />
„Wenn wir uns für die Olympischen<br />
Spiele in China qualifizieren, wäre Dabeisein<br />
für uns sicher nicht alles.“<br />
www.das-470er-team.schmid.or.at<br />
Wobei über die Farbe bewusst kein<br />
Wort verloren wird. Im Vorfeld von<br />
Sydney und Athen hat das Duo ebenfalls<br />
nicht von Gold gesprochen und zweimal<br />
den Olympiasieg eingefahren.<br />
Verkrampft, verunsichert<br />
Auch Andreas Geritzer spuckt hinsichtlich<br />
Medaillenfrage keine großen<br />
Töne. Weder in guten und schon gar<br />
nicht in schlechteren Zeiten. Mit dem<br />
Einlösen des Nationentickets erledigte<br />
der Neusiedler zumindest seine Hausaufgaben,<br />
die Statistenrolle vor der<br />
Lissabonner Küste bleib aber als schaler<br />
Beigeschmack. Doppelt bitter für den<br />
Jungvater, der sich auf die Titelkämpfe<br />
gewissenhaft vorbereitet hatte und<br />
die Gründe für Platz 41 weder in der<br />
Bootsgeschwindigkeit, noch am Handling<br />
oder in der Athletik sieht. „Ich war<br />
verunsichert, wollte einfach zuviel und<br />
bin schlichtweg verkrampft gesegelt“,<br />
so die Analyse des 30-Jährigen, dem die<br />
derzeitige Situation nicht gänzlich neu<br />
ist. Auch die Vor-Olympische Saison<br />
2003 verlief ganz und gar nicht nach<br />
Wunsch, ein Jahr später agierte der<br />
Österreicher vor Athen souverän und<br />
musste im Kampf um Gold lediglich<br />
Robert Scheidt den Vortritt lassen. Das<br />
Nationenticket gelöst zu haben,<br />
gibt dem Olympiazweiten „eine<br />
gewisse Art von Sicherheit, trotzdem<br />
muss ich nächstes Jahr in<br />
Australien (05. - 13. Februar, Terrigal)<br />
eine sehr gute Weltmeisterschaft und<br />
generell eine bessere Saison segeln, um<br />
die Chance auf meinen dritten Olympiastart<br />
in Serie zu wahren.“ Denn was<br />
dem Lasercrack, wie dem Großteil<br />
der heimischen Flotte noch fehlt, ist<br />
die Erfüllung der ÖOC Richtlinien,<br />
die einen Spitzenplatz bei Welt- oder<br />
Europa-Meisterschaften vorschreibt.<br />
Dieser „A-Kader“ muss in Folge zumindest<br />
einmal bestätigt werden.<br />
Was Geritzer hat, haben Nico Delle-<br />
Karth und Niko Resch ebenfalls. Im<br />
Unterschied zum Einhand-Segler löste<br />
das 49er Duo den Quotenplatz aber<br />
mit genialer Segelkunst und verlieh der<br />
matten Darbietung der ÖSV-Flotte vor<br />
Cascais einen silbernen Höhepunkt. Der<br />
Vize-Weltmeistertitel ist der vorläufig<br />
größte Erfolg einer zukunftsträchtigen<br />
Partnerschaft, die noch vor einem Jahr<br />
mit kräftigem Gegenwind zu kämpfen<br />
hatte. Ständig krank oder verletzt verlor<br />
man sowohl den bereits gefundenen<br />
Anschluss an die Weltspitze, als auch<br />
den Hauptsponsor. Das Seuchenjahr<br />
ist mittlerweile Geschichte, der Blick<br />
der Olympiazehnten von Athen längst<br />
nach vorne gerichtet. Bei der Semaine<br />
Olympique Française vor Hyeres, neben<br />
der Kieler Woche der zweite große<br />
Klassiker im jährlichen Kalender, ließen<br />
Delle-Karth und sein Kärntner Kumpel<br />
heuer bereits mit Rang zwei aufhorchen.<br />
Besser waren nur die Briten Draper/<br />
Hiscocks und auch vor Cascais war ein<br />
Inselteam schneller, diesmal allerdings<br />
Steve Morison und Ben Rhodes, die