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is plötzlich dunkle Schatten und Qual die lieblichen Stunden<br />

verändern.<br />

Dort eine Nymphe beklommen winkt und neiget in Tränen<br />

sich nieder,<br />

hält in der Hand ihren Schleier und fragt: Wann kehrt unser<br />

König wohl wieder?<br />

Bruder und Schwester, in Kittel und Kleid, sie toben und<br />

rennen und ringen,<br />

der König fährt ab, da weinen sie laut, und sind nicht zur Ruhe<br />

zu bringen,<br />

Mutter, das schläfrige Kind auf dem Arm die bange Frage ihm<br />

stellet:<br />

Siehst du, mein Kind, unsren König dort? Gott weiß, welche<br />

Unruh mich quälet.<br />

Siehst du sein Schiff? Dort ist seine Wacht, dort weht seine<br />

mächtige Flagge.<br />

Merk diesen Tag! Schlaf in meinem Arm; zur Wiege, mein<br />

Kind, ich dich trage,<br />

nimm meine Hand, umfaß meine Brust. – So wandert sie fort<br />

im Gefilde,<br />

wandert an einem Krüppel vorbei; ihr Herz überfließet von<br />

Milde,<br />

sie gibt ein Scherflein – ihr einziges – her und tröstet den<br />

Armen, der klaget,<br />

wieder ein andrer, reckt sich empor, erbärmlich und bleich<br />

auf der Krücke,<br />

schwingt seinen Hut, blickt zum Himmel hinauf und ruft: Gott<br />

gebe dir Glücke!<br />

Purpurn steht ein Vornehmer dort, im stolzen Glanz und<br />

Gepränge,<br />

hält vors Gesicht den prächtigen Hut und geht hinein ins<br />

Gedränge,<br />

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