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Carl Michael Bellman, Schwedens großer Dichter und Troubadour,
hat wie kein anderer die Menschen seines Landes fasziniert
und die Dichter seiner Zeit und nach seiner Zeit inspiriert. Bellmans
großartigstes und mächtigstes Werk ist die Fredmandichtung;
sie besteht aus den beiden Teilen Fredmans Epistlar und
Fredmans Sånger. Die einzelnen Lieder erschienen um 1772 und in
den Folgejahren zum Teil als Abdrucke in Zeitungen, zum Teil
als fliegende Blätter; 1790 kamen Fredmans Epistlar schließlich
in Buchform heraus, 1791 folgten Fredmans Sånger.
Bis heute haben Bellmans Lieder nichts von ihrer Lebendigkeit
und Leuchtkraft eingebüßt. Im Gegenteil! In den letzten
Jahren ist das Interesse an Bellman in Schweden und in vielen
anderen Ländern noch gestiegen. Viele Arbeiten, Übersetzungen,
Schallplatten, Liederabende, Symposien im In- und Ausland zeigen
die wachsende Popularität Bellmans. Dies ist zu einem wesentlichen
Teil das Verdienst von Universitätsdozent Gunnar
Hillbom. Er betreut seit vielen Jahren als Textredakteur die von
Bellmanssällskapet ab 1921 herausgegebene kommentierte Ausgabe
der Werke Bellmans (Standardupplagan), deren 19. Band er kürzlich
herausgebracht hat. Außerdem hat er die im Proprius-Verlag
Stockholm erschienene Gesamtaufnahme aller 147 Lieder (10
CDs!) der Fredmandichtung produziert. Trotz allen seinen vielfältigen
Aufgaben hat Gunnar Hillbom die Zeit gefunden, für das
vorliegende Buch das Vorwort zu schreiben. Ihm gilt mein Dank
und der Dank der deutschen Bellman-Freunde für seinen unermüdlichen
Einsatz.
Alle Fredmans Gesänge sind mit den faksimilierten Originalnoten
der Ausgabe von 1791 abgedruckt. Zur Illustration wurden
Bilder von Altersgenossen und Freunden Bellmans verwendet,
darunter Carl August Ehrensvärd, Pehr Hilleström, Charlotta Ulrica
Hilleström, Elias Martin, Johan Fredrik Martin, Johan Tobias Sergel -
und auch von Carl Michael Bellman selbst. Angaben zu den einzelnen
Bildern finden sich am Ende des Buches.
München, im Sommer 1998
Klaus-Rüdiger Utschick