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FS

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Und wenn der Tod ruft „Nachbar, komm,<br />

dein Stundenglas ist voll!“ –<br />

dann, Alter, wirf die Krücke fort,<br />

und Jüngling, höre mein Gesetz:<br />

Die Nymphe, die dir lächelt dort,<br />

nimm in die Arme jetzt!<br />

Dünket dir zu tief der Grund des Grabs,<br />

nun wohlan, so nimm getrost ’nen Schnaps,<br />

trink noch ein’n oder zwei oder drei hinterher,<br />

dann stirbst du fröhlicher!<br />

~ ~<br />

Du mit dem Römer an der Press’,<br />

gerötet und an Reben reich,<br />

bald schreitet trauernd ein Prozeß<br />

und folget deiner Leich,<br />

und du, der führt das große Wort,<br />

mit Stern und Band als Ordenslohn,<br />

der Schreiner deinen Sarg macht dort,<br />

den Deckel hobelt schon.<br />

Dünket dir zu tief &c.<br />

~ ~<br />

Und du, der stets verdrießlich ist<br />

und hinter Gitter, Riegel, Schloß<br />

auf seinen Pfenn’gen filzig sitzt<br />

in seinem finstren Loch;<br />

du, der mit Eifersucht und Haß<br />

entzwei schlägt Flaschen und Pokal,<br />

sag Gute Nacht, trink aus dein Glas<br />

und grüße den Rival!<br />

Dünket dir zu tief &c.<br />

~ ~<br />

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