gab August 2016
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Gesellschaft 67<br />
„Jeder muss so sein<br />
können, wie er ist.“<br />
Drei Fragen<br />
MANUELA SCHWESIG<br />
FOTO: BMFSFJ<br />
Sie bekennt Farbe! Die Bundesfamilienministerin<br />
Manuela Schwesig von der SPD war<br />
mit das erste Regierungsmitglied, das offiziell<br />
die Regenbogenflagge hisste. Für den <strong>August</strong><br />
nahm sie sich Zeit für uns.<br />
WARUM TRETEN SIE FÜR DIE VOLLE RECHTLICHE<br />
GLEICHSTELLUNG VON SCHWULEN UND LESBEN<br />
BEI DER EHE SOWIE FÜR DIE ADOPTION VON<br />
KINDERN EIN?<br />
In einer Familie kommt es darauf an, füreinander<br />
da zu sein und gemeinsame Werte zu leben.<br />
Dazu gehören in erster Linie Liebe, Vertrauen,<br />
Respekt und Zeit füreinander. Deswegen ist für<br />
mich klar: Wo Kinder geliebt werden, wachsen<br />
sie auch gut auf. Und wo Kinder sind, da ist auch<br />
Familie. Die sexuelle Orientierung der Eltern<br />
spielt dabei keine Rolle. Mit der Öffnung der Ehe<br />
für alle ist auch eine – auch symbolische – volle<br />
rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher<br />
Partnerschaften seitens des Staates verbunden.<br />
WIE KÖNNEN REGENBOGENFAMILIEN BESSER<br />
UNTERSTÜTZT UND GESCHÜTZT WERDEN?<br />
Als Bundesfamilienministerin sehe ich es als<br />
meine Auf<strong>gab</strong>e an, dass Regenbogenfamilien<br />
Unterstützung bekommen und als normale<br />
Familien, die unserer Lebenswirklichkeit entsprechen,<br />
anerkannt werden. Auch wenn sich<br />
in den letzten Jahren viel getan hat und Diskriminierung<br />
heute seltener stattfindet, bin ich oft<br />
einfach fassungslos, mit welchen Vorurteilen<br />
Homosexuelle heute noch zu kämpfen haben.<br />
WIE UNTERSTÜTZEN SIE REGENBOGENFAMILIEN<br />
KONKRET?<br />
Ich möchte dazu beitragen, ein modernes und<br />
weltoffenes Land zu schaffen, in dem Vielfalt<br />
als Bereicherung empfunden wird und niemand<br />
aufgrund seiner sexuellen Orientierung<br />
benachteiligt wird. Jeder muss so leben dürfen,<br />
wie er will. Jede muss lieben können, wen sie<br />
will. Jeder muss so sein können, wie er ist. Zur<br />
Unterstützung von Regenbogenfamilien fördert<br />
mein Haus seit dem 1. Juli 2015 das bundesweite<br />
Modellprojekt „Beratungskompetenz<br />
zu Regenbogenfamilien – Erfordernisse und<br />
Potenziale in professioneller Begleitung“ des<br />
LSVD. Die Mitglieder von Regenbogenfamilien<br />
sollen wohnortnah Rat und Hilfe erhalten und<br />
sich willkommen fühlen können.<br />
•Fragen: Bruder Franziskus Aaron RGSM,<br />
Rogatekloster.de