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Pro - Biomet

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MIS Hüfte und Kurzschaft<br />

Die für eine Zeit im deutschsprachigen Raum verwendete<br />

Cigar-<strong>Pro</strong>these zeigte ebenfalls eine hohe Lockerungsrate<br />

und wurde mittlerweile auch vom Markt genommen. Als<br />

neue Entwicklung dieser speziellen <strong>Pro</strong>thesengruppe ist die<br />

Spiron-<strong>Pro</strong>these zu nennen. Für eine Bewertung dieses Implantates<br />

ist jedoch der Zeitrahmen noch zu kurz. Nach diesen<br />

Erfahrungen erscheint eine Verankerung ausschließlich im<br />

Schenkelhals mit einem zu hohen Risiko verbunden zu sein.<br />

Indikation<br />

Kurzschaftprothesen sind für jüngere Patienten mit einem<br />

gesunden und kräftigen Knochenlager geeignet. Der Knochen<br />

muss in der Lage sein, dem Implantat eine feste Verankerung<br />

zu ermöglichen und die einwirkenden Kräfte auf<br />

einer kurzen Strecke abzufangen. In unserer Klinik folgen<br />

wir einem abgestuften Konzept: Junge Patienten mit gutem<br />

Knochenlager erhalten einen Kurzschaft, bei einem Knochenlager<br />

mittlerer Güte einen Standardschaft, alte Patienten<br />

mit osteoporotischem Knochen einen zementierten Schaft.<br />

Ergebnisse<br />

Da die meisten Kurzschäfte erst seit wenigen Jahren auf dem<br />

Markt sind, gibt es noch nicht viele aussagekräftige Daten.<br />

Allerdings gab es einige aufsehenerregende Katastrophen<br />

mit offensichtlich fehlkonzipiertem Implantatdesign und erheblichen<br />

Frühlockerungsraten. Bei den Kurzschäften, die<br />

bisher gut funktionieren, weisen die kurz- und mittelfristigen<br />

Ergebnisse keine nennenswerten Unterschiede zu den Standardschäften<br />

aus. Sie sind bei Funktion und Stabilität vergleichbar.<br />

Auch zwischen den verschiedenen Modellen sind<br />

bisher keine deutlichen Unterschiede zu erkennen.<br />

Langzeitdaten liegen nur für ein Modell vor, das bereits vor<br />

etwa 20 Jahren eingeführt wurde. Unter dem Gesichtspunkt<br />

der ausschließlich proximalen Verankerung ohne distale<br />

Krafteinleitung stellt dieses allerdings einen Grenzfall für die<br />

Definition „Kurzschaft“ dar. Seine Ergebnisse sind nur unwesentlich<br />

schlechter als bei den Standardschäften.<br />

Ausblick<br />

Wir wissen noch nicht genug über die Knochenumbaureaktionen<br />

bei Kurzschaftprothesen. Bei Implantaten mit einer<br />

längeren Verankerungsstrecke ist ein ähnliches Stress-shielding<br />

wie beim Standardschaft zu erwarten. Hier sollten die<br />

„echten“ Kurzschäfte langfristig bessere Ergebnisse bringen.<br />

Auch über die Revisionsfähigkeit von Kurzschäften gibt es<br />

bisher keine Studien, da glücklicherweise noch nicht viele Revisionen<br />

nötig geworden sind. Bei wirklich proximal verankerten<br />

Implantaten ist ein Vorteil bei der Revision zu erwarten.<br />

Literatur:<br />

M. Rittmeister, D. P. König, P. Eysel, F. Kerschbaumer, Minimal-invasive Zugänge zum Hüft- und Kniegelenk<br />

bei künstlichem Gelenkersatz. Orthopäde 2004 33/11: 1229.<br />

J. Gulow, R. Scholz, G. von Salis-Soglio, Kurzschäfte in der Hüftendoprothetik. Orthopäde 2007 36/4: 353.<br />

S. T. Woolson, C. S. Mow, J. Fernando Syquia, J. V. Lannin, D. J. Schurman, Comparison of Primary Total<br />

Hip Replacements Performed with a Standard Incision or a Mini-Incision. JBJS Am., 2004; 86: 1353.<br />

R. Decking, W. Puhl, U. Simon, L.E. Claes, Changes in strain distribution of loaded proximal femora caused<br />

by different types of cementless femoral stems. Clin Biomech 2006, 21 (5): 495.

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