Pro - Biomet
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<strong>Pro</strong>f. Dr. Andreas Kurth<br />
onszeiten, die geringfügig länger sind als beim konventionellen<br />
Verfahren. Bei Konstellationen mit weniger erfahrenen<br />
Mitarbeitern muss mit einer halben bis dreiviertel<br />
Stunde zusätzlicher OP-Zeit gerechnet werden. Auch der<br />
logistische Aufwand – vom Vorhalt der Materialien bis zur<br />
Sterilisation der Geräte – ist beträchtlich erhöht. Das passt<br />
nicht in die heutige Kliniklandschaft, in der jede OP-Minute<br />
zählt und jeder zusätzliche Aufwand sich durch einen Gewinn<br />
an Effizienz legitimieren muss. Auch der Patient trägt<br />
die Nachteile der verlängerten Operation mit. Die Narkosezeit<br />
verlängert sich ebenfalls, es kann zu einem höheren Blutverlust<br />
kommen.<br />
Der wirkliche Erfolgsfaktor<br />
Zwei Dinge kann kein Computer dem Operateur abnehmen:<br />
die präoperative Planung und die Beherrschung des chirurgischen<br />
Handwerks. Letzteres muss man natürlich voraussetzen,<br />
zumal heute in der Knieendoprothetik Mindestzahlen<br />
gefordert sind. Die gründliche Planung wird dagegen<br />
manchmal vernachlässigt. Sie ist aber die entscheidende<br />
Voraussetzung für eine gelungene Implantation. Das gilt<br />
gleichermaßen für das konventionelle wie das navigierte<br />
Operieren.<br />
Die richtige Einstellung von Achsen, Ebenen, Schnitten und<br />
Weichteilbalance findet im wesentlichen während der präoperativen<br />
Planung statt. Darin müssen wir auch unseren<br />
medizinischen Nachwuchs ausbilden. Zugegeben, mit einem<br />
Navigationssystem kann man diese entscheidende<br />
Grundlage des Operierens etwas intuitiver vermitteln. Die<br />
intellektuelle Leistung, die hierbei gefordert ist, bleibt aber<br />
die gleiche. Das alles gilt auch für minimalinvasive Verfahren,<br />
bei denen die Navigation die fehlende Übersicht ersetzen<br />
soll. Mit gründlicher Planung und operativer Erfahrung kann<br />
man auch minimalinvasiv korrekt positionieren.<br />
Nach Implantation einer Knieendoprothese<br />
mit Hilfe einer<br />
individuellen Bohrschablone<br />
Literatur:<br />
Swank ML, Alkire M, Conditt M, Lonner JH. Technology and cost-effectiveness in knee<br />
arthroplasty: computer navigation and robotics. Am J Orthop (Belle Mead NJ). 2009<br />
Feb;38(2 Suppl):32–6. Review.<br />
Koyonos L, Stulberg SD, Moen TC, Bart G, Granieri M. Sources of error in total knee<br />
arthroplasty. Orthopedics. 2009 May;32(5):317.<br />
Pang CH, Chan WL, Yen CH, Cheng SC, Woo SB, Choi ST, Hui WK, Mak KH. Comparison<br />
of total knee arthroplasty using computer-assisted navigation versus conventional<br />
guiding systems: a prospective study. J Orthop Surg (Hong Kong). 2009<br />
Aug;17(2):170–3.<br />
Biasca N, Schneider TO, Bungartz M. Minimally invasive computer-navigated total knee<br />
arthroplasty. Orthop Clin North Am. 2009 Oct;40(4):537–63, x.<br />
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