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Pro - Biomet

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Oberflächenersatz Hüfte <strong>Pro</strong> und Kontra<br />

<strong>Pro</strong>: Indikation<br />

und Operationstechnik<br />

entscheidend<br />

von <strong>Pro</strong>f. Dr. med. Joachim Schmidt*<br />

In letzter Zeit ist die Diskussion um den Oberflächenersatz an der Hüfte immer kontroverser<br />

geworden. Bei vielen ist die Methode deshalb bereits in Misskredit geraten.<br />

Dabei wird oft übersehen, was für den Oberflächenersatz schon immer galt: Er<br />

ist ein Verfahren, das nur für eine ganz bestimmte Patientenklientel geeignet ist<br />

und sehr viel Erfahrung des Operateurs erfordert. Bei richtiger Indikationsstellung<br />

und einer in allen Phasen korrekten Operationstechnik kann man mit ihm sehr gute<br />

Ergebnisse erreichen.<br />

Indikation<br />

Der Oberflächenersatz kommt für Männer<br />

bis etwa 60 und für Frauen bis 55 Jahre in<br />

Frage. Allerdings ist das Alter biologisch zu<br />

betrachten. Patienten in dieser Altersgruppe,<br />

die nur eingeschränkt fit und vital<br />

sind, sollten nicht mit diesem Implantat versorgt<br />

werden. Für Patienten mit Hüftkopfnekrose<br />

(HKN) ist der Oberflächenersatz indiziert,<br />

wenn die Kernspintomographie<br />

zeigt, dass die HKN zum Stillstand gekommen<br />

ist und ausreichend stabile Verankerungsfläche<br />

für das Implantat vorhanden ist.<br />

Kontraindiziert sind Verformungen des Hüftgelenks,<br />

die eine gute Implantatpositionierung<br />

verhindern könnten. Ein BMI über 35<br />

ist ein Ausschlusskriterium, ebenso wie absehbar<br />

mangelnde Compliance im weitesten<br />

Sinn. Der Patient sollte den Wunsch haben,<br />

diese moderne <strong>Pro</strong>these für ein aktives, gesundes<br />

Leben zu nutzen.<br />

Weibliches Geschlecht ist keine Kontraindikation.<br />

Die in mehreren Studien gezeigten<br />

schlechteren Ergebnisse bei Frauen hängen<br />

nach neuesten Erkenntnissen (McBryde et<br />

al, 2010) mit Kopfdurchmessern unter 50 mm<br />

zusammen, wobei auch diese Zahl im Verhältnis<br />

zur übrigen Anatomie gesehen werden<br />

sollte. Bei sehr kleinen, leichten Patienten<br />

kann sie auch unterschritten werden.<br />

Operationstechnik<br />

Die Oberflächenersatzoperation ist deutlich<br />

anspruchsvoller als die Implantation einer<br />

Standardendoprothese, erfordert also besonders<br />

gründliches Training und viel Erfahrung.<br />

Für die exakte Positionierung der<br />

Femurkomponente bedarf es eines zuverlässigen<br />

Hilfsmittels, mit dem sich die kor-<br />

* Orthoparc, Köln<br />

<strong>Pro</strong>f. Dr. Joachim Schmidt<br />

Einsatz der Navigationshilfe zur exakten<br />

Positionierung der Hüftkopfkappe<br />

rekte Position reproduzierbar erreichen<br />

lässt. Wenn man nicht navigiert, sollte deshalb<br />

die Qualität des Führungsinstrumentariums<br />

bei der Auswahl des Implantatmodells<br />

eine wichtige Rolle spielen.<br />

Die Pfannenpositionierung wurde lange vernachlässigt.<br />

Heute verfügen wir über klare<br />

Vorgaben für die optimale Position (Morlock<br />

et al, 2008): 45° Inklination und 15° Anteversion<br />

sind möglichst exakt einzuhalten. Da<br />

es für die Pfanne bisher weder ein exaktes<br />

Hilfsmittel noch die Möglichkeit einer exakten<br />

Navigation gibt, kommt es hier besonders<br />

auf die Erfahrung des Operateurs und<br />

des OP-Teams an.<br />

Die korrekte Pfannenpositionierung ist die<br />

Voraussetzung für eine normale Beweglichkeit.<br />

Zudem steigt der Abrieb bei Fehlpositionierung<br />

signifikant an. Schon deshalb<br />

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