Pro - Biomet
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<strong>Pro</strong>f. Dr. Dipl.-Ing. Volkmar Jansson<br />
weiter modifizierten Form wird er als Operation in Seitenlage<br />
(„OCM-Zugang“) verwendet. Zugänge in Seitenlagerung<br />
haben allerdings den Nachteil der weniger stabilen<br />
Lage des Patienten. Die korrekte Positionierung der Pfanne<br />
ist mit ihnen weniger sicher. Modifikationen des lateralen<br />
Zugangs nach Hardinge sind präparatorisch ausgesprochen<br />
schwierig, aber sehr gut zu erweitern. Auch von dorsal<br />
ist mit einem kleinen Hautschnitt eine gute Exposition<br />
des Hüftgelenks zu erreichen.<br />
Durch die Verwendung natürlicher Muskellücken als Zugangspforten<br />
werden die Muskeln intakt gelassen. Es ergibt<br />
aber keinen Sinn, einen Muskel auf Kosten seiner Innervierung<br />
zu schonen. Die richtige Rangfolge der<br />
Schonung muss also unbedingt beachtet werden. Wichtig<br />
ist es, einen Zugang zu wählen, der zum Implantatmodell<br />
passt und eine sichere Positionierung ermöglicht. Im Zweifelsfall<br />
sollte besonders für die sichere Positionierung der<br />
Pfanne die Navigation zu Hilfe genommen werden.<br />
Einen Geradschaft minimalinvasiv einzubringen ist bei vielen<br />
klassischen Modellen und besonders bei langen Geradschäften<br />
ohne proximal-laterale Abflachung schwierig.<br />
Kurzschäfte sind für das minimalinvasive Verfahren naturgemäß<br />
am besten geeignet. Das minimalinvasive Operieren<br />
ist technisch in jedem Fall anspruchsvoller als die konventionellen<br />
Verfahren. Sie sind nur für Operateure geeignet,<br />
die bereits ausreichend Erfahrung in der Endoprothetik gesammelt<br />
haben.<br />
Kontraindikationen<br />
Patientenspezifische Kontraindikationen gibt es kaum. Die<br />
wichtigsten sind Knochendeformitäten, die von Voroperationen<br />
wie Umstellungsosteotomien stammen und einen zusätzlichen<br />
Platzbedarf für das Lösen von Narben oder eine<br />
umfassendere Darstellung des Knochens erfordern. Das<br />
Körpergewicht spielt eine untergeordnete Rolle. Nur bei<br />
muskelkräftigen Männern stößt das Verfahren gelegentlich<br />
an seine Grenzen.<br />
Klinische Ergebnisse<br />
Bei unikondylären Schlittenprothesen gibt es Studien, die<br />
den Nutzen des minimalinvasiven Implantierens auch bei<br />
den Langzeitergebnissen eindeutig ausweisen. Ähnliche Arbeiten<br />
liegen für die minimalinvasive Hüftendoprothetik nicht<br />
vor. Klar belegt sind lediglich Vorteile in der unmittelbar<br />
postoperativen Phase. Nach der minimalinvasiven Implantation<br />
kann der Patient bereits am ersten Tag das Gelenk<br />
Minimalinvasive Implantation<br />
einer Hüftendoprothese durch<br />
einen anterolateralen Zugang<br />
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