08.12.2012 Aufrufe

Pro - Biomet

Pro - Biomet

Pro - Biomet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Integrierte Versorgung<br />

Erfolgsmodell mit<br />

Zukunftsperspektive<br />

von Dr. rer. pol. Claudia Linke*<br />

Dr. Claudia Linke<br />

Zehn Jahre Integrierte Versorgung haben das deutsche Gesundheitswesen verändert.<br />

Sie hat einige Schneisen ins Dickicht der Regelungen geschlagen und Brücken<br />

gebaut, wo vorher hermetische Trennung bestand. Vor allem aber hat sie den<br />

Leistungserbringern die Möglichkeiten eröffnet, in der Versorgung neue Wege auszuprobieren<br />

und den Patienten deutlich verbesserte Angebote zu machen. Fragt<br />

man die Beteiligten, fällt die Gesamtbilanz positiv aus. Der offensichtliche Erfolg<br />

wird jedoch durch erstaunlich wenige harte Daten belegt.<br />

Die Entwicklung in Zahlen<br />

Die Voraussetzungen für Modelle der Integrierten<br />

Versorgung (IV) wurden bereits mit<br />

der Gesundheitsreform des Jahres 2000<br />

geschaffen. Doch passierte zunächst nicht<br />

viel, denn die Integrationsverträge zwischen<br />

Leistungserbringern und Krankenkassen<br />

konnten damals nur mit Zustimmung der<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen und unter<br />

komplexen Budgetbereinigungsverfahren<br />

abgeschlossen werden. Hier tendierte man<br />

aber eher zum Status Quo als zum Experiment.<br />

Erst als diese Beschränkung mit dem<br />

GKV-Modernisierungsgesetz von 2004 abgeschafft<br />

und die Anschubfinanzierung eingeführt<br />

wurde, kam Bewegung ins Spiel.<br />

Einzelverträge erlaubten jetzt Strukturinnovationen<br />

im Versorgungsverlauf.<br />

Dass diese Chancen von den Akteuren bald<br />

genutzt wurden, zeigte sich in den stetig<br />

steigenden Zahlen der abgeschlossenen IV-<br />

Verträge. 2004 gab es 1.477 bei der BQS<br />

gemeldete Verträge, bis 2008 stieg diese<br />

Zahl auf 6.407. Im selben Zeitraum wuchs<br />

das Vergütungsvolumen von 296 Millionen<br />

auf 953 Millionen Euro, die Zahl der teilnehmenden<br />

Versicherten von rund 785.000 auf<br />

4,5 Millionen. 1 Die IV bot erstmals die Möglichkeit,<br />

das Gesamtbehandlungsergebnis<br />

mit der finanziellen Vergütung der erbrachten<br />

Leistungen zu verknüpfen. Damit wurde,<br />

ganz im Sinne der Erfinder, prozessuales<br />

Denken gefordert und dort, wo es effizient ist,<br />

belohnt. Die ärztlichen Leistungserbringer erhielten<br />

auf der anderen Seite die Chance,<br />

ihre medizinischen Ergebnisse im Gesamtverlauf<br />

einer Behandlung unter Einbezug<br />

aller beteiligten Berufsgruppen zu sichern.<br />

Die elektive Endoprothetik mit ihren weitgehend<br />

standardisierbaren Abläufen ist für die<br />

IV prädestiniert. Sie gehörte von Anfang an<br />

zu den Indikationen, für die besonders viele<br />

Versorgungsverträge abgeschlossen wurden.<br />

Im Bereich der Klassifikation des Vertragsgegenstandes<br />

nach DRGs liegen die<br />

Erkrankungen von Muskeln, Skelett und<br />

Bindegewebe ganz vorn. Sie belegen unter<br />

den gemeldeten Verträgen mit 20 <strong>Pro</strong>zent<br />

den dritten und mit anteilig 37 <strong>Pro</strong>zent des<br />

IV-Vergütungsvolumens den ersten Platz<br />

auf der BQS-Liste von 2008. 2<br />

Lückenhafte Ergebniskontrolle<br />

Angesichts der Bedeutung und des Volumens,<br />

welche die IV inzwischen erlangt hat,<br />

gibt es erstaunlich wenige harte Zahlen über<br />

ihre klinischen und/oder ökonomischen Ergebnisse.<br />

Für die ambulante Versorgung<br />

sind Einsparungen beim Krankengeld inzwischen<br />

nachgewiesen. Eine Studie der<br />

Universität Bremen untersuchte von Januar<br />

bis Dezember 2006 insgesamt rund 1.700<br />

Patienten, die in Hessen an den Kreuzbändern<br />

oder der Schulter operiert wurden.<br />

Dabei stellte sich heraus, dass die nach<br />

dem Modell der Integrierten Versorgung behandelten<br />

Patienten bis zu 35 Tage schneller<br />

wieder gesund und damit früher wieder<br />

arbeitsfähig waren als die konventionell<br />

behandelte Vergleichsgruppe.<br />

In der ausgesprochen flachen Datenlandschaft<br />

zur sektorübergreifenden IV ragt wiederum<br />

die Endoprothetik mit zwei einschlägigen<br />

Untersuchungen heraus. Die erste<br />

* <strong>Biomet</strong> Deutschland<br />

1 BQS-Bericht: Entwicklung der integrierten Versorgung in<br />

der Bundesrepublik Deutschland 2004 – 2008. 2 ibid. S. 75f<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!