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Pro - Biomet

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XPE<br />

Quervernetzte Polyethylene<br />

von <strong>Pro</strong>f. Dr. med. Dipl.-Ing. Rainer Bader*, Dipl.-Ing. Carmen Zietz*<br />

Die Hauptursache von Implantatversagen beim künstlichen Gelenkersatz ist bis<br />

heute die aseptische Implantatlockerung, die vor allem durch Abrieb an den Gelenkpartnern<br />

induziert wird. Den größten Anteil am Abrieb nehmen Partikel aus Polyethylen<br />

ein, welches neben Metall und Keramik der am häufigsten eingesetzte<br />

Gleitpartner ist. Die freigesetzten Abriebpartikel führen zu Immunreaktionen im Gewebe,<br />

welche konsekutiv Osteolysen hervorrufen und die Verankerung der Implantate<br />

im Knochen beeinträchtigen können. Um diesem <strong>Pro</strong>blem zu begegnen,<br />

wurden die quervernetzten Polyethylene entwickelt.<br />

Polyethylen in der Endoprothetik<br />

Der seit den 1960ern als Gleitpartner eingesetzte<br />

Kunststoff basiert auf ultrahochmolekularem<br />

Polyethylen (UHMWPE), das<br />

anfänglich unter Luftatmosphäre mit Gammastrahlen<br />

sterilisiert wurde. In den 1990er<br />

Jahren wurden Mechanismen der Veränderung<br />

der chemischen Eigenschaften des<br />

UHMWPE durch ionisierende Strahlung und<br />

die damit verbundene Oxidation und Herabsetzung<br />

der mechanischen Eigenschaften<br />

des Polymers aufgeklärt. Da dadurch die<br />

Abriebbeständigkeit und Haltbarkeit der Implantate<br />

reduziert werden, wurde intensiv an<br />

der Verbesserung des UHMWPE hinsichtlich<br />

Abrieb und Oxidation gearbeitet. Durch<br />

Ausgangsmaterial – UHMWPE<br />

gepresst oder extrudiert<br />

die zusätzliche Quervernetzung der Polymerketten<br />

des Polyethylens kann eine Erhöhung<br />

der Abriebbeständigkeit und eine<br />

längere In-vivo-Haltbarkeit für den Einsatz<br />

als Implantatwerkstoff erzielt werden. 1 Unterschiedliche<br />

Techniken zur Herstellung<br />

der quer- bzw. hochvernetzten Polyethylene<br />

werden angewendet (Abb. 1).<br />

Vernetzung der Polymerketten<br />

Dabei wird durch ionisierende Strahlung<br />

(Gammastrahlung oder Elektronenstrahlung)<br />

unterschiedlicher Dosen eine Vernetzung<br />

der Polymerketten des Polyethylens veranlasst.<br />

Die unterschiedlichen Strahlendosen<br />

bewirken unterschiedlich starke Vernet-<br />

Erwärmung des PE<br />

Vernetzung durch Bestrahlung (Gamma-/Elenktronenstrahlung)<br />

Unterhalb der<br />

Schmelztemperatur<br />

Temperierung des PE<br />

Oberhalb der<br />

Schmelztemperatur<br />

Fertigung des Implantates<br />

Sterilisation<br />

(Gamma, Gas-Plasma, ETO)<br />

mit Vitamin E<br />

Diffusion<br />

von<br />

Vitamin E<br />

Abb. 1: Übersicht über unterschiedliche Herstellungstechniken quer- bzw. hochvernetzter Polyethylene<br />

* Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Rostock<br />

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