Pro - Biomet
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Klare Trends<br />
Perspektiven der Forschung und<br />
Entwicklung in der Medizintechnik<br />
von Dr. biol. hum. Henrich Mannel*<br />
Größere Flexibilität durch modulare Implantatkomponenten,<br />
geringere Traumatisierung<br />
durch optimierte Zugangswege, präzisere<br />
Implantation durch navigierte Instrumente<br />
und nicht zuletzt längere Standzeiten durch<br />
den Einsatz neuer Materialien in Verbindung<br />
mit optimierten Implantatgeometrien – das<br />
sind berechtigte Forderungen an einen modernen<br />
Versorgungsansatz. Ziel ist es, den<br />
behandelnden Arzt im Zuge seiner Intervention<br />
so zu unterstützen, dass letztlich die<br />
optimale Versorgung seiner Patienten gewährleistet<br />
ist. Können die damit verbundenen<br />
Innovationen zusätzlich noch bestehende<br />
<strong>Pro</strong>dukte substituieren, profitiert<br />
sogar die Gemeinschaft der Versicherten indirekt<br />
von den möglichen Einsparungen.<br />
Über Erfolg oder Misserfolg solcher Bemühungen<br />
entscheidet erfahrungsgemäß die<br />
Kompetenz der Akteure hinsichtlich der Aufgabe,<br />
einzelne Entwicklungen in einem klinischen<br />
Gesamtkonzept miteinander zu<br />
verbinden. Bekanntlich nimmt mit der Modularität<br />
auch die Komplexität zu. Das setzt<br />
durchaus großes, operatives Können beim<br />
Anwender voraus und gleichzeitig erhöhte<br />
Aufmerksamkeit im Hinblick auf diese <strong>Pro</strong>blematik<br />
seitens der Hersteller. Durchdachte<br />
Instrumente genauso wie intensive Schulungskonzepte<br />
sind sicherlich die beste Antwort<br />
auf die Herausforderung. Es wird darauf<br />
ankommen, beides optimal aufeinander<br />
abzustimmen und dem individuellen Patientenbedürfnis<br />
anzupassen.<br />
Zwar ist der Trend in Richtung anatomischer<br />
Rekonstruktion beim Hüftgelenkersatz und<br />
damit zu größeren Kopfdurchmessern ungebrochen.<br />
Damit reduziert sich das Luxationsrisiko<br />
insbesondere im Hinblick auf den<br />
steigenden Aktivitätsanspruch jüngerer Patienten.<br />
Es liegt allerdings auf der Hand,<br />
dass Pfannengröße und Kopfdurchmesser<br />
nicht von der Schnittlänge unterschritten<br />
werden können. Dazu muss seitens Anwender<br />
und Hersteller ein Konzept vorliegen.<br />
Gleichzeitig müssen sich beide Akteure<br />
in diesem Zusammenhang mit <strong>Pro</strong>blemen,<br />
wie zum Beispiel der Freisetzung von Metallionen<br />
auseinandersetzen. Erwartet man hier<br />
zukünftig eine sichere Lösung, darf man<br />
sich dem Einsatz neuer Materialien, wie beispielsweise<br />
dem karbonverstärkten PEEK,<br />
nicht verschließen.<br />
Dass die Navigation die eingeschränkte<br />
Sicht auf den Situs beim minimalinvasiven<br />
Zugang kompensieren kann, ist mittlerweile<br />
gemeinhin akzeptiert. Es ist jedoch aus<br />
ökonomischer Sicht gefordert, die mit der<br />
Navigation verbundene Verlängerung der<br />
Operationszeiten und Vergrößerung der<br />
Komplexität durch intelligente Lösungskonzepte<br />
zu minimieren. Der Einsatz von digitalen<br />
Templates für die Operationsplanung<br />
oder von aus individuellen MRT-/CT-Daten<br />
des Patienten gewonnenen Schablonen zur<br />
Instrumentnavigation werden diesen Anforderungen<br />
zukünftig am ehesten gerecht.<br />
Es wird also letztlich darauf ankommen,<br />
dass Ärzte zusammen mit der Industrie ein<br />
gemeinsames Verständnis von komplexen<br />
Versorgungskonzepten entwickeln. Dazu<br />
muss der jeweilige Hersteller von Medizinprodukten<br />
das gesamte Gebiet der Orthopädie/Unfallchirurgie<br />
überblicken, um seinen<br />
Kunden die technischen Voraussetzungen<br />
anbieten zu können. Der Erfolg sollte sich<br />
dann spätestens in den Registerdaten widerspiegeln.<br />
* <strong>Biomet</strong> Deutschland<br />
Dr. Henrich Mannel<br />
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