Jagd Juli/August 2007.indd - Tiroler Jägerverband

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Aus der Geschäftsstelle Revierjägerausbildung: Nach dem Jahre 2003 konnte im letzten Jahr vom 6. bis 18. März wieder ein Revierjägerlehrgang abgehalten werden. Diesmal meldeten sich sieben Berufsjäger zur 14-tägigen Ausbildung, alle Bewerber konnten die Prüfung vor der Prüfungskommission des Tiroler Jägerverbandes positiv ablegen und wurden mit Prüfungsdatum zum Revierjäger ernannt. Jagdaufseherlehrgang: Den Jagdaufseherlehrgang 2006 in der Landwirtschaft lichen Landeslehranstalt Rotholz vom 17. bis 29. April absolvierten 63 Kandidaten, 13 davon (das sind 20,6 %) konnten das Ausbildungsziel nicht erreichen. Internes Zweimal tagte im vergangenen Jahr der Vorstand, ebenso oft musste der Disziplinarausschuss zusammentreten. Von den über 60 von den Bezirksverwaltungsbehörden übermittelten rechtskräft igen Straferkenntnissen wurden lediglich 23 Disziplinarverfahren eingeleitet und abgehandelt, dabei mussten 6 Verweise und 1 strenger Verweis verhängt werden. Wie bereits kurz vorher erwähnt erfolgten im Berufsjägerstand nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung sieben Ernennungen zum Revierjäger und fünf Ernennungen zu Berufsjägern durch den Landesjägermeister. Das Ehrenzeichen des Tiroler Jägerverbandes wurde einmal verliehen, ebenso das Verdienstabzeichen, mit dem Ehrenzeichen der Jägerschaft des Bezirkes wurden elf verdiente Persönlichkeiten von den jeweiligen Bezirksjägermeistern ausgezeichnet. Mit Hermann Siess trat im vergangenen Jänner ein neuer Bezirksjägermeister an die Spitze der Landecker Jägerschaft , ebenfalls im Jänner wurde Norbert Krabacher für weitere sechs Jahre als erster Jäger im Bezirk Imst gekürt. Im Februar begann Ing. Michael Naschberger seine dritte Periode im Bezirk Kufstein und schließlich trat Ing. Otto Weindl im November letzten Jahres im Bezirk Schwaz die Nachfolge des Langzeitbezirksjägermeisters Heinrich Rinner an. Nach dem Rücktritt Rinners auch als Ausbildungsreferent wurde das vakante Referat mit Landesjägermeister- Stellvertreter Dr. Schertler besetzt, ihn unterstützt Ing. Weindl als Stellvertreter. Nach zweijähriger Tätigkeit im Sekretariat der Geschäft sstelle hat Birgit Jenewein mit 31. August 2006 gekündigt, seit 1. September bekleidet diese Stelle die HAK-Maturantin Barbara Neurauter aus Sautens. Insgesamt hatten sich 76 Damen und Herren für diesen Arbeitsplatz interessiert. Mitgliederstatistik Nach der Einführung der Tiroler Jagdgastkarte war ich diesmal sehr gespannt auf die Mitgliederstatistik. Das Ergebnis ist erfreulich. Nach dem Höchststand von 17.091 Mitgliedern mit Stichtag 31.12.2005 darf ich mit Stichtag 31.12.2006 16.310 Mitglieder nennen, also nur um 781 weniger als im Jahr zuvor. Dafür haben wir 2532 Jagdgastkarten über Anforderung der Jagdausübungsberechtigten ausgegeben, wovon – nach Rückmeldung der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft en – 1233 in den Tiroler Revieren in Anspruch genommen worden sind. Von den 16310 Inhabern einer Tiroler Jagdkarte stammen 4943 (30,3 %) nicht aus Österreich (Vorjahr 5619 oder 33%), wobei von insgesamt 25 Nationen Deutschland mit 3131, Italien mit 918 und die Schweiz mit 563 Mitgliedern am zahlreichsten vertreten sind. Berücksichtigt man die 1145 (Vorjahr 1475) Jägerinnen und Jäger aus Sonnen- & Mondzeiten August Sonne Mond 2007 Aufg. Unterg. Aufg. Unterg. 1 Mi 5:49 20:52 22:03 8:32 2 Do 5:50 20:50 22:19 9:52 3 Fr 5:52 20:49 22:36 11:14 4 Sa 5:53 20:48 22:55 12:36 5 So 5:54 20:46 23:17 12:59 6 Mo 5:56 20:44 23:47 15:24 7 Di 5:57 20:43 - 16:45 8 Mi 5:58 20:41 0:28 17:57 9 Do 6:00 20:40 1:22 18:56 10 Fr 6:01 20:38 2:29 19:39 11 Sa 6:02 20:36 3:45 20:10 12 So 6:04 20:35 5:04 20:34 13 Mo 6:05 20:33 6:21 20:52 14 Di 6:07 20:31 7:34 21:07 15 Mi 6:08 20:29 8:45 21:20 16 Do 6:09 20:28 9:53 21:43 17 Fr 6:11 20:26 11:01 21:47 18 Sa 6:12 20:24 12:08 22:03 19 So 6:14 20:22 13:17 22:22 20 Mo 6:15 20:20 14:27 22:46 21 Di 6:16 20:18 15:36 23:18 22 Mi 6:18 20:16 16:41 0:01 23 Do 6:19 20:14 17:37 - 24 Fr 6:20 20:13 18:24 0:57 25 Sa 6:22 20:11 19:00 2:05 26 So 6:23 20:09 19:27 3:23 27 Mo 6:25 20:07 19:49 4:45 28 Di 6:26 20:05 20:07 6:07 29 Mi 6:27 20:03 20:25 7:31 30 Do 6:29 20:01 20:42 8:54 31 Fr 6:30 19:59 21:00 10:18 den anderen österreichischen Bundesländern, dann stellt sich heraus, dass 10248 (im Vorjahr 10149) Jagdkarteninhaber aus Tirol stammen. Mittlerweile gibt es 1105 jagende Damen in unseren Reihen, das entspricht einem Prozentsatz von 6,77 % (Vorjahr 1023 bzw. 5,99 %) – Tendenz also steigend! Innsbruck-Stadt: 502, 39; Innsbruck – Land: 2789, 815; Imst: 1910, 577; Kitzbühel: 1425, 364; Kufstein: 1570, 406; Landeck: 1938, 481 Reutte: 1361w, 702; Schwaz: 2519, 890; Lienz: 2296, 669 Abschließend möchte ich aufrichtig danke sagen. In erster Linie meinen Mitarbeiterinnen Elli und Barbara, den jagdlichen Sachbearbeitern auf Landes- und Bezirksebene, sowie allen, die mich in meiner Tätigkeit für den Tiroler Jägerverband und damit für die Jagd in Tirol unterstützen. ■ In eigener Sache Aus gegebenen Anlass darf zum wiederholten Male darauf hingewiesen werden, dass mit 30. Juni jene Frist geendet hat, bis zu der es möglich war, die Verlängerung einer im abgelaufenen Jagdjahr (2006/07) gültig gewesenen Jagdkarte mittels Einzahlung des vom Tiroler Jägerverband Anfang Februar verschickten Zahlscheines für das laufende Jagdjahr (2007/08) vorzunehmen. Wurde der 30. Juni zur Verlängerung versäumt, ist eine Fristverlängerung nicht möglich – es muss die jeweilige Bezirksverwaltungsbehörde zwecks Neuausstellung bemüht werden, was Mehrkosten von € 50,- verursacht. Wir bitten daher um Verständnis, wenn ab diesem Zeitpunkt ausnahmslos keine Einzahlungen zwecks Jagdkartenverlängerungen mehr angenommen werden können (sie werden umgehend auf Kosten des Einzahlers retourniert) und wir korrekt den gesetzlichen Auftrag erfüllen. In den letzten Jahren wurden wir deswegen des Öfteren gerügt! Es ist nämlich eine weitere im Tiroler Jagdgesetz enthaltene Frist zu beachten. Der Tiroler Jägerverband hat bis zum 15. Juli eines Jahres den Bezirksverwaltungsbehörden jene Personen mitzuteilen, für die er für das jeweilige Jagdjahr nach § 58 Abs. 1 lit. d rechtswirksam eine Jagdhaftpfl ichtversicherung abgeschlossen hat. Abschließend noch ein Hinweis: mit dieser Ausgabe unseres Mitteilungsblattes haben Sie die Doppelnummer Juli/August erhalten, die nächste „Jagd in Tirol“ erscheint erst wieder im September. 24 JAGD IN TIROL 07-08/2007
Was du nicht kennst, das schieße nicht Es sind Enicht im- Emer Eunerfahrene junge, Jäger, die Unfälle verursachen. Auch alte, erfahrene Jäger können in Situationen kommen, die schnell zu einem schrecklichen Unfall führen könnten – und leider schon oft geführt haben. Einen inneren Drang verspüre ich, um von einem eigenen Erlebnis dieser Art, das sich vor längerer Zeit in meinem Jagdrevier zugetragen hat, zu berichten. Vielleicht kann diese Begebenheit anregen, dass sich der eine oder andere Leser darüber seine Gedanken macht, dann hätten diese Zeilen ihre Wirkung schon erreicht. Ich bin seit 1967 Pächter einer großen Genossenschaft sjagd. In meinem Jagdrevier wurde damals noch sehr viel Silomais angebaut. Wenn dieser Silomais in die Milch erwachsen war, war er selbstverständlich ein Leckerbissen für die Dachse. Ein Maisfeld von einem oder mehreren Dachsen heimgesucht, schaut wirklich aus wie ein Schlachtfeld. Selbstverständlich musste von mir als Jagdpächter der Wildschaden bezahlt werden, obwohl die Grundbesitzer diesbezüglich immer sehr großzügig zu mir als Jagdpächter waren. Verständlicherweise war es für die Landwirte nicht nur sehr ärgerlich, sondern auch sehr beschwerlich, weil neben dem Ausfall ganz umfangreiche Aufräumungsarbeiten in diesen von den Dachsen heimgesuchten Maisäckern notwendig wurden. Um diese Situation einigermaßen in den Griff zu bekommen, habe ich als Jagdpächter meinen Jagderlaubnisscheinbesitzern damals für den Abschuss eines Dachses aus der Jagdkasse einen Betrag von S 1.000,– bezahlt. Nun habe ich zusätzlich an zwei Jungjäger (die sonst noch keine Jagdgelegenheit hatten) die Erlaubnis erteilt, sich bei Mondschein auf die Dachsjagd zu versuchen. Die JAGD IN TIROL 07-08/2007 Jungjäger haben mir gleich nach der ersten „Mondschein-Dachsjagd“ Folgendes berichtet: Die beiden Jungjäger sind gemeinsam zu einem Maisacker, der an den Güterweg angrenzt und auch von diesem Weg aus gut einsichtbar ist, gepirscht. Es war 23.30 Uhr – eine sternklare Mondnacht. Sie hörten im Maisacker lautes Brechen. Der Dachs arbeitet schwer und schlägt die Maiskolben ab. Nun musste der Dachs doch die beiden Jungjäger irgendwie wahrgenommen haben. Die Jungjäger hörten nämlich den Dachs an dem Maisfeldrand ausbrechen und zwar zufälligerweise an jenem Ackerrand, wo der hochgewachsene Mais den Schatten weit in die angrenzende Wiese warf. Unser Schutzpatron St. Hubertus wollte es so, dass einer der beiden Jungjäger mit einer großen Stablampe ausgerüstet, den Ackerrand ableuchtete, während der andere bereits mit seinem Gewehr im Anschlag war. Aus dem Maisacker gekrochen kam eine ältere Bäuerin, mit einem Sack voll Maiskolben auf dem Rücken. Nachträglich konnte in Erfahrung gebracht werden, dass die Bäuerin dieses Unwesen schon mehrere Jahre auf diese Art und Weise betrieben und mit den Maiskolben ihre dorfb ekannt, starken und fetten Schweine gemästet hat. Nun, ich darf nicht daran denken, wenn ich als alter, „erfahrener“ Jäger in diese Situation geraten, was da wohl passiert wäre? Um 23.30 Uhr starkes Brechen im Maisacker, typisches Austreten des Dachses in den Schatten. Mir läuft einfach der kalte Schauer über den Rücken, wenn ich mich in diese Situation hineindenke. Ich frage mich ernsthaft , was heißt „erfahren“ – ich habe eigentlich überhaupt keine konkrete Antwort gefunden, jedenfalls ist es kein Garant, dass nichts Schreckliches passieren könnte. Ich möchte als zuständiger, „erfahrener“ Jagdpächter die Gelegenheit nochmals nützen, an dieser Stelle den beiden „unerfahrenen“ Jungjägern für das vorbildliche, weidmännische Verhalten, meine größte Bewunderung und meinen bescheidenen Weidmannsdank aussprechen! Mich persönlich hat dieser Vorfall zu einem Schwur und somit zu einer besonderen Wallfahrt Aus der Geschäftsstelle veranlasst – natürlich auch deswegen, weil mein Kerbholz ohnehin schon reich verziert ist, durch Irrtümer, mangelnde Sorgfalt und sogar durch Vorsatz. Mir könnte niemand helfen, ich muss eben wissen, worauf ich schießen kann und darf. Nach diesem Vorfall bin ich vor dem Schuss noch viel vorsichtiger geworden und nach meiner langen Tätigkeit als Jagdpächter und Jagdaufseher, man stelle sich vor, für kurze Zeit sogar Jagdfunktionär, – Gott sei Dank – von einem sehr großen Unheil verschont geblieben! Weidmannsheil! ■ KNABL URBAN Jagdzeiten in Tirol Männl. Rotwild Kl. I 01.08.–15.11. Männl. Rotwild Kl II & III 01.08.–31.12. Weibl. Rotwild/Kälber und Schmalspießer 01.06.–31.12. Gamswild 01.08.–15.12. Gamswild in Osttirol 01.08.–31.12. Männl. Rehwild Kl. I & II 01.06.–31.10. Männl. Rehwild Kl. III 01.06.–31.12. Weibl. Rehwild & Kitze 01.06.–31.12. Steinwild 01.08.–15.12. Muffelwild 01.08.–31.12. Murmeltier 15.08.–30.09. Feld- und Alpenhase 01.10.–15.01. Dachs 15.07.–15.02. Auerhahn 01.05.–15.05. (in ungeraden Jahren) Birkhahn 10.05.–31.05. Haselhahn 15.09.–15.10. Alpenschneehuhn 15.11.–31.12. Stockente, Ringeltaube 01.10.–15.01. Fasan 01.10.–15.01. � Ganzjährig bejagbar: Fuchs, Steinmarder, Iltis, Waschbär, Marderhund und Schwarzwild � Folgende Wildarten sind ganzjährig zu schonen: Wolf, Braunbär, Baummarder, Luchs, Wildkatze, Reb-, Stein- und Blässhuhn, Waldschnepfe, Uhu, Wald-, Rauhfuß- und Steinkauz, Turm- und Baumfalke, Habicht, Mäusebussard, Sperber, Steinadler, Graureiher, Kormoran, Gänsesäger, Rackelwild, Kolkrabe, Elster, Eichelhäher, Rabenkrähe 25
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