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Bahnsport 10/2016

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SPEEDWAY-WM Grand Prix 8 - Teterow/D<br />

Wieder Doyle ... aber<br />

„Magic“ Martin<br />

verzaubert<br />

die Fans<br />

Martin Smolinski<br />

vor Tai Woffinden<br />

und Chris Holder<br />

Jason Doyle triumphierte beim deutschen GP, aber Greg Hancock konnte seine WM-Führung<br />

verteidigen. Die GP-Premiere im mecklenburgischen Teterow war ein großer Erfolg.<br />

Neun lange Jahre mussten die deutschen Fans<br />

warten, um die besten Speedwayfahrer in ihrem<br />

Land kämpfen sehen zu können. Am<br />

<strong>10</strong>. September <strong>2016</strong> hatte das Warten ein Ende.<br />

Dank dem Vorsitzenden des MC Bergring Teterow,<br />

Adi Schlaak, und dem Ausrichter der Veranstaltung,<br />

den Stadtwerken Teterow, fand in<br />

der Kellerholz-Arena wieder ein GP von<br />

Deutschland statt. Das Rennen in der mecklenburgischen<br />

Kleinstadt war in jeder Hinsicht ein<br />

Erfolg – sowohl organisatorisch als auch sportlich.<br />

Rund 12.500 Fans kamen ins Stadion und<br />

verließen es sehr zufrieden. Und viele von ihnen<br />

hatten sich schon für die nächste Runde in<br />

Teterow verabredet. Es war nicht irgendeine GP-<br />

Runde, sondern ein Jubiläumsrennen. In<br />

Deutschland fand nämlich bei hochsommerlichem<br />

Wetter die 200. GP-Veranstaltung statt.<br />

Bei Jason Doyle läuft es momentan wie geschmiert.<br />

Der Australier gewann zwei Wochen<br />

zuvor in Gorzow und setzte in Deutschland seine<br />

Siegesserie fort. Das „Känguru“ hatte in Teterow<br />

einen furiosen Rennanfang und war nach<br />

vier Durchgängen noch ungeschlagen. Völlig<br />

überraschend jedoch konnte Doyle in Heat<br />

18 keine Punkte schreiben. Nichtsdestotrotz<br />

war der 30-Jährige punktbester Pilot der Qualifikation.<br />

Im ersten Semifinallauf legte der Australier<br />

den besten Start hin, ließ sich aber in der<br />

Startkurve zu weit nach außen treiben, was<br />

Niels-Kristian Iversen sofort ausnutzte. Doyle<br />

holte den Dänen nicht mehr ein, aber als Zweiter<br />

zog er ins Finale mit ein. Im Endlauf gab<br />

Doyle eine echte Galavorstellung. Er fuhr von<br />

der Außenbahn. Doyle hatte zwar einen schwachen<br />

Start, fand jedoch außen eine sehr schnelle<br />

Fahrlinie und schon in der zweiten Runde<br />

setzte sich der „Downunder“-Pilot an die Spitze.<br />

Doyle setzte sich ab und holte ungefährdet<br />

seinen dritten GP-Sieg in dieser Saison. Der Triumphator<br />

erzielte auf der 314 Meter langen<br />

Bahn insgesamt 17 Punkte. „Die Starts waren<br />

heute unheimlich wichtig. Ich würde sogar sagen,<br />

wichtiger als sonst. Ich habe einmal den<br />

Start vermasselt und keine Punkte geholt“, sagte<br />

Doyle nach dem Rennen. Er konnte seinen<br />

Rückstand auf Hancock um 2 Zähler verkürzen.<br />

„Das Finale war ein schweres Rennen, denn wegen<br />

eines kleinen Fehlers hätte man als Letzter<br />

ins Ziel kommen können. Greg führt die WM an<br />

und ich habe 5 Punkte weniger. Hängt mir aber<br />

bitte noch keine Medaillen um den Hals. Es sind<br />

noch drei GP-Runden zu fahren“, fügte der<br />

Australier hinzu.<br />

Bartosz Zmarzlik wollte zwei Wochen zuvor unbedingt<br />

in seiner Heimatstadt Gorzow gewinnen,<br />

musste sich aber mit dem unbeliebten<br />

4. Rang begnügen. In Teterow gewann der<br />

21-Jährige keinen einzigen Lauf, kam aber am<br />

Ende aufs Podest. Im Finale lag Zmarzlik zunächst<br />

in Führung, konnte jedoch Doyle nicht<br />

halten und wurde Zweiter. „Ich bin sehr zufrieden,<br />

denn jede GP-Runde ist für mich eine gute<br />

Gelegenheit, etwas dazuzulernen. Der Rennanfang<br />

war nicht so gut, aber ich freue mich über<br />

den 2. Platz und über meine Punkteausbeute“,<br />

sagte der Fahrer. Er schrieb in der Bergring Arena<br />

13 Punkte und liegt in der WM zurzeit an<br />

4. Stelle. Im Finale fuhr er von Startbahn 3. „In<br />

Teterow war es im Finale ganz anders als in Gorzow.<br />

In Polen haben wir etwas riskiert und es ist<br />

in die Hose gegangen. Hier hat es hingegen<br />

ganz gut geklappt. Ich kam am besten aus den<br />

Bändern, aber Jason war unheimlich schnell<br />

und konnte mich überholen. Über den 2. Platz<br />

kann ich jedoch auch nicht meckern“, so der Pole.<br />

Greg Hancock belegte in Mecklenburg Rang 3.<br />

Der dreifache Weltmeister hatte keinen optimalen<br />

Start. In Rennen 2 meldete er sich als Letzter<br />

im Ziel, aber danach lief es für den 46-Jährigen<br />

deutlich besser. „Herbie“ holte in den restlichen<br />

Vorläufen 11 Punkte und erreichte als<br />

zweitbester Pilot das Semifinale. In Heat 22<br />

kreuzte Hancock als Sieger den Zielstrich, aber<br />

im Finale konnte er weder Doyle noch Zmarzlik<br />

gefährden. „Der Kampf im Finale war hart. Ich<br />

wollte es gewinnen, aber Jason ist diese Saison<br />

sehr schnell. Er siegte verdient und ich freue<br />

mich über den 3. Platz. Schließlich holte ich einen<br />

weiteren Podestrang (Hancock stand zum<br />

65. Mal auf dem GP-Podium, Anm. der Red.)“,<br />

so der US-Amerikaner. „Es war für uns ein großes<br />

Vergnügen, vor so einem großen Publikum<br />

zu fahren. Es war ein guter Zug seitens der GP-<br />

Rechteinhaber, nach Deutschland zurückzukehren.<br />

Ich hoffe, wir werden öfter hierherkommen.<br />

Heute fand das 200. GP-Rennen statt,<br />

aber ich habe eine Runde verletzungsbedingt<br />

verpasst, darum werde ich mein Jubiläum in<br />

Schweden, in meiner zweiten Heimat feiern“,<br />

sagte Hancock, der immer noch im WM-Klassement<br />

in Führung liegt.<br />

Für Niels-Kristian Iversen verläuft diese Saison<br />

alles andere als gut. Der Däne konnte sich nur<br />

in Prag für den Endlauf qualifizieren und lag in<br />

der WM vor der GP-Runde in Teterow an enttäuschender<br />

12. Position. Zunächst sah es so aus,<br />

als würde das Turnier für „PUK“ genauso verlaufen,<br />

wie die meisten GP-Rennen in diesem<br />

Jahr – Ausscheidung nach 20 Läufen. In Heat 3<br />

fuhr der 34-Jährige in der dritten Runde in ein<br />

Loch, versuchte sich vor einem Sturz zu retten<br />

und touchierte dabei Fredrik Lindgren, der zu<br />

Boden musste. Das Rennen wurde abgebro-<br />

16 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '16

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