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IT-Recht

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("skype", "WhatsApp") neben sprechenden Zeichen ("traffic4all") und beschreibenden Titeln<br />

("wetter"). 54<br />

Neben dem Titelschutz kommt ein Markenschutz für Software in Betracht. 55 In diesem Fall<br />

kann durch Eintragung oder aufgrund einer entsprechenden Verkehrsgeltung ein Schutz im<br />

Rahmen von § 14 MarkenG in Anspruch genommen werden. Wird eine Bezeichnung als Name<br />

eines Computerspiels genutzt, ist eine markenmäßige Benutzung eher zweifelhaft und es<br />

kommt eine Benutzung nicht als Marke, sondern als Werktitel i.S. des § 5 Abs. 3 MarkenG in<br />

Betracht. 56 Für die Annahme, dass es sich bei der Bezeichnung auch um einen Herkunftshinweis<br />

handele, bedarf es im Einzelfall konkreter Anhaltspunkte. 57<br />

Der Schutz bezieht sich jedoch auf den jeweiligen Markt. So besteht keine Verwechslungsgefahr<br />

zwischen Marken für Software und elektronisch gestützter Dienstleistung für den Finanzsektor.<br />

Aus der Tatsache, dass eine Dienstleistung elektronisch gestützt erbracht wird, folgert<br />

der Verkehr nicht, dass mit dem Angebot der Dienstleistung zugleich die Software beworben<br />

und mit der Bezeichnung der Dienstleistung auch die genutzte Software benannt wird. 58 Der<br />

Markenschutz hilft auch gegen die Umgehung technischer Sperren, wie etwa DRM-Systeme.<br />

Baut ein Markeninhaber in seine Produkte eine (wie auch immer geartete) technische Sperre<br />

gegen bestimmte Arten der Benutzung ein, so stellt es eine Veränderung i.S. von § 24 Abs. 2<br />

MarkenG dar, wenn ein Dritter ohne seine Zustimmung diese Sperre überwindet und so eine<br />

vom Markeninhaber nicht gewünschte Benutzung ermöglicht. 59<br />

3. Laufbildschutz<br />

Einen einfach zu erlangenden Schutz gewährleistet der Laufbildschutz nach § 95 UrhG, insbesondere<br />

bei Computerspielen. 60 Hier werden häufig laufende Bilder in filmähnlicher Folge<br />

aneinandergereiht, 61 sodass der Eindruck einer Bewegung entsteht. Damit fallen Computerspiele<br />

– unabhängig von ihrer Originalität – in den Leistungsschutz des § 95 UrhG. 62 Der In-<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

LG Hamburg, Beschl. v. 8.10.2013 – 327 O 104/13, GRUR 2014, 492.<br />

Vgl. BGH, Beschl. v. 2.5.1985 – I ZB 8/84, GRUR 1985, 1055= NJW-RR 1986, 219 – Datenverarbeitungsprogramme<br />

als Ware; BGH, Beschl. v. 26.1.1989 – I ZB 4/88, NJW 1989, 2624 = GRUR 1989, 421 –<br />

CONDUCTOR.<br />

OLG Hamburg, Urt. v. 18.1.2012 – 5 U 147/09, GRUR-RR 2012, 154.<br />

OLG Hamburg, Urt. v. 18.1.2012 – 5 U 147/09, GRUR-RR 2012, 154.<br />

BGH, Urt. v. 13.11.2003 – I ZR 103/01, GRUR 2004, 241 = NJW-RR 2004, 765.<br />

BGH, Urt. v. 9.6.2004 – I ZR 13/02, MMR 2005, 94.<br />

Dazu Katko/Maier, MMR 2009, 306; Zuletzt LG Hamburg, Beschl. v. 28.4.2014 – 308 O 83/14, BeckRS<br />

2015, 07034.<br />

A.A. Bezirksgericht Tokyo, Entsch. v. 27.5.1999, GRUR Int. 2001, 183.<br />

So OLG Hamburg, Urt. v. 31.3.1983 – 3 U 192/82, FuR 1983, 432, 433 – Puckman; OLG Hamburg, Urt.<br />

v. 18.5.1995 – 3 U 279/94, CR 1995, 603; OLG Karlsruhe, Urt. v. 24.9.1986 – 6 U 276/85, CR 1986, 723.<br />

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