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Berichterstattung 2004 - Die Schweizerische Post

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<strong>Post</strong>stellennetz<br />

Am 26. September <strong>2004</strong> haben Volk und Stände die<br />

Initiative «<strong>Post</strong>dienste für alle» mit 50,2 Prozent<br />

Nein stimmen abgelehnt. Elf Kantone und fünf Halbkantone<br />

lehnten ab, neun Kantone und ein Halbkanton<br />

stimmten zu. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> interpretiert das knappe<br />

Volksnein als Auftrag, die Anpassungen im <strong>Post</strong>stellennetz<br />

verantwortungsvoll und im engen Dialog mit<br />

Bevölkerung und Wirtschaft anzugehen. Sie wird auch<br />

künftig fl exibel auf sich ändernde Kundenbedürfnisse<br />

eingehen. Der Service public ist weiterhin landesweit,<br />

effi zient und in hoher Qualität gewährleistet.<br />

Weiterentwicklung Netzstruktur: Projekt Ymago<br />

Auf umfassenden Dialog setzt die Geschäftseinheit<br />

<strong>Post</strong>stellennetz in ihrem Ende 2003 lancierten Projekt<br />

Ymago. <strong>Die</strong>ses Projekt zur Weiterentwicklung des<br />

Netzes ist nötig, da sich das Kundenverhalten rascher<br />

verändert hat als ursprünglich angenommen. Im<br />

Vergleich zu den Verkehrszahlen der gesamten <strong>Post</strong><br />

ist der Verkehr in den <strong>Post</strong>stellen überproportional<br />

rückläufi g. Mit Ymago sollen Kundenfreundlichkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit im Netz weiter verbessert<br />

werden. Zur Diskussion steht die Netzstruktur, nicht<br />

aber die absolute Zahl der <strong>Post</strong>stellen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bekennt<br />

sich dazu, den Service public flächendeckend<br />

in hoher Qualität zu erbringen und auch in Zukunft<br />

2500 <strong>Post</strong>stellen, Agenturen und mobile <strong>Post</strong>stellen<br />

zu betreiben.<br />

Gemäss dem Projektmotto «Im Dialog zu Lösungen»<br />

suchte die Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz zwischen<br />

Ende April und Mitte Juli <strong>2004</strong> landesweit den Dialog<br />

mit den verschiedensten Anspruchsgruppen (<strong>Post</strong>personal,<br />

Kundschaft, Kantonsregierungen, Bundesratsparteien,<br />

Gewerkschaften und Verbände). <strong>Die</strong><br />

Ergebnisse dieses Meinungsaustauschs fl iessen<br />

in rund 40 Pilotversuche ein, die ab Februar 2005<br />

landesweit stattfi nden. Getestet werden folgende<br />

vier Pilottypen:<br />

–weiterentwickeltes Agenturmodell (Prinzip <strong>Post</strong><br />

im Dorfl aden)<br />

–<strong>Post</strong>unternehmer (<strong>Post</strong>stellenleiter mit nicht<br />

pos talischem Zusatzgeschäft)<br />

–Lead- und Zweigpoststellen (postinterne Neuorganisation<br />

der Aufgabenverteilung)<br />

– Automaten (als Ergänzung in gut frequentierten<br />

<strong>Post</strong>stellen)<br />

<strong>Die</strong> Pilotversuche sollen zeigen, mit welchen neuen<br />

Lösungen sich die Anforderungen von Kundschaft<br />

und Unternehmen noch besser erfüllen lassen. Auf<br />

Grund der Ergebnisse und Erfahrungen will die <strong>Post</strong><br />

2006 über die Umsetzung entscheiden.<br />

Kundenzufriedenheit/Wartezeiten<br />

<strong>Die</strong> Kundschaft zeigt sich auch mit dem reorganisier-<br />

ten <strong>Post</strong>stellennetz zufrieden. Der Index der Kundenzufriedenheit<br />

erreichte mit 84 Punkten (–1) ein<br />

praktisch unverändert hohes Niveau. <strong>Die</strong> erstmals<br />

gemachte Unterscheidung nach <strong>Post</strong>stellengrösse<br />

ergab eine deutlich tiefere Bewertung grösserer<br />

<strong>Post</strong>stellen. <strong>Die</strong>s könnte unter anderem auf die längeren<br />

Wartezeiten zurückzuführen sein, die kurz vor<br />

der Befragung bei solchen Stellen teilweise in Kauf<br />

zu nehmen waren. Dank verschiedener Massnahmen<br />

konnten diese Wartezeiten in der Zwischenzeit<br />

drastisch reduziert werden. Seit April <strong>2004</strong> können<br />

auch <strong>Post</strong>stellen mit hohen Kundenfrequenzen<br />

ihre Kundschaft im Normalfall wieder innert maximal<br />

sieben Minuten bedienen.<br />

Personal<br />

Erste Priorität im Personalbereich hatte <strong>2004</strong> die faire<br />

Umsetzung der notwendigen Restrukturierungsmassnahmen.<br />

Im Rahmen eines Ende 2003 mit den Gewerkschaften<br />

ausgehandelten, grosszügigen Sozialplans<br />

wurden rund 500 Vollzeitstellen abgebaut<br />

(ca. 260 Personaleinheiten in Form von freiwilligen<br />

Austritten, ca. 80 vorzeitige Pensionierungen und<br />

ca. 160 Personaleinheiten aus der Reduktion von Be-<br />

schäftigungsgraden).<br />

Obwohl die Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz im<br />

Umbruch ist, blieb die Personalzufriedenheit hoch.<br />

Der Zufriedenheitsindex sank um zwei auf 67 Punkte.<br />

Auch im Mehrjahresvergleich bleibt die Zufriedenheit<br />

auf erfreulich hohem Niveau stabil. Da die Mitarbeitenden<br />

in den <strong>Post</strong>stellen massgeblich das Image der<br />

gesamten <strong>Post</strong> beeinfl ussen, ist es erklärtes Ziel, den<br />

guten Gesamtwert der Personalzufriedenheit wieder<br />

auf das Vorjahresniveau anzuheben.<br />

Ziel: erfolgreicher Retailer<br />

Im Rahmen von Business Excellence richtete die<br />

Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz ihre Strukturen<br />

weiter auf aktuelle und künftige Marktanforderungen<br />

aus, unter anderem durch die Modernisierung des<br />

Führungssystems. <strong>Die</strong> herkömmliche Orientierung der<br />

<strong>Post</strong>stellen an aufwandorientierten Kennzahlen wurde<br />

durch ein zeitgemässes Deckungsbeitragssystem<br />

abgelöst. Ein neu eingeführtes, prozessorientiertes<br />

elektronisches Informationssystem ermöglicht es, die<br />

Verkaufsstellen rasch und gezielt nach Vertriebstyp<br />

über Neuerungen oder Änderungen zu informieren.<br />

Im Bereich Warenbewirtschaftung konnte die Nachschubsteuerung<br />

mit der Einführung des Barcode-Scannings<br />

automatisiert werden. <strong>Die</strong> Marktforschung<br />

befragte Mitarbeitende der <strong>Post</strong>stellen im Berichtsjahr<br />

erstmals online zu Themen wie Schulungsbedürfnisse<br />

oder Berufskleidung. Auf diese Weise waren benötigte<br />

Informationen rasch und kostengünstig erhältlich.

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