Berichterstattung 2004 - Die Schweizerische Post
Berichterstattung 2004 - Die Schweizerische Post
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Reporting / Controlling, Sicherheit, Eigen- und Haftpfl<br />
ichtschäden, Human Resource Management,<br />
Informationstechnologie, Finanzen, Corporate Gover-<br />
nance, rechtliche Aspekte, Kommunikation/Image.<br />
In der nächsten Phase beurteilen die zuständigen<br />
Leitungsgremien das Bruttorisiko (Worst-Case-Szenario),<br />
um nach der anschliessenden Beurteilung der<br />
Qualität und der Wirksamkeit der Steuerungsmassnahmen<br />
das noch verbleibende Restrisiko zu quantifi -<br />
zieren.<br />
Auf der Stufe Konzern werden die Risiken im 2. Quar-<br />
tal an die Konzernleitung, den Revisionsausschuss<br />
und an den Verwaltungsrat rapportiert. Im 4. Quartal<br />
ist diesen Gremien über die erzielten Ergebnisse<br />
der Risikosteuerung zu berichten. Über die Top Risks<br />
(grösste Risiken) wird auch unter dem Jahr Bericht<br />
erstattet.<br />
Financial Risk Management<br />
Mit In-Kraft-Treten der Revision des Finanzhaushalts-<br />
und des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes auf den 1.Januar<br />
<strong>2004</strong> wurde die Verantwortung für die Risiko- und<br />
Anlagepolitik der <strong>Post</strong> dem Verwaltungsrat übertragen.<br />
Zur Umsetzung der daraus resultierenden Aufgaben<br />
wurde deshalb neben dem Corporate Risk<br />
Management ein adäquates Financial Risk Management<br />
mit entsprechenden Prozessen implementiert.<br />
<strong>Die</strong> spezifi schen Geschäftsrisiken von <strong>Post</strong>Finance,<br />
namentlich die Markt- und Kreditrisiken, werden<br />
somit über branchenübliche Instrumente und Methoden<br />
bewirtschaftet, wobei sich die <strong>Post</strong> an den<br />
«Best Practice»-Ansätzen der Finanzbranche orientiert<br />
und diese unternehmensspezifi sch anwendet.<br />
Auf Ebene des Verwaltungsrates (1) beziehungsweise<br />
des Revisionsausschusses werden die obersten<br />
Grundsätze für den Umgang mit den fi nanziellen<br />
Risiken festgelegt, die Anlage- und Risikopolitik<br />
der <strong>Post</strong> genehmigt, Oberlimiten gesetzt und die<br />
Risiken überwacht.<br />
Auf Konzernleitungsebene (2) werden die Risikopolitik<br />
defi niert sowie die Risiko- und Ertragszielvorgaben<br />
formuliert.<br />
Das Asset & Liability Management Komitee (ALKO)<br />
von <strong>Post</strong>Finance (3) ist für die aktive Steuerung und<br />
Bewirtschaftung der fi nanziellen Risiken innerhalb der<br />
vorgegebenen Rahmenbedingungen verantwortlich.<br />
Zu seinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten zählen<br />
u. a. das Bilanzstrukturmanagement, das Festsetzen<br />
von Sublimiten für Markt- und Kreditrisiken zuhanden<br />
operativer Risikosteuerungsbereiche sowie die Festlegung<br />
adäquater Replicating Portfolios (vgl. Finanzbericht,<br />
Seite 54). Zusätzlich sorgt das Asset & Liability<br />
Management Committee für eine angemessene<br />
organisatorische, personelle, technische und methodische<br />
Infrastruktur des Risk Management.<br />
Risk Management<br />
Das Risk Management von <strong>Post</strong>Finance (4) wurde<br />
weiter gestärkt und ausgebaut. Das Risk Management<br />
identifi ziert, misst und kontrolliert unabhängig vom<br />
operativen Geschäft die Risiken sowie die Limiteneinhaltung<br />
und rapportiert die Ergebnisse an die zuständigen<br />
Überwachungsinstanzen. Bei Limitenüberschreitungen<br />
werden sofort vordefi nierte Massnahmen<br />
eingeleitet.<br />
Der professionelle Umgang mit den fi nanziellen<br />
Risiken gewährleistet einerseits die Einlagensicherheit<br />
der Kundengelder und andererseits die langfristige,<br />
nachhaltige Ertragskraft des Bereichs <strong>Post</strong>Finance und<br />
damit des ganzen Unternehmens.<br />
Risikosituation der <strong>Post</strong><br />
Der gesetzliche Leistungsauftrag und die strategischen<br />
Ziele des Bundesrats verlangen von der <strong>Post</strong> einen<br />
Universaldienst mit hochwertigen Leistungen, gleichzeitig<br />
aber auch Wettbewerbsfähigkeit, Innovation<br />
und Selbstfi nanzierung. <strong>Die</strong>ser Auftrag wird durch<br />
die unterschiedliche Defi nition des Inhaltes des Universaldienstes<br />
durch verschiedene Interessengruppen<br />
zusätzlich erschwert.<br />
<strong>Die</strong> Öffnung der <strong>Post</strong>märkte und die Substitution bei<br />
traditionellen Kernprodukten bewirken Marktanteilsverluste<br />
sowie einen Rückgang der Mengen und<br />
Margen. <strong>Die</strong> sich daraus ergebende Verschlechterung<br />
der Kostenstruktur kann auf Grund dieser Rahmenbedingungen<br />
nur ungenügend aufgefangen werden.<br />
Eine weitere Marktöffnung würde den Druck auf die<br />
<strong>Post</strong> weiter erhöhen. <strong>Die</strong> Möglichkeiten, diesem Druck<br />
zu begegnen, werden durch verschiedene gesetzliche<br />
und personalrechtliche Regelungen (Unterstellung<br />
unter das Bundespersonalgesetz, Pfl icht zum Abschluss<br />
eines Gesamtarbeitsvertrags) eingeschränkt.<br />
Auf Stufe Konzern wurden in der Berichtsperiode<br />
15 so genannte Top Risks identifi ziert, die aktiv gesteuert<br />
werden. Hierbei handelt es sich um Risiken<br />
ab einer bestimmten Eintretenswahrscheinlich -<br />
keit und einem potenziellen Schadenausmass von<br />
über CHF 50 Mil lionen. Sechs dieser Top Risks<br />
betreffen (politische) Rahmenbedingungen, fünf<br />
sind Markt- und vier endogene Risiken.<br />
<strong>Die</strong> Geschäftsfelder Personenverkehr, International<br />
und Mail beurteilten ihre Risikosituation im Vergleich<br />
zur Vorperiode insgesamt als gleich bleibend, Logistics<br />
sowie <strong>Post</strong>stellen und Verkauf stellen eine tendenzielle,<br />
Finanzdienstleistungen eine deutliche Verbesserung<br />
fest.<br />
Weitere quantitative Angaben zum Risk Management<br />
der <strong>Post</strong> fi nden sich im Finanzbericht auf Seite 54.<br />
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