IBBP-Arbeitsbericht Nr. 73 - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität ...
IBBP-Arbeitsbericht Nr. 73 - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität ...
IBBP-Arbeitsbericht Nr. 73 - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1 Demografischer Wandel in Deutschland<br />
1 Demografischer Wandel in Deutschland<br />
Die Struktur der Bevölkerung ändert sich stetig. Jeder geborene, gestorbene und abwandernde<br />
beziehungsweise (bzw.) zuwandernde Mensch beeinflusst die Bevölkerungsstruktur<br />
in ihrer Größe und Zusammensetzung. Demografie als Bevölkerungsbeschreibung ist<br />
der <strong>von</strong> Guillard im Jahr 1855 geprägte Begriff für die Analyse der Bevölkerungsstruktur<br />
und –entwicklung, insbesondere unter politischen und ökonomischen Aspekten (siehe<br />
Reinhold, G. (2000), S. 105). Zentrale Variablen der Demografie sind unter anderem: die<br />
Bevölkerungsgröße, die Bevölkerungsbewegungen, der Altersaufbau, Geburten- und<br />
Sterblichkeitsraten.<br />
In dem folgenden Kapitel werden die Veränderungen der demografischen Strukturen, die<br />
dieser Magisterarbeit zu Grunde liegen, dargestellt. Anhand demografischer Daten werden<br />
die prognostizierten Entwicklungen der Bevölkerungsstruktur in Deutschland dargestellt.<br />
Diese Entwicklungen werden vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Veränderungen analysiert, um die Bedeutung des Wandels für die Erwerbstätigkeit<br />
und die betriebliche Ebene hervorzuheben.<br />
1.1 Veränderungen der Bevölkerungsstruktur<br />
Zur Beschreibung der Entwicklung der deutschen Bevölkerungsstruktur werden die Daten<br />
der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes<br />
zugrunde gelegt. Das Statistische Bundesamt hat insgesamt zwölf Varianten, unter Kombination<br />
verschiedener Annahmen der Bevölkerungsvorausberechnungen, zur Geburtenhäufigkeit,<br />
der Lebenserwartung und dem Wanderungssaldo entwickelt. Die Bevölkerungsvorausberechnung<br />
ist durch einen Modellcharakter gekennzeichnet, da relevante<br />
demografische Entwicklungen sich erst nach Jahrzehnten auswirken und Einflussgrößen<br />
langfristig nicht vorhersehbar sind. Die größte Herausforderung der Vorausberechnungen<br />
bildet die Festlegung, der ihr zugrunde liegenden Annahmen. Während die Alters- und<br />
Geschlechtsstrukturen der Bevölkerung für den Ausgangszeitpunkt bekannt sind, müssen<br />
für die Fortschreibung plausible Vorgaben hinsichtlich der Geburten, der Sterbefälle und<br />
der Wanderungen formuliert werden. Die Datenbasis bildet die Bevölkerungsfortschreibung<br />
2<br />
. Die Geburtenhäufigkeit und Lebenserwartung kann in den Ausgangsjahren unter<br />
bzw. überschätzt werden, da bei Schätzungen <strong>von</strong> einer Überhöhung der fortgeschriebenen<br />
Bevölkerungszahl <strong>von</strong> um eine Million ausgegangen wird.<br />
Das Statistische Bundesamt stellt in seinen Prognosen die vier Hauptvarianten der erwarteten<br />
demografischen Entwicklungen dar (siehe Tabelle 1). Die ersten beiden Varianten<br />
(„mittlere Bevölkerung“) markieren die Grenzen eines Korridors, in dem sich die Bevölkerungsgröße<br />
und der Altersaufbau entwickeln werden, sofern sich die aktuellen demografischen<br />
Entwicklungen fortsetzen. Das heißt, unter Annahme einer annähernd konstanten<br />
Geburtenhäufigkeit (<strong>von</strong> 1,4), einem Anstieg der Lebenserwartung um etwa sieben<br />
Jahre bis zum Jahr 2050 und einem Wanderungssaldo <strong>von</strong> cirka (ca.) 200.000 Personen<br />
2 BRD seit 1987; DDR seit 1981<br />
4