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IBBP-Arbeitsbericht Nr. 73 - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität ...

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1 Demografischer Wandel in Deutschland<br />

Statistisches Bundesamt (2008c), S. 34). Bis 2050 wird die Gesamtbevölkerung Deutschlands,<br />

unter Annahme der „mittleren“ Bevölkerung Untergrenze, auf knapp 69 Millionen<br />

zurückgehen. Als eine weitere Folge könnte sogar das Gesamtbevölkerungsniveau <strong>von</strong><br />

1950 leicht unterschritten werden. Ein höheres Wanderungssaldo („mittlere“ Bevölkerung<br />

Obergrenze) würde für einen langsameren Bevölkerungsrückgang sorgen. Demnach<br />

würden in Deutschland im Jahr 2050 noch 79 Millionen Menschen leben. Im Vergleich zu<br />

2005 wären es 3,4 Millionen Menschen weniger. Insgesamt beträgt der Bevölkerungsschwund<br />

für die Bundesrepublik vermutlich zwischen zehn bis 17 Prozent (siehe Statistisches<br />

Bundesamt (2006), S. 15).<br />

Die Idealvorstellung der klassischen Alterspyramide, das heißt Kinder stellen die stärksten<br />

Jahrgänge dar und die Zahl der Älteren nimmt als Folge der Sterblichkeit kontinuierlich<br />

ab, wurde zuletzt zur Zeit des deutschen Reiches 1910 erreicht. Gegenwärtig gleicht der<br />

Altersaufbau einer „zersausten Wettertanne“ (siehe ebenda, S. 17). Das mittlere Alter ist<br />

am stärksten besetzt, demgegenüber ist die Anzahl der jüngeren Personen abnehmend.<br />

Im Jahre 2050 sind die stark besetzten Altersjahrgänge in der Pyramide nach oben verschoben<br />

und zahlenmäßig kleiner besetzte Jahrgänge folgen. Der Altersaufbau nimmt<br />

dann zunehmend eine glatte und steile Form an. Zukünftig werden doppelt so viele 60jährige<br />

leben, als Kinder geboren werden. Unterschiedliche Annahmen und Berechnungen<br />

führen zu differenzierten Entwicklungen, dass Grundmuster im zukünftigen Altersaufbau<br />

bleibt jedoch bestehen. Der Altersaufbau der Bevölkerung wird unter Anderem<br />

durch die sinkende Geburtenhäufigkeit beeinflusst (siehe ebenda, S. 17).<br />

1.1.1 Annahmen für die Geburtenentwicklung<br />

In der Bundesrepublik ist seit 1972 die Anzahl der Sterbefälle höher, als die der Geburten<br />

(siehe ebenda, S. 13). Deutschland zählt zu den Ländern mit der niedrigsten Geburtenhäufigkeit<br />

(2006: 1,32) (siehe Eurostat (2008)). Im internationalen Vergleich sind die<br />

Skandinavischen Länder und Frankreich deutliche Spitzenreiter mit durchschnittlich zwei<br />

Kindern pro Frau 3.<br />

Ein bisher positives Wanderungssaldo führte in Deutschland dennoch<br />

zum Bevölkerungswachstum. Für die Zukunft ist ein rapider Anstieg des Geburtendefizits<br />

zu erwarten, das heißt die Zahl der Gestorbenen wird die Zahl der Geborenen immer weiter<br />

übersteigen (siehe Statistisches Bundesamt (2006), S. 13). Zum einem ist dieser Anstieg<br />

auf die zunehmende Anzahl <strong>von</strong> Sterbefällen zurückzuführen, da „(…) mehr Jahrgänge<br />

in das höhere Alter kommen, die weit stärker als die der heute Hochbetagten besetzt<br />

sind“ (zit. Statistisches Bundesamt (2006), S. 13). Zum anderen wird sich die Zahl<br />

der Geburten stetig verringern. Von 1990 bis 2007 ist die durchschnittliche Geburtenzif-<br />

3 Im Jahr 2006 lag die Geburtenrate in anderen EU-Ländern Ländern wie folgt: Dänemark 1,83, Schweden 1,85, Irland<br />

1,90, Island: 1,90, Frankreich: 2,00 (siehe Eurostat (2008)).<br />

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