IBBP-Arbeitsbericht Nr. 73 - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität ...
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2 Besonderheiten <strong>von</strong> kleinen und mittleren Unternehmen<br />
entstehen sowohl eine mangelnde Gesamtsicht über das Unternehmen, als auch ein fehlendes<br />
Verständnis für andere Funktionsbereiche. Des Weiteren ermöglicht die Ausrichtung<br />
der organisatorischen Einheiten auf Funktionen die Wahrnehmung <strong>von</strong> Spezialisierungsvorteilen<br />
(siehe ebenda, S. 259).<br />
Die Aufbauorganisation als „(…) Zerlegung und Verteilung <strong>von</strong> Aufgaben und Kompetenzen<br />
sowie der Koordination <strong>von</strong> Aufgaben und Aufgabenträgern“ (zit. ebenda, S. 293)<br />
schafft als Ergebnis eine formale Organisationsstruktur der Unternehmung. Folglich wird<br />
eine stabile Arbeitsteilung erzeugt, die sich in Stellenverteilungsplänen und Organigrammen<br />
widerspiegelt. In KMU sind, auf Grund der Betriebsgröße, nur wenige strukturelle<br />
Bereiche vorhanden. Wenige organisatorische Einheiten ermöglichen eine gute Überschaubarkeit<br />
aller unternehmenseigener Bereiche (vgl. Delbrouck, I. (2000), S.18). Die<br />
Ganzheitlichkeit der Innen- und Außenbeziehungen kann <strong>von</strong> den Führungskräften und<br />
den Mitarbeitern erfasst und verstanden werden.<br />
Eine geringe Abteilungsmenge hat eine geringe Spezialisierung der Beschäftigten in den<br />
Unternehmensbereichen zur Folge. Mitarbeiter in kleinen und mittleren Unternehmen<br />
haben dadurch ein weit gefasstes Aufgabenspektrum. Daraus ergeben sich spezifische<br />
Anforderungen an Personal- und Weiterbildungsmaßnahmen, welche umfassend und<br />
breit gefächert sein müssen, um den Qualifizierungsbedarf der Arbeitnehmer zu decken.<br />
Auf Grund der Betriebsgröße und der damit verbundenen geringen Anzahl organisatorischer<br />
Einheiten, ist das organisationale Geschehen in KMU oftmals durch eine persönliche<br />
Interaktion zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer geprägt, welches sich<br />
durch eine hohe Dichte der Kommunikation, mit einer intensiven Kooperation und Abstimmung<br />
zwischen den Mitarbeitern auszeichnet (vgl. Delbrouck, I. (2000), S.18). Soziale<br />
Beziehungen in KMU funktionieren ähnlich wie in Gruppen, in denen die sozialen Bindungen<br />
häufig eng sind (vgl. ebenda, S. 20). Informationen werden demnach überwiegend im<br />
direkten Dialog weitergegeben und nicht mittels formaler Kommunikationssysteme (wie<br />
z.B. E-Mails). Folglich bildet die Beziehungsebene eine zentrale Komponente in KMU. In<br />
diesem Zusammenhang kommt es in kleineren und mittleren Unternehmen zur Ausbildung<br />
eher flacher hierarchischer Strukturen 12<br />
. Damit einhergehen sowohl kurze Entscheidungswege,<br />
als auch schnelle und durchlässige Informationskanäle, wodurch Informationen<br />
und Wissen in KMU relativ schnell verbreitet und organisationale Lernprozesse begünstigt<br />
werden. Vermutlich werden die persönlichen Elemente mit zunehmender Unternehmensgröße<br />
in den Betrieben geringer ausgeprägt sein. Das heißt je kleiner das Unternehmen,<br />
desto höher wird der Grad der informellen Beziehungen sein (vgl. ebenda, S.<br />
20).<br />
Die Umsetzung der Arbeitsaufgabe, durch die Strukturierung der zeitlichen, räumlichen<br />
und sachlichen Abfolge <strong>von</strong> einzelnen Tätigkeiten und Prozessen ist das Grundprinzip der<br />
Ablauforganisation (siehe Bea, F.X./ Göbel, E. (2002), S. 290). KMU sind hinsichtlich der<br />
12 Flach ausgeprägte hierarchische Strukturen begünstigen eine hohe Flexibilität der Unternehmen (vgl. Delbrouck, I.<br />
(2000), S.18). Wenn veränderte Marktbedingungen und Anforderungen entstehen, können KMU schell reagieren. Daher<br />
erscheinen sie gegenüber großen Unternehmen anpassungsfähiger und reaktionsschneller zu sein.<br />
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