RE KW 46

M ENSCHEN IM GESPRÄCH
40 Jahre Ehrwalder Kirchenchor
Chorleiterin Isolde Schennach lädt am Christkönigssonntag zur Jubiläumsmesse
Bis zu 100 Messen im Jahr gestaltet der Ehrwalder Kirchenchor
musikalisch. Und das – dank Engagement und Zusammenhalt –
schon seit vier Jahrzehnten. So auch am kommenden Sonntag,
dem 20. November, wenn um zehn Uhr in der Ehrwalder Pfarrkirche
die Cäcilia-Messe stattfindet. Passend zum 40-jährigen Jubiläum
kann sich der Kirchgänger auf besonders schöne Lieder
freuen. Im Gespräch mit der RUNDSCHAU blickte Chorleiterin
Isolde Schennach auf 40 abwechslungsreiche Jahre Chorgeschichte
zurück.
Von Juliane Wimmer
RUNDSCHAU: Herzlichen
Glückwunsch! Der gemischte Kirchenchor
Ehrwald hat im Laufe seines
40-jährigen Bestehens schon unzählige
Gottesdienste mitgestaltet und verschönert.
Wie hat damals alles angefangen?
Isolde Schennach: Nachdem es
von 1959 bis 1976 in Ehrwald keinen
Kirchenchor gegeben hatte, war es
schließlich Roman Klotz (Fazi) zu
verdanken, dass es zur Gründung
eines neuen – sprich –unseres Chores
kam. Er trommelte alle möglichen
Leute zusammen, die sich (anfangs
noch unter der Leitung von Schwester
Marianne) wieder der kirchlichen
Chor-Tradition zuwandten. Als meine
jüngste Tochter aus dem Gröbsten
raus war, übernahm ich die Leitung
– und das ist bis heute so.
RS: Haben sich Repertoire und Anspruch
im Laufe der Jahre geändert?
Schennach: Aber ja. Zu Beginn
war es recht mühsam. Abgesehen
RUNDSCHAU Seite 14
von Hindernissen wie Kirchen- oder
Orgelrenovierung hatten wir es sehr
schwer, an Noten zu kommen. Die
alten Noten des vorherigen Kirchenchores
waren „verlegt“ oder
„verbrannt“. Auch gesanglich ging
es noch recht „holprig“ zur Sache.
Doch mit viel Übung wurden wir
besser und besser. Dank Orgelbegleitung
erhielten wir neuen „Schwung“.
Neben religiöser Gebrauchsliteratur
wie das lateinische Hochamt „Stella
Maris“ lassen wir nun auch Meisterwerke
wie zum Beispiel das „Halleluja“
von G. F. Händel, „Die Himmel
erzählen“ aus der „Schöpfung“ von J.
Haydn oder „Missa Brevis“ von W.
A. Mozart erklingen.
RS: Wie viele Mitglieder zählt Euer
Chor derzeit? Und wie oft wird geprobt?
Schennach: Momentan haben wir
ca. 23 Mitglieder, davon sechs (plus
zwei aushelfende) Männer. Organist
ist Markus Wallisch. Wir proben
jeden Montag ab 20 Uhr im Mitteltrakt
der Ehrwalder Schule. Nur
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NACHRICHTEN
in den Sommerferien wird pausiert.
Wir singen auf Messen und Beerdigungen.
Deshalb kamen früher bis
zu 100 „Einsätze“ im Jahr zustande.
Inzwischen sind es 80 bis 90
Auftritte. Dank der Gründung des
zweiten Ehrwalder Chores „Spirit“,
im Jahre 2004, dürfen wir nun auch
mal „durchatmen“ und müssen nicht
mehr jede Messe gestalten.
RS: Was waren Eure schönsten
„Chor“-Momente?
Schennach: Da gab es viele in
den letzten 40 Jahren. Unsere Jahresausflüge
sind immer großartig. Wie
z.B. ins oberbayerische Valley, wo
wir uns das einzigartige Orgelmuseum
mit 60 Pfeifenorgeln angeschaut
und angehört haben. Das war etwas
ganz besonderes. Ein weiteres Highlight
war 2014 die Fahrt nach Wien
zur Priesterweihe Edi Schretters und
seine anschließende Primiz-Feier in
Ehrwald, bei der wir gesungen haben.
RS: Aber das Schönste am Chor-
Erlebnis ist das Singen an sich, oder?
Schennach: Richtig. Gemeinsames
Singen verbindet. Singen
macht Sänger/innen und Zuhörer/
innen glücklich! Es ist gesellig, sorgt
für gute Laune und hält fit.
RS: Freude zu schenken ist also Dein
Hauptansporn als Chorleiterin?
Schennach: Das, und gemeinsam
etwas auf die Beine zu stellen.
Am meisten freue ich mich, wenn
alle möglichst vollzählig zur Probe
erscheinen und wir etwas vorwärts
bringen können. Manche Stücke
erfordern eine sehr lange Probezeit.
Doch wenn es dann klappt, sind wir
besonders glücklich. Und wenn uns
dann nach der Messe noch jemand
für unseren Gesang lobt, erfüllt uns
das mit großem Stolz. Das freut
mich mehr als Applaus, der meiner
Meinung nach nicht in die Kirche
gehört.
RS: Muss man musikalisch ausgebildet
sein, um bei Euch mitzusingen?
Schennach: Nein. Natürlich ist
es hilfreich, wenn man Noten lesen
kann oder sogar ein Instrument
spielt. Doch bei uns darf jeder mitmachen,
der Freude und Interesse
am Singen hat. Männerstimmen sind
besonders willkommen.
Mit großer Freude und Engagement leitet
Isolde Schennach seit fast vier Jahrzehnten
den Ehrwalder Kirchenchor
und lädt am Sonntag, dem 20. November
zur Jubiläumsmesse. RS-Foto: Wimmer
RS:Was wünscht Du Dir für die Zukunft
des Chores? Und wem möchtest
Du für sein jahrelanges Engagement
danken?
Schennach: Ich hoffe, dass es noch
lange so weiter geht wie bisher und
wir unseren musikalischen Anspruch
halten können. Wir alle werden nicht
jünger. Ein besonderer Dank geht
an unsere „Sponsoren“, Pfarre und
Gemeinde sowie an Pfarrer Kassebacher
und Organist Markus Wallisch.
Zu den Ehrungen zählen – 40 Jahre:
Monika Kronspieß, Adele Schretter,
Alfred Wilhelm, Arnold Zitt, Max
Posch und ich. 35 Jahre und mehr:
Gabi Neuner, Rosi Somweber, Agathe
Schennach. 30 Jahre und mehr:
Regina Hohenegg, Hannes Klotz. 25
Jahre und mehr: Markus Wallisch.
RS: Wir wünschen dem Ehrwalder
Kirchenchor alles Gute für die Zukunft
und bedanken uns für das interessante
Gespräch!
Reutte
BEMERKENSWERT:
Prospekte und Beilagen in dieser RUNDSCHAU
• SPORTCENTER, Reutte
Teilauflage:
• SPARKASSE, Reutte
16./17. November 2016