RE KW 46
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SEIT 1922<br />
B ÜCHER<br />
Gierige Äpfel, nackte Adame<br />
Romane von J. Kobek und M. Köhlmeier & K. P. Liessmann<br />
(tamt) Nur ein Hype, ein kurzlebiges<br />
Phänomen sei es, dieses Internet,<br />
meinte einst Microsoftgründer<br />
Bill Gates. Nun, auch einer der<br />
reichsten Männer der Welt kann<br />
sich einmal irren. Selbst Großmütter<br />
tauschen sich heute über soziale<br />
Netzwerke über die besten Keksrezepte<br />
aus und wundern<br />
sich über den neuen US-<br />
Präsidenten, der mehr<br />
Orange als Mensch zu<br />
sein scheint. Stichwort<br />
Politik: Auch unser Aktivismus<br />
hat sich im digitalen<br />
Zeitalter verändert.<br />
Vorbei sind die Zeiten,<br />
wo man sich organisiert<br />
auf die Straße begeben<br />
musste, um seinem Unmut<br />
Luft zu machen.<br />
Der Kaffee mit Milchpulver<br />
und Kürbisaroma<br />
ist bestellt, der Blick<br />
haftet auf den virtuellen<br />
Tastaturen unserer<br />
schlauen Mobiltelefone<br />
– wenige Sekunden später<br />
weiß die ganze Welt,<br />
was man eigentlich von<br />
diesem Norbert und<br />
diesem Alexander hält.<br />
Dank Kobalt aus dem<br />
Bürgerkriegsland Kongo<br />
und fleißigen Arbeitern,<br />
die für einen Hungerlohn<br />
in fernen Fabriken<br />
schuften, sind wir nun<br />
alle in dieser schönen<br />
neuen Netzwelt vereint.<br />
Schonungslos durch den Kakao<br />
zieht diesen Wahnsinn US-Autor<br />
Jarett Kobek in seinem Roman „Ich<br />
hasse dieses Internet“. Seine Figuren<br />
plagen sich mit Shitstorms, Oberflächlichkeiten,<br />
Datenkraken und<br />
fürchterlicher Rechtschreibung im<br />
Netz, trotzdem scheint es daraus<br />
kein Entrinnen ohne soziale Isolation<br />
zu geben. Eine herzhafte Lektüre<br />
für Offline-Tage ohne Katzenbilder.<br />
TYROLIA<br />
„Ich hasse dieses<br />
Internet“ von Jarett<br />
Kobek, 364 Seiten, S.<br />
Fischer-Verlag.<br />
„Wer hat dir gesagt,<br />
dass du nackt bist,<br />
Adam?“ von M. Köhlmeier<br />
& K. P. Liessmann,<br />
223 Seiten,<br />
Hanser-Verlag.<br />
erhältlich bei<br />
Am Anfang stand der Mythos,<br />
das Wundern über diese seltsame<br />
Welt, in die wir hineingeworfen<br />
wurden und die nun zu unseren Füßen<br />
liegt. Sie ist uns fremd, ebenso<br />
wie uns unser eigenes Wesen fremd<br />
ist. Wir schauen in den Nachthimmel<br />
und wundern uns über unsere<br />
Neugier, warum wir für<br />
unser tägliches Überleben<br />
arbeiten müssen,<br />
wenn die Sterne dort<br />
oben doch ohne Mühe<br />
zeitlos in Schönheit<br />
erstrahlen. Unzählige<br />
Fragen, über die Menschen<br />
sich ihren Kopf<br />
zerbrochen und den<br />
Verstand verloren haben.<br />
Deswegen überlassen<br />
wir es Philosophen<br />
und Geschichtenerzählern,<br />
einen Blick auf die<br />
Ewigkeit zu werfen und<br />
scharen uns später mit<br />
der Sehnsucht nach Erkenntnis<br />
um sie. Selten<br />
tun sie sich aber zusammen,<br />
wie Autor Michael<br />
Köhlmeier und Denker<br />
Konrad Paul Liessmann<br />
in ihrem neuen Buch.<br />
Zwölf Geschichten des<br />
Schriftstellers lassen<br />
staunen wie in Kindertagen,<br />
der Philosoph<br />
legt offen, welche unsterbliche<br />
Fragen ihnen<br />
innewohnen: Warum<br />
diese Lust an Rache,<br />
Gewalt und Macht? Warum bleibt<br />
das eigene Ich so ein Geheimnis?<br />
Stehen Meisterschaft und Schönheit<br />
in Zusammenhang? Hat selbst<br />
das Schicksal Grenzen?<br />
Eine gelungene Zusammenarbeit<br />
zweier Geister. Sie trägt Früchte, die<br />
süß und bitter schmecken. Denn<br />
am Ende aller Weisheit steht eben<br />
stets nur die Erkenntnis, dass man<br />
tatsächlich nichts wissen kann.<br />
www.tyrolia.at<br />
6632 Ehrwald, Kirchplatz 21, Tel. 05673/2414, Fax -20<br />
6600 Reutte, Obermarkt 22, Tel. 05672/64890, Fax -20<br />
Gesunder Lebensstil<br />
Rechtzeitig die Weichen stellen<br />
für die Gesundheit bis ins hohe Alter<br />
(mpl) Die meisten Menschen wünschen sich, möglichst lange<br />
zu leben. Scheinbar wird dieser Wunsch auch erhört, denn die<br />
durchschnittliche Lebenserwartung steigt stetig. Doch was erwartet<br />
uns im hohen Alter? Die Verlängerung der Lebenserwartung<br />
allein sagt noch nichts darüber aus, ob die höhere Lebensdauer<br />
auch mit mehr gesunden Lebensjahren einhergeht.<br />
Unser Körper macht einen natürlichen<br />
Alterungsprozess durch.<br />
Damit gehen zahlreiche körperliche<br />
Veränderungen einher. So nimmt<br />
die Muskelmasse mit zunehmendem<br />
Alter ab. Ein Abbau der Muskeln<br />
bedeutet, dass Kraft und Leistungsfähigkeit<br />
schwinden. Meist nehmen<br />
damit auch Mobilität und Bewegung<br />
ab. Gleichzeitig vermindert<br />
sich die Knochendichte, wodurch<br />
das Risiko einer Osteoporose steigt.<br />
Die Fettmasse hingegen nimmt eher<br />
zu und bei vielen steigt damit das<br />
Körpergewicht bis hin zu starkem<br />
Übergewicht. Zusätzlich kann es<br />
zur Funktionseinschränkung von<br />
Die S|O|B TIROL bietet Qualifizierung und Professionalisierung<br />
im Bereich Sozialbetreuung für Menschen mit<br />
sozialem Interesse ab dem 17. Lebensjahr bis ins hohe<br />
Erwachsenenalter.<br />
Organen kommen. Bei vielen lässt<br />
beispielsweise die Verdauungstätigkeit<br />
nach. Außerdem arbeiten Leber<br />
und Niere nicht mehr in vollem<br />
Umfang. Diese Veränderungen sind<br />
ganz natürlich, aber bei jedem Menschen<br />
unterschiedlich stark ausgeprägt.<br />
Krankentransport<br />
Ob die Fahrt zu einer Therapie, zu<br />
einer medizinischen Untersuchung<br />
oder vom Spital nach Hause. In diesen<br />
Fällen kommt mit ordnungsgemäß<br />
ausgefüllter Transportanweisung<br />
das Krankentaxi zum Einsatz.<br />
Gesundheitliches Know-how<br />
Zukunftsperspektive – Sozialbetreuung mit Pflegeassistenz<br />
(mpl) Die Schule für Sozialbetreuungsberufe in Innsbruck bietet<br />
Qualifizierung und Professionalisierung im Bereich Sozialbetreuung<br />
für Menschen mit sozialem Interesse ab dem 17. Lebensjahr<br />
bis ins hohe Erwachsenenalter. Zudem auch eine weitere Qualifizierung<br />
für Pflegeassistenz vormals Pflegehilfe.<br />
„Wir bieten Ihnen eine Ausbildung<br />
an, die Sie darin schult, Menschen<br />
im Alter, mit Demenz, mit<br />
Behinderung oder in schwierigen<br />
Lebenslagen wertschätzend als auch<br />
unterstützend zu begleiten und zu<br />
betreuen. Im Theorieunterricht, in<br />
Ausbildungen als Fach-/Diplom-SozialbetreuerIn:<br />
ALTENARBEIT (mit integrierter Pflegeassistenz)<br />
BEHINDERTENARBEIT (mit integtrierter Pflegeassistenz)<br />
BEHINDERTENBEGLEITUNG (inklusive Pädagogik)<br />
FAMILIENARBEIT (mit integrierter Pflegeassistenz)<br />
Vollform oder Berufsbegleitend<br />
Informationsabende: immer ab 18 Uhr im Saal<br />
(Erdgeschoss), 14. Dezember 2016 / 15. März 2017<br />
Tag der offenen Tür:<br />
Donnerstag, 23. Februar 2017, 10 – 15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 31.3.2017<br />
Start der Ausbildung: September 2017<br />
Maximilianstr. 41-43 | 6020 Innsbruck<br />
www.sob-tirol.tsn.at | 0512 58 28 56 | sob@tsn.at<br />
der Pflege und in der Alltagsbegleitung<br />
erwerben Sie fundiertes Wissen.<br />
In den Praktika wenden Sie dieses<br />
Know-how an“, so Direktorin Mag.<br />
Birgit Zauchner. Sie lädt alle Interessierten<br />
ein, Kontakt aufzunehmen.<br />
Info: www.sob-tirol.tsn.at. ANZEIGE<br />
AUSSERFERNER<br />
RUNDSCHAU Seite 20 NACHRICHTEN<br />
16./17. November 2016