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<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Fisch<br />
Seite 27, 2/<strong>2016</strong><br />
Fischbratwurst<br />
Rezept<br />
Das Wort Bratwurst verbinden<br />
die meisten<br />
Menschen mehr oder<br />
weniger automatisch mit „Braten“<br />
und Fleischgenuss. Dabei<br />
stammt der Wortteil „Brat“ von<br />
„Brät“ ab, womit die Wurst-<br />
Farce gemeint ist – Bratwurst hat<br />
also vom Namen her nichts mit<br />
der Zubereitung zu tun; Bratwürste<br />
können nämlich auch<br />
gekocht, gebrüht oder gesotten<br />
werden.<br />
Und auch das Brät muss nicht<br />
zwingend aus Fleisch hergestellt<br />
werden. Aus Geflügel, Fisch<br />
und sogar Getreide kann man<br />
genauso Brät herstellen. Das<br />
Problem bei der Produktion ist<br />
Alpenlachs: Freude an<br />
der Fischzucht<br />
aber, dass Geflügel- und Getreidefarcen<br />
nicht besonders gut<br />
binden und die Farce daher mit<br />
Ei aufgebessert werden muss –<br />
bei Fisch sind prinzipiell genügend<br />
Eiweiß-Enzyme vorhanden,<br />
die für eine gute Bindung des<br />
Brät sorgen, dennoch kann das<br />
Ei auch hier dienlich sein, weil<br />
es die Bindung einerseits unterstützt<br />
und andererseits das Fett<br />
im Dotter die Masse verbessert.<br />
Fischbratwurst ist erst seit kurzer<br />
Zeit im Umlauf, wird aber<br />
modernen Ernährungsformen<br />
gerecht – und im Notfall kann<br />
man die Fischbratwurst auch<br />
ganz vegetarisch herstellen,<br />
indem man auf den Schweinebauch<br />
verzichtet und dafür mehr<br />
Ei einarbeitet – und statt Milch<br />
nur Obers nehmen, da die Masse<br />
sonst zu wenig Fett beinhaltet.<br />
Statt der Lammsaitlinge können<br />
auch Kunstdärme verwendet<br />
werden, dann sollten die Würste<br />
aber nicht zum Braten bestimmt<br />
sein.<br />
Bei der Produktion von Fischbratwürsten<br />
muss man außerdem<br />
sehr darauf achten, dass<br />
die Masse wirklich gut gekühlt<br />
ist – sonst erhält die Wurst keinen<br />
richtigen Biss oder es gibt<br />
hygienische Probleme. Maximal<br />
10 Grad warm darf die Masse<br />
werden, alles darüber würde die<br />
Bindung verderben.<br />
Es gibt in Österreich eine Franchise-Form, die sich mit der<br />
(Auf)zucht von Fischen beschäftigt. <br />
Von Georg Bock<br />
www.alpenlachs.at<br />
Die Seesaiblinge wachsen<br />
in natürlicher Umgebung<br />
zum Alpenlachs<br />
heran.<br />
Wir schreiben das Jahr<br />
1982. Es gibt noch<br />
keinen Bio-Boom.<br />
Fischliebhaber Peter Brauchl<br />
hat ein Ziel. Er möchte Fische<br />
nachhaltig züchten, sie sollen<br />
die besten Speisefische Europas<br />
werden. Begonnen hat er<br />
mit zwei Lachs arten. „Nach viel<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
hat sich der Seesaibling<br />
als idealer Fisch für die Zucht in<br />
Österreich gezeigt“, so Brauchl.<br />
Mit speziellem Futter und mit<br />
viel Platz wachsen die Seesaiblinge<br />
zum „Alpenlachs“ heran.<br />
Die technische Lösung der Haltung<br />
war die Entwicklung von<br />
Rundbecken mit einem Grundablass.<br />
Hier kann die Strömungsgeschwindigkeit<br />
geregelt werden,<br />
unabhängig von der zuströmenden<br />
Wassermenge. Das tut den<br />
Fischen gut. Ein weiterer wichtiger<br />
Aspekt bei der Fischzucht ist<br />
das speziell für dieses Verfahren<br />
entwickelte und patentierte Futter.<br />
Durch hochwertige Inhaltsstoffe<br />
bleiben die Fische gesund<br />
und der Einsatz meeresbiologischer<br />
Stoffe wird minimiert.<br />
Die Anlagen nutzen – wo immer<br />
technisch möglich – das Wasser<br />
auch zur Energiegewinnung und<br />
helfen durch die Weiterverarbeitung<br />
der im Abwasser befindlichen<br />
Nährstoffe zu Dünger,<br />
Emissionen zu vermeiden. Der<br />
Seesaibling benötigt kristallklares,<br />
kaltes und sauerstoffreiches<br />
Wasser in großer Menge, um<br />
gesund zu bleiben. Daher sind<br />
die Plätze für die Zucht rar.<br />
Selbst in Österreich, das sich<br />
doch durch hohe Wasserqualität<br />
auszeichnet. Die Marke und<br />
die Lizenzpartner werden mittlerweile<br />
von der HaFi Naturfisch<br />
GmbH betreut. Die Struktur<br />
für die Fischzucht wurde im<br />
Alpenlachs Lizenzpartnersystem<br />
geschaffen. Liebhaber von qualitativ<br />
hochwertigem Fisch und<br />
der Natur wird die Möglichkeit<br />
geboten, sich der Idee von<br />
Alpenlachs anzuschließen. Das<br />
wichtigste Kriterium, abgesehen<br />
von den technischen Details, ist<br />
aber die Freude an der Fischzucht.<br />
Die Aufzucht der Fische<br />
bis zum Speisefisch dauert zwei<br />
Jahre. Den Verkaufspreis bestimmen<br />
die Lizenznehmer selbst.<br />
Die Erfahrungen der<br />
Lizenznehmer<br />
Dass die Aufzucht des Alpenlachses<br />
nicht nebenbei passieren<br />
kann, ist angesichts des<br />
Aufwandes klar. Die Lizenznehmer<br />
sind allesamt Fisch-Liebhaber<br />
und mit Passion dabei. Die<br />
Vertriebswege sind dabei recht<br />
unterschiedlich. Verkauft wird<br />
der Fisch regional, aber auch<br />
auf Märkten und in ausgesuchten<br />
Lebensmittelläden.<br />
Gerhard Wolf aus der niederösterreichischen<br />
Ramsau, seit<br />
zehn Jahren Lizenzpartner: „Ich<br />
beliefere das Steirereck, Meinl<br />
am Graben und das Landhaus<br />
Gerd Wolfgang Sievers<br />
uu3 kg schieres Fleisch von<br />
verschiedenen Süßwasserfischen<br />
(ohne Haut)<br />
uu600 bis 750 g sehr fetter<br />
Schweinebauch (entschwartet)<br />
uu2 weiße Zwiebeln<br />
uu2 Knoblauchzehen<br />
uu1,5 bis 2 EL gehackte<br />
Petersilie<br />
uu1,5 TL gehackter Majoran<br />
uu1,5 altbackene Semmeln<br />
uu500 ml Milch zum Ein-<br />
Fischbratwurst<br />
weichen der Semmel (oder<br />
auch 50 % Milch und 50 %<br />
Schlagobers)<br />
uu250 g Eis (in Flocken)<br />
uu1 BIO-Ei (nach Belieben)<br />
uu1 gute Prise Nelkenpulver<br />
uu6 g Ingwerpulver<br />
uu12 g weißer Pfeffer, frisch<br />
gemahlen<br />
uu60 g Meersalz<br />
uuLamm-Saitlinge in Lake<br />
uuFischfond<br />
Fischfilets und<br />
Schweinebauch<br />
in kleine Würfel<br />
schneiden und<br />
einige Stunden im<br />
Tiefkühler frosten.<br />
Semmeln in Milch<br />
einweichen.<br />
Das eiskalte Material<br />
salzen, durch<br />
die 4 mm Scheibe<br />
des Fleischwolfs drehen. Salz, gehackte Zwiebel, Kräuter,<br />
Gewürze und Eis dazugeben, kurz vermischen und<br />
nochmals alles durch die 4 mm oder auch 2 mm Scheibe<br />
wolfen. Die Masse mit der eingeweichten Semmel<br />
und dem Ei auf Bindung vermischen.<br />
Die Wurstmasse in die gewaschenen Lamm-Saitlinge<br />
füllen und zu etwa 80 Gramm schweren Würsten abdrehen.<br />
Die Würste in 80 Grad heißem Fischfond ca. 30 bis<br />
45 Minuten brühen, lauwarm abspülen, abkühlen lassen<br />
und 2 Stunden im Kühlschrank rasten lassen. Entweder<br />
sofort verbrauchen (schmecken besonders gut in Butter<br />
gebraten oder vom Grillrost) oder vakuumieren (so<br />
halten sie einige Tage im Kühlschrank).<br />
Tipp: Die Wurstmasse zusätzlich mit etwas abgeriebener<br />
Zitronenschale aromatisieren. Sehr gut macht sich<br />
auch feinst gehackter Jalapeno-Chili in der Wurst.<br />
Bacher. Da kann man schon die<br />
Qualität des Fisches erkennen.“<br />
Am Beginn einer Partnerschaft<br />
stehen die Behördenwege, die<br />
manchmal schwierig sein können<br />
– vor allem, was das Wasserrecht<br />
betrifft. „Bei mir war das<br />
ein langwieriges Verfahren“, so<br />
Wolf.<br />
Es gibt aber auch die Möglichkeit,<br />
eine Anlage zu pachten, wie<br />
das bei Quereinsteiger Heinz<br />
Heinisch aus Schwarzau der<br />
Fall ist: „Ich kam vor ca. sieben<br />
Jahren zum Alpenlachs. Ich war<br />
früher Techniker, wollte aber<br />
etwas machen, was mit Natur<br />
zu tun hat. So bin ich auf das<br />
Thema Fischzucht gestoßen.<br />
Mittlerweile produziere ich 10<br />
bis 15 Tonnen heimischen Fisch<br />
– nicht nur den Alpenlachs – pro<br />
Jahr in meinem Bio-Betrieb.“<br />
Info<br />
HaFi Naturfisch GmbH<br />
Schubertstraße 62 8010<br />
Graz, Austria<br />
kontakt@alpenlachs.at<br />
www.alpenlachs.at<br />
Voraussetzungen für die<br />
Alpenlachs-Aufzucht<br />
- höchste Wasserqualität<br />
- Wassertemperatur: nicht<br />
über 12 Grad Celsius im<br />
Sommer<br />
- spezielles Futtermittel<br />
- viel Platz pro Fisch