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<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Aktuelles<br />
Seite 5, 2/<strong>2016</strong><br />
Landwirtschaftliche Zukunft<br />
abhängig von gesellschaftlicher<br />
Akzeptanz<br />
Im Rahmen der Landwirtschaftsmesse<br />
NORLA in<br />
Rendsburg wurde unter anderem<br />
über die Zukunft der Landwirtschaft<br />
diskutiert. „Landwirtschaft<br />
und Feuerwehr haben<br />
etwas gemeinsam: Sie werden<br />
vor allem dann wahrgenommen,<br />
wenn man sie braucht“,<br />
so die Einschätzung von Hans-<br />
Stephan Lütje, Bürgermeister<br />
und Landwirt in Rade in Schleswig-Holstein.<br />
Familienbetriebe<br />
haben dann eine gute Zukunft,<br />
wenn sie Akzeptanz finden,<br />
meint Lütje. Dabei sind nicht<br />
nur kompetente Gesprächspartner<br />
unerlässlich, sondern auch<br />
ein Einkommen, das für eine<br />
gute Ausbildung und Entwicklung<br />
der nächsten Generation<br />
ausreicht. Um Risiken zu senken<br />
sind mehrere Einkommensstandbeine<br />
notwendig, zudem<br />
sollte laut Lütje die <strong>Markt</strong>macht<br />
der landwirtschaftlichen Erzeuger<br />
und Verarbeiter von staatlicher<br />
Seite gefördert werden.<br />
Johannes Bausch, Ökolandwirt<br />
aus Altwittenbeck, setzt<br />
in Zukunft noch mehr auf die<br />
betrieblichen Kreisläufe, die<br />
er mehr als bisher schließen<br />
möchte. Auch Nebenprodukte<br />
sollen verwertet und die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Höfen<br />
weiterhin ausgebaut werden.<br />
„Die Gesellschaft muss mit<br />
einer in die Breite wachsenden<br />
Landwirtschaft mitwachsen“, so<br />
der Landwirt. Schlussendlich ist<br />
Landwirtschaft so, wie die Verbraucher<br />
kaufen. Anmerkung<br />
der Redaktion: In Österreich ist<br />
eine vergleichbare Situation der<br />
Landwirte zu beobachten.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter: www.norla-messe.de<br />
Too Good To Go: Wegschmeißen<br />
war gestern<br />
In Restaurants, Cafés und<br />
Imbissen werden jährlich etliche<br />
Tonnen genießbare Lebensmittel<br />
weggeworfen. „Too Good<br />
To Go“ (auf deutsch: zu schade<br />
zum Wegwerfen) hat das Ziel,<br />
diese Lebensmittelverschwendung<br />
zu reduzieren. Mithilfe der<br />
gleichnamigen App und Internetplattform<br />
können Betriebe ihre<br />
überschüssigen Speisen kurz vor<br />
Ladenschluss zu einem reduzierten<br />
Preis an Selbstabholer verkaufen,<br />
anstatt sie in den Müll zu<br />
schmeißen. Die Benutzung der<br />
App ist für Betriebe und Kunden<br />
kostenlos. Angebote können<br />
täglich eingesehen und nach Ort,<br />
Preis und Abholzeit gefiltert werden.<br />
Die Kunden bezahlen online<br />
und holen sich das Essen selbst<br />
beim Betrieb ab. Das ursprüngliche<br />
Konzept der „Too good to<br />
go“ App stammt aus Dänemark,<br />
im April <strong>2016</strong> startete sie dann<br />
auch in Deutschland. Mittlerweile<br />
sind schon knapp 100 Partnerbetriebe<br />
alleine in Deutschland mit<br />
dabei, die Zahl ist steigend. Ob<br />
das Modell auch nach Österreich<br />
kommt, bleibt abzuwarten. Es<br />
wäre jedoch eine großer Schritt<br />
Richtung nachhaltige Zukunft.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter: www.toogoodtogo.de<br />
Vegan überholt<br />
vegetarisch<br />
Veganer ernähren sich ausschließlich<br />
von pflanzlichen<br />
Lebensmitteln und verzichten<br />
komplett auf Produkte tierischen<br />
Ursprungs. Zwar ernähren sich<br />
weltweit immer mehr Menschen<br />
auf diese Weise, jedoch in keinem<br />
Land ist diese Entwicklung<br />
so ausgeprägt wie in Deutschland.<br />
Im Jahr 2015 wurden innerhalb<br />
der EU die meisten veganen<br />
Lebensmittel und Getränke<br />
auf dem deutschen <strong>Markt</strong> eingeführt.<br />
Der Anteil lag bei 36<br />
Prozent, informiert das <strong>Markt</strong>forschungsunternehmen<br />
Mintel.<br />
Es folgten das Vereinigte<br />
Königreich mit 21 Prozent,<br />
Frankreich mit 7 Prozent und<br />
Italien mit 4 Prozent. Somit war<br />
jedes zehnte in Deutschland neu<br />
eingeführte Lebensmittel bzw.<br />
Getränk „vegan“, während nur<br />
sechs Prozent als „vegetarisch“<br />
gekennzeichnet waren. Vor<br />
allem beim Fleischersatz gibt es<br />
viele Innovationen – von veganer<br />
Leberwurst und Räucherspeck<br />
bis hin zu Wildimitaten reicht<br />
die Palette. Oft haben diese Produkte<br />
Bio-Qualität. Auch in der<br />
Zukunft wird sich die Lebensmittelindustrie<br />
noch mehr an die<br />
vegane Lebensweise anpassen.<br />
Angesichts der Entwicklung,<br />
haben sich nicht nur große Firmen<br />
an das Konsumentenverhalten<br />
angepasst, sondern auch viele<br />
kleine Betriebe, Direktvermarkter<br />
und Gastronomiebetriebe bieten<br />
„vegane“ Produkte und Speise an.<br />
Quelle/Weitere Informationen<br />
finden Sie unter: www.aid.de<br />
Mobile App<br />
„direkt:frisch“<br />
der Salzburger<br />
Direktvermarkter<br />
Wo finde ich frisches Obst,<br />
Gemüse, Milchprodukte,<br />
Fleisch und Spezialitäten<br />
aus der<br />
Region? Die App<br />
„direkt:frisch“ der<br />
Salzburger Landwirtschaft<br />
zeigt<br />
auf einen Klick das<br />
vielfältige Angebot<br />
der Salzburger<br />
Direktvermarkter.<br />
Das gewünschte Produkt kann<br />
einfach eingegeben werden und<br />
schon werden Detailinformationen<br />
zu Märkten<br />
und Bauernhöfen<br />
in der Umgebung,<br />
sortiert nach Entfernung,<br />
als Liste<br />
und als Kartenansicht<br />
angezeigt.<br />
Die App ist in den<br />
App-Stores von<br />
Apple und Google<br />
kostenlos erhältlich.<br />
Süßstoffe verändern den Geschmack<br />
Rillke<br />
Mit Saccharin sollte umsichtig umgegangen werden.<br />
Künstliche Süßstoffe wie Saccharin<br />
& Co. haben eine<br />
hohe Süßkraft und kaum Kalorien.<br />
Es gib zwar Hinweise, dass<br />
der Ersatz von Zucker durch Süßstoffe<br />
bei der Gewichtsabnahme<br />
helfen kann, jedoch verändert<br />
die Aufnahme von Süßstoffen<br />
die Geschmackswahrnehmung,<br />
erklärt Susan Jebb, Professorin<br />
für Ernährung und Gesundheit<br />
an der Oxford Universität<br />
in England. Jebb sprach sich im<br />
Rahmen einer Diskussionsrunde<br />
auf dem „Cheltenham Science<br />
Festival“ für einen umsichtigen<br />
Umgang mit künstlichen Süßstoffen<br />
in der Ernährung aus. Denn<br />
vor allem Kinder gewöhnen sich<br />
sehr schnell an die extreme Süße<br />
kalorienreduzierter Süßwaren,<br />
Desserts und Getränke. Die natürliche<br />
Süße von Früchten wird<br />
nicht mehr wahrgenommen, was<br />
zu einem verringerten Verzehr<br />
von frischem Obst führen kann.<br />
Doch kein Grund zur Sorge: Wird<br />
die Ernährung wieder umgestellt,<br />
findet der Gaumen zu einem<br />
gesunden Geschmacksempfinden<br />
zurück. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter: www.cheltenhamfestivals.com/science