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Seite 32, 2/<strong>2016</strong><br />
Wein<br />
&<br />
<strong>Hof</strong> <strong>Markt</strong><br />
Wein trifft Käse – Was passt zusammen?<br />
Wenn Geschmack aufeinandertrifft.<br />
Text & Fotos: Katrin Schedler<br />
Ein guter Käse, ein schönes<br />
Glas Wein, dazu ein<br />
selbstgebackenes Brot<br />
und der Genuss scheint perfekt.<br />
Damit die Kombination<br />
von Wein und Käse zu einer<br />
Gaumenfreude wird, gibt es ein<br />
paar Richtlinien, die hilfreich<br />
sein können. Während ein milder,<br />
fetthaltiger Käse sehr gut<br />
zu einem ähnlich milden, leicht<br />
„öligen“ Wein passt, harmoniert<br />
ein säurehaltiger Käse sehr gut<br />
mit einem süßen, alkoholreichen<br />
Wein. Sehr salzige Käsesorten<br />
verstehen sich mit säurebetonten<br />
Weinen genauso gut wie mit<br />
edelsüßen Vertretern. Je härter<br />
der Käse, desto gerbstoffreicher<br />
kann der Wein dazu sein. Kommen<br />
Wein und Käse aus der selben<br />
Region, ist es meist eine gute<br />
Wahl.<br />
Vorweg sei gesagt, dass der<br />
eigene Geschmack die Basis des<br />
Kombinierens bildet. Während<br />
der eine im Zusammenspiel eher<br />
Ähnlichkeiten bevorzugt, sind es<br />
für den anderen die Kontraste<br />
im Geschmack, die den Genuss<br />
bringen. Am besten findet man<br />
das durch Probieren heraus. In<br />
diesem Sinne: keine Angst vor<br />
dem Kombinieren.<br />
Käse ist nach Wein jenes natürliche<br />
Produkt, das die größte<br />
Vielfalt aufweist. Nur logisch,<br />
dass es bei der Kombination der<br />
beiden zahlreiche Möglichkeiten<br />
gibt. Und weil es so viele Variationen<br />
gibt, bietet Ihnen <strong>Hof</strong>&-<br />
<strong>Markt</strong> eine Orientierungshilfe<br />
und stellt Ihnen in jeder Ausgabe<br />
Die Vorschläge der Redaktion<br />
für Käse-Weinkombinationen.<br />
jeweils einen Vertreter aus den<br />
Käsegruppen Frischkäse/Weichkäse<br />
(inklusive Sauermilchkäse),<br />
Schnittkäse und Hartkäse mit<br />
passender Weinbegleitung vor.<br />
Frischkäse/Weichkäse<br />
Mostviertler Schofkas<br />
War der Schofkas aus dem<br />
Mostviertel früher nur ein<br />
Nebenprodukt der Schafwollproduktion,<br />
so ist er heute nicht<br />
mehr wegzudenken von der<br />
Heurigenjause.<br />
Charakteristik: Der Frischkäse<br />
in typischer Rollenform ist<br />
entweder ein reiner Schafkäse<br />
oder ein Mischkäse aus Schafund<br />
Kuhmilch und hat eine feine<br />
Struktur, glatte, glänzende Oberfläche<br />
ohne Hautbildung und ist<br />
cremig. Beide Käsekreationen<br />
sind mild bis leicht säuerlich im<br />
Aroma, der reine Schafkäse weist<br />
jedoch eine festere Konsistenz<br />
auf und ist gehaltvoller.<br />
Weinbegleitung: Die Bandbreite<br />
reicht von Welschriesling<br />
und Muskateller bis Rosé. Auch<br />
ein Schaumwein (klassisch oder<br />
Varianten aus Muskateller oder<br />
Sauvignon Blanc) kann mit dem<br />
Frischkäse sehr gut harmonieren.<br />
Wer mehr Süße bevorzugt,<br />
sollte es mit einer Spät- oder<br />
Auslese (jeder Weißweinsorte)<br />
versuchen.<br />
Schnittkäse<br />
Rotholzer Blauhudler<br />
Der Schnittkäse aus Tiroler<br />
Kuhmilch wurde mit einem südburgenländischen<br />
Uhudler vom<br />
Weingut Gratl affiniert.<br />
Charakteristik: Der Blauhudler<br />
besitzt eine Bruchlochung,<br />
zarte Schimmelnester (Reifung<br />
durch grünen Edelschimmel)<br />
und einen cremig-weichen Teig.<br />
Am Gaumen ist er zart-pikant mit<br />
feinem Pilzaroma und bekommt<br />
durch die Veredelung mit Uhudler<br />
eine leicht herbe Note.<br />
Weinbegleitung: Blauhudler<br />
und Uhudler sollte man hier<br />
nicht trennen. Die beiden spezielle<br />
aufeinander abgestimmten<br />
Köstlichkeiten vereinen sich zu<br />
einem wahren Genuss.<br />
Hartkäse<br />
Gailtaler Almkäse (g.U.)<br />
Früher dienten die Almkäsereien<br />
dazu, die täglich frisch<br />
gewonnene Alpenmilch haltbar<br />
und lagerfähig zu machen. Diese<br />
Tradition ist bis heute erhalten<br />
geblieben. Auf 13 Almen oberhalb<br />
der Dörfer des Gailtals<br />
wird der europaweit ursprungsgeschützte<br />
Gailtaler Almkäse aus<br />
Kuhmilch erzeugt. Die Produktion<br />
erfolgt nur während der<br />
Sommermonate.<br />
Charakteristik: Die runden<br />
Laibe besitzen eine gelbe, harte<br />
und trockene Naturrinde. Gailtaler<br />
Almkäse zeichnet sich<br />
durch einen glatten, gelblichen<br />
Teig mit geschmeidiger Konsistenz<br />
und geringer runder und<br />
gleichmäßiger Lochung auf. Der<br />
Geschmack ist kräftig, feinwürzig<br />
und aromatisch.<br />
Weinbegleitung: Ein grüner<br />
Veltliner, reifer Riesling oder<br />
Weißburgunder passt zu dem<br />
Almkäse ideal. Der mindestens<br />
7 Wochen gereifte Hartkäse harmoniert<br />
auch mit einem Pinot<br />
Noir oder Zweigelt.<br />
Neu: „Vulkanland<br />
Steiermark“<br />
Das neue Weinbaugebiet „Vulkanland<br />
Steiermark“, das aus dem<br />
bisherigen Weinbaugebiet „Südoststeiermark“<br />
hervorgegangen ist, umfasst<br />
1.600 Hektar an Weingärten. Durch<br />
die Bezirkszusammenlegung wurde<br />
eine Umbenennung möglich und auch<br />
nötig. Seit Juli <strong>2016</strong> dürfen alle 1200<br />
Winzer aus der Region das neue Weinbaugebiet<br />
„Vulkanland Steiermark“ als<br />
offizielle Herkunftsbezeichnung auf ihre<br />
Weinflaschen-Etiketten drucken. „Durch<br />
eine enge Vernetzung der Weinbauern<br />
mit der regionalen Gastronomie, Hotellerie<br />
und den Tourismuseinrichtungen<br />
wollen wir die Attraktivität und den<br />
Bekanntheitsgrad unseres Weinbaugebietes<br />
‚Vulkanland Steiermark‘ national<br />
und international steigern“, so Günther<br />
Rauch, Winzer und Vizepräsident des<br />
Weinbauverbandes Steiermark. Das<br />
Weinbaugebiet macht ungefähr ein Drittel<br />
der Weinbauregion Steiermark aus<br />
und erstreckt sich von Bad Radkersburg<br />
über Fürstenfeld bis hoch ins Hartberger-Land.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.steirischerwein.at und www.<br />
vulkanland.at<br />
Prognosedienst soll<br />
Winzern helfen<br />
Vitimeteo ist ein Prognosedienst und<br />
eine Wetterdatendarstellung für<br />
den Weinbau, welcher durch die Forschungsanstalt<br />
Agroscope Changins-Wädenswil<br />
in der Schweiz, das staatliche<br />
Weinbauinstitut Freiburg in Deutschland<br />
und der Softwareentwicklerfirma<br />
Geosens entwickelt wurde.<br />
In Österreich wird das Vitimeteosystem<br />
durch die Weinbauschule Krems betreut,<br />
wobei die Wetterdaten von zahlreichen<br />
Wetterstationen bereitgestellt werden.<br />
Das System soll den Winzern helfen, ihre<br />
Pflanzenschutzmaßnahmen in der jeweiligen<br />
Weinbauregion bestens auf die Infektionsbedingungen<br />
anzupassen. Durch den<br />
Einsatz kann einerseits die Kultur so gut<br />
wie möglich geschützt, anderseits der Einsatz<br />
von Pflanzenschutzmitteln optimiert<br />
werden.<br />
Erfahrung, die Kenntnis der eigenen<br />
Weingärten und das vorbeugende Planen<br />
von Pflanzenschutzmaßnahmen werden<br />
jedoch dadurch nicht ersetzt. Weitere<br />
Informationen finden Sie unter: www.<br />
vitimeteo.at<br />
(Quelle: Landwirtschaftskammer Österreich)