f+h fördern und heben 3/2016
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ENERGIE- UND DATENÜBERTRAGUNG I TITEL<br />
03 Mithilfe der kammartigen autogliden-Stege <strong>und</strong> des speziellen Rinnensystems<br />
wird die P4-e-kette sicher geführt<br />
Innenaufteilungen lassen sich die speziellen<br />
Energieketten „Rollen-e-ketten“ des Herstellers<br />
auf die jeweilige Anwendung anpassen.<br />
Allen gemeinsam sind wartungsarme,<br />
auf Reibung <strong>und</strong> Verschleiß optimierte<br />
Kunststoffrollen, die dafür sorgen, dass die<br />
Energieführungen nicht gleiten, sondern<br />
rollen.<br />
Das P4-Rollprinzip<br />
Mit dem Energieführungssystem P4 hat<br />
Igus die Konstruktion des Rollprinzips noch<br />
einmal verfeinert: Die Rollen des Obertrums<br />
laufen versetzt durch jene des Untertrums<br />
(Bild 01) <strong>und</strong> nicht übereinander<br />
wie bei den bisherigen Rollenketten.<br />
Erreicht wird dies indem nicht eine, sondern<br />
zwei Rollen in einem Kettenglied verbaut<br />
sind. So gleitet das Rollenpaar des<br />
Obertrums an dem des Untertrums vorbei.<br />
Dadurch laufen die Rollen über den kompletten<br />
Verfahrweg ruhig auf einer durchgehenden<br />
Lauffläche. Der versetzte Lauf wird<br />
durch kammartige autoglide-Stege<br />
(Bild 03) unterstützt. Zudem halten Führungsrinnen,<br />
je nach Serie aus korrosionsfestem<br />
Edelstahl oder Aluminium, die Rollen-<br />
Energiekette sicher in der Bahn.<br />
Da die Kunststoffrollen fest in den Kettengliedern<br />
verankert sind, können sie<br />
nicht verloren gehen.<br />
Für einen langen, verschleißfreien Betrieb<br />
sind die Rollen mit einem Edelstahl-<br />
Kugellager ausgestattet <strong>und</strong> aus einem<br />
tribologisch optimierten Kunststoff gefertigt.<br />
Um auch im Kontakt mit der Führungsrinne<br />
eine lange Lebensdauer der Energiekette<br />
sicherzustellen, wurden an den<br />
Kettengliedern seitliche Verschleißzulagen<br />
integriert.<br />
Materialkombination vereint<br />
positive Leistungsmerkmale<br />
Geringes Gewicht, große Ersparnis – so lautet<br />
das Credo neuer Energieführungen<br />
Neben den Rollen-e-ketten lässt sich auch<br />
mit den eingesetzten Leitungen zusätzlich<br />
Antriebsenergie einsparen. Maßgeblich<br />
ist dabei das Eigengewicht der Kabel. In<br />
diesem Zusammenhang wurde von Igus<br />
eine spezielle „Leitungsarchitektur“ konzipiert,<br />
um ein Optimum an Gewichtsreduktion<br />
zu realisieren <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
die Haltbarkeit der Leitungen sicherstellen<br />
zu können.<br />
So hat der Hersteller im Sinne der „sparsamen“<br />
Energiezuführung die neue Motorleitungsgeneration<br />
CF430.D (Bild 02) <strong>und</strong><br />
CF440 für den Einsatz in Energieketten entwickelt.<br />
Diese geschirmt <strong>und</strong> ungeschirmt<br />
verfügbaren Einzeladern ermöglichen eine<br />
Reduktion des Gesamtgewichts der Energiekette<br />
von bis zu 40 Prozent gegenüber der<br />
Vorgängergeneration <strong>und</strong> mehr als<br />
50 Prozent gegenüber den am Markt<br />
üb licherweise genutzten Gummileitungen<br />
für Festoon oder Kettenanwendungen in<br />
langen Verfahrwegen.<br />
Durch den Einsatz der neuen Leitungsgeneration<br />
ist, je nach Verfahrweg, Leitungs-<br />
<strong>und</strong> Querschnittsbedarf, eine<br />
Gewichtreduzierung von mehreren Tonnen<br />
realisierbar. „Möglich wird diese Gewichtsreduktion<br />
durch die Verwendung eines<br />
Leiterseils aus speziellem CCA-Material“,<br />
erklärt Rainer Rössel, Leiter des Geschäftsbereichs<br />
chainflex Leitungen bei Igus.<br />
„Dabei wird der Leitungskern aus leichtem<br />
Aluminium mit Kupfer beschichtet, sodass<br />
das kupferkaschierte Aluminium, wir sprechen<br />
auch von copper-clad aluminium,<br />
entsteht.“<br />
Das geringere Gewicht der CCA-Kabel im<br />
Vergleich zu Vollkupferkabeln basiert auf<br />
der Verwendung des Aluminiums, was eine<br />
geringere Dichte als Kupfer aufweist. Durch<br />
die Kupferbeschichtung des Aluminiumkerns<br />
ist die Querkontaktierung sichergestellt,<br />
wodurch gegenüber einem reinen<br />
Aluminiumleiter keine Vorbehandlung des<br />
Leiters vor dem Vercrimpen mehr notwendig<br />
ist. Zudem fördert die Kupferschicht zusätzlich<br />
die Haltbarkeit des kompletten Leiterseils<br />
bei einem optimierten Litzen <strong>und</strong><br />
Verseilaufbau für die Dauer biegungen in<br />
der Energiekette.<br />
Für seine „CCA-Leichtgewichte“ hat das<br />
Unternehmen Igus das Verseilverfahren<br />
<strong>und</strong> den Isolationsmantelwerkstoff für den<br />
Einsatz in Energieketten weiter verbessert.<br />
Ermöglicht wird diese kontinuierliche Optimierung<br />
vor allem mithilfe umfangreicher<br />
praxisnaher Tests, die der Hersteller jede<br />
Neuentwicklung unterzieht. Zu diesem<br />
Zweck dient am Firmensitz in Köln ein<br />
2 750 m² großes Testlabor.<br />
Fotos: Igus<br />
www.igus.de<br />
30 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2016</strong>