f+h fördern und heben 6/2016
f+h fördern und heben 6/2016
f+h fördern und heben 6/2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2884<br />
Materialfluss, Warenwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Logistik-Management<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
6<br />
Juni <strong>2016</strong><br />
Viel Platz für Genießer<br />
Intralogistik-Lösungen ermöglichen weiteres<br />
Wachstum bei Lebensmittelhersteller<br />
Aus der Forschung<br />
IT-Architektur in der<br />
Intralogistik analysiert<br />
Krane <strong>und</strong> Hebezeuge<br />
Industrie 4.0 für die<br />
Kranbranche umgesetzt<br />
Ladungssicherung<br />
Aktuelle Erkenntnisse <strong>und</strong><br />
Produkte im Fokus
DIE MULTIMEDIALE LIVE-ROADSHOW<br />
DES HIGHLIGHT JAHRES<br />
DAS<br />
SUMMER<br />
of <strong>2016</strong><br />
ENGINEERING<br />
>> INDUSTRIE 4.0 –<br />
NOCH VISION<br />
ODER SCHON REALITÄT?<br />
SUMMERof <strong>2016</strong><br />
ENGINEERING<br />
Antworten finden Sie im LIVE BLOG<br />
www.summer-of-engineering.de<br />
Mit dabei:<br />
CREATING 4.0
EDITORIAL<br />
R<strong>und</strong>e Aussichten<br />
Darf ich vorstellen? Das ist Panono. Eine grüne Kunststoffkugel, die mit allerhand<br />
modernster Technik vollgepackt ist. Es handelt sich dabei um einen Kameraball.<br />
Dieses teure Gadget ist definitiv kein Spielzeug, sondern die hochauflösendste<br />
360°-Kamera auf dem Markt. Bei simultaner Auslösung ihrer 36 Einzelkameras<br />
entsteht ein Bild mit 108 Megapixel. Die Nachbearbeitung der Rohaufnahmen<br />
geschieht in der Cloud, wo eine Bearbeitungssoftware die 36 Einzelbilder nahtlos<br />
ohne sichtbare Übergänge zusammenfügt (stitcht), <strong>und</strong> so ein komplettes<br />
360°-R<strong>und</strong>umbild erstellt. Bei der Betrachtung über einen entsprechenden Viewer<br />
kann man die Blickrichtung wählen <strong>und</strong> auch in das Bild rein- oder rauszoomen.<br />
Warum erzähle ich Ihnen das überhaupt? Ganz einfach, die Panono ist geheimer<br />
Held bei unserer multimedialen Roadshow „SUMMER of ENGINEERING“. In<br />
dessen Rahmen kommt die Panono zum Einsatz <strong>und</strong> gibt ganz neue Aus- <strong>und</strong><br />
Einblicke bei innovativen Industrie-Unternehmen. Im Summer of Engineering<br />
nehmen wir als Verlag magazinübergreifend Firmen unter die Lupe, die die Aspekte<br />
von Industrie 4.0 in vernetzter, zukunftsfähiger<br />
Produktion, Entwicklung <strong>und</strong><br />
Mit der Panono liefern wir<br />
einen 360°-R<strong>und</strong>umblick auf<br />
Lösungen von Industrie 4.0<br />
Konstruktion umsetzen oder das Thema auf<br />
irgendeine andere Weise mit praktischem<br />
Leben füllen. Unsere Teams recherchieren<br />
dabei für ihre Reportagen, Porträts,<br />
Interviews <strong>und</strong> Videos nicht nur zu technischen<br />
Highlights, sondern rücken dabei<br />
auch die Faszination Technik in den Vordergr<strong>und</strong> sowie die Menschen <strong>und</strong><br />
Unternehmen, die dahinter stehen. Dabei halten sie ihre Eindrücke mit Diktiergerät,<br />
Fotoapparat, Videokamera <strong>und</strong> eben auch mit der Panono fest. Die Aufnahme<br />
wird entweder durch einen Knopf am Haltestab oder ferngesteuert mit einem per<br />
Wi-Fi verb<strong>und</strong>enen Tablet oder Smartphone ausgelöst. Man kann die grüne Kugel<br />
aber auch einfach in die Luft werfen (ohne Rotation),<br />
dann löst sie die Aufnahme am höchsten Punkt<br />
automatisch aus. Beispielbilder finden Sie auf<br />
unserem Blog, besuchen Sie uns doch gleich<br />
mal: www.summer-of-engineering.de<br />
Holger Seybold<br />
(Chefredakteur)
INHALT<br />
20<br />
22<br />
28<br />
Materialfluss: Jan van der Velden (r.),<br />
Vanderlande erläutert Trends <strong>und</strong> Wandel<br />
der Intralogistikbranche<br />
Materialfluss: Logistikzentrum für<br />
schnelle Auftragsfertigung <strong>und</strong> Wachstum<br />
konzipiert<br />
Verpackungstechnik: Pneumatische<br />
Abfüllanlage ermöglicht verlustfreie<br />
Baustoffverarbeitung<br />
EDITORIAL<br />
3 R<strong>und</strong>e Aussichten<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
10 Innovations-Scouts auf der Spur von Industrie 4.0<br />
AUS DER FORSCHUNG<br />
12 Der Trend wird weiter wachsen – Fraunhofer IML<br />
präsentiert Analyse zur IT-Architektur in der Intralogistik<br />
FLURFÖRDERZEUGE<br />
14 Vernetzte Perspektiven – Linde Material Handling<br />
präsentiert auf K<strong>und</strong>enevent seine Innovationen<br />
16 Staplertest: Kompakt <strong>und</strong> variantenreich – Der neue<br />
Elektro-Hochhubwagen EXV-SF 20 von Still im Praxistest<br />
MATERIALFLUSS<br />
20 Trendthemen lenken die Produktentwicklung –<br />
Interview mit Jan van der Velden von Vanderlande<br />
22 Einlass in neue Lagerwelt – E-Commerce-Unternehmen<br />
eröffnet neues Logistikzentrum <strong>und</strong> schafft weiteres<br />
Wachstum<br />
24 TITEL Viel Platz für Genießer – Intralogistik-Lösungen<br />
ermöglichen weiteres Wachstum bei Lebensmittelhersteller<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
28 Pulvrige Baustoffe verlustfrei verarbeiten –<br />
Zementhersteller setzt auf integrierte Abfüll- <strong>und</strong><br />
Verpackungsanlage aus einer Hand<br />
LADUNGSSICHERUNG<br />
38 Erst sichern – dann starten! – Aktuelle Erkenntnisse <strong>und</strong><br />
Produkte zum Thema Ladungssicherung<br />
KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR<br />
40 Effizient Einwassern – Bodensee Werft setzt auf<br />
rückspeisefähigen Matrix-Konverter<br />
RUBRIKEN<br />
5 Kurz notiert<br />
27, 37 Markt<br />
37 Inserentenverzeichnis<br />
39 Impressum<br />
42 Von damals bis heute<br />
43 F+H-Vorschau 7-8/<strong>2016</strong><br />
STAPLERTEST<br />
Kompakt <strong>und</strong><br />
variantenreich<br />
Still hat seine Elektro-Hochhubwagenbaureihe<br />
EXV um sechs neue Modelle<br />
erweitert. Wir haben den EXV-SF 20<br />
mit hochklappbarer Fahrerstandplattform<br />
getestet. Wie bedarfsgerecht<br />
<strong>und</strong> vielseitig sich der Hubwagen<br />
präsentiert lesen Sie im Test. 16<br />
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
32 Industrie 4.0 für die Kranbranche umgesetzt – Webportal<br />
ermöglicht umfassenden Zugriff auf Kran-Servicedaten<br />
34 Der Kran im Fokus von Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis –<br />
Internationale Fachtagung zeigt das breite<br />
Anwendungsspektrum aktueller Krantechnologien<br />
4 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
KURZ NOTIERT<br />
Optimierungsbedarf in der<br />
Supply Chain: Vier von zehn<br />
Unternehmen können Zeit <strong>und</strong><br />
Geld sparen<br />
37 Prozent von Deutschlands Unternehmen betreiben keine<br />
systematische Optimierung ihrer Supply Chain. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt das HTL-Barometer „Optimierungsbedarf<br />
in der Supply Chain“ von Hermes Transport Logistics,<br />
der unter 200 Logistikentscheidern deutscher Unterneh-<br />
Multimedia Content<br />
Weitere Ergebnisse der<br />
Befragung können Sie über<br />
den Link bzw. den QR-Code<br />
aufrufen.<br />
http://bit.ly/htl-barometer<br />
men erhoben<br />
wurde. 59 Prozent<br />
der Befragten<br />
gibt an, die<br />
Wertschöpfungskette<br />
unternehmensübergreifend<br />
auf Einsparpotenziale zu untersuchen. Dabei sind solche<br />
Analysen unabdingbar für Unternehmen, die auf die Herausforderungen<br />
des Markts flexibel reagieren wollen. Die<br />
Lieferkette immer wieder anzupassen, ist eine komplexe<br />
Aufgabe, erst recht für international agierende Unternehmen.<br />
68 Prozent der Logistikentscheider sehen dies als<br />
Herausforderung an, bei größeren Unternehmen mit 250<br />
bis 1 000 Mitarbeitern sind es 80 Prozent.<br />
www.hermesworld.com<br />
11. Hamburger Staplertagung:<br />
Dialog zwischen Wissenschaft <strong>und</strong><br />
Praxis <strong>fördern</strong><br />
Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />
Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />
direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />
www.butt.de<br />
Die diesjährige Staplertagung in Hamburg findet am 7. Juli statt.<br />
Die Tagung wird gemeinsam vom Lehrstuhl für Maschinenelemente<br />
<strong>und</strong> Technische Logistik der Helmut-Schmidt-Universität <strong>und</strong><br />
den Flurförderzeugherstellern Still, Jungheinrich <strong>und</strong> Linde im<br />
zweijährigen Rhythmus veranstaltet. Experten aus Industrie <strong>und</strong><br />
Wissenschaft vermitteln in ihren Fachvorträgen Informationen<br />
über Technologie- <strong>und</strong> Methodenentwicklungen sowie zu aktuellen<br />
Trends der Flurförderzeugbranche <strong>und</strong> der Logistik. Das Rahmenprogramm<br />
mit der Ausstellung <strong>und</strong> einer Laborbesichtigung<br />
bietet Möglichkeiten zum Networking. Ziel der Veranstaltung ist<br />
es ferner, die Zusammenarbeit <strong>und</strong> den Dialog zwischen Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft zu <strong>fördern</strong>.<br />
www.staplertagung.de<br />
www.fh-intralogistics.com<br />
Mobile Verladerampe BKV<br />
BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />
Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15<br />
D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de<br />
·<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 5<br />
Butt.indd 1 09.10.2014 07:38:58
KURZ NOTIERT<br />
Große Emotionen ...<br />
... am Cemat-Messestand von Transnorm: Alfred Paulutt (2. v. r.), mehr als 40 Jahre für Transnorm im Vertrieb tätig, wurde unter<br />
hoher Wertschätzung in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Als besondere Überraschung widmete ihm die Künstlerin Jule<br />
Neigel u. a. das Lied „Der Himmel lacht“.<br />
www.transnorm.com<br />
PERSONALIEN<br />
TORSTEN<br />
MALLÉE,<br />
Director International<br />
Business<br />
Development beim<br />
Softwareanbieter<br />
AEB, Stuttgart, wird<br />
neues Vorstandsmitglied<br />
der<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
Logistik e. V. (BVL).<br />
Als Vorstandsmitglied<br />
der BVL ist<br />
Dr. Mallée mitverantwortlich<br />
für<br />
die Führung der<br />
Vereinsgeschäfte.<br />
RICHARD<br />
CAMPBELL<br />
ist neuer Director of<br />
European Key<br />
Accounts bei Chep<br />
Automotive and<br />
Industrial Solutions.<br />
Außerdem wurde<br />
Campbell Mitglied<br />
des Automotive<br />
Executive-Teams des<br />
Pooling-Anbieters<br />
von standardisierten<br />
Mehrwegbehältern<br />
für die Automobilbranche.<br />
Vor<br />
seiner Zeit bei Chep<br />
war Campbell u. a.<br />
bei TRW Automotive<br />
<strong>und</strong> Anixter<br />
International tätig.<br />
DAVID<br />
PURSCHKE<br />
ist neuer Projektleiter<br />
der Schöler<br />
Fördertechnik AG,<br />
Rheinfelden. Der<br />
Linde-Händler<br />
reagiert mit der<br />
Benennung eines<br />
weiteren Projektleiters<br />
im Bereich<br />
Systemtechnik auf<br />
die steigende<br />
Nachfrage nach<br />
Automatisierungsprojekten<br />
in der<br />
Intralogistik.<br />
NILS<br />
BERNHARD,<br />
bisher Project<br />
Manager bei TIM<br />
Consult, Mannheim,<br />
wurde zum 1. Mai<br />
zum Principal<br />
ernannt. Neben<br />
Frieder Töpfer,<br />
Bereichsleiter, <strong>und</strong><br />
Marco Krämer,<br />
Principal Logistics<br />
Engineering, wird<br />
sich Bernhard für<br />
den Ausbau <strong>und</strong> die<br />
strategische<br />
Weiterentwicklung<br />
der Aktivitäten in<br />
Lager- <strong>und</strong> Intralogistik<br />
einsetzen.<br />
JAKOB HEDÉN<br />
ist neuer Geschäftsführer<br />
der Shanghai<br />
Imperial International<br />
Freight Forwarding<br />
Co., Ltd. Er löst<br />
Christian Berlin ab,<br />
der nach vierjähriger<br />
Tätigkeit in die<br />
Konzernzentrale<br />
nach Duisburg<br />
zurückkehrt, um<br />
dort neue Aufgaben<br />
zu übernehmen.<br />
Hedén kommt von<br />
DB Schenker, wo er<br />
zuletzt als Vice<br />
President Global<br />
Customer Implementations<br />
tätig<br />
war.<br />
6 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
KURZ NOTIERT<br />
Logcom ab<br />
sofort mit<br />
neuem Namen<br />
Für eine Fokussierung in der<br />
Kommunikation seiner „Pick by<br />
Vision“-Lösung Picavi hat sich<br />
das IT- <strong>und</strong> Logistik-Start-up<br />
Logcom in Picavi GmbH umbenannt.<br />
„Nach zweijähriger<br />
Entwicklungsphase <strong>und</strong> einem<br />
Jahr Echtbetrieb ist eine Umfirmierung,<br />
die das System in<br />
den Vordergr<strong>und</strong> stellt, folgerichtig“,<br />
begründet Dirk Franke,<br />
Chief Executive Officer (CEO)<br />
der Picavi GmbH, die vor kurzem<br />
getroffene Entscheidung.<br />
SSI Schäfer stärkt Kompetenzen im Bereich Robotik<br />
Die SSI Schäfer Gruppe hat eine Mehrheitsbeteiligung an der RO-BER Industrieroboter GmbH aus<br />
Kamen vollzogen. „Hoch-performante Robotik-Applikationen sind heute ein zentraler Faktor für<br />
ganzheitliche Automationslösungen in der Intralogistik“, begründet Elmar Issing, Vice President<br />
Robotics & Innovations bei SSI Schäfer, das auf der Cemat bekannt gegebene strategische Engagement.<br />
„Mit der Beteiligung an RO-BER stärken wir das<br />
Lösungsangebot in einer Schlüsseltechnologie der Zukunft<br />
<strong>und</strong> vervollständigen das Produktportfolio im Bereich<br />
der Robotik mit intelligenter Steuerungstechnik.“<br />
Über die Mehrheitsbeteiligung hinausgehend werden<br />
künftig auch die Fachkompetenzen bei RO-BER in den<br />
Bereichen Mechatronik <strong>und</strong> Steuerung weiter ausgebaut.<br />
Das Unternehmen agiert weiterhin aus Kamen<br />
heraus eigenständig am Markt.<br />
www.ssi-schaefer.de<br />
www.picavi.com<br />
DHL-Paketkopter<br />
in Logistikkette<br />
eingeb<strong>und</strong>en<br />
Im Rahmen seines Forschungs<strong>und</strong><br />
Innovationsprojekts hat<br />
DHL Paket die dritte Generation<br />
des Paketkopters von Januar bis<br />
März <strong>2016</strong> erfolgreich in der<br />
bayerischen Gemeinde Reit im<br />
Winkl getestet. Dabei ist es<br />
DHL laut eigenen Angaben gelungen,<br />
als erster Paketdienstleister<br />
weltweit einen Paketkopter<br />
direkt in die logistischen<br />
Abläufe der Paketzustellung<br />
einzubinden. Mithilfe einer<br />
speziell entwickelten Packstation,<br />
dem Parcelcopter Skyport,<br />
konnten Privatk<strong>und</strong>en in Reit<br />
im Winkl <strong>und</strong> auf der<br />
Winklmoosalm während der<br />
Testphase ihre Pakete durch das<br />
automatisierte Einlegen der<br />
Sendungen in den Skyport direkt<br />
per Paketkopter versenden<br />
<strong>und</strong> empfangen. Insgesamt<br />
wurden 130 autonome Be- <strong>und</strong><br />
Entladungen durchgeführt.<br />
3vistor-P <strong>und</strong> 3vistor-T: BIETEN 3D AUF EINEN BLICK.<br />
Innovative 3D-Snapshot-Technologien für den Einsatz im industriellen Umfeld<br />
bieten die neuen 3D-Vision-Sensoren von SICK: 3vistor-P als intelligente<br />
Fahrerassistenz im Außenbereich <strong>und</strong> 3vistor-T als maßgeschneiderte Lösung<br />
im Innenbereich. Dabei immer im Fokus: Zuverlässigkeit, Robustheit <strong>und</strong><br />
genau die Datenmenge, die wirklich relevant für Ihre Applikation ist. Wir finden<br />
das intelligent. www.sick.de/3vistor<br />
www.dpdhl.de
KURZ NOTIERT<br />
SAP-Dienstleister Abat verstärkt<br />
sich in Nordamerika<br />
Rhenus übernimmt Ferrostaal<br />
Automotive<br />
Der SAP-Dienstleister Abat, Bremen, hat zu Jahresbeginn mit Manfred<br />
Heisen <strong>und</strong> Daniel Kessen zwei neue Geschäftsführer für die<br />
Tochterfirma Abat US berufen. Laut dem Unternehmen vervierfachte<br />
sich der Umsatz von Abat US innerhalb von drei Jahren auf<br />
3,5 Millionen US-Dollar. Das macht einen Anteil von etwa zehn<br />
Prozent am Gesamtumsatz von Abat aus. „Wir haben uns bewusst<br />
für Manfred Heisen <strong>und</strong> Daniel<br />
Kessen als Doppelspitze entschieden“,<br />
erklärt Abat-Vorstand<br />
Ronald Wermann. „Der<br />
US-Markt gewinnt für viele<br />
unserer K<strong>und</strong>en aus der Automobil-Branche<br />
weiter an Bedeutung.<br />
Darauf richten wir unsere<br />
Kapazitäten aus.“<br />
www.abat.de<br />
ABM Greiffenberger mit Lieferantenpreis<br />
2015 ausgezeichnet<br />
Anzeige<br />
Galler Lager- u. Regaltechnik GmbH<br />
Robert Galler Str.1 • 95326 Kulmbach<br />
Tel.: 09221 700-0 • Fax: 700-149<br />
www.galler.de • info@galler.de<br />
FachPack Nürnberg 27.-29.9.<br />
Galler_3-<strong>2016</strong>.indd 1 19.01.<strong>2016</strong> 11:18:16<br />
Vor kurzem fand bei der Jungheinrich AG im Werk Degernpoint<br />
erstmalig ein Lieferantentag statt. Höhepunkt der Veranstaltung,<br />
die unter dem Motto „More Speed. More Flexibility. More Value.“<br />
stand, war die Verleihung des Lieferantenpreises 2015. Mit diesem<br />
würdigt der Flurförderzeughersteller seine Lieferanten in unterschiedlichen<br />
Kategorien für z. B. ein konstant hohes Qualitätsniveau<br />
<strong>und</strong> Liefertermintreue. In der Kategorie Hydraulik <strong>und</strong> E-Antriebe<br />
(Elektroantriebe)<br />
konnte sich die ABM<br />
Greiffenberger Antriebstechnik<br />
GmbH, Marktredwitz,<br />
über die Auszeichnung<br />
freuen. ABM Greiffenberger<br />
beliefert die<br />
Jungheinrich AG mit Fahr<strong>und</strong><br />
Lenksystemen, wie<br />
diese in z. B. Elektro-Dreiradstaplern,<br />
Schubmaststaplern<br />
<strong>und</strong> Kommissionierern<br />
eingesetzt werden.<br />
Das Bild zeigt Robert Lackermeier (l.), Geschäftsführer,<br />
ABM Greiffenberger <strong>und</strong> Steffen Zauner, (r.), Leiter Produktionssysteme,<br />
Jungheinrich AG bei der Übergabe des Preises.<br />
www.rhenus.com<br />
Die Rhenus-Gruppe, Holzwickede,<br />
erweitert ihre bisherige Aufstellung<br />
als Anbieter von Dienstleistungen<br />
für die Automobilbranche:<br />
Die Übernahme der Ferrostaal<br />
Automotive durch Rhenus<br />
wurde am 29. April <strong>2016</strong> vertraglich<br />
besiegelt. Ferrostaal Automotive<br />
komplettiert das Angebot des<br />
Logistikdienstleisters um komplexe<br />
Vormontage-Services <strong>und</strong> verstärkt<br />
die Präsenz in Deutschland,<br />
Belgien, Polen <strong>und</strong> Spanien.<br />
Combilift Nr. 30 000 offiziell<br />
übergeben<br />
Die irische Combilift Ltd. nutzte<br />
die Cemat <strong>2016</strong> für die Übergabe<br />
des 30 000sten Staplers. Bei dem<br />
Flurförderzeug handelt es sich<br />
um einen k<strong>und</strong>enspezifisch<br />
angepassten Vierwege-Schubmaststapler<br />
mit einer Tragfähigkeit<br />
von 14 Tonnen. K<strong>und</strong>e ist das<br />
österreichische Stahlbauunternehmen<br />
Haslinger, das an<br />
verschiedenen Standorten bereits<br />
mehrere multifunktionale<br />
Combilift-Stapler einsetzt.<br />
Das Bild zeigt Combilift-Geschäftsführer<br />
Martin McVicar (r.)<br />
mit Arno Sorger, Geschäftsführer<br />
von Haslinger.<br />
www.combilift.com<br />
DB Schenker jetzt mit eigenem<br />
Logistikzentrum im Mittleren Osten<br />
www.abm-antriebe.de<br />
Technisch-Wissenschaftlicher Beirat<br />
Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />
Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />
Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />
Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Dipl.-Ing. M. Kramm, Mönchengladbach;<br />
Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />
Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart<br />
DB Schenker hat das erste DB-Schenker-eigene<br />
Logistikzentrum im Mittleren<br />
Osten in Betrieb genommen. Das<br />
Zentrum liegt in der Dubai Logistics<br />
City (DLC) <strong>und</strong> soll in drei Phasen bis<br />
2019 noch mehr als verdreifacht <strong>und</strong><br />
dann auf eine Fläche von 25 000 m²<br />
ausgebaut werden. Die zurzeit<br />
7 200 m² mit zwei Zwischenebenen<br />
für Mehrwert- <strong>und</strong> Ersatzteilleistungen<br />
verfügen auch über temperaturkontrollierte<br />
Bereiche. Zwei Monate<br />
nach Inbetriebnahme wird die Anlage<br />
komplett genutzt.<br />
www.dbschenker.com<br />
8 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
KURZ NOTIERT<br />
Auf dem Weg ins<br />
digitale<br />
Co-Packing<br />
Mehrwerte für K<strong>und</strong>en schaffen:<br />
mit diesem Ziel hat der Co-<br />
Packing-Spezialist Packservice<br />
aus Karlsruhe jüngst eine unternehmensweite<br />
Strategie in<br />
Sachen Digitalisierung gestartet.<br />
Neben der Vernetzung interner<br />
IT-Systeme steht der<br />
Aufbau einer zentralen Plattform<br />
für die K<strong>und</strong>enkommunikation<br />
auf der Agenda. Markenartikler<br />
aus der Food-, Pharma-,<br />
Kosmetik-, Fertigungs- <strong>und</strong> Textilindustrie<br />
sollen auch bei kleineren<br />
Auftragsvolumina von<br />
schnellen Lieferzeiten <strong>und</strong> flexiblen<br />
Prozessen profitieren.<br />
Mit dem neuen Angebot will<br />
Packservice seine K<strong>und</strong>en auf<br />
ihrem Weg in die Industrie 4.0<br />
unterstützen.<br />
33. Deutscher Logistik-Kongress:<br />
Den Wandel gestalten<br />
Nach dem Vorjahresmotto „Eine Welt in Bewegung“<br />
geht die B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik<br />
e. V. (BVL) in diesem Jahr einen Schritt weiter<br />
<strong>und</strong> stellt den Deutschen Logistik-Kongress<br />
<strong>2016</strong> unter das Thema „Den Wandel gestalten“.<br />
Auf die Beschreibung <strong>und</strong> Analyse folgen<br />
jetzt also Strategie <strong>und</strong> Taktik, Pläne <strong>und</strong> praktische<br />
Umsetzung. „In Berlin möchten wir mit internationalen Experten, Unternehmensgründern<br />
<strong>und</strong> Führungskräften darüber sprechen, wie die Integration von Logistik <strong>und</strong> IT Unternehmensstrukturen,<br />
Branchengrenzen <strong>und</strong> Geschäftsmodelle verändern wird“, so Prof. Raim<strong>und</strong> Klinkner,<br />
Vorstandsvorsitzender der BVL.<br />
www.bvl.de<br />
www.packservice.com<br />
Berührungslose<br />
Inspektion von<br />
Containerfracht<br />
entwickeln<br />
Eine effektive <strong>und</strong> effiziente<br />
berührungslose Inspektion<br />
(NII) von Containerfracht durch<br />
den Zoll ist von großer Wichtigkeit.<br />
Das Projekt C-Bord, das<br />
von der EU-Kommission im Horizon-2020-Programm<br />
bis Ende<br />
2018 gefördert wird, will auf<br />
diese Herausforderungen reagieren:<br />
Basierend auf dem<br />
Stand der Technik werden NII-<br />
Lösungen entwickelt, mit deren<br />
Hilfe sich Container an den EU-<br />
See- <strong>und</strong> Landgrenzen besser<br />
überwachen lassen. Dafür erarbeiten<br />
die Projektpartner eine<br />
Darstellung der entwickelten<br />
Technologien für die sicherheits-<br />
<strong>und</strong> zollrechtliche Überprüfung<br />
von Containern. Das<br />
Fraunhofer CML ist u. a. für die<br />
Entwicklung von Richtlinien für<br />
den Einsatz der Technologien<br />
durch Endanwender sowie für<br />
die logistische Integration der<br />
technologischen Lösungen in<br />
die bestehenden Terminalprozesse<br />
zuständig.<br />
Liebe auf den<br />
ersten Click: Conneo.<br />
Sie ist einzigartig: Sie pulverisiert Ihre Staplerrüstzeiten <strong>und</strong> steigert die Zufriedenheit<br />
Ihrer Fahrer. Sie zickt nicht, sie clickt. Sie schont Ihre Nerven. Sie ist perfekt<br />
für Männerhände bei der Arbeit. Sie hält dicht. Sie ist immer <strong>und</strong> überall<br />
für Sie da. Sie macht’s Ihnen einfach. Die neue Treibgasflasche von Westfalengas:<br />
Conneo. Schnell wechseln ist ganz leicht:<br />
Westfalen AG, Bereich Energieversorgung, 48136 Münster<br />
Tel. 0251 695-522, Fax 0251 695-73522<br />
westfalen-conneo.de, conneo@westfalengas.de<br />
Neu!<br />
www.cbord-h2020.eu<br />
Westfalen-AG.indd 1 18.03.<strong>2016</strong> 11:23:11<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 9
Innovations-Scouts auf der<br />
Spur von Industrie 4.0<br />
Sie werden sich fragen, was „SUMMER of ENGINEERING“ ist – ein Camp<br />
für Ingenieure, die einen Sommer lang Entwicklungen vorantreiben?<br />
Viel besser: Unsere Redaktion geht den brennenden Fragen im aktuell<br />
wichtigsten Thema nach: Industrie 4.0. Kommen Sie also mit auf die Reise<br />
in die Welt der vernetzten Produktion.<br />
Die Digitalisierung hält immer weiter Einzug<br />
in unsere Industrie. Das Zukunft s projekt<br />
Industrie 4.0 verspricht eine optimierte <strong>und</strong><br />
individualisierte Produktion. Industrielle<br />
Kommunikation, modulare Automation, IT<strong>und</strong><br />
Funktionale Sicherheit sind wesentliche<br />
Voraussetzungen zur Realisierung. Nur mit<br />
einer intelligenten Vernetzung von Produktion<br />
<strong>und</strong> IT werden Unternehmen auch in Zukunft<br />
ihren K<strong>und</strong>en einen möglichst großen Nutzen<br />
bieten können <strong>und</strong> den Industrie standort<br />
Deutschland sichern. Aber nicht nur Technologien<br />
<strong>und</strong> neue Produkte spielen dabei<br />
eine entscheidende Rolle, sondern auch der<br />
Mitarbeiter in der Arbeitswelt 4.0. Industrie<br />
4.0 <strong>und</strong> Smart Production sind somit die<br />
Top-Themen im deutschen <strong>und</strong> mittlerweile<br />
auch internationalen Maschinenbau.<br />
Antworten auf<br />
spannende Fragen<br />
Mit SUMMER of ENGINEERING veranstalten<br />
die Redaktionen der Vereinigten Fachver lage<br />
eine multimediale Roadshow, die die Aspekte<br />
von Industrie 4.0 <strong>und</strong> vernetzter, zukunftsfähiger<br />
Produktion, Entwicklung <strong>und</strong> Konstruktion<br />
aufgreift. Im Sommer <strong>2016</strong> werden<br />
mehrere Redaktionsteams quer durch Deutsch-<br />
land reisen, innovative Unternehmen besuchen<br />
<strong>und</strong> diese unter die Lupe nehmen. Die<br />
Teams recherchieren dabei für ihre Reportagen,<br />
Portraits, Interviews <strong>und</strong> Videos nicht<br />
nur zu technischen Highlights, sondern die<br />
Faszination Technik <strong>und</strong> die Menschen <strong>und</strong><br />
Unternehmen, die dahinter stehen, rücken<br />
in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />
SUMMER of ENGINEERING ist aber noch<br />
viel mehr. In unserem Blog <strong>und</strong> in unseren<br />
zahlreichen Social-Media-Kanälen sind wir<br />
ab sofort für Sie unterwegs <strong>und</strong> berichten<br />
über Ideen, Visionen <strong>und</strong> Umsetzungen in<br />
Sachen Industrial Internet of Things. Was<br />
sagen Experten? Welche Umsetzungen gibt<br />
es bereits? Was verstehen verschiedene<br />
Berufsgruppen unter diesem Thema? Wie<br />
wird sich die Arbeitswelt verändern? Welche<br />
konkreten Aufgaben sind zukünftig zu lösen?<br />
Diese <strong>und</strong> viele andere Fragen werden wir<br />
bis Ende <strong>2016</strong> ausführlich beantworten.<br />
Als Leser immer entspannt dabei<br />
Und Sie können immer live dabei sein, wenn<br />
unsere Innovations-Scouts für Sie wertvolle<br />
Informationen recherchieren oder vor Ort<br />
Experten <strong>und</strong> Unternehmen in Sachen Industrie<br />
4.0 auf den Zahn fühlen. Seien Sie<br />
immer entspannt, clever <strong>und</strong> gut informiert<br />
„on the road“. Neben uns kommen dabei<br />
auch viele spannende Meinungsführer aus<br />
Deutschland zu Wort – vor allem in unserem<br />
Blog. Gehen Sie doch gleich einmal<br />
online <strong>und</strong> schauen sich die bereits eingestellten<br />
Artikel <strong>und</strong> Videos an. Gerne dürfen<br />
Sie uns einen Kommentar hinterlassen oder<br />
uns einfach nur liken, posten <strong>und</strong> empfehlen.<br />
Wenn Sie also in Sachen „Zukunftsstandort<br />
Deutschland“ auf dem Laufenden<br />
bleiben wollen, dann ist der SUMMER of<br />
ENGINEERING genau das Richtige für Sie.<br />
Der Sommer <strong>2016</strong> wird jedenfalls heiß!<br />
Auf einen Blick<br />
Weitere Informationen erhalten Sie<br />
über unseren Blog oder unsere<br />
Internetseiten:<br />
n www.summer-of-engineering.de<br />
n www.facebook.com/<br />
summerofengineering<br />
n www.twitter.com/summerofengine<br />
10 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
CovestroDeutschlandAG, D-51365 Leverkusen ·COV00080482<br />
INVENTING<br />
DURABILITY<br />
FORYOU<br />
Räder <strong>und</strong>Rollenmüssen in der Fördertechnikpermanent Spitzenleistung bringen.<br />
Langzeit-Materialtests beweisen, dass Vulkollan®höchste mechanischeBelastbarkeit<br />
mit höchster dynamischerTragfähigkeit vereint. Darumentscheidensichimmer mehr<br />
Herstellervon Gabelstaplern,Regalbediengeräten<strong>und</strong> Fördereinrichtungeninder<br />
Erstausstattung<strong>und</strong> beiErsatzteilenfür Vulkollan®. Und erreichensoreduzierte<br />
Wartungskosten<strong>und</strong> wesentlichlängere Laufzeiten.<br />
Vulkollan®ist eine eingetragene Markeder Covestro Gruppe, einem weltweit führenden<br />
Herstellervon Hightech-Polymerwerkstoffen.Gemeinsam mitunseren K<strong>und</strong>en<br />
schaffenwir immerwieder Innovationen fürmehr Nachhaltigkeit <strong>und</strong>verbesserte<br />
Wirtschaftlichkeit.Was dürfenwir fürSie entwickeln?<br />
Mehr Informationen erhalten Siebei elastomers@covestro.com<br />
www.vulkollan.de
AUS DER FORSCHUNG<br />
Der Trend wird weiter wachsen<br />
Fraunhofer IML präsentiert Analyse zur IT-Architektur in der Intralogistik<br />
Für die Verwaltung <strong>und</strong> Führung zeitgemäßer, IT-unterstützter Lager<br />
genügt eine autonom agierende Software heutzutage nicht mehr. Mittlerweile<br />
arbeiten verschiedene Expertensoftwarelösungen im Verb<strong>und</strong>, um<br />
möglichst viele funktionale Bereiche abzudecken. Die Kombination solcher<br />
Systeme <strong>und</strong> deren daraus resultierende Zusammenarbeit rücken immer<br />
mehr in den Fokus intralogistischer Planungen. Mitarbeiter des Fraunhofer<br />
IML haben jetzt die IT-Architektur in der Intralogistik untersucht.<br />
al- <strong>und</strong> Informationsflüsse, speziell auf dem<br />
Gebiet der Automatisierungstechnik, in intralogistischen<br />
Förder- <strong>und</strong> Lageranlagen in<br />
komplexen Systemverb<strong>und</strong>en. Die Ansprüche<br />
an die Gestaltung dieser Intralogistik-IT-<br />
Komplexe sind dementsprechend hoch. Um<br />
Effizienzsteigerungen im internen Güterfluss<br />
erzielen zu können, müssen IT-Architektur<br />
<strong>und</strong> Materialflusssteuerung passgenau auf<br />
die individuellen Anforderungen des jeweiligen<br />
Projekts abgestimmt werden. Das gegenseitige<br />
Beeinflussen <strong>und</strong> Bedingen von IT sowie<br />
Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik ist dabei unumgänglich.<br />
Daher sollte bei der Planung ein<br />
funktionsfähiges Top-Down-Bottom-Up-<br />
Wechselspiel zwischen beiden Instanzen<br />
etabliert werden.<br />
Erfolgs- <strong>und</strong> Entscheidungskriterien<br />
Die Suche nach Erfolgsfaktoren für die Gestaltung<br />
von Systemen der Materialflusssteuerung<br />
stellte zwei Fragen in den Vordergr<strong>und</strong>:<br />
Wie können Systeme der Materialflusssteuerung<br />
gestaltet werden? Und:<br />
Welche Entscheidungen haben Einfluss auf<br />
die Gestaltung? Die im Rahmen von Primär-<br />
<strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>äranalysen erarbeiteten<br />
Ergebnisse unterscheiden sich in „Erfolgskriterien“<br />
<strong>und</strong> „Entscheidungskriterien“.<br />
Die wichtigsten Erfolgskriterien bei der<br />
Gestaltung von Systemen der Materialflusssteuerung<br />
sind: Definition von Anforderungen<br />
<strong>und</strong> Prozessbeschreibungen, Abgrenzung<br />
aller im Intralogistik-IT-Verb<strong>und</strong> eingesetzten<br />
Systeme, Definition von Schnitt-<br />
Der Stellenwert der IT-Unterstützung in<br />
der Intralogistik wird immer größer. Infolge<br />
fortschreitender (Teil-)Automatisierung<br />
werden immer komplexere Lager- <strong>und</strong><br />
Distributionssysteme von stetig weiterentwickelter<br />
Warehouse-Management-Software<br />
gesteuert, kontrolliert <strong>und</strong> optimiert.<br />
Die IT in der Intralogistik steigert die Effizienz<br />
im Lagerbetrieb <strong>und</strong> bedeutet für Unternehmen<br />
im lagertechnischen Auswahlprozess<br />
einen wichtigen Faktor, welcher<br />
auch in Zukunft noch weiter wachsen wird.<br />
Das Team „warehouse logistics“ des<br />
Fraunhofer-Instituts für Materialfluss <strong>und</strong><br />
Logistik IML in Dortm<strong>und</strong> hat vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> die IT-Architektur in der Intralogistik<br />
untersucht <strong>und</strong> Faktoren, die zu einer<br />
erfolgreichen Gestaltung von Systemen<br />
der Materialflusssteuerung führen, bestimmt.<br />
Um relevante Planungsvorgehen für<br />
die Gestaltung intralogistischer IT-Systeme<br />
zu ermitteln, dienten Projektdokumente aus<br />
dem Umfeld des Instituts als Gr<strong>und</strong>lage.<br />
Gängige Architekturen intralogistischer Systemverb<strong>und</strong>e<br />
wurden in diesem Zuge offengelegt<br />
<strong>und</strong> Interviews mit Experten auf dem<br />
Gebiet der Intralogistik-IT geführt.<br />
Wenn auch gleich Expertenstimmen die<br />
Informationstechnik in der Intralogistik als<br />
wichtig erachten, rückt diese bei der Realisierung<br />
von Materialflusssystemen oftmals in<br />
den Hintergr<strong>und</strong>. Dies stellte auch das Team<br />
„warehouse logistics“ während der Untersuchungen<br />
fest. In der Realität steht meistens<br />
die Orientierung am Produktions- bzw. Materialfluss<br />
im Fokus. Dabei agieren Informationstechnologien<br />
zur Steuerung der Materistellen,<br />
bidirektionale Kommunikation<br />
zwischen den Systemen (Handshake-Verfahren),<br />
Top-Down-Bottom-Up-Design sowie<br />
Projektmanagement <strong>und</strong> -marketing.<br />
Bei der Bestimmung von Entscheidungskriterien<br />
wurden Faktoren betrachtet, anhand<br />
derer Entscheidungen getroffen werden,<br />
die Auswirkungen auf die Gestaltung<br />
von Systemen der Materialflusssteuerung<br />
haben. Da das Ausmaß der Auswirkungen<br />
auf die Gestaltung der Systeme variiert,<br />
wurden die definierten Kriterien in harte<br />
<strong>und</strong> weiche unterschieden.<br />
Die harten Entscheidungskriterien bilden<br />
die K.-o.-Kriterien. Sie üben direkten Einfluss<br />
auf die Gestaltung von Systemen der<br />
Materialflusssteuerung aus <strong>und</strong> geben feste<br />
Richtlinien vor, die im Projekt unter allen<br />
Umständen eingehalten werden müssen.<br />
Harte Entscheidungskriterien sind: Wirtschaftlichkeit,<br />
Einhaltung gesetzlicher Vorgaben,<br />
hinreichende funktionale Abdeckung,<br />
ausreichende System-Performance,<br />
zusätzliche konkrete K<strong>und</strong>enwünsche.<br />
Die weichen Entscheidungskriterien stehen<br />
den harten ergänzend gegenüber. Sie<br />
sind nur von Bedeutung, wenn die harten<br />
Entscheidungskriterien erfüllt <strong>und</strong> weitere<br />
Entscheidungen zwischen gleichwertigen<br />
Ausführungen erforderlich sind. Bei Überschneidungen<br />
oder Unstimmigkeiten bestimmen<br />
die harten Entscheidungskriterien,<br />
die weichen werden außer Acht gelassen.<br />
Die beiden am häufigsten auftretenden<br />
weichen Entscheidungskriterien sind persönliche<br />
Einschätzungen der planenden<br />
<strong>und</strong> umsetzenden Experten <strong>und</strong> die Vermeidung<br />
von Lieferantenbrüchen.<br />
Ausrichtung der intralogistischen<br />
IT-Architektur<br />
Nur wenige Planungsvorgehen für Materialflusssysteme<br />
oder IT-Systeme sind wissenschaftlich<br />
oder normativ festgehalten, z. B.<br />
die 7-Stufen-Planungssystematik, VDI 5200,<br />
VDI 2206 oder Aris. Es gibt jedoch keine<br />
standardisierte, branchenweit beachtete<br />
Herangehensweise oder Richtlinie, nach<br />
der ein intralogistischer IT-Systemverb<strong>und</strong><br />
12 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
AUS DER FORSCHUNG<br />
aufzubauen <strong>und</strong> auszurichten ist. Das Team<br />
„warehouse logistics“ konnte während seiner<br />
Untersuchungen dennoch Erkenntnisse<br />
über das Zusammenspiel der intralogistischen<br />
IT-Systeme bei der Materialflusssteuerung<br />
sowie über ihre Hierarchie erlangen.<br />
Vier Hierarchieebenen, in denen Intralogistik-IT-Systeme<br />
<strong>und</strong> Materialflusssteuerung<br />
agieren, ließen sich mithilfe gängiger Aufgabenverteilungen<br />
feststellen (Bild). Die<br />
oberste Hierarchieebene ist die Ebene des<br />
Host-Systems. Im Gegensatz zu den ihr untergeordneten<br />
Ebenen sind auf ihr nicht nur<br />
logistische Tätigkeiten, sondern auch Gebiete<br />
z. B. Finanzwesen oder Controlling angesiedelt.<br />
Die funktionale Leistung, die das<br />
System auf logistischer Ebene erbringen<br />
kann, ist häufig beschränkt <strong>und</strong> der Lagerbereich<br />
wird als Blackbox abgebildet. So ist<br />
auf der Host-Ebene i. d. R. nur ein summarischer<br />
Lagerbestand je Artikel ersichtlich.<br />
Die Verbindung zwischen Hostebene <strong>und</strong><br />
Logistikebenen ermöglicht oftmals einen<br />
autonomen Betrieb der Logistikebenen.<br />
Drei reine Logistikebenen<br />
Die drei Hierarchieebenen unterhalb der<br />
Host-Ebene sind reine Logistikebenen. Auf<br />
ihnen sind ausschließlich Logistikaufgaben<br />
angesiedelt. Die Ebene unmittelbar unter<br />
dem Host-System umfasst die Darstellung<br />
des Lagers als Gesamtsystem. Hier werden<br />
alle Prozesse innerhalb eines Lagers abgebildet.<br />
Einer der Tätigkeits-Schwerpunkte<br />
dieser Ebene ist die Synchronisierung bzw.<br />
Optimierung des Zusammenspiels der einzelnen<br />
Lagerbereiche bzw. Subsysteme.<br />
Diese werden gesondert auf Ebene 2 gesteuert<br />
<strong>und</strong> optimiert. Gängige IT-Systeme, die<br />
auf Ebene 2 agieren, sind z. B. ein Materialflusssteuerungssystem<br />
für einen automatisierten<br />
Lagerbereich oder Förderstreckenabschnitt,<br />
ein Staplerleitsystem für ein manuelles<br />
Blocklager oder ein belegloses Kommissioniersystem<br />
(z. B. „Pick by Voice“) für<br />
einen Kommissionierbereich. Als unterste<br />
Ebene ist Ebene 1 in automatisierten Lagerbereichen<br />
für die Ausführung logischer Befehle<br />
zuständig. Auf ihr werden Fahraufträge<br />
in physische Bewegungen umgesetzt.<br />
Während dieses Vorgangs senden Sensoren<br />
Informationen zurück an Ebene 2 (Bild).<br />
Die Untersuchung <strong>und</strong> ihre Ergebnisse<br />
dienen als Gr<strong>und</strong>lage für weitere Aktivitäten<br />
des Fraunhofer IML, um mehr Transpa-<br />
Intralogistische IT-Architektur: Die vier typischen Hierarchieebenen <strong>und</strong> ihre Zuständigkeiten<br />
renz in das komplexe Zusammenspiel der<br />
beteiligten Komponenten im intralogistischen<br />
IT-Systemverb<strong>und</strong> sowie in den anspruchsvollen<br />
Planungsprozess zu bringen<br />
<strong>und</strong> allgemeine Handlungsempfehlungen<br />
auszusprechen. Einen Beitrag hierzu leistet<br />
auch die VDI-Richtlinie 3601: „Warehouse<br />
Management Systeme“, die gemeinsam mit<br />
Experten aus dem WMS-Umfeld erstellt<br />
<strong>und</strong> von den Fraunhofer-Forschern vorangetrieben<br />
wurden. Die Richtlinie definiert<br />
erstmalig, welche Funktionen <strong>und</strong> Aufgaben<br />
eines IT-Systems vorausgesetzt werden,<br />
um die Bezeichnung WMS zu erlangen <strong>und</strong><br />
gibt Empfehlungen zur Einbindung des Systems<br />
in das IT-Umfeld.<br />
Fotos: Fraunhofer IML/Fotolia<br />
www.iml.fraunhofer.de<br />
Tourenoptimierung<br />
Lagermanagement<br />
Telematik<br />
1000 Wege eine Lösung<br />
Flexibel <strong>und</strong> zielführend planen mit der WANKO-Logistiksoftware.<br />
www.wanko.de<br />
Wanko.indd 1 18.02.2015 18:06:04<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 13
FLURFÖRDERZEUGE<br />
Vernetzte Perspektiven<br />
Linde Material Handling präsentiert auf K<strong>und</strong>enevent seine Innovationen<br />
Unter dem Motto „Linked Perspektives“ präsentierte Linde die zweite<br />
Auflage seiner World of Material Handling. Im Fokus des K<strong>und</strong>enevents<br />
standen die aktuellen Themen Vernetzung, Automatisierung,<br />
Individualisierung <strong>und</strong> Energiesysteme. Die Redaktion <strong>f+h</strong> war bei der<br />
Auftaktveranstaltung für Sie vor Ort.<br />
Multimedia Content<br />
Sehen sie in dem animierten Video, wie<br />
sich Linde die Intralogistik in der Zukunft<br />
vorstellen könnte (Sprache: Englisch)<br />
nehmen neben zahlreichen Flurförderzeugen<br />
verschiedene Erlebnis- <strong>und</strong> Informationsbereiche.<br />
18 Partnerunternehmen sorgten<br />
zudem dafür, dass sich die Besucher<br />
auch über neue Entwicklungen aus angrenzenden<br />
Bereichen informieren konnten.<br />
Schwerpunktthema Vernetzung<br />
Ausstellungsflächen, 3D-Media-Shows, Experten-Foren,<br />
Produktvorführungen <strong>und</strong><br />
Experience-Zonen sorgten für ein abwechslungsreiches<br />
Programm (s. Bild S. 15). Mit<br />
dem Schwerpunktthema „Linked Perspectives“<br />
griff Linde unabhängig von Innovationszyklen<br />
die großen Trends der Intralogistik<br />
auf <strong>und</strong> richtete den Blick auf eine sich<br />
immer stärker digitalisierende <strong>und</strong> vernetzende<br />
Welt. Gezeigt wurden sowohl aktuelle<br />
Produkte <strong>und</strong> Technologien, Dienstleis<br />
Strahlender Sonnenschein <strong>und</strong> sommerliche<br />
Temperaturen sorgten zum Startschuss<br />
der zweiten „World of Material<br />
Handling“ am 9. Mai <strong>2016</strong> für beste Stimmung.<br />
80 internationale Journalisten waren<br />
der Einladung von Linde Material Handling<br />
nach Offenbach am Main gefolgt. Auf<br />
rd. 12 000 m 2 des stillgelegten Industriegeländes<br />
Fredenhagen zeigte das Untertungen<br />
<strong>und</strong> Softwarelösungen als auch eine<br />
umfangreiche Palette an Innovationen <strong>und</strong><br />
neuen Produkten, die in Kürze auf den<br />
Markt kommen sollen.<br />
Produktneuheiten vorgestellt<br />
Etwa der Elektro-Gegengewichtstapler<br />
„Linde Roadster“, der ohne A-Säule konstruiert<br />
wurde <strong>und</strong> so dem Fahrer eine Panorama-Sicht<br />
auf die Fahrzeugumgebung ermöglicht.<br />
Die auf das Hubgerüst wirkenden<br />
Kräfte werden über die oben liegenden Neigezylinder<br />
aufgenommen <strong>und</strong> nach hinten<br />
abgeleitet. Zusätzlich bietet das Panorama-<br />
Panzerglasdach einen zuverlässigen Schutz<br />
gegen herabfallende Lasten <strong>und</strong> gewährt<br />
freie Sicht auf die einzulagernde Last. In einem<br />
Anwendungsfall konnte aufgr<strong>und</strong> des<br />
Freisichtkonzepts auf den aus Sicherheitsgründen<br />
erforderlichen Einweiser verzichtet<br />
werden.<br />
Flexibel einsetzbar sind auch die neuen<br />
Elektro-Fahrerstandhubwagen, die wahlweise<br />
mit Fahrerposition quer zu den Gabeln<br />
oder frontal zu den Gabeln sowie als<br />
Doppelstock-Version verfügbar sind. Dabei<br />
soll der vollständig entkoppelte Arbeitsplatz<br />
die Vibrationen <strong>und</strong> Humanschwingungen<br />
signifikant reduzieren.<br />
https://bit.ly/Linde_Future<br />
14 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
FLURFÖRDERZEUGE<br />
Mithilfe einer Virtual Reality-Brille konnten<br />
die Besucher in einer 3D-Umgebung einen<br />
virtuellen Stapler besteigen <strong>und</strong> diesen<br />
steuern<br />
Automatisiertes Handling live<br />
demonstriert<br />
Im Bereich der Lagerlogistik entwickeln<br />
sich immer öfter Mischformen zwischen<br />
manuell bedienten Flurförderzeugen <strong>und</strong><br />
vollautomatisierten Regal- <strong>und</strong> Förderanlagen,<br />
wie der Hochregalstapler K-Matic, der<br />
in Offenbach als Preview präsentiert wurde.<br />
Dieser automatische Schmalgang-Stapler<br />
fährt im Regal über eine Draht- oder Schienenführung<br />
<strong>und</strong> greift zu beiden Seiten Waren<br />
oder lädt diese ab. Sobald er bei seiner<br />
Arbeit den Gang wechseln muss, fährt er<br />
ohne mechanische Führung mithilfe von<br />
Geo-Navigation.<br />
Mit einem mehrstufigen Arbeitsspiel<br />
wurde live demonstriert, was mit autonomen<br />
Flurförderzeugen bereits denkbar<br />
wäre <strong>und</strong> wie eine automatisierte Übergabe<br />
von Ladungen zwischen selbstfahrenden<br />
Fahrzeugen stattfinden kann.<br />
Energiesysteme im Fokus<br />
Mit Lithium-Ionen-Batterie bietet Linde<br />
bislang Niederhubwagen, Kommissioniergeräte<br />
<strong>und</strong> Schlepper an. Nun präsentiert<br />
das Unternehmen einen Gegengewichtstapler<br />
für Tragfähigkeiten von 1,4 bis 1,8 Tonnen<br />
<strong>und</strong> kündigt für die nahe Zukunft<br />
zudem Doppelstockbelader <strong>und</strong> Hochhubwagen<br />
an, die mit der neuen Batterie-Technologie<br />
ausgestattet sind. Für die höheren<br />
Tonnagen entwickelte das Unternehmen<br />
neben den bereits angebotenen 24-V-Batterien<br />
eine weitere Version mit einer Nennspannung<br />
von 48 V. Je nach Einsatz kann<br />
der Betreiber zwischen zwei Batteriegrößen<br />
<strong>und</strong> zwei unterschiedlichen Ladegeräten<br />
mit 9 oder 18 kW Leistung wählen.<br />
Linde wird die Produktpalette der elektrisch<br />
betriebenen Flurförderzeuge mit<br />
Lithium-Ionen-Batterien kontinuierlich<br />
ausbauen <strong>und</strong> entwickelt auch die Ladetechnik<br />
weiter: Künftig sollen Fahrzeuge<br />
mit Lithium-Ionen-Batterie auch induktiv<br />
geladen werden können. Dafür müssen sie<br />
nur über einer Ladeplatte platziert werden.<br />
Wie das funktioniert, wurde auf der Veranstaltung<br />
ebenfalls demonstriert.<br />
Brennstoffzelle als Alternative<br />
Neben der Lithium-<br />
Ionen-Batterie treibt<br />
das Unternehmen<br />
aber auch die Weiterentwicklung<br />
der<br />
Brennstoffzelle als<br />
alternatives Energiesystem<br />
voran. Wasserstoffbetriebene<br />
Stapler<br />
<strong>und</strong> Lagertechnikgeräte<br />
haben sich in<br />
verschiedenen Langzeiteinsätzen<br />
bei K<strong>und</strong>en<br />
bewährt. „Insbesondere<br />
in intensiven<br />
Einsätzen kommen die Vorteile der Brennstoffzelle<br />
zum Tragen, da das System innerhalb<br />
weniger Minuten aufgetankt ist“, sagt<br />
Tobias Zierhut, Head of Produkt & Service<br />
Marketing bei Linde. „So ist die Wasserstofftechnologie<br />
schon heute unter bestimmten<br />
Bedingungen wirtschaftlich einsetzbar <strong>und</strong><br />
– wenn der Wasserstoff aus regenerativen<br />
Ressourcen hergestellt wird – auch mit Blick<br />
auf die Nachhaltigkeit eine echte Alternative<br />
zur konventionellen Technik.“<br />
Blick auf die Zukunft gerichtet<br />
Gleichzeitig wagte Linde Ausblicke in die<br />
nähere <strong>und</strong> ferne Zukunft des flurförderzeuggestützten<br />
Warenhandlings <strong>und</strong><br />
schaffte Bezüge zur Entwicklung in Richtung<br />
Industrie 4.0 <strong>und</strong> des Internets der<br />
Dinge. Eine Vision davon, wie ein Flurförderzeug<br />
von morgen aussehen könnte <strong>und</strong><br />
über welche Eigenschaften es dann möglicherweise<br />
verfügt, zeichnete Linde mit<br />
einer virtuell erlebbaren 3D-Studie. Die 2D-<br />
Variante in englischer Sprache können Sie<br />
sich im Video anschauen (s. Kasten Multimedia<br />
Content).<br />
„Unsere K<strong>und</strong>en bestätigen die vorgestellten<br />
Zukunftsthemen <strong>und</strong> waren von<br />
den neuen Lösungsangeboten angetan“, resümierte<br />
Christophe Lautray, CSO von Linde<br />
Material Handling, am letzten Veranstaltungstag.<br />
Andreas Krinninger, CEO <strong>und</strong><br />
CFO von Linde Material Handling, sagte<br />
abschließend: „Wir wollen unseren K<strong>und</strong>en<br />
Auf der World of Material<br />
Handling verschafften sich<br />
die ausnahmslos geladenen<br />
Gäste einen umfassenden<br />
Eindruck über das komplette<br />
Leistungsspektrum von Linde<br />
Material Handling.<br />
helfen, Prozesskosten zu senken, Durchlaufzeiten<br />
zu optimieren <strong>und</strong> die Prozessqualität<br />
zu steigern. Dies setzt einen intensiven,<br />
fortwährenden Dialog voraus, um die<br />
richtigen Produkte, Dienstleistungen <strong>und</strong><br />
Lösungen entwickeln <strong>und</strong> passgenau anbieten<br />
zu können.“<br />
Fotos: <strong>f+h</strong>/Linde MH<br />
www.linde-mh.de<br />
Holger Seybold,<br />
<strong>f+h</strong>-Chefredakteur
FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />
Kompakt <strong>und</strong> variantenreich<br />
Der neue Elektro-Hochhubwagen EXV-SF 20 von Still im Praxistest<br />
Still hat seine Elektro-Hochhubwagenbaureihe<br />
EXV um sechs neue<br />
Modelle erweitert. Damit verfügt<br />
der Hersteller nun über ein sehr<br />
umfangreiches Angebot in diesem<br />
Marktsegment. Wir haben<br />
den EXV-SF 20 mit hochklappbarer<br />
Fahrerstandplattform getestet.<br />
Die neue Serie umfasst zwei Varianten:<br />
den EXV für den Mitgänger-Einsatz <strong>und</strong><br />
den EXV-SF mit hochklappbarer Fahrerstandplattform.<br />
Der EXV ist mit Tragfähigkeiten<br />
von 1, 1,2, 1,4 sowie 1,6 <strong>und</strong><br />
zwei Tonen verfügbar. Die entsprechenden<br />
Kennzahlen des Mitfahrmodells lauten<br />
1,4, 1,6 <strong>und</strong> zwei Tonen.<br />
Für unseren Test haben wir mit der<br />
2-Tonnen-Ausführung des EXV-SF die<br />
kraftvollste Variante ausgewählt.<br />
Die neuen Geräte sind mit <strong>und</strong> ohne<br />
initialen Stützbeinhub lieferbar,<br />
haben ein „i“ hinter der Typenbezeichnung<br />
<strong>und</strong> können zwei Paletten<br />
zugleich transportieren <strong>und</strong> einlagern.<br />
Unser Testkandidat ist eine<br />
Standardausführung, die mit einem<br />
Triplex-Hubmast mit einer Hubhöhe<br />
von 4 110 mm ausgestattet ist.<br />
Intuitive Bedienung<br />
Das Arbeiten mit dem EXV-SF 20<br />
funktioniert nahezu intuitiv. Man<br />
klappt die seitlichen Stützen <strong>und</strong><br />
die Plattform aus (Bild 01) <strong>und</strong><br />
steigt auf. Unser Testgerät ist mit einem<br />
herkömmlichen Zündschloss<br />
(Bild 02) ausgestattet <strong>und</strong> für das Einloggen<br />
in den Fleetmanager mit einem<br />
Tag oder einer Smartcard vorbereitet.<br />
Der Fahrprozess läuft über Schmetterlingsschalter<br />
an der Deichsel. Eine elektrische<br />
Servolenkung sorgt dabei für die<br />
richtige Unterstützung beim Steuern ohne<br />
dabei „schwammig“ zu werden.<br />
Ein angenehmes Fahrgefühl auch in<br />
Kurven verschafft uns die automatische<br />
Geschwindigkeitsdrosslung mithilfe<br />
von Curve-Speed-Control. Stufenlos<br />
<strong>und</strong> geschmeidig regelt der<br />
Stapler die sichere Geschwindig-<br />
16 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />
Hubgeschwindigkeit<br />
mit 1000 kg Last<br />
(in cm/s)<br />
Fahrgeschwindigkeit<br />
mit 1000 kg Last<br />
(in km/h)<br />
Beschleunigung<br />
über 10 m<br />
(s)<br />
Prakt. Einsatzdauer<br />
bei 400-Ah-Batterie<br />
(in h:min)<br />
Still EXV-SF 20<br />
Power<br />
Durchschnittswert der<br />
bisher von uns getesteten<br />
Elektro-Hochhubwagen<br />
18,2<br />
21,2<br />
7,6<br />
8,07<br />
6,4<br />
5,6<br />
07:01<br />
17,1<br />
Still EXV-SF 20<br />
5,7 7,7 08:30<br />
Blue-Q<br />
12,9<br />
Still EXV-SF 20<br />
6,1 7,2 10:58<br />
Turtle<br />
07:41<br />
keit während des Steuerns. Nur ein einziges<br />
Mal nimmt unser Testkandidat beim erneuten<br />
Geradeausfahren die maximale<br />
Geschwindigkeit nicht wieder auf. Doch<br />
nach kurzem Loslassen des Schmetterlingsschalters<br />
<strong>und</strong> erneutem „Gas geben“<br />
beschleunigt das Gerät wieder auf Höchstgeschwindigkeit.<br />
Bedarfsgerecht einstellbar<br />
Über den Computer des Servicemonteurs<br />
sind alle Funktionen des EXV-SF einstellbar,<br />
was allerdings bei unserem Teststapler<br />
kaum erforderlich ist. Die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
der Schmetterlingsschalter,<br />
die Wirkung der Servolenkung sowie die<br />
Beschleunigung <strong>und</strong> das Abbremsen verlaufen<br />
erwartungsgemäß. Wir stellen fest,<br />
dass die Leistungswerte unter Last merklich<br />
niedriger ausfallen als ohne Last. Dies führt<br />
logischerweise zu einem geringeren Energieverbrauch.<br />
Wer höhere Leistungen unter<br />
Last wünscht, kann dies bedarfsgerecht einstellen<br />
lassen.<br />
Bereits die Vorgängermodelle waren mit<br />
einer luftgefederten Fahrerstandplattform<br />
ausgerüstet. Dieses Ausstattungsmerkmal<br />
finden wir auch bei der aktuellen Baureihe<br />
wieder (Bild 03). Dabei wird mithilfe eines<br />
Kompressors ein Luftbalg aufgeblasen,<br />
der die geforderte Dämpfung, abhängig<br />
vom Körpergewicht des Bedieners, sicherstellt.<br />
Wir erachten dies prinzipiell als eine<br />
gute Idee, wobei es recht umständlich ist,<br />
den Wert der Dämpfung anzupassen. Als<br />
handlicher <strong>und</strong> praktischer erweisen sich<br />
die höhenverstellbaren Seitenstützen<br />
(Bild 04), die unabhängig von der Größe<br />
des Bedieners eine gute Körperunterstützung<br />
bieten.<br />
01 Aufgr<strong>und</strong> des kompakten Designs lässt<br />
sich der EXV-SF 20 problemlos handhaben<br />
03 Über einen Kompressor lässt sich die<br />
Fahrerstandplattform auf das Gewicht des<br />
Bedieners einstellen<br />
Variables Hubmastangebot<br />
Die EXV-SF-Serie unterscheidet sich von<br />
den Vorgängermodellen vor allem durch<br />
höhere Leistungswerte z. B. bei der Fahrt<strong>und</strong><br />
Hubgeschwindigkeit oder bei der Resttragfähigkeit.<br />
Unser Teststapler hat bei einer<br />
maximalen Hubhöhe von 4 110 mm eine<br />
Resttragfähigkeit von 1 350 kg. Das Angebot<br />
an Hubmasten für diesen Staplertyp ist<br />
02 Zündschloss <strong>und</strong> Fleet manager-Option<br />
liegen zentral beieinander<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 17
FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />
04 Für eine stabile<br />
Körperhaltung, vor allem<br />
in Kurven, sorgen die<br />
höhenverstellbaren<br />
Seitenstützen<br />
Verbrauch/100 umgeschlagene<br />
Paletten in kWh<br />
Verbrauch während des Tests<br />
in kWh<br />
Still EXV-SF 20 Power 4,56<br />
Still EXV-SF 20 Blue-Q<br />
4,14<br />
Still EXV-SF 20 Turtle 4,14<br />
Still EXV-SF 20 Power 1,64<br />
Still EXV-SF 20 Blue-Q<br />
1,35<br />
Still EXV-SF 20 Turtle 1,05<br />
Durchschnittswert der<br />
bisher von uns getesteten<br />
Elektro-Hochhubwagen<br />
4,29<br />
Durchschnittswert der<br />
bisher von uns getesteten<br />
Elektro-Hochhubwagen<br />
1,5<br />
Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />
Zum Teststapler<br />
Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />
Länge (Plattform oben/unten)<br />
Gerätebreite<br />
Masthöhe (eingezogen)<br />
Gabeln (L × B )<br />
Radstand<br />
Bodenfreiheit<br />
Arbeitsgangbreite (Plattform oben/unten)<br />
Maximal zulässige Traglast des Teststaplers<br />
(gemäß Lastendiagramm)<br />
Maximale Hubhöhe<br />
Hubhöhe bei maximaler Traglast<br />
Tandemgabelrollen<br />
Geschwindigkeiten<br />
Hubgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Power)<br />
Hubgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Blue-Q)<br />
Hubgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Turtle)<br />
Fahrgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Power)<br />
Fahrgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Blue-Q)<br />
Fahrgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Turtle)<br />
Antriebstechnik<br />
Fahrmotor<br />
Hubmotor<br />
Batteriekapazität<br />
05 Der Hubmast ist so montiert, dass eine<br />
freie Sicht auf die Gabelspitzen möglich ist,<br />
allerdings geht das Schutzgitter am Hubmast<br />
zu Lasten der Sicht-Transparenz<br />
2 134/2 542 mm<br />
810 mm<br />
1 910 mm<br />
1 150 × 210 mm<br />
1 425 mm<br />
20 mm<br />
2 519/2 909 mm<br />
2 000 kg<br />
4 110 mm<br />
2 990 mm<br />
Ja<br />
18,2 cm/s<br />
17,1 cm/s<br />
12,9 cm/s<br />
7,6 km/h<br />
5,7 km/h<br />
6,1 km/h<br />
1 × 2,3 kW<br />
3,2 kW<br />
24 V, 400 Ah<br />
(Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können Abweichungen zu den<br />
Herstellerangaben aufweisen)<br />
umfangreich <strong>und</strong> umfasst Hubhöhen von<br />
bis zu 5 466 mm.<br />
Die neuen Geräte verfügen über Hubmasten<br />
mit einer breiten Durchsicht sowie<br />
einer Abschrägung der Batterieabdeckung<br />
für eine bessere Sicht auf die Gabelspitzen.<br />
Zum Schutz des Fahrers ist unser Testgerät<br />
mit einem Drahtgitter um den Hubmast<br />
versehen (Bild 05). Das Gitter ist zwar pflegeleicht,<br />
aber was die gute Durchsicht betrifft,<br />
weniger transparent als ein Schutz aus<br />
Plexiglas.<br />
Informatives Display<br />
Auf dem neuen Farbdisplay (Bild 06) lassen<br />
sich alle relevanten Daten <strong>und</strong> Funktionen<br />
wie Datum, Uhrzeit, die Betriebsst<strong>und</strong>en<br />
sowie der Batteriestatus <strong>und</strong> der gewählte<br />
Fahrmodus (Power, Blue-Q oder Schildkröte)<br />
gleichzeitig ablesen. Darüber hinaus ist<br />
über das Display eine Gewichtsanzeige der<br />
aufgenommenen Last möglich <strong>und</strong> eventuelle<br />
Fehlermeldungen sowie Servicecodes<br />
werden angezeigt.<br />
06 Das Farbdisplay liefert alle relevanten<br />
Informationen auf einen Blick<br />
18 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />
Ein interessantes optionales Feature − nicht<br />
bei unserem Teststapler vorhanden − ist die<br />
Anzeige der Resttragfähigkeit. Über einen<br />
„intelligenten Aufkleber“ am Mast lässt sich<br />
die aktuelle Hubhöhe in Zentimeter problemlos<br />
ablesen. Zudem ist sichtbar, ob sich<br />
der Mast noch in einem sicheren Einsatzbereich<br />
befindet. Die Farbcodes grün, gelb<br />
<strong>und</strong> orange stimmen mit den Codes auf<br />
dem Lastendiagramm überein, die je nach<br />
Gerät <strong>und</strong> Mastkombination variieren.<br />
Umgeschlagene Paletten in 8 St<strong>und</strong>en<br />
Der Still EXV-SF 20 ist ein praktischer <strong>und</strong><br />
einfach zu bedienender Elektro-Hochhubwagen<br />
mit Fahrerstandplattform. Nahezu<br />
alles, auch der Grad der Plattformdämpfung,<br />
lässt sich bedarfsgerecht einstellen.<br />
Die Leistungen sind marktkonform <strong>und</strong> die<br />
Anzahl der verfügbaren Optionen wie Mastauswahl,<br />
Deichselausführung <strong>und</strong> Wiegeanzeige<br />
ist groß.<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing<br />
Grafiken: VFV, Sonja Schirmer<br />
Produktivität <strong>und</strong> Verbrauch<br />
Bezüglich der Leistungen messen wir bei unserem<br />
Testgerät marktkonforme Werte. Anzumerken<br />
ist, dass auch die Absenkgeschwindigkeiten<br />
bedarfsgerecht einstellbar<br />
sind. Die Einstellungen lassen sich behutsam<br />
bewerkstelligen, was bei der Handhabung<br />
von empfindlichen Lasten vorteilhaft ist.<br />
Im kraftvollen Power-Modus liegt der<br />
Energieverbrauch etwas über dem Durchschnitt<br />
der bisher von uns getesteten Elektro-<br />
Hochhubwagen. Im sparsamen Blue-Q-<br />
Modus <strong>und</strong> im Schildkröten-Modus sinkt<br />
die Produktivität, aber auch der Verbrauch<br />
nimmt merklich ab. Wer bei einer langen<br />
Einsatzdauer auf wenig Batterieladevorgänge<br />
respektive Batteriewechsel <strong>und</strong> hohe Energieeinsparung<br />
setzt, für den bietet der Blue-<br />
Q-Modus die ideale Konfiguration. Das<br />
leicht durchdrehende Antriebsrad, das sich<br />
bei der Arbeit im Power-Modus gelegentlich<br />
bemerkbar macht, kommt nach Betätigung<br />
der Blue-Q-Taste nicht mehr vor.<br />
Still EXV-SF 20 Power<br />
288<br />
Still EXV-SF 20 Blue-Q 261<br />
Still EXV-SF 20 Turtle<br />
202<br />
Test-Fazit<br />
Durchschnittswert<br />
der bisher von uns getesteten<br />
Elektro-Hochhubwagen<br />
284<br />
Emissionsarm. Ein KUBOTA eben.<br />
Unsere geräuscharmen Motoren für Industrieanwendungen<br />
erfüllen schon heute die Abgasrichtlinien von morgen.<br />
Für die Zukunft: umweltfre<strong>und</strong>lich –von 5bis 96 kW.<br />
www.kubota.de
MATERIALFLUSS I INTERVIEW<br />
Trendthemen lenken<br />
die Produktentwicklung<br />
Interview mit Jan van der Velden von Vanderlande<br />
Bereits in der vorigen Ausgabe<br />
<strong>f+h</strong> 5/<strong>2016</strong> führten wir ein<br />
Interview mit Jan van der Velden<br />
– in seiner Funktion als Präsident<br />
der European Federation of<br />
Materials Handling (FEM). Van der<br />
Velden ist allerdings auch Senior<br />
Manager Systems bei Vanderlande.<br />
In dieser Funktion beantwortete er<br />
uns Fragen zu aktuellen Trends der<br />
Intralogistik <strong>und</strong> wie das<br />
Unternehmen darauf reagiert.<br />
Das Interview mit Jan van der Velden (r.), Senior<br />
Manager Systems bei Vanderlande, führte<br />
<strong>f+h</strong> Chefredakteur Holger Seybold<br />
Herr van der Velden, im Unternehmen<br />
Vanderlande sind Sie auf das Systemgeschäft<br />
fokussiert. Was sind in Ihrem<br />
Zuständigkeitsbereich die aktuellen<br />
Trends der Branche?<br />
Es gibt im Gr<strong>und</strong>e zwei Themenbereiche,<br />
die gerade für viel Bewegung in der Branche<br />
sorgen: Das eine Thema ist E-Commerce,<br />
der den Handel <strong>und</strong> damit auch die<br />
Intralogistik nachhaltig verändert. Nicht<br />
nur das Wachstum ist in diesem Bereich<br />
enorm, sondern auch Kaufverhalten <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enansprüche verändern sich stetig.<br />
Wenn ein K<strong>und</strong>e etwas im Internet bestellt,<br />
dann ist es für ihn selbstverständlich, dass<br />
er seine Ware am nächsten Tag erhält.<br />
Selbst wenn der K<strong>und</strong>e das Produkt nicht<br />
dringend benötigt, so akzeptiert er in der<br />
Regel keine längeren Lieferzeiten. Auf<br />
diesen Anspruch muss der Verkäufer reagieren<br />
<strong>und</strong> in der Lage sein, eine schnelle<br />
Reaktions- <strong>und</strong> Liefergeschwindigkeit in<br />
der Praxis umzusetzen. Dabei nimmt die<br />
Intralogistik eine entsprechende Schlüsselfunktion<br />
in der Lieferkette ein.<br />
Sehen Sie die schnelle Belieferung als<br />
wichtiges Unterscheidungskriterium im<br />
E-Commerce?<br />
Eindeutig ja. Über den Preis brauchen wir<br />
bei vergleichbarer Ware nicht reden.<br />
Durch die Transparenz des Internets<br />
lassen sich mit wenigen Mausklicks alle<br />
Preise direkt miteinander vergleichen.<br />
Somit kann sich ein Onlinehändler nur<br />
noch durch einen besseren Service von<br />
den übrigen Händlern unterscheiden. Ein<br />
wichtiges Kriterium ist da nun mal die<br />
Lieferzeit. In einigen Ballungszentren<br />
bieten Händler schon die Same-Day-<br />
Delivery an, also eine Auslieferung noch<br />
am gleichen Tag. Das geht natürlich nur,<br />
wenn die komplette Supply Chain darauf<br />
konzipiert ist.<br />
Sie sprachen anfangs von zwei Themenbereichen.<br />
Welcher Trend beeinflusst die<br />
Branche noch?<br />
Der Einfluss des Internets ändert das Konsumerverhalten<br />
<strong>und</strong> somit alle Geschäftsprozesse.<br />
Die Produktvielfalt nimmt stark<br />
zu. Neue Produkte sind nicht mehr nur in<br />
zwei oder drei, sondern in zehn oder mehr<br />
Farben erhältlich. Infolge der größeren<br />
Auswahl werden die Produkte individueller.<br />
Der nächste Schritt ist die Personalisierung.<br />
Wenn also ein Produkt für den K<strong>und</strong>en<br />
noch in irgendeiner Art bearbeitet<br />
20 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
INTERVIEW I MATERIALFLUSS<br />
wird, zum Beispiel eine Gravur – sprechen<br />
wir von Value Added. Damit sind wir<br />
schon bei Losgröße 1 angekommen, die<br />
eine große Herausforderung für die intralogistischen<br />
Prozesse bedeutet. Die Personalisierung<br />
<strong>und</strong> ihre Prozesse kosten Zeit,<br />
was sich in der Folge wieder auf die Lieferzeit<br />
auswirkt.<br />
Infolge der beschriebenen Veränderungen<br />
sehen sich die Händler mit einer größeren<br />
Anzahl kleinerer Lieferungen konfrontiert,<br />
müssen zudem eine größere Anzahl an<br />
Produkten vorhalten <strong>und</strong> auch deren Personalisierung<br />
in die Supply Chain integrieren.<br />
Diese Faktoren machen einen entsprechenden<br />
Prozessaufwand notwendig,<br />
bei dem Unternehmen schnell an einen<br />
Punkt ankommen, bei dem die bestehenden<br />
Systeme an ihre Grenzen stoßen.<br />
Wie gestalten sich die Lösungen, um den<br />
geforderten Servicegrad zu erreichen?<br />
Eine Lösung ist die effiziente Vernetzung<br />
der Prozesse. Dabei geht eine intelligente<br />
Vernetzung sogar über die eigenen Unternehmensgrenzen<br />
hinaus. Wenn zwei oder<br />
mehr Händler miteinander als strategische<br />
Partner kooperieren, können sie gegenseitig<br />
Synergien nutzen, ohne dass der K<strong>und</strong>e<br />
dies bemerkt.<br />
Ein Beispiel: Wenn ich mich als Händler<br />
mit einem anderen Händler vernetze, der<br />
gleichartige Produkte führt, dann können<br />
wir uns gegenseitig aushelfen. Dabei stehen<br />
jedem Händler auch Verpackung,<br />
Klebeband, Versanddokumente <strong>und</strong> weitere<br />
typischen Identifikationsmerkmale<br />
des jeweils anderen Händlers zur Verfügung,<br />
um in dessen Namen Sendungen<br />
abzuwickeln. Er agiert in dem Fall nicht<br />
als Händler, sondern als Logistikdienstleister<br />
des anderen Händlers. Auf diese<br />
Weise kann jeder Händler auf einen viel<br />
größeren Warenbestand zugreifen, ohne<br />
dass der K<strong>und</strong>e das bemerkt. Infolge vieler<br />
Kreuz- <strong>und</strong> Querverbindungen verschmelzen<br />
im E-Commerce auch die<br />
Grenzen von Händler, Lagerbestand <strong>und</strong><br />
Logistikdienstleister.<br />
Welche Branche unterliegt Ihren Marktbeobachtungen<br />
nach dem größten Wandel?<br />
Wir bei Vanderlande konnten die Umsätze<br />
im Foodbereich innerhalb der letzten fünf<br />
Jahre fast verzehnfachen. Allein aus diesem<br />
Bereich generieren wir derzeit ein<br />
Auftragsvolumen von 400 Millionen Euro.<br />
Das sind massive Projekte, etwa wenn ein<br />
Lager neu errichtet wird, von dem aus<br />
trockene Ware für eine bestimmte geografische<br />
Region geliefert wird. Bei solchen<br />
Projekten sprechen wir über sehr hohe<br />
Investitionen, weil hier sehr große Mengen<br />
umgeschlagen werden müssen.<br />
Worin sehen Sie im Foodbereich die<br />
größten Herausforderungen?<br />
Im Lebensmittelbereich sind zwei Dinge<br />
wichtig: Servicegrad <strong>und</strong> Kosten. Auf der<br />
einen Seite müssen alle Produkte vorrätig<br />
sein, die Frische muss stimmen <strong>und</strong> der<br />
K<strong>und</strong>e verlangt ein tolles Einkaufserlebnis.<br />
Dem stehen aber auch wirtschaftliche<br />
Aspekte gegenüber. Eine Erhöhung der<br />
Marge ist nicht möglich, weil hier alles<br />
bereits ausgereizt ist. Demzufolge liegt der<br />
Fokus auf einer Senkung der Kosten. Eine<br />
Analyse besagt, dass auf jeden Mitarbeiter<br />
im Distributionszentrum vier Mitarbeiter<br />
im Supermarkt kommen, die die Ware ins<br />
Regal räumen. Es macht also im ersten<br />
Schritt mehr Sinn, die Prozesse der vier<br />
Mitarbeiter im Supermarkt effizienter zu<br />
gestalten, weil hier ein höheres Einsparpotenzial<br />
vorhanden ist. Wenn etwa die Anlieferung<br />
der Ware auf eine Weise vorbereitet<br />
wird, dass die Befüllung der Regale<br />
effizienter geschieht, dann lassen sich im<br />
Supermarkt Personalkosten einsparen.<br />
Dies erreicht man an einer vorangegangenen<br />
Stelle innerhalb der Supply Chain,<br />
respektive durch eine tiefgreifende Automatisierung<br />
im Verteilzentrum: Auf Basis<br />
aller zur Verfügung stehenden Parameter<br />
generiert die Software eine wegeoptimierte<br />
<strong>und</strong> effiziente Verteilungsroute durch<br />
die Gänge des Supermarkts. Auf Basis<br />
dieser Reihenfolge wird das Lagebild der<br />
Lieferpaletten generiert <strong>und</strong> per Roboter<br />
erstellt. Der Mitarbeiter muss im Supermarkt<br />
dann nur noch die Palette von oben<br />
nach unten entladen <strong>und</strong> läuft auf diese<br />
Weise automatisch eine optimale Route<br />
durch die Filiale. Umwege gehören damit<br />
der Vergangenheit an.<br />
In welchen Ländern liegt nach Ihrer<br />
Erkenntnis der Fokus auf automatisierten<br />
Prozessen?<br />
Es sind im Gr<strong>und</strong>e die Länder, in denen<br />
Personalkosten vergleichsweise hoch sind<br />
oder Personal nur begrenzt verfügbar ist,<br />
etwa Westeuropa, Amerika, Skandinavien<br />
<strong>und</strong> Australien. In diesen Fällen lohnt sich<br />
eine Automatisierung. Ebenso muss man<br />
Massenmärkte automatisieren. Der<br />
E-Commerce in China etwa, weil teils<br />
enorme Wachstumsraten dazu führen,<br />
dass die Logistik hier zwingend automatisieren<br />
muss, um die enormen Mengen zu<br />
beherrschen.<br />
Aber auch in Deutschland bewegt sich in<br />
dieser Branche einiges. Vor einigen Jahren<br />
waren das noch einzelne Projekte, heute<br />
sind es strategische Projekte, die als Pilotprojekt<br />
gestaltet werden, um sie später<br />
auch auf andere Standorte kopieren zu<br />
können.<br />
Welche Lösungen bietet Vanderlande, um<br />
den genannten Betreiberansprüchen<br />
gerecht zu werden?<br />
Die Anforderungen, die sich aus den<br />
Trendthemen ergeben, fließen direkt in<br />
unsere Produktentwicklung ein. So wie<br />
beim Automated Case Picking ACP im<br />
Foodbereich. Bei dieser automatisierten<br />
Lösung werden Vollkartons auf Palette<br />
oder im Rollcontainer verbracht. So entstehen<br />
Systeme, bei denen 90 Prozent der<br />
Ware nie mehr durch einen Menschen<br />
berührt werden.<br />
Eine weitere Lösung ist das Shuttlesystem<br />
Adapto, das sich dreidimensional im Regal<br />
bewegen kann. Durch seinen sehr hohen<br />
Freiheitsgrad ergibt dies eine hohe Flexibilität,<br />
um auf Schwankungen im Warenfluss<br />
besser reagieren zu können. Das Produkt<br />
erschließt zudem weitere Möglichkeiten.<br />
Wir müssen nun lernen, all diese Möglichkeiten<br />
auszunutzen.<br />
Von der Intralogistikbranche werden die<br />
richtigen Lösungen erwartet <strong>und</strong> gefordert.<br />
Die Kosten müssen runter. Aber was<br />
schlussendlich am meisten wiegt, ist der<br />
Servicegrad: Richtiger Zeitpunkt, richtige<br />
Qualität, richtige Menge <strong>und</strong> richtiges<br />
Produkt. Wenn das nicht stimmt, dann hat<br />
man verloren.<br />
Vielen Dank für das Gespräch<br />
Fotos: <strong>f+h</strong>, Fotolia/Bearbeitung: VFV
MATERIALFLUSS<br />
Einlass in neue Lagerwelt<br />
E-Commerce-Unternehmen eröffnet neues Logistikzentrum <strong>und</strong> schafft weiteres Wachstum<br />
Als Komplettanbieter für Materialflusstechnik sowie eine effiziente<br />
Prozesssteuerung bei der Kommissionierung <strong>und</strong> Versandfertigung eines<br />
heterogenen Artikelspektrums hat die Aberle GmbH, Leingarten, das neue<br />
Logistikzentrum von Radial Fulfillment (vorher eBay Enterprise) in Halle<br />
ausgestattet. Die Anlage ist auf schnelle Auftragsfertigung <strong>und</strong> künftiges<br />
Wachstum ausgelegt. Lesen Sie mehr.<br />
Gemeinsam mit Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident<br />
von Sachsen-Anhalt,<br />
<strong>und</strong> Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister<br />
von Halle (Saale), hat das Unternehmen<br />
Radial Fulfillment im Starpark an der A14<br />
bei Halle Ende vergangenen Jahres in Anwesenheit<br />
von rd. 150 Gästen sein neues<br />
Fulfillment- <strong>und</strong> Logistikzentrum offiziell in<br />
Betrieb genommen (Bild 01). Der 28 000 m 2<br />
große Standort wurde vom Immobilienkonzern<br />
Goodman entwickelt <strong>und</strong> soll vor allem<br />
führenden Retailern <strong>und</strong> Marken als<br />
Lager-, Kommissionier- <strong>und</strong> Versandfläche<br />
für ihre Artikel dienen. „Unsere neue Anlage<br />
in Halle bietet Händlern <strong>und</strong> Marken, die<br />
auf dem lukrativen deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />
E-Commerce-Markt wachsen wollen,<br />
eine interessante Alternative“, so Tobias<br />
Hartmann, President Radial Fulfillment.<br />
Die Fulfillment-Technologie für das neue<br />
Logistikzentrum wurde vom Dortm<strong>und</strong>er<br />
Logistik-Berater Integral Logistics geplant<br />
<strong>und</strong> von der Aberle GmbH als Generalunternehmer<br />
für die Fördertechnik umgesetzt.<br />
„Flexible Logistik-Prozesse für kosteneffiziente<br />
Lösungen, die globale Marken <strong>und</strong><br />
Händler einfordern, um auf dem hart umkämpften<br />
europäischen Handelsmarkt erfolgreich<br />
zu sein“, urteilt Hartmann. So sei<br />
der Standort in Fläche <strong>und</strong> Anlagenlayout<br />
bereits auf Optionen für eine weitere Expansion<br />
des Lager- <strong>und</strong> Versandzentrums<br />
ausgelegt.<br />
Durch Integration von Radial Fulfillment<br />
<strong>und</strong> Innotrac Corporation ist einer der weltweit<br />
größten unabhängigen Anbieter für<br />
Omnichannel-Commerce entstanden. Dieser<br />
unterstützt Omnichannel-Commerce-<br />
Lösungen, Auftrags-Management, Store<br />
Fulfillment <strong>und</strong> Dropshipping, Zahlungsabwicklung,<br />
Fraud Management, Fulfillment-,<br />
Versand- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbetreuung.<br />
64 vollautomatische<br />
Kommissionier-Bahnhöfe<br />
Das E-Commerce-Unternehmen führt Angebote<br />
<strong>und</strong> Nachfrage zusammen <strong>und</strong> vereinfacht<br />
die Geschäftsprozesse von Händlern<br />
<strong>und</strong> Marken. In dem Neubau stehen<br />
Kapazitäten für die Liegeware von mehr als<br />
220 000 K<strong>und</strong>en-Kartons zur Verfügung. Die<br />
Logistikhalle ist in zwei brandschutztechnisch<br />
getrennte Lagerblöcke von jeweils ca.<br />
4 250 m 2 unterteilt. Auf vier Geschossebenen<br />
befinden sich Fachbodenregalanlagen.<br />
Für ihre Ver- <strong>und</strong> Entsorgung hat Aberle eine<br />
Kommissionier- <strong>und</strong> Versandfördertechnik<br />
installiert, die sich über alle Ebenen erstreckt.<br />
Darüber hinaus verbindet die Fördertechnik<br />
die Bearbeitungsplätze im Wareneingang<br />
<strong>und</strong> in der Versandfertigung mit<br />
dem Kommissionierbereich. 64 vollautomatische,<br />
durchweg ergonomisch gestaltete<br />
Kommissionier-Bahnhöfe sind in die Regalanlagen<br />
integriert. Sie unterstützen die<br />
Nachschubversorgung in den Fachbodenebenen<br />
<strong>und</strong> sorgen für eine wegeoptimierte<br />
<strong>und</strong> effiziente Entsorgung der auftragsgerecht<br />
kommissionierten Waren.<br />
Auf einer Fläche von rd. 4 000 m 2 ist ferner<br />
ein Palettenregal mit 8 100 Stellplätzen eingerichtet.<br />
In dem von Gabelstaplern geführten<br />
Lagerbereich werden Übermengen,<br />
Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe sowie sperrige Wa-<br />
22 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
MATERIALFLUSS<br />
ren bevorratet. Das vielfältige Artikelspektrum,<br />
das in dem Logistikzentrum umgeschlagen<br />
wird, bildete eine der großen Herausforderungen<br />
für die Auslegung der Fördertechnik.<br />
„Neben der ergonomischen<br />
Ausführung der verschiedenen Arbeitsplätze<br />
bedurfte es einer anspruchsvollen Lösung,<br />
um das geometrische Spektrum von<br />
klassischen Behältern, Kartongrößen <strong>und</strong><br />
Tüten auf einer klassischen Fördertechnik<br />
zu transportieren <strong>und</strong> dabei einen Leistungsbereich<br />
von mehreren tausend Einheiten<br />
pro St<strong>und</strong>e abzudecken“, erklärt Jens<br />
Brockhoff, Bereichsleiter Projektierung <strong>und</strong><br />
Vertrieb Neuanlagen bei Aberle. „Mit der<br />
am Standort Halle installierten Anlage gibt<br />
es in dem Logistikzentrum keine Einschränkungen<br />
für Warengruppen.“<br />
48 PC-geführte<br />
Verpackungsplätze<br />
Die Wareneingangsbearbeitung von Paletten<br />
geschieht an 56 separaten Arbeitsplätzen,<br />
weitere 30 Arbeitsstationen im Wareneingangsbereich<br />
sind für Umpackprozesse<br />
<strong>und</strong> die Retourenbearbeitung eingerichtet.<br />
Zur Einlagerung transportiert die Förder-<br />
01 Außenansicht<br />
des neuen Logistikzentrums<br />
technikanlage die Behälterware anschließend<br />
auf die jeweiligen Etagen der Logistikanlage<br />
(Bild 02). Hängeware wird manuell<br />
mit Rollwagen eingelagert. Für die Versandfertigung<br />
von Einbehälteraufträgen wurden<br />
48 PC-geführte Verpackungsplätze eingerichtet<br />
<strong>und</strong> mit einem Leerbehältermanagement<br />
in die Fördertechnik eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Volumenstarke Aufträge mit mehreren<br />
Behältern führt die Fördertechnik zur Auftragskommissionierung<br />
an fast 20 Konsolidierungs-Arbeitsplätzen<br />
zusammen. An<br />
diesen Mehrbehälter-Verpackungsarbeitsplätzen<br />
findet die PC-geführte Versandfertigung<br />
unterstützt durch „Put to Light“-Technik<br />
statt. Neben der von Aberle installierten<br />
Materialflusssteuerung <strong>und</strong> Anlagenvisualisierung<br />
sorgt dort das Warehouse-Management-Modul<br />
PMS-W aus dem Prozess-<br />
Management-System für die Steuerung <strong>und</strong><br />
Verwaltung der Prozesse.<br />
Die versandfertigen Auftragskartons werden<br />
über die Fördertechnik in einen dynamischen<br />
Versandsorter eingespeist. Mit bis<br />
zu zehn Endstellen <strong>und</strong> einer stündlichen<br />
Durchsatzleistung im vierstelligen Bereich<br />
bietet der Versandsorter Kapazitätspotenziale<br />
für künftiges Wachstum. Die Verpackung<br />
<strong>und</strong> Versandfertigung der sperrigen<br />
Waren findet in einem gesonderten Packbereich<br />
statt. Von dort aus werden die Waren<br />
manuell in den Warenausgang verbracht.<br />
„Das Projekt, beginnend vom Bau bis<br />
zum ersten Go-live der Anlage in r<strong>und</strong> zehn<br />
Monaten umzusetzen, war eine Herausforderung<br />
für alle“, resümiert Ulf Bellersheim,<br />
verantwortlicher Projektmanager bei Radial<br />
Fulfillment. „Aberle als unser Generalunternehmer<br />
für die Materialflusstechnik <strong>und</strong><br />
-steuerung hat viele Schnittstellen realisiert<br />
<strong>und</strong> auch für unvorhergesehene Probleme<br />
eine Lösung gef<strong>und</strong>en.“<br />
Fotos: Aberle<br />
www.aberle-automation.com<br />
02 Der Blick auf den Konsolidierungs- <strong>und</strong><br />
Verpackungsbereich veranschaulicht die<br />
Bedeutung der Fördertechnik<br />
Sicher lagern <strong>und</strong> transportieren...<br />
...auch wenn’s<br />
GROSS<br />
<strong>und</strong><br />
empfindlich<br />
ist<br />
mit Transportwagen von<br />
Telefon +49(0)5232/6086-0<br />
www.koch-lagertechnik.de<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 23<br />
Westphalen+Kann.indd 1 31.08.2012 Koch.indd 12:04:23 1 20.05.<strong>2016</strong> 10:45:26
MATERIALFLUSS I TITEL<br />
Viel Platz für Genießer<br />
Intralogistik-Lösungen ermöglichen weiteres Wachstum bei Lebensmittelhersteller<br />
Wenn es frisch sein soll, findet der Gourmet bei La Provençale im luxemburgischen<br />
Leudelange alles, was sein Herz begehrt – Fein- <strong>und</strong> Tiefkühlkost,<br />
Fisch, Fleisch oder Obst. Weil Gr<strong>und</strong>stücke im Herzogtum jedoch kaum<br />
verfügbar oder teuer sind, benötigt das Unternehmen intelligente<br />
Lösungen, um mehr Kapazitäten zu schaffen. Die Bito-Lagertechnik GmbH<br />
unterstützt dabei mit Regaltechnik aus einer Hand.<br />
T<br />
rüffel, Gänseleber, Enten <strong>und</strong> Kaviar, italienischer<br />
Schinken, Antipasti, frischer<br />
Fisch <strong>und</strong> Krustentiere sowie saisonale Spezialitäten<br />
– das Angebot von La Provençale<br />
liest sich wie die Speisekarte eines Sternerestaurants.<br />
„Wir verändern unser Sortiment<br />
ständig“, sagt Georges Eischen, einer<br />
der drei Geschäftsführer des Handelsunternehmens.<br />
„Dabei hat für uns Frische, Qualität<br />
<strong>und</strong> Service höchste Priorität. Die Waren<br />
kommen direkt von den Herstellern – zum<br />
Beispiel von Bauern <strong>und</strong> Schlachthöfen aus<br />
der Umgebung, Fisch oder exotische Produkte<br />
werden täglich frisch angeliefert.“<br />
Gegründet wurde das Familienunternehmen<br />
1969 von Camille Studer <strong>und</strong> Michel<br />
Eischen. Diese erweiterten im Lauf der Jahre<br />
die Geschäftsführung um Georges<br />
Arendt. Die Söhne dieser drei – Jo Studer,<br />
Georges Eischen <strong>und</strong> Jeff Arendt – übernahmen<br />
im Jahr 2012 die Geschäfte. Heute beschäftigt<br />
La Provençale 975 Mitarbeiter.<br />
„Wir beliefern Restaurants, Metzger, Bäcker,<br />
aber auch Tankstellen, Großküchen <strong>und</strong><br />
Kantinen – sowohl in Luxemburg wie auch<br />
in Deutschland, Belgien <strong>und</strong> Frankreich“,<br />
sagt Eischen. Das Geschäft laufe gut, obwohl<br />
der Lebensmittelmarkt nicht stark<br />
wachse. Das Alleinstellungsmerkmal des<br />
Unternehmens: „Wir liefern an sechs Tagen<br />
in der Woche unsere Waren aus. Aber nicht<br />
nur das. Der K<strong>und</strong>e kann bis zu einer St<strong>und</strong>e,<br />
bevor einer der 130 Kühlwagen das Gelände<br />
verlässt, seine Bestellung aufgeben<br />
oder noch verändern“, ergänzt Eischen.<br />
Damit seien die K<strong>und</strong>en flexibel <strong>und</strong><br />
müssten ihre Waren selbst nicht lange aufbewahren.<br />
Das spare Platz in den tiefgekühlten<br />
Lagerräumen <strong>und</strong> senke die Kosten.<br />
Hinzu kommt: „Die Gefahr, dass die<br />
Lebensmittel bei den K<strong>und</strong>en verderben, ist<br />
so gut wie nicht vorhanden. Wir übernehmen<br />
die Verantwortung dafür, dass sie immer<br />
pünktlich frische Waren ins Haus bekommen“,<br />
beschreibt Jerry Zieser (Bild 01,<br />
rechts), verantwortlich für Gebäude <strong>und</strong><br />
Technik bei La Provençale. Mit dem<br />
Geschäftsmodell, Frische <strong>und</strong> Flexibilität<br />
sicherzustellen, ist das Unternehmen stetig<br />
gewachsen – jährlich um etwa fünf Prozent.<br />
An manchen Tagen wickelt La Provençale<br />
bis zu 2 000 Bestellungen ab, z. B. vor Feiertagen<br />
oder bei sonnigem, frühlingshaftem<br />
Wetter. Dann sind die Restaurants oft bis<br />
auf den letzten Platz gefüllt. In solchen Situationen<br />
muss die Intralogistik problemlos<br />
funktionieren. Um sich dem Wachstum anzupassen,<br />
haben die Luxemburger im Lauf<br />
der Jahre auf dem rd. 70 000 m 2 großen
Gr<strong>und</strong>stück immer wieder ihre Infrastruktur<br />
modifiziert. Doch das Unternehmen<br />
stieß an seine Grenzen. „In Sachen Bauland<br />
herrschen in Luxemburg ähnliche<br />
Verhältnisse wie im Stadtgebiet München.<br />
Entweder ist Bauland gar nicht vorhanden<br />
oder unbezahlbar“, beschreibt Eischen.<br />
Um mehr Lagerfläche zu generieren,<br />
entschied sich das Unternehmen im Jahr<br />
2010 zu einem gr<strong>und</strong>legenden Erneuerungskonzept.<br />
Innerhalb von fünf Jahren<br />
wurden alte Gebäude abgerissen <strong>und</strong> neue<br />
gebaut – nur diesmal viel höher. Damit<br />
konnte La Provençale die nutzbare Fläche<br />
fast verdoppeln. So entstanden u. a. ein<br />
14 m hohes Tiefkühllager <strong>und</strong> eine zweistöckige<br />
Halle für Frische- <strong>und</strong> Molkereiprodukte<br />
(MoPro) im Erd- <strong>und</strong> für das Trockensortiment<br />
sowie Obst <strong>und</strong> Gemüse im<br />
Obergeschoss. Im ersten Schritt wurde für<br />
Tiefkühl-, Molkerei- <strong>und</strong> Frischebereich<br />
die passende Lagerausstattung ausgewählt.<br />
Die Bito-Lagertechnik Bittmann<br />
01 Jerry Zieser (r.), verantwortlich für Gebäude <strong>und</strong> Technik bei La Provençale, <strong>und</strong><br />
Bito-Gebietsverkaufsleiter Peter Schneider freuen sich über die Projektabwicklung<br />
GmbH aus Meisenheim unterstützte als<br />
Komplettanbieter bei der Planung <strong>und</strong><br />
Umsetzung des Projekts.<br />
Jeder Meter zählt<br />
Im Tiefkühllager herrschen das ganze Jahr<br />
über -22 °C. Für den Betreiber entstehen dadurch<br />
hohe Energiekosten. „Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> musste die Regalanlage in diesem<br />
Bereich kompakt gestaltet werden, um möglichst<br />
viel Lagerkapazität auf möglichst geringer<br />
Gr<strong>und</strong>fläche zu schaffen“, beschreibt<br />
Bito-Gebietsverkaufsleiter Peter Schneider<br />
(Bild 01, links), der das Projekt betreut hat.<br />
„Zudem galt es, rasche Durchlaufzeiten zu<br />
realisieren. Die Anforderungen an die temperaturgeführte<br />
Lagerung sind hoch.“<br />
Das Unternehmen aus Meisenheim installierte<br />
deshalb ein dreigassiges Automati-
MATERIALFLUSS I TITEL<br />
03 In den Traversen integrierte Beleuchtungstechnik<br />
<strong>und</strong> im Palettenregal<br />
eingehängte Durchlaufebenen vereinfachen<br />
die Kommissionierung<br />
02 Die Palettendurchlauf-Regalanlage, die auf einer Bühne über den Kommissionierplätzen<br />
installiert wurde, bietet ausreichend Platz für die Zwischenlagerung von vorkommissionierten<br />
Aufträgen<br />
sches Kleinteilelager, das sich auf vier Gassen<br />
erweitern lässt. Durch die doppelt tiefe<br />
Lagerung können die Lebensmittel dichter<br />
<strong>und</strong> damit platzsparender untergebracht<br />
werden. Für die Kommissionierung von einzelnen<br />
Artikeln direkt aus dem Kleinteilelager<br />
hat sich Bito eine Lösung einfallen lassen:<br />
In ergonomisch angeordneten Durchlaufkanälen<br />
wird die Ware in Behältern zur<br />
direkten Entnahme bereitgestellt. Eine Trittstufe<br />
sorgt dafür, dass auch die Behälter in<br />
den oberen Ebenen gut erreicht werden.<br />
„Ein manuelles Lager mit der gleichen Anzahl<br />
an Lagerplätzen benötigt deutlich<br />
mehr Fläche“, vergleicht Schneider. Zudem<br />
wären mehr Mitarbeiter den unangenehmen<br />
Umgebungsbedingungen ausgesetzt<br />
gewesen. Mit der realisierten Lösung ließen<br />
sich die Kosten für die Kühlung erheblich<br />
reduzieren. Ferner lässt sich das Sortiment<br />
mit hoher Artikelanzahl, aber geringen<br />
Mengen je Artikel effizient bevorraten.<br />
Regalbediengeräte setzen die Produkte<br />
automatisch auf ihre Plätze <strong>und</strong> lagern sie<br />
für die Bereitstellung auch wieder aus. Im<br />
Prinzip „Ware zum Mann“ gelangen die<br />
Trays mit den Lebensmitteln über die Fördertechnik<br />
in die Vorzone zu den Kommissionierplätzen.<br />
Über diesen hat Bito auf ei<br />
ner Bühnenanlage Palettendurchlaufregale<br />
vom Typ Proflow installiert. Diese dienen<br />
als Puffer für die vorkommissionierten Paletten<br />
<strong>und</strong> für leere Behälter, die somit Platz<br />
sparend bereitgestellt werden können<br />
(Bild 02). Im Vergleich zu statischen Palettenregalen<br />
lässt sich mit dem Proflow das<br />
FiFo-Prinzip problemlos einhalten. Die Wegezeiten<br />
beim Kommissionieren verkürzen<br />
sich <strong>und</strong> damit auch die Zeit, die für die<br />
Tourenbereitstellung aufgebracht werden<br />
muss. Die Anordnung der Durchlaufkanäle<br />
neben- <strong>und</strong> übereinander führt zu einer Lagerdichte<br />
<strong>und</strong> damit zu einer verbesserten<br />
Ausnutzung des Hallenvolumens. Für den<br />
direkten Zugriff auf alle Artikel eignen sich<br />
dagegen statische Palettenregale. Daher<br />
setzt La Provençale insgesamt sechs Regalzeilen<br />
für die Bereitstellung von schnelldrehenden<br />
Tiefkühlartikeln ein.<br />
Effiziente Lagerung der Waren<br />
Auch für die Molkereiprodukte, die im<br />
Erdgeschoss der zweiten Halle gelagert werden,<br />
wurden Palettenregale installiert. Diese<br />
sind z. T. mit Stückgut-Durchlaufregal-<br />
Ebenen ausgerüstet. Bedient werden sie mit<br />
Elektro-Hochhubwagen. „In den Durchlauf<br />
ebenen können wir einzelne Gebinde<br />
nach dem FiFo-Prinzip bereitstellen. Die<br />
Anordnung der einzelnen Rollenleisten<br />
kann dabei flexibel auf die unterschiedlichen<br />
Gebindegrößen adaptiert werden. Das<br />
erleichtert die Anpassung des Lagers an das<br />
sich ständig verändernde Warensortiment“,<br />
schildert Schneider. Die übersichtliche Präsentation<br />
der vielfältigen Artikel verkürze<br />
bei der Kommissionierung der Nahrungsmittel<br />
die Durchlaufzeiten <strong>und</strong> verringere<br />
damit auch die Fehlerquote. Dabei habe jede<br />
Warengruppe ihre eigene Zone. Nach<br />
der Kommissionierung werden die Artikel<br />
in der Vorzone zusammengeführt.<br />
Um im Kommissionierbereich die begrenzte<br />
Höhe der Halle optimal zu nutzen,<br />
wurde die Regaltechnik bis direkt unterhalb<br />
der Decke installiert. Für eine ausreichende<br />
Beleuchtung sorgt eine Beleuchtungstechnik,<br />
die in die Traversen eingebaut wurde<br />
(Bild 03). „Diese Lösung kommt sonst eher<br />
in Verkaufsräumen zum Einsatz“, sagt<br />
Schneider. „Wären die Leuchten über den<br />
Gängen für die Flurförderzeuge angebracht,<br />
bestünde die Gefahr, dass die Hubwagen<br />
diese beim Ein- <strong>und</strong> Auslagern der Waren<br />
abreißen oder zumindest beschädigen.“<br />
Die Verantwortlichen von La Provençale<br />
sowie die Mitarbeiter im Lager sind mit der<br />
neuen Intralogistik von Bito zufrieden.<br />
Durch die automatisierte Lösung ist in der<br />
eiskalten Tiefkühlzone jetzt nur noch wenig<br />
Personal erforderlich, die Waren werden effizient<br />
gelagert, die Räume effektiv genutzt:<br />
„Wir haben uns aus zwei Gründen für Bito<br />
entschieden. Wir wollten einen Partner, der<br />
uns die ganze Intralogistik aus einer Hand<br />
liefert. Darüber hinaus ist Bito ein Familienbetrieb<br />
– <strong>und</strong> das spürt man. Wir als Familienunternehmen<br />
ziehen es vor, ebenfalls mit<br />
einem familiengeführten Betrieb zusammenzuarbeiten“,<br />
beschreibt Geschäftsführer<br />
Eischen.<br />
Fotos: Bito<br />
www.bito.de<br />
26 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
MARKT<br />
Auf dem Weg zur<br />
Null-Fehler-Kommissionierung<br />
Das Prinzip der papierlosen Kommissionierung mit „Pick/Put-by-<br />
Beamer“ der Unternehmen Meta-Regalbau <strong>und</strong> Safelog besteht darin,<br />
dem Lagerarbeiter die Anweisungen direkt am Regal Kommissionierwagen<br />
anzuzeigen. Durch die patentierte Zugriffsüberwachung mit<br />
automatischer Quittierung an den Entnahme- <strong>und</strong> Ablagefächern<br />
sowie intelligenter „Pick-by-Beamer“-Technologie lässt sich eine hohe<br />
Pickleistung bei hoher Fehlersicherheit realisieren – bis hin zur<br />
Null-Fehler-Kommissionierung. Darüber hinaus ergibt sich Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Zeitersparnis durch die simultane Bearbeitung mehrerer Aufträge.<br />
Alle Informationen werden durch die direkte Anbindung an das<br />
Warenwirtschafts- oder Lagerverwaltungssystem übermittelt.<br />
Transportdreiräder für Ihre<br />
Betriebslogistik<br />
D-33263 Gütersloh PF.3326<br />
www.wulfhorst.de Info@wulfhorst.de<br />
Telf.0049/5241/98680<br />
www.meta-online.com<br />
Monitorhalterung mit Kugelgelenk bietet noch mehr Freiheitsgrade<br />
Wulfhorst.indd 1 03.09.2015 13:00:03<br />
In der vibrationssicher arretierbaren Version mit<br />
Neigungsverstellung in 15 °-Rastschritten eignet<br />
sich der Monitorhalter des Unternehmens RK<br />
Rose+Krieger für Bildschirme, Bediengehäuse <strong>und</strong><br />
Touchpanels bis zu einem Gewicht von 25 kg<br />
(statisch) <strong>und</strong> bietet viele Einstellmöglichkeiten: so<br />
lässt sich der Bildschirm drehen, neigen,<br />
schwenken <strong>und</strong> − bei Anbringung an einem R<strong>und</strong>oder<br />
Vierkantrohrsystem − in der Höhe verstellen.<br />
In der Variante mit Kugelgelenk bietet der<br />
Monitorhalter noch mehr Freiheitsgerade für die<br />
Ausrichtung industrieller Monitore. Das Gelenk<br />
ermöglicht einen Schwenkbereich von 60° bei<br />
einer Belastung von max. 10 kg (statisch).<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Beschichtung der Kugel <strong>und</strong> eines<br />
als Gebrauchsmuster angemeldeten<br />
Klemm mechanismus entsteht beim Anziehen des<br />
Klemmhebels eine prozesssichere Haftreibung.<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
Kabellose „Pick by Light“-Lösung<br />
vereinfacht Pick-Prozesse<br />
Das Kommissioniersystem Picduino des Unternehmens Eula IT<br />
ergänzt die Merkmale von „Pick by Light“-Systemen um<br />
Eigenschaften wie vollständig kabellose Picking-Module <strong>und</strong><br />
einen 3D-Sensor zur automatischen Pick-Bestätigung. Betreiber<br />
realisieren damit eine schnelle <strong>und</strong> einfache Kommissionierung.<br />
Wirbewegen<br />
die Fördertechnik<br />
Motorrolle<br />
PM320HS -ø32 PM500ME -ø50 PM500XE -ø50 PM500VE -ø50<br />
www.eulait.de<br />
Doppelbremsen ermöglichen<br />
funktionale Sicherheit<br />
PM500FE -ø50<br />
PM605FE -ø60,5<br />
F-RAT-S<br />
PM605XE -ø60,5<br />
Module<br />
PM605KT -ø60,5<br />
Kühlraum -30° Mechanische bremse<br />
POP-UP<br />
Anwendungsgebiete der Doppelbremse<br />
BF..(FS) aus dem Hause<br />
SEW-Eurodrive finden sich in<br />
Scherenhubtischen, Senkrechtförderern<br />
oder Regalbediengeräten.<br />
Die Bremsen erfüllen die<br />
Anforderungen bis zum höchsten<br />
Performance Level (PL) e gemäß<br />
DIN EN ISO 13849-1. Aufgr<strong>und</strong><br />
der optionalen Funktions- <strong>und</strong> Verschleißüberwachung vom Typ<br />
DUE kann der Bremsenzustand kontinuierlich überwacht <strong>und</strong> so<br />
die Voraussetzungen für einen sicheren Betrieb der Anlage<br />
geschaffen werden.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
90° Umsetzung in jede Fahrtrichtung<br />
Steuerplatine<br />
CB018 CBM-105 CB030<br />
CB016B<br />
HB510<br />
HBK-608 HBR-605 LCX-901<br />
IB-P01<br />
IB-E03<br />
Zweigniederlassung Deutschland -Neumeyerstraße 48-D–90411 NÜRNBERG<br />
Tel:+49 911 25 26 200 /Fax :+49 911 2526201 /info@itoh-denki.de<br />
www.itoh-denki.de<br />
45° Ausschleusermodul<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 27<br />
Itoh-Denki.indd 1 27.05.<strong>2016</strong> 10:24:07
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Pulvrige Baustoffe verlustfrei verarbeiten<br />
Zementhersteller setzt auf integrierte Abfüll- <strong>und</strong> Verpackungsanlage aus einer Hand<br />
Um den Weg zur verpackten Einheit<br />
effektiver <strong>und</strong> energieeffizienter zu<br />
gestalten, ersetzt ein kroatischer<br />
Zementhersteller seine bisherige<br />
Verpackungslinie durch Abfüll-,<br />
Palettier- <strong>und</strong> Verpackungsanlagen<br />
von Beumer. Dabei kommt eine<br />
pneumatische Abfüllanlage<br />
anstelle einer in der Zementindustrie<br />
üblichen Turbinen-<br />
Abfüllmaschine zum Einsatz.<br />
Pula liegt am südlichen Zipfel Istriens in<br />
Kroatien. Touristen lieben diese ca.<br />
57 000 Einwohner zählende Stadt u. a. wegen<br />
ihrer antiken Bauwerke. Die Menschen<br />
in Pula leben vor allem vom Weinanbau,<br />
der Fischerei <strong>und</strong> dem Schiffsbau. Doch<br />
wird in der geschichtsträchtigen Stadt noch<br />
etwas ganz anderes hergestellt: Kalziumaluminat-Zement.<br />
Die kroatische Calucem d.o.o., Mitglied der<br />
Calucem Group, zählt zu den führenden<br />
Anbietern dieses Baustoffs, der auch Feuerzement<br />
genannt wird. „Er ist widerstandsfähig<br />
gegenüber hohen Temperaturen, chemischen<br />
Angriffen <strong>und</strong> Korrosion“, erklärt<br />
Alfred Blažina, Geschäftsführer des Zementwerks.<br />
„Wegen dieser Eigenschaften<br />
kommt der Baustoff in der Refraktorindustrie,<br />
bei Gießereien, in Öfen, Kaminen <strong>und</strong><br />
Brennkammern sowie in der Bauindustrie<br />
zum Einsatz.“<br />
Für Feuerbetone spielt dieser hydraulische<br />
Binder eine maßgebliche Rolle. Er<br />
beeinflusst die Rheologie, die Abbindecharakteristik<br />
sowie das Sinterverhalten<br />
<strong>und</strong> die chemische Beständigkeit des<br />
Betons.<br />
Die Nachfrage nach immer beständigeren<br />
Hochleistungs-Feuerzementen wächst,<br />
weiß der Hersteller Calucem <strong>und</strong> hat aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> den Kalziumaluminat-<br />
Zement Hipercem für die Formulierung<br />
hochentwickelter Feuerbetone im Portfolio.<br />
„Das Produktkonzept des Baustoffs basiert<br />
auf dem hohen Kalziumanteil, kombiniert<br />
mit einer optimierten Korngrößenverteilung“,<br />
erklärt Blažina.<br />
Um diesen anspruchsvollen, sehr feinkörnigen<br />
<strong>und</strong> in unterschiedlichen Gemengen<br />
anfallende Baustoff möglichst verlustfrei zu<br />
verpacken <strong>und</strong> an die K<strong>und</strong>en auszuliefern,<br />
setzt der Hersteller u. a. auf eine Luft-Abfüllmaschine,<br />
die nur minimal Zementstaub<br />
freisetzt.<br />
Komplettlösung für unterschiedliche<br />
Baustoff-Mixturen<br />
Wird Kalkstein mit Aluminiumoxid oder<br />
Bauxit bei Temperaturen über 1 500 °C gebrannt,<br />
entstehen Kalziumaluminate. „Je<br />
nach Anwendung unterscheiden sich die<br />
Verhältnisse der Zusammensetzungen“, so<br />
der Geschäftsführer des Zementwerks.<br />
Die unterschiedlichen Mischungen<br />
werden nach der Herstellung gemahlen<br />
<strong>und</strong> in Säcke abgefüllt, auf Paletten gestapelt,<br />
mit Folie verpackt <strong>und</strong> so zu den<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Händlern ausgeliefert.<br />
Blažina: „Bisher standen uns dafür Anlagen<br />
zur Verfügung, die energie- <strong>und</strong> wartungsintensiv<br />
arbeiteten. Dazu kam: Rüsteten<br />
die Mitarbeiter die Abfüllanlage auf<br />
eine andere Zementmischung um, verlief<br />
das nie problemlos.“<br />
28 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
Materialfluss, Warenwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Logistik-Management<br />
NEW SLETTER<br />
NEWSLETTER<br />
Der E-Mail-Service<br />
für Entscheider <strong>und</strong><br />
an Entscheidungsprozessen<br />
beteiligte Personen<br />
für Logistik in Industrie,<br />
Handel <strong>und</strong> Dienstleistung<br />
sowohl in<br />
Hersteller- als auch<br />
Betreiberunternehmen.<br />
Denn je nach Zusammensetzung ist das<br />
Material mal feiner, mal gröber. So konnten<br />
nach der Umstellung beim Abfüllen große<br />
Mengen Staub entstehen – Material, das<br />
verloren ging.<br />
Auf der Suche nach einer neuen Lösung<br />
<strong>und</strong> einem geeigneten Partner fand Calucem<br />
schnell den Intralogistikexperten Beumer.<br />
„Unser Produkt hat ganz spezifische<br />
Eigenschaften“, erklärt Blažina. „Wir<br />
brauchten einen Lieferanten, mit dem wir<br />
gemeinsam eine Lösung für unseren besonderen<br />
Baustoff entwickeln konnten.“<br />
Als Komplettanbieter für die Abfüll-, Palettier-<br />
<strong>und</strong> Verpackungstechnik unterstützt<br />
die Beumer Group ihre K<strong>und</strong>en in all diesen<br />
Belangen <strong>und</strong> liefert Lösungen aus einer<br />
Hand. „Wir installierten die komplette<br />
Linie“, so David Žargi, Vertreter für Beumer<br />
auf dem westlichen Balkan, der das Zementwerk<br />
in Pula betreut. Dabei führten<br />
die Spezialisten aus Beckum die einzelnen<br />
Anlagen <strong>und</strong> Systeme mit intelligenter Automatisierung<br />
zusammen <strong>und</strong> verknüpften<br />
sie effizient. „Wichtig für Calucem sind<br />
kompakte Anlagen, die energieeffizient arbeiten,<br />
wenig Wartung erfordern <strong>und</strong> die<br />
von den Mitarbeitern mit geringem Aufwand<br />
intuitiv bedient werden können.“<br />
Luft- statt Turbinen-<br />
Abfüllmaschinen<br />
„In der Zementindustrie geht das Abfüllen<br />
in der Regel mithilfe des Turbinenverfahrens<br />
vonstatten“, erläutert Stefan Bonenkamp,<br />
Inbetriebnehmer bei Beumer. „Dieses<br />
Verfahren eignet sich vorzugsweise für<br />
ERSCHEINT<br />
MONATLICH<br />
Technisch/wissenschaftlich<br />
ausgerichtete Informationen<br />
<strong>und</strong> Beiträge über die<br />
Möglichkeit innovativer<br />
Technologien <strong>und</strong> Produkte<br />
für die Intralogistik.<br />
Hier finden Sie Inspiration<br />
<strong>und</strong> Impulsgeber für<br />
das tägliche Logistik-Business<br />
<strong>und</strong> erhalten<br />
praktischen Nutzwert.<br />
01 Der Palettierroboter arbeitet mit zwei Greifwerkzeugen <strong>und</strong> stapelt bis zu 600 Säcke<br />
pro St<strong>und</strong>e<br />
Jetzt<br />
kostenlos<br />
anmelden!<br />
http://bit.ly/News_VFV
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
02 Um die palettierten Säcke vor Witterungseinflüssen zu schützen, werden sie mit einer<br />
flexiblen Folienhaube verpackt<br />
frei fließende, feinkörnige Produkte wie etwa<br />
Zement.“<br />
Um nun aber die unterschiedlichen Zusammensetzungen<br />
des Feuerzements verlustfrei<br />
abzufüllen, installierten die Techniker<br />
von Beumer eine nach dem Luftfüllprinzip<br />
arbeitende Abfüllanlage vom Typ<br />
Fillpac mit zwei Stutzen. Denn dieser Baustoff<br />
kann feiner sein als herkömmlicher<br />
Portlandzement, aber auch pulverförmig<br />
oder grießig.<br />
Luft-Abfüllmaschinen kommen vor allem<br />
in der Nahrungsmittelindustrie zum<br />
Einsatz. Sie arbeiten mit einem Gebläse,<br />
um die abzupackenden Materialien wie<br />
Mehl oder Kakaopulver zu fluidisieren. Die<br />
Produkte lassen sich so anschließend schonend<br />
<strong>und</strong> präzise in Säcke be<strong>fördern</strong> – „ohne<br />
mechanische Beanspruchung <strong>und</strong> bei<br />
minimalem Förderluftverbrauch“, erklärt<br />
Bonenkamp.<br />
Die Produktabfüllung geschieht nach<br />
dem Brutto-System: Die Säcke werden<br />
während des Füllvorgangs verwogen. Dazu<br />
ist die Luft-Abfüllanlage Fillpac mit einer<br />
eichfähigen Wägeeinrichtung ausgestattet.<br />
Mithilfe der Wägeelektronik wird sichergestellt,<br />
dass die Abfüllmaschine immer einen<br />
exakten Füllgrad erzielt. Eine Software<br />
ermöglicht die permanente Kommunikation<br />
zwischen Waage <strong>und</strong> Füllstutzen.<br />
Das abzufüllende Material gelangt über<br />
eine Drehklappe in den Füllkessel. Der<br />
gleichmäßige Produktaustrag wird durch<br />
die getrennt voneinander einstellbare Kesselboden-<br />
<strong>und</strong> Ober-Belüftung ermöglicht.<br />
Diese sorgt für einen kontinuierlichen Materialfluss<br />
bei minimalem Druckluftverbrauch.<br />
Während der Befüllung saugt die<br />
Fülldüse mit Entlüftungskanal <strong>und</strong> einem<br />
zyklisch arbeitenden Ejektor die Luft aus<br />
dem Sack ab. Nach jedem Füllvorgang wird<br />
die Fülldüse freigeblasen. Das minimiert<br />
Verschmutzungen am befüllten Sack.<br />
Damit lassen sich die Förderluftmengen<br />
produktabhängig getrennt voneinander<br />
einstellen.<br />
Platz sparend <strong>und</strong><br />
energieeffizient<br />
Um die Säcke nach dem Füllprozess zuverlässig,<br />
effektiv <strong>und</strong> vor allem schnell zu palettieren,<br />
benötigte Calucem eine Platz sparende<br />
<strong>und</strong> energieeffiziente Lösung. Für<br />
diesen Zweck lieferte Beumer mit dem<br />
Robotpac (Bild 01) einen Knickarmroboter,<br />
der vollautomatisch auch komplexe Palettier-<br />
<strong>und</strong> Depalettieraufgaben sicher löst.<br />
Dabei sind die Hauptmerkmale des Robotersystems<br />
Präzision, hohe Verfügbarkeit<br />
sowie schonende Produktbehandlung.<br />
Ein Ultraschallsystem vermisst die zu stapelnden<br />
Säcke, sodass es möglich ist, die<br />
Position des Packstücks genau zu berechnen<br />
<strong>und</strong> die Säcke präzise <strong>und</strong> behutsam<br />
abzulegen. Dabei sorgt die Genauigkeit der<br />
Vermessungsergebnisse für ein optimales<br />
Stapelbild. Das dient nicht nur als Qualitätsmerkmal<br />
für den Endk<strong>und</strong>en, sondern<br />
stellt auch eine hohe Stabilität des Stapels<br />
während des Transports <strong>und</strong> der Lagerung<br />
sicher.<br />
Der Robotpac palettiert bis zu 600 Säcke<br />
pro St<strong>und</strong>e. Zum Einsatz kommen dafür<br />
zwei Greifwerkzeuge: ein Sauggreifer, der<br />
eine Pappauflage auf die Palette legt, <strong>und</strong><br />
ein Gabelgreifer, der die Säcke in der exakten<br />
Position auf den Ladungsträger palettiert.<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner Flexibilität lassen sich<br />
mithilfe des Robotpacs auch komplexe Prozesse<br />
mit variierenden Rahmenparametern<br />
umsetzen.<br />
Die palettierten Säcke gelangen über Rollenbahnen<br />
zur Verpackungsanlage Stretch<br />
Hood A (Bild 02). Beumer hat diese Verpackungsanlage<br />
von Gr<strong>und</strong> auf neu konzipiert.<br />
Bei der Entwicklung wurden verschiedene<br />
Komponenten analysiert <strong>und</strong> optimiert.<br />
Um die Arbeit für das Wartungspersonal<br />
zu erleichtern <strong>und</strong> damit auch eine höhere<br />
Verfügbarkeit der Anlage sicherzustellen,<br />
kommt die Verpackungsanlage ohne Bühne<br />
aus. Instandhaltungsarbeiten wie Wechsel<br />
der Messer oder Schweißbalken finden jetzt<br />
auf Bodenniveau statt. Dazu öffnet der Bediener<br />
eine Schublade <strong>und</strong> hat so freien Zugriff<br />
auf Messer <strong>und</strong> Schweißbalken. Die<br />
kompakte Bauweise der Anlage <strong>und</strong> die damit<br />
einhergehende geringe Bauhöhe <strong>und</strong><br />
Aufstellfläche sind weitere Merkmale, die<br />
die Wartungsarbeiten vereinfachen.<br />
Ein neues, Material schonendes Folientransportsystem<br />
führt die zuvor erstellte Fo-<br />
30 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
lienhaube der Anlage zu. Auf dem Weg zur<br />
Reff- <strong>und</strong> Stretcheinheit kühlt die Schweißnaht<br />
der Folienhaube bereits ab, sodass<br />
diese ohne Zeitverlust gerefft werden kann.<br />
Damit sind weder eine energieaufwendige<br />
Kühleinheit noch lange Kühlzeiten erforderlich.<br />
Die Paletten werden in einer<br />
schnelleren Taktung verpackt. Das erhöht<br />
die Verpackungsleistung bei geringerem<br />
Verbrauch. Sparsame Motoren <strong>und</strong> ein reduzierter<br />
Druckluftbedarf sorgen für eine<br />
gute Energiebilanz.<br />
Mit wenig Aufwand einfach<br />
bedienen<br />
Um die Anlagen zu steuern <strong>und</strong> dabei ein<br />
ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen,<br />
kommt mit dem „Human Machine Interface“<br />
von Beumer ein neu entwickeltes Bediengerät<br />
mit optimierter Benutzeroberfläche<br />
<strong>und</strong> grafischer Navigation zum Einsatz<br />
(Bild 03). Mit diesem intuitiven Interaktionskonzept<br />
lassen sich alle Arbeitsabläufe<br />
effizient gestalten. Die Menüführung der<br />
Maschinensteuerung funktioniert per Soft-<br />
Touch-Panel über Piktogramme. Über dieses<br />
Panel hat der Bediener zudem Zugriff auf<br />
alle erforderlichen Schulungsprogramme<br />
03 Die interaktive Menüführung der Maschinensteuerung funktioniert per Soft-Touch-Panel<br />
<strong>und</strong> -inhalte. Gesteuert werden die Anlagen<br />
über eine SPS Simatic S7-300 von Siemens.<br />
Blažina resümiert: „Wir haben dieses<br />
Projekt Hand in Hand mit Beumer realisiert.<br />
Entstanden ist eine Verpackungslinie,<br />
die auf unsere Anforderungen zugeschnitten<br />
ist. Bei Bedarf sind umgehend Servicemitarbeiter<br />
von Beumer vor Ort, die die<br />
Anlage prüfen <strong>und</strong> eventuell notwendige<br />
Einstellungen vornehmen.“<br />
Fotos: Beumer<br />
www.beumergroup.com<br />
Wie weit wir im Streben nach höchster Qualität gehen? Dafür gibt es nicht<br />
genug Worte. Jedes Projekt ist anders <strong>und</strong> einzigartig. Wir stellen uns<br />
allen Herausforderungen, auch den scheinbar unlösbaren. Mit einem Netz<br />
von 9Tochtergesellschaften <strong>und</strong> über 140 Partnern arbeiten wir weltweit<br />
Hand in Hand.Das ist The Art ofEngineering.Das ist STAHL CraneSystems.
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
Industrie 4.0 für die Kranbranche<br />
umgesetzt<br />
Webportal ermöglicht umfassenden Zugriff auf Kran-Servicedaten<br />
Ein Kranhersteller bietet seinen<br />
K<strong>und</strong>en künftig die Möglichkeit,<br />
alle servicerelevanten Daten ihrer<br />
Krane <strong>und</strong> Hebezeuge online<br />
einzusehen. Dazu zählen unter<br />
anderem Wartungs- <strong>und</strong><br />
Prüfberichte, Wartungstermine,<br />
Mängellisten sowie Instandhaltungs-<br />
<strong>und</strong> Reparaturaufträge<br />
inklusive der Kosten pro<br />
Wartungs vereinbarung.<br />
Das Unternehmen Konecranes geht mit<br />
dem webbasierten Serviceportal „your-<br />
Konecranes“ beim Thema Industrie 4.0 weiter<br />
in die Offensive. Voraussetzung für den<br />
Launch des neuen Onlinetools war eine<br />
noch direktere Serviceausrichtung der internen<br />
Organisation des Kran- <strong>und</strong> Hebezeugherstellers,<br />
die über Jahre weltweit unter<br />
dem Titel „OneKonecranes“ vorangetrieben<br />
wurde. Dafür hat sich der Service in<br />
Deutschland in sechs Regionen neu organisiert.<br />
„Die Vision der Vernetzung von Maschinen,<br />
Internet <strong>und</strong> Servicedaten hatten<br />
wir bereits vor zehn Jahren. Jetzt ist es real,<br />
dass wir in Deutschland das neue webbasierte<br />
Serviceportal anbieten können“, sagt<br />
Nico Zamzow, General Manager Service<br />
Deutschland bei Konecranes. Das Unternehmen<br />
setzt damit konsequent die Merkmale<br />
von Industrie 4.0 im Sinne seiner K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> seiner eigenen Mitarbeiter um.<br />
„Der K<strong>und</strong>e hat hier nicht nur alle Servicedaten<br />
seiner Krananlagen im Blick, sondern<br />
kann genau nachvollziehen, welcher Service<br />
wann <strong>und</strong> zu welchem Preis von uns<br />
geleistet wurde“, so Zamzow.<br />
Auf der Übersichtsseite des Webportals stehen<br />
dem Nutzer die Informationen zu seiner<br />
Kranflotte kompakt dargestellt zur Verfügung.<br />
Ein detaillierter Überblick findet<br />
sich in den Einzelansichten zu den jeweiligen<br />
Krananlagen. Im Laufe der Zeit wird so<br />
die komplette Servicehistorie entsprechender<br />
Kran- <strong>und</strong> Hebetechnik gebündelt zusammengefasst.<br />
K<strong>und</strong>en sowie die Servicetechniker<br />
des Herstellers können die Daten<br />
über jedes internetfähige Gerät mit Webbrowser<br />
(Bild) abrufen, z. B. mithilfe von<br />
Tablets oder Smartphones.<br />
Von Serviceregionen profitieren<br />
Neben der Vereinheitlichung von Prozessen<br />
<strong>und</strong> ihrer Bündelung in IT-Systemen<br />
hat Konecranes in Deutschland im Zuge<br />
von „OneKonecranes“ die sechs neuen<br />
Serviceregionen Nord, West, Ost sowie<br />
Süd, Südwest <strong>und</strong> Südost geschaffen. „Der<br />
Vorteil dabei ist, dass jetzt in jeder Serviceregion<br />
alle Leistungen <strong>und</strong> Kompetenzen<br />
direkt <strong>und</strong> noch schneller verfügbar sind.<br />
Zuvor hatten wir b<strong>und</strong>esweit 22 Niederlas-<br />
32 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
Die Kran-Daten lassen sich über<br />
jedes internetfähige Gerät mit<br />
Webbrowser abrufen<br />
Auf den Punkt gebracht<br />
Über das Webportal „yourKonecranes“ lassen sich alle<br />
relevanten Servicedaten von einem Kran oder Hebezeug bis<br />
hin zur ganzen Flotte einsehen, analysieren <strong>und</strong> teilen:<br />
n Zugriff auf alle Krandaten über ein Portal,<br />
n Übersicht von abgeschlossen <strong>und</strong> kommenden Wartungen,<br />
n Details der geprüften Krankomponenten,<br />
n Aktualisierung der Daten während der Wartungen,<br />
n Status der Services über Farbcodes,<br />
n Empfehlungen <strong>und</strong> Hinweise der Servicetechniker,<br />
n Datenanalyse für vorbeugende Instandhaltungen,<br />
n Sicherheitswarnungen <strong>und</strong> Risiken für alle Krane <strong>und</strong><br />
Hebezeuge sowie<br />
n Serviceanfragen senden <strong>und</strong><br />
n Übersicht der Vertragsinformationen <strong>und</strong> der vereinbarten<br />
Services.<br />
dolezych_anzeige_135x90_pruefservice_24_05_<strong>2016</strong>_unfrei_Layout 1 30.05<br />
sungen, wobei jeder Standort nicht unser ganzes Portfolio abbilden<br />
konnte“, so Zamzow. „Dem K<strong>und</strong>en steht nun eine größere<br />
Anzahl von Servicetechnikern zur Verfügung. Das ist gerade für<br />
das Thema Rufbereitschaft <strong>und</strong> Störfälle ein Vorteil.“ Diese fokussierte<br />
Serviceausrichtung habe auch intern zu einer stärkeren Vernetzung<br />
geführt. So seien allein 400 Mitarbeiter in fünf Tagen im<br />
Europäischen Training Center des Herstellers in Dreieich bei<br />
Frankfurt geschult worden.<br />
Eine Ergänzung <strong>und</strong> Erweiterung dieses Services ist Truconnect-Remote-Services.<br />
Über dieses Tool sind mithilfe der Fernübertragung<br />
von Krandaten in Echtzeit Ferndiagnosen <strong>und</strong> daraus<br />
resultierende vorausschauende Wartungen möglich. Unternehmen<br />
sind so nicht nur über die Servicedaten, sondern immer<br />
auch über den Zustand ihres Krans, wie die Restnutzungsdauer<br />
von Komponenten, informiert <strong>und</strong> können Wartungszyklen effizienter<br />
planen. Zugleich erhöht die Kontrolle der Nutzungsdaten<br />
des Krans die Betriebssicherheit, denn im Falle von sicherheitsrelevanten<br />
Ereignissen wird der K<strong>und</strong>e sofort per SMS oder E-Mail<br />
benachrichtigt. Zusätzlich unterstützt der technische Support von<br />
Konecranes mit seinem globalen Experten-Netzwerk den Kranbetreiber<br />
bei Bedarf r<strong>und</strong> um die Uhr für eine schnelle Fehlerbehebung<br />
vor Ort.<br />
Fotos: Konecranes<br />
www.konecranes.de<br />
DIN EN ISO • DGUV Regeln • VDI • BG • DoQM<br />
Wissen, wann der Fachmann ran muss!<br />
Mit unserem professionellen Prüf- <strong>und</strong> Wartungsservice<br />
sorgen wir für einwandfreie Produkte <strong>und</strong> sicheres Arbeiten.<br />
Wir unterstützen Sie bei allen Fragen zur Arbeitsmittelprüfung<br />
<strong>und</strong> Prüfdokumentation entsprechend den aktuellen<br />
Vorschriften.<br />
Heben <strong>und</strong> Transportieren – seit über 80 Jahren<br />
wird‘s sicher mit wie Dolezych.<br />
www.dolezych.de/pruefservice<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 33<br />
Dolezych.indd 1 31.05.<strong>2016</strong> 15:05:42
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
FORSCHUNG<br />
ANWENDUNG<br />
ENTWICKLUNG<br />
Der Kran im Fokus von<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis<br />
Internationale Fachtagung zeigt das breite Anwendungsspektrum aktueller Krantechnologien<br />
Dieter Wehner<br />
„Der Kran – Forschung, Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung“ so lautete<br />
das Thema der 24. Auflage der internationalen Kran-Fachtagungsreihe,<br />
die Anfang März turnusgemäß an der Ruhr-Universität in<br />
Bochum stattfand. Mehr als 160 Teilnehmer nutzten neben dem<br />
vielfältigen Vortragsangebot vor allem die Gelegenheit zum<br />
intensiven Fachdialog.<br />
Dr.-Ing. Dieter Wehner ist Kransachverständiger,<br />
Langenhagen<br />
Am Vorabend der eigentlichen Fachtagung<br />
stand mit der Besichtigung der<br />
Veltins-Arena, Gelsenkirchen (Bild 01) traditionsgemäß<br />
die Praxis im Mittelpunkt der<br />
Veranstaltung. Die Technologie zum Öffnen<br />
des Hallendaches der Fußballarena respektive<br />
der Transport der Rasenfläche des<br />
Spielfelds ins Freie weckten, wegen der Vergleichbarkeit<br />
mit Kranfahrwerken, das Interesse<br />
der Kranexperten. Ein weiteres Praxisbeispiel<br />
war die baukonstruktive Erweite-<br />
rung der großen Haram-Moschee (Bild 02)<br />
in Mekka, Saudi-Arabien. Zur Entlüftung<br />
ließ man das Gebäude um zwölf verschiebbare<br />
Dachsegmente <strong>und</strong> eine achteckige<br />
Kuppelkonstruktion ergänzen, die im<br />
Brandfall auch als Entrauchungsöffnung<br />
dienen sollen. Der Referent Dr.-Ing. Thomas<br />
Beck von der Kinkele GmbH & Co. KG<br />
erläuterte die schwierigen Betriebsbedingungen,<br />
wie Wartungsfreiheit <strong>und</strong> ständige<br />
Betriebsbereitschaft bei ungünstigsten Klimaverhältnissen.<br />
Die Zusammenarbeit mit<br />
Firmen <strong>und</strong> Partnern anderer Kulturkreise<br />
<strong>und</strong> das Fehlen einschlägiger Vorschriften<br />
<strong>und</strong> Normen gehörten zu den Problemstellungen,<br />
die vom Projektmanagement gelöst<br />
werden mussten.<br />
Windkraftanlagen effizient<br />
montieren<br />
Nach den beeindruckenden Impressionen<br />
aus der praktischen Anwendung von Kran-<br />
34 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
technologien startete am folgenden Tag das<br />
umfangreiche Vortragsprogramm. Dabei<br />
stand das Thema „Der Einsatz von Turmdrehkranen<br />
zur Montage von Windkraftanlagen“<br />
im Mittelpunkt der Betrachtung. Eine<br />
neue Variante dazu stellte Peter Guttenberger<br />
vom Unternehmen Max Bögl, Neumarkt<br />
i. d. Oberpfalz vor: Um auch im<br />
Binnenland leistungsfähige Windräder effizient<br />
einsetzen zu können, müssen diese<br />
Nabenhöhen von 140 m <strong>und</strong> mehr aufweisen.<br />
Die dafür erforderlichen Türme werden<br />
von Max Bögl in Hybridbauweise hergestellt,<br />
wobei der untere Teil des jeweiligen<br />
Turms aus vorgespannten Betonringen <strong>und</strong><br />
der obere Teil aus einem oder mehreren<br />
miteinander verschraubten zylindrischen<br />
Stahlrohren besteht.<br />
Für die Montage kamen bisher i. d. R. verschiedene<br />
Mobil- <strong>und</strong> Raupenkrantypen<br />
zum Einsatz. Nun setzt das Unternehmen<br />
auf eine neue Methode, bei der direkt neben<br />
dem „Hybridturm“ für alle Montagearbeiten<br />
ein Turmdrehkran aufgestellt, an<br />
diesem Turm horizontal verankert <strong>und</strong> entsprechend<br />
dem Baufortschritt aufgestockt<br />
wird. Der Aufwand für den Kranstandort<br />
sowie für den Transport des Krans <strong>und</strong> seine<br />
Montage fällt dabei geringer aus, als bei<br />
der Verwendung von Mobil- <strong>und</strong> Raupenkranen,<br />
vor allem bei Standorten der Windkraftanlagen<br />
im Wald oder in unwegsamem<br />
Gelände werden die genannten Vorteile<br />
wirksam.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der geringeren Windanfälligkeit<br />
des Turmdrehkrans im Vergleich zu<br />
Mobil- oder Raupenkrane, verringert sich<br />
auch die Kranausfallzeit durch Wind.<br />
Wie sich die Merkmale von Mobil- <strong>und</strong><br />
Turmdrehkran in einem System vereinen<br />
lassen, zeigte der neue Mobilkran MK 140<br />
von Liebherr. Der Fahrzeugkran kann sowohl<br />
im Katzausleger- als auch im Verstellauslegerbetrieb<br />
arbeiten <strong>und</strong> bei einer<br />
Transportlänge von weniger als 16 m, Hubhöhen<br />
bis 94 m <strong>und</strong> Ausladungen bis 65 m<br />
erreichen.<br />
Windensysteme für Faserseile<br />
untersucht<br />
Nachdem Prof. Dr.-Ing. Markus Michael<br />
von der TU Chemnitz in der Vergangenheit<br />
schon über die Entwicklung von hochfesten<br />
textilen Faserseilen sowie deren Wickelverhalten<br />
<strong>und</strong> Eigenschaften berichtet hatte,<br />
befasste sich sein diesjähriger Vortrag mit<br />
der Entwicklung von Seilwinden für solche<br />
Seile. Aufgr<strong>und</strong> der u. a. geringeren Querstabilität<br />
der Seile können genannte Winden<br />
nur als Traktionswinden ausgeführt<br />
werden, bei denen ein lastfreies mehrlagiges<br />
Spulen <strong>und</strong> so eine kompakte Bauweise<br />
mit geringem Eigengewicht möglich sind.<br />
Dadurch werden die Merkmale der Faserseile<br />
in einem speziellen Windensystem mit<br />
einem entsprechendem Steuerungskonzept<br />
verb<strong>und</strong>en, was sich bereits im praktischen<br />
Einsatz im Offshore- <strong>und</strong> Windkraftanlagenbereich<br />
bestätigen <strong>und</strong> erproben ließ.<br />
Über die Möglichkeiten der rechnerischen<br />
Dimensionierung von Seilrollen aus<br />
Kunststoff <strong>und</strong> den Vergleich der Ergebnisse<br />
mit entsprechenden Versuchen berichtete<br />
Andreas Weidenfeld (Bild 03), Licharz<br />
GmbH Buchholz. Seilrollen aus Guss-Polyamid<br />
lassen sich auf Gr<strong>und</strong>lage der Ergebnisse<br />
dieser Untersuchungen auch bei<br />
Schrägzug oder hohen Temperaturen dimensionieren<br />
<strong>und</strong> betriebssicher einsetzen.<br />
Produktentwicklung effektiver<br />
gestalten<br />
Die Möglichkeiten zur Reduzierung körperlicher<br />
Belastungen von Kranfahrern bei der<br />
täglichen Arbeit waren Thema im Vortrag<br />
von Thomas Kießig, IFF Engineering & Consulting<br />
GmbH Leipzig. Kießing berichtete<br />
über den Umbau der Kabinenaufhängung<br />
eines Gießkrans zur Verringerung horizontaler<br />
Schwingungen der Kranführerkabine.<br />
Neben dem Umbau der eigentlichen Aufhängung<br />
der Kabine wurden noch semiaktive<br />
Dämpfer eingebaut, sodass sich eine effektive<br />
ergonomische Verbesserung für den<br />
Kranfahrer erreichen ließ.<br />
Mehr Effektivität <strong>und</strong> neue Ansätze benötige<br />
auch die Produktentwicklung auf dem<br />
Kransektor, so Dr. Christoph Göttlicher,<br />
Terex Cranes Germany GmbH in seinem<br />
Vortrag über steigende K<strong>und</strong>enanforderungen<br />
im Kranbetrieb. Durch eine geeignete<br />
Projektorganisation unter Einbeziehung<br />
der maßgebenden Bereiche <strong>und</strong> richtigen<br />
Mitarbeiter konnten bei der Bearbeitung<br />
technischer Sonderausführungen Kostensenkungen<br />
<strong>und</strong> Verkürzungen der Entwick-<br />
01 Das horizontale Bewegen der Hallendachkonstruktion der Veltins-Arena geschieht<br />
über eine Technologie, die einem Kranfahrwerk sehr ähnlich ist<br />
02 Die verschiebbaren Dachsegmente zur Entlüftung<br />
der Harem-Moschee basieren auf Krantechnologie<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 35
✂<br />
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
03 Laut Weidenfeld sind Seilrollen aus<br />
Guss-Polyamid auch bei Schrägzug oder<br />
hohen Temperaturen betriebssicher<br />
einsetzbar<br />
04 Für Tagungsleiter Prof. Scholten waren<br />
die angeregten Diskussionen der<br />
Teilnehmer ein Indiz dafür, dass eine<br />
passende Themenauswahl getroffen wurde<br />
lungszeiten erreicht werden, so der Referent.<br />
Ebenso sei die maximale<br />
Wiederverwendung aller vorhandenen<br />
Bauteile aus anderen Kranen wichtig für<br />
Termin- <strong>und</strong> Kostensenkungen.<br />
Weitere Vorträge, auf die an dieser Stelle<br />
nicht näher eingegangen werden kann, befassten<br />
sich mit Fahrerassistenzsystemen<br />
für Containerbrücken, also unterstützenden<br />
<strong>und</strong> entlastenden Funktionen für den<br />
Kranfahrer, Datenübertragung über<br />
Schleifleitung in Echtzeit, Weiterentwicklungen<br />
an Kraftmessachsen sowie abgedichteten<br />
Pendelrollenlagern, Krümmumgsradien<br />
von Anschlagseilen <strong>und</strong> der<br />
Überwindung von Einschränkungen bei<br />
mobilen Maschinen durch moderne Steuerungssysteme.<br />
Weiterführende Angaben zu<br />
diesen <strong>und</strong> den anderen Vorträgen können<br />
dem Tagungsband der Arbeitsgruppe Baumaschinen-<br />
<strong>und</strong> Fördertechnik der Ruhr-<br />
Universität Bochum entnommen werden.<br />
Die Diskussionen der Tagungsteilnehmer<br />
nach den Vorträgen zeigten, dass sowohl<br />
das Thema der Tagung als auch der Inhalt<br />
der Vorträge das Interesse der Kranfachleute<br />
gef<strong>und</strong>en hatte. So konnte Tagungsleiter<br />
Prof. Dr.-Ing. Jan Scholten (Bild 04) am<br />
Ende eine positive Bilanz ziehen. Zur nunmehr<br />
schon 25. Internationalen Kranfachtagung<br />
dieser Veranstaltungsreihe wurde zum<br />
8. <strong>und</strong> 9. März 2017 an die Otto-von Guericke-Universität<br />
Magdeburg eingeladen.<br />
Fotos: Aufmacher Fotolia, Terex MHPS/Bearbeitung:<br />
VFV, Sonja Schirmer, 01 Von DerHans04,<br />
02 Fa. Kinkele, 03 – 04 Ruhr-Universität Bochum<br />
Aus unserem<br />
Buchprogramm<br />
Eine technische Zeitreise<br />
Historische Darstellung der Entwicklungen in der<br />
Hebetechnik durch zwei Jahrtausende, von der<br />
Muskelkraft bis zum Regal bediengerät. Mit zahlreichen<br />
Abbildungen <strong>und</strong> Zeichnungen, welche<br />
die mechanischen Leistungen von der Frühzeit bis<br />
heute erklären <strong>und</strong> auch visuell dokumentieren.<br />
Ein anspruchsvolles Geschenk für all diejenigen,<br />
die sich für die Geschichte der Hebetechnik<br />
interessieren.<br />
Faszination Hebetechnik<br />
von Wilhelm Ruckdeschel,<br />
204 Seiten, 149 Abbildungen, geb<strong>und</strong>en,<br />
ISBN 978-3-7830-0265-2,<br />
nur € 35,- zuzüglich Versandkosten<br />
Hiermit bestelle ich<br />
Exemplare<br />
„Faszination Hebetechnik” von Wilhelm Ruckdeschel,<br />
204 Seiten, 149 Abbildungen, geb<strong>und</strong>en,<br />
zum Preis von nur € 35,- zuzüglich Versandkosten<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße<br />
PLZ/Ort<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Bitte richten Sie Ihre Bestellung an:<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH · Vertrieb · Lise-Meitner-Straße 2<br />
55129 Mainz · Fax: 06131/992-100 · E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />
oder besuchen Sie den Shop auf www.engineering-news.net<br />
HRB 2270, Amtsgericht Mainz, Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen,<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659, Gerichtsstand: Mainz<br />
36 Hebetechnik_2015_01.indd <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong><br />
3 21.01.2015 08:10:02
MARKT<br />
Logistikkosten in SAP ERP abrechnen<br />
spart Zeit<br />
Der Logistikdienstleister eCom Logistik bietet seinen K<strong>und</strong>en eine<br />
große Palette unterschiedlicher Serviceleistungen. Für die Abrechnung<br />
mussten die Leistungsdaten bisher aus mehreren IT-Systemen<br />
zusammengeführt werden. Der SAP-Partner Mercoline hat jetzt eine<br />
durchgängige Lösung für SAP ERP entwickelt. Das optimiert die<br />
Prozesse <strong>und</strong> erleichtert die Abrechnung.<br />
www.mercoline.de<br />
Für kompakten Motorraum konzipiert<br />
Die Dieselmotoren der KDI-Produktreihe von Kohler sind in<br />
unterschiedlichen Modellen <strong>und</strong> Leistungskonfigurationen<br />
verfügbar. Dabei entsprechen alle Motoren der Serie den Normen<br />
Tier 4 Final – Stufe IV (im Leistungsbereich 56 bis 100 kW). Zu den<br />
technischen Merkmalen der KDI-Reihe zählt u. a. ein Hochdruck-<br />
Common-Rail-Einspritzsystem (2 000 bar) mit G3S-Injektoren für<br />
eine präzise Kraftstoffdosierung während des Einspritzvorgangs.<br />
Der Einsatz von vier Ventilen pro Zylinder dient der vertikalen<br />
<strong>und</strong> zentrierten Positionierung des Injektors im Brennraum, was<br />
das Zerstäuben des Kraftstoffs <strong>und</strong> dessen Vermischen mit<br />
Sauerstoff optimiert. Die Möglichkeit für den Einbau in jeder<br />
Neigungslage vereinfachen die Einbindung in die Maschine.<br />
Vollautomatisch DIN-A3-Etiketten<br />
drucken <strong>und</strong> applizieren<br />
Große Papierrollen (bis zu 12 m breit,<br />
Durchmesser bis zu 3 500 mm) erfordern<br />
auch große Etiketten. Mit dem<br />
DIN-A3-Etikettendrucker der Serie 900 des<br />
Unternehmens Logopak lassen sich<br />
Volltamboure automatisch etikettieren,<br />
selbst bei Staub <strong>und</strong> hohen Umgebungstemperaturen.<br />
Die Lauflänge beträgt 1 200 m, was<br />
2 800 Etiketten entspricht, <strong>und</strong> die Hublänge bis zu<br />
1 200 mm. Der „PG-Teleskop-Applikator“ bringt die Etiketten<br />
seitlich auf den Rollenanfang oder auf die Stirnseite an. Bei der<br />
Etikettenanbringung von oben<br />
ist eine Hublänge bis 3 000 mm<br />
möglich. Die Taktleistung<br />
beträgt 60 Etiketten/h. Die<br />
Etiketten erfüllen die Etiketten-<br />
Standards nach FEFCO. Der<br />
Einsatz von Logos zur Darstellung<br />
der Wald-Zertifizierungsstandards<br />
ist möglich.<br />
Das Bild zeigt eine<br />
Anwendung des Systems für<br />
das Kennzeichnen von Coils.<br />
www.logopak.com<br />
www.kohlerengines.com<br />
Meister Proper der Fördertechnik<br />
Mit dem Kopfabstreifer H-Type der<br />
Flexco Europe GmbH können<br />
Betreiber die Produktivität ihrer<br />
Bandförderanlagen steigern.<br />
Ausgestattet mit 200 mm langen<br />
einzeln gelagerten Abstreifblättern<br />
liegt der Abstreifer stets optimal<br />
am Band an <strong>und</strong> ermöglicht damit eine gründliche Reinigung.<br />
Dadurch federn die Module unabhängig voneinander <strong>und</strong> stellen<br />
sich bei Verschleiß individuell nach. Je nach Anwendung ist der<br />
Abstreifer mit hochfesten Hartmetallklingen für vulkanisierte<br />
Bänder oder aus verschleißarmem Polyurethan für Bänder mit<br />
mechanischen Verbindern verfügbar. Dazu kommen geschützte<br />
Klingen für Einsatzfälle mit stark abrasiven Materialien.<br />
www.flexco.com<br />
Inserentenverzeichnis Heft 6/<strong>2016</strong><br />
Abus Kransysteme, Gummersbach..... U4<br />
ARNOLD Verladesysteme, Stuttgart.....37<br />
BUTT, Verladerampen/Industrietore,<br />
Großenkneten................................................ 5<br />
Covestro, Leverkusen.................................11<br />
Dolezych, D;Dortm<strong>und</strong>.............................33<br />
EISENMANN SE, Böblingen......................25<br />
Galler Lager- u. Regaltechnik,<br />
Kulmbach........................................................ 8<br />
GSC Schwörer, Eisenbach ........................37<br />
ITOH DENKI EUROPE,<br />
Saint-Pierre-en-Faucigny<br />
(Frankreich)...................................................27<br />
Koch, Lage......................................................23<br />
KUBOTA (Deutschland), Rodgau............19<br />
RBS Förderanlagen, Gelnhausen............. 3<br />
Ryll, Gescher.................................................15<br />
SICK, Waldkirch.............................................. 7<br />
Stahl CraneSystems, Künzelsau.............31<br />
Wanko Informationslogistik,<br />
Ainring............................................................13<br />
Westfalen AG, Münster.............................. 9<br />
Westphalen & Kann, Maschinenbau,<br />
Fleckeby..........................................................23<br />
Wulfhorst, Gütersloh.................................27<br />
Kraftmessung<br />
direkt im Twistlock<br />
Mit dem neuen<br />
magnetischen<br />
Kraftsensor<br />
fSENS MLS<br />
bietet Hirschmann<br />
MCS eine<br />
Möglichkeit, das Wiegen von<br />
Containern während des<br />
Verladevorgangs durchzuführen.<br />
Ob RTG, RMG,<br />
STS-Krane, Reachstacker oder<br />
Straddle Carrier – der<br />
Wiegevorgang findet während<br />
des Containerumschlags per<br />
Kraftmessung am Twistlock<br />
statt. Der statische oder<br />
dynamische Wiegevorgang<br />
nimmt dabei wenig Zeit in<br />
Anspruch <strong>und</strong> lässt sich<br />
schnell <strong>und</strong> einfach in die<br />
bestehenden Prozesse<br />
integrieren. Umständliches<br />
Addieren von Einzelgewichten<br />
entfällt. Mit dem Sensorkonzept<br />
lässt sich die in Kürze in<br />
Kraft tretende Regelung der<br />
Solas (Convention for the<br />
Safety of Life at Sea) zur<br />
Gewichtsverifizierung von<br />
Frachtcontainern erfüllen.<br />
www.hirschmann-mcs.com<br />
Perfektes<br />
Zusammenspiel.<br />
Arnold.indd 1 06.05.<strong>2016</strong> 08:00:05<br />
Sondergetriebe<br />
GSC Schwörer GmbH<br />
Antriebstechnik<br />
Oberbränder Straße 70<br />
79871 Eisenbach<br />
www.gsc-schwoerer.de<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 37<br />
GSC-Schwörer.indd 1 11.04.<strong>2016</strong> 14:11:33
LADUNGSSICHERUNG<br />
Erst sichern –<br />
dann starten!<br />
Eine Ladung ist gr<strong>und</strong>sätzlich so zu<br />
sichern, dass sie bei verkehrsüblichen<br />
Fahrzuständen weder<br />
verrutschen, noch umfallen<br />
oder herabfallen kann. Um<br />
wett bewerbs fähig zu bleiben, ist es<br />
wichtig, systematisch zu ermitteln,<br />
auf welche Weise sich das jeweilige<br />
Transportgut am besten sichern<br />
lässt <strong>und</strong> welche Sicherungsmittel<br />
erforderlich sind. Lesen Sie mehr.<br />
Aktuelle Erkenntnisse <strong>und</strong> Produkte zum<br />
Thema Ladungssicherung<br />
Verantwortlich für eine sachgemäße Ladungssicherung<br />
sind Fahrzeugführer,<br />
Gabelstaplerfahrer, Disponenten, Lagerarbeiter,<br />
Versender <strong>und</strong> Verlader gleichermaßen.<br />
Sie alle müssen über ausreichende<br />
Kenntnisse in der Ladungssicherung verfügen<br />
– denn im Schadenfall muss sich jeder<br />
von ihnen verantworten. Im besonderen<br />
Maße sind „Gelegenheits-Transporteure“<br />
angesprochen, die nur selten mit einem<br />
Lkw unterwegs sind oder Stückgüter transportieren.<br />
Vor allem in diesen Kreisen ist<br />
noch eine größere Unkenntnis über die<br />
physikalischen <strong>und</strong> rechtlichen Zusammenhänge<br />
festzustellen als bei den Profis.<br />
Die Span-Set-Werksvertretung Evers<br />
GmbH in Oberhausen verfügt ausschließlich<br />
über Zurrgurte des Unternehmens<br />
Span Set, die nicht nur die EN-Norm erfüllen,<br />
sondern deren Qualität durch zusätzliche<br />
GS-Prüfungen zertifiziert ist.<br />
Sicher <strong>und</strong> ergonomisch:<br />
Ladungssicherungsgurte<br />
Der Ergomaster-Zugratschengurt steht für<br />
Vorspannkräfte <strong>und</strong> zeichnet sich durch das<br />
rückenschonende Funktionsprinzip „Ziehen<br />
statt Drücken“ aus. Aufgr<strong>und</strong> einer<br />
neuen Geometrie <strong>und</strong> Mechanik lässt sich<br />
mit dem Zurrsystem eine Vorspannkraft<br />
STF von 720 daN (mit Vorspannkraftanzeige<br />
TFI bis zu 1 000 daN) erreichen. Das vorzugsweise<br />
für das Niederzurren genutzte<br />
System wird mit einer Lashing Capacity<br />
(LC) von 2 000 daN <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />
Hakenkombinationen angeboten. Gefertigt<br />
wird das Zurrsystem auf einem präzise arbeitenden<br />
Zurrgurtautomaten bei Span Set<br />
in Deutschland. Mit dem 1 000er TFI kann<br />
schnell <strong>und</strong> direkt die im System eingebrachte<br />
Vorspannkraft bis zu 1 000 daN<br />
nachgewiesen werden. Sind die Backen des<br />
Systems ganz geschlossen, wird die maximal<br />
erreichbare Vorspannkraft von<br />
1 000 daN angezeigt. Bei Verwendung des<br />
TFI an Los- <strong>und</strong> Festende sind bis zu<br />
2 000 daN Vorspannkraft beim Niederzurren<br />
nachweisbar.<br />
Car Fix, das Span-Set-System mit einem<br />
Gurtcontroller für Positionsstabilität des<br />
Gurtbands, ist ein geeignetes Hilfsmittel,<br />
wenn es um die Sicherung von Pkw <strong>und</strong><br />
Nutzfahrzeugen auf Autotransportern geht<br />
(Bild 01). Die Zurrgurte lassen sich problemlos<br />
über die Reifen legen <strong>und</strong> wahlweise<br />
mit Wirbel- oder Spitzhaken jeweils an drei<br />
Punkten im Lochblech des Autotransporters<br />
fixieren (Bild 02). So wird, zusammen<br />
mit den erforderlichen Keilen, zuverlässig<br />
ein Rollen oder Rutschen des Fahrzeugs auf<br />
der Ladefläche verhindert. Das ausgeprägte<br />
Profil auf der Unterseite des Gurtcontrollers<br />
haftet beim Transport gut auf dem Reifen<br />
<strong>und</strong> bleibt dadurch in Position. Die optionale<br />
Kederkante verstärkt zusätzlich die<br />
Kanten des Controllers.<br />
Flexibel einsetzbar:<br />
Ladungssicherungsnetze<br />
Seit vielen Jahren nimmt die Verwendung<br />
von Netzen in der Ladungssicherung zu. Eine<br />
Richtlinie oder Norm zur Klassifizierung<br />
<strong>und</strong> Prüfung der Ladungssicherungsnetze<br />
gab es bislang laut Evers aber nicht, was<br />
nach der Ansicht des Unternehmens zu unterschiedlichen<br />
Interpretationen <strong>und</strong> Auslegungen<br />
in Herstellung <strong>und</strong> Einsatz geführt<br />
hat. Mit der VDI 2700 „Ladungssicherung<br />
auf Straßenfahrzeugen“ Blatt 3.3 wird<br />
nun diese Lücke für Anwender, Hersteller<br />
<strong>und</strong> Rechtsprechung durch den Verein<br />
Deutscher Ingenieure (VDI) geschlossen.<br />
Die Richtlinie unterscheidet Trenn-, Abdeck-<br />
<strong>und</strong> Ladungssicherungsnetze, die als<br />
Gurtbandnetze mit <strong>und</strong> ohne geschlossene<br />
Masche, als gewirkte <strong>und</strong> geknotete sowie<br />
als Seilnetze ausgeführt werden können.<br />
38 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
LADUNGSSICHERUNG<br />
Ladungssicherungsnetze, auch Zurrnetze<br />
genannt, werden mit unterschiedlichen<br />
Maschenweiten, Gurtbandbreiten <strong>und</strong> Festigkeiten<br />
konfektioniert. Wie bei Zurrgurten<br />
kommen i. d. R. Gurtbänder aus Polyester<br />
zum Einsatz. Die Ladungssicherungsnetze<br />
können kraft- <strong>und</strong> formschlüssig eingesetzt<br />
werden, dürfen nur Komponenten nach<br />
DIN EN 12195 beinhalten <strong>und</strong> erhalten –<br />
analog zu den Zurrgurten – ein Label als<br />
Kennzeichnung. Auf dem Label befinden<br />
sich das maximale Ladungsgewicht <strong>und</strong> die<br />
Festigkeit der Netz-Befestigungspunkte.<br />
Evers bietet ein breites Angebot von Ladungssicherungsnetzen<br />
aus dem Hause<br />
Span Set für Lkw, Pkw, KEP- <strong>und</strong> Pritschenfahrzeugen<br />
sowie geknotete PE-Abdecknetze<br />
mit Dekra-Zertifizierung. Je nach Anforderung<br />
der Anwender wird die Kombination<br />
von Gurtbandbreite, Maschenbreite,<br />
Verbindungs- <strong>und</strong> Spannelementen zusammengestellt.<br />
In Verbindung mit einer Antirutschmatte<br />
sorgen Abdecknetze aus Polyester für eine<br />
schnelle Ladungssicherung. Die Ladungssicherungsnetze<br />
verhindern das Ab<strong>heben</strong><br />
der Ladung von der Antirutschmatte durch<br />
Unebenheiten auf der Fahrbahn oder sonstige<br />
dynamische Kräfte. Denn das engmaschige<br />
Polyesternetz wird bei Pkw in die Sicherungsösen<br />
bzw. bei Pritschenwagen in<br />
die Zurrpunkte eingehängt, mit wenigen<br />
Handgriffen über die Ladung gezogen <strong>und</strong><br />
mit zwei Ratschen gespannt. Somit wird<br />
Form- <strong>und</strong> Kraftschluss zeitgleich gesichert.<br />
Die PE-Ladungssicherungsnetze sind in<br />
verschiedenen Größen verfügbar <strong>und</strong> auf<br />
Sicherungslasten bis 2 000 kg ausgelegt.<br />
Fotos: Evers<br />
www.eversgmbh.de<br />
01 Ausgestattet mit einem Gurtcontroller, der für<br />
Positionsstabilität des Gurtbands sorgt<br />
02 Die Ladungssicherung beim Autotransport geht schnell <strong>und</strong> einfach<br />
von der Hand<br />
IMPRESSUM<br />
Materialfluss, Warenwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Logistik-Management<br />
erscheint <strong>2016</strong> im 66. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />
Tel. 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Holger Seybold,<br />
Tel.: 06131/992-254, Fax: 06131/992-340,<br />
E-Mail: h.seybold@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteure: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB),<br />
Tel. 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel. 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger (MK),<br />
Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Eva Helmstetter, Gisela Kettenbach, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />
Anna Schätzlein, Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Andreas Zepig<br />
Tel. 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />
Tel. 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 63: gültig ab 1. Oktober 2015<br />
www.vereinigte-fachverlage.info<br />
Leserservice<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- <strong>und</strong> sonstige<br />
Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise <strong>und</strong> Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement: Inland: € 140,- (inkl. Versandkosten)<br />
Ausland: € 150,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
Verlag<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />
E-Mail: info@engineering-news.net,<br />
www.engineering-news.net<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />
Gesellschafter: P.P. Cahensly GmbH & Co. KG,<br />
Karl-Härle-Straße 2, 56075 Koblenz<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil), Tel.: 06131/992-265,<br />
E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />
Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-148<br />
Druck <strong>und</strong> Verarbeitung<br />
Limburger Vereinsdruckerei GmbH<br />
Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />
Datenspeicherung<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH<br />
gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige<br />
Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />
von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie<br />
über berufsbezogene Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
zu informieren. Dieser Speicherung <strong>und</strong> Nutzung kann<br />
jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />
(vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
<strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />
der Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />
Grafiken etc.) <strong>und</strong> seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />
geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />
auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das<br />
Recht zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />
entsprechender Vervielfältigung <strong>und</strong> Verbreitung,<br />
das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung <strong>und</strong> Übersetzung,<br />
das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />
das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B.<br />
Einspeicherung <strong>und</strong> Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />
von Internet- <strong>und</strong> Online-Dienstleistungen, CD-<br />
ROM, CD <strong>und</strong> DVD <strong>und</strong> der Datenbanknutzung <strong>und</strong> das<br />
Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />
übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine<br />
Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen Contents<br />
kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />
nicht übernommen werden. Signierte Beiträge stellen<br />
nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr<br />
übernommen werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich dürfen nur Werke<br />
eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte der<br />
Einsender verfügt, <strong>und</strong> die nicht gleichzeitig an anderer<br />
Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />
wurden.<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 39
KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR<br />
Effizient Einwassern<br />
Bodensee Werft setzt auf rückspeisefähigen Matrix-Konverter<br />
Die traditionsreiche Schiffswerft<br />
der Schweizerischen Bodensee<br />
Schifffahrt in Romanshorn verfügt<br />
über technische Einrichtungen auf<br />
dem neuesten Stand der Technik:<br />
Dazu gehört auch eine energieeffiziente<br />
Helling-Anlage zum<br />
Aufziehen <strong>und</strong> Einwassern tonnenschwerer<br />
Schiffe. Durch den Einsatz<br />
eines Matrix-Konverters des<br />
Unternehmens Yaskawa kann die<br />
generatorische Energie direkt <strong>und</strong><br />
mit hohem Wirkungsgrad ins Netz<br />
zurückgespeist werden.<br />
Seit 1850 sorgt die heutige Schweizerische<br />
Bodensee Schifffahrt (SBS) für gute<br />
Verbindungen auf Europas großem Binnensee.<br />
Anfangs wurden die Dampfschiffe<br />
noch in einer Eisenbahn-Werkstätte am<br />
Hafen Romanshorn repariert. Doch schon<br />
1864 nahm die Schiffswerft in Romanshorn<br />
ihren Betrieb auf. Dort, in der mittlerweile<br />
größten Werft der Bodenseeregion,<br />
werden auch heute noch Schiffe gewartet<br />
<strong>und</strong> zwar nicht nur die Linienschiffe der<br />
SBS, sondern auch anderer Gesellschaften<br />
wie etwa der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe<br />
GmbH Deutschland (BSB). Allerdings<br />
reichten die Dimensionen der historischen<br />
Gebäude z. B. für das 60 m lange<br />
SBS-Fährschiff MF Euregia nicht mehr<br />
aus. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde das denkmalgeschützte<br />
Ensemble im Jahr 2014<br />
umfassend saniert. Dabei wurde die Halle<br />
um 19 m verlängert <strong>und</strong> das Dach um<br />
1,2 m angehoben. Auch die Werkstätten<br />
wie Schreinerei, Malerei, Schlosserei, mechanische<br />
Werkstatt <strong>und</strong> die Büroräumlichkeiten<br />
wurden den heutigen Anforderungen<br />
angepasst.<br />
Antriebstechnische<br />
Herausforderung<br />
Im Zentrum der Werft steht weiterhin die<br />
Helling – also ein direkt vom See aus zugänglicher<br />
Hallenbereich, in dem an den<br />
Schiffen gearbeitet wird. Über eine Schräge<br />
werden die Schiffe dorthin aus dem Wasser<br />
aufgezogen <strong>und</strong> nach Abschluss der Arbeiten<br />
wieder eingewassert. Die Helling-Anlage,<br />
ein starker Seilzug mit einer Zugkraft<br />
von bis zu 70 Tonnen, benötigt dafür etwa<br />
30 Minuten pro Richtung. In der Vergangenheit<br />
wurde die Anlage mit einem 26-kW-<br />
Schleifringläufermotor betrieben (Bild 01).<br />
Über Wendeschütze wurde die Drehrichtung<br />
geschaltet <strong>und</strong> mit variablen Leistungswiderständen<br />
das Drehmoment<br />
gesteuert. Eine mechanische Bremse diente<br />
als Nothalt <strong>und</strong> als Festhaltebremse im Stillstand.<br />
Im Zuge der Werft-Modernisierung sollten<br />
die vorhandenen mechanischen <strong>und</strong><br />
elektromechanischen Komponenten möglichst<br />
erhalten bleiben, der Antrieb jedoch<br />
auf einen zeitgemäßen Frequenzumrichter<br />
40 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>
KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR<br />
umgestellt werden. Den Auftrag erhielt die<br />
Swiss Drives AG mit Sitz in Tübach, die in<br />
der Schweiz Vertriebs- <strong>und</strong> Engineeringaktivitäten<br />
für Yaskawa übernimmt.<br />
Technisch lässt sich ein Schleifringläufermotor<br />
problemlos auch mit einem modernen<br />
Frequenzumrichter kombinieren, soweit<br />
die Schleifringe der Rotorwicklung<br />
kurzgeschlossen werden. Allerdings war<br />
damit noch nicht die Frage beantwortet,<br />
welches Umrichter-Modell für diese Anwendung<br />
die besten Ergebnisse bringt.<br />
Swiss Drives führte deshalb zunächst erste<br />
Praxisversuche mit einem Umrichter aus<br />
der Reihe A1000 von Yaskawa durch, die erfolgreich<br />
verliefen. Beim Aufziehen läuft<br />
der Antrieb mit einer Nennleistung von<br />
26 kW, allerdings wird der Antrieb beim<br />
Einwassern mit etwa 10 bis 15 kW im generatorischen<br />
Betrieb gefahren, da das Schiff<br />
nach unten zieht. Bei einer konventionellen<br />
Umrichter-Lösung wie dem A1000 mit<br />
Bremswiderständen geht die generatorische<br />
Energie als Abwärme verloren. Bremsregler<br />
<strong>und</strong> Bremswiderstände müssten für<br />
die rd. 30-minütige Dauer des Einwasserns<br />
entsprechend groß ausgelegt werden, was<br />
energietechnisch wenig sinnvoll wäre.<br />
Rückspeisung überschüssiger<br />
Bremsenergie<br />
Eine 2014 erstmals vorgestellte Neuentwicklung<br />
erwies sich vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
als Lösung: Der Matrix-Konverter<br />
vom Typ U1000 ermöglicht als rückspeisefähiger<br />
Direktumrichter den effizienten<br />
Antrieb von Asynchron- oder Synchron-<br />
Maschinen <strong>und</strong> gleichzeitig auch die energieeffiziente<br />
Rückspeisung überschüssiger<br />
Bremsenergie. Der Konverter besteht aus<br />
neun bidirektionalen Schaltern, angeordnet<br />
in einer Matrix. Die dreiphasige Wechselstromquelle<br />
wird direkt in die erforderliche<br />
Spannung <strong>und</strong> Frequenz für den Motor<br />
umgewandelt. Anders als bei alternativen<br />
Frequenzumrichtern setzt der Antriebstechnikspezialist<br />
hier auf eine Technologie,<br />
die im Niederspannungsbereich kaum<br />
01 Seilwinde mit Motor, Schaltgetriebe <strong>und</strong><br />
zwei weiteren Getriebestufen sowie Bremse<br />
noch Anwendung findet, die aber zahlreiche<br />
Vorteile mit sich bringt.<br />
Die Installation des U1000 gestaltet sich<br />
einfach. Beim Hauptstromkreis müssen nur<br />
die Netzzuleitung <strong>und</strong> der Motor verdrahtet<br />
werden. Zusätzliche Netzfilter, Drosseln,<br />
Bremsoptionen werden nicht benötigt<br />
(Bild 02). Verglichen mit einer alternativen<br />
Frequenzumrichter-Lösung ist somit auch<br />
eine Reduzierung des Platzbedarfs möglich.<br />
Für den Betrieb des Motors wählte Swiss<br />
Drives die Open-Loop-Vector-Regelung.<br />
Mit dem integrierten Autotuning ließen<br />
sich Motor <strong>und</strong> Konverter problemlos auf<br />
einander abstimmen. Nicht zuletzt konnte<br />
die vorhandene mechanische Bremse gut in<br />
das Antriebskonzept integriert werden: Gesteuert<br />
durch den U1000, dient sie als Festhaltebremse<br />
im Stillstand <strong>und</strong> stellt die<br />
Nothalt-Funktion mit geführtem Schnellstopp<br />
<strong>und</strong> sicherem Halt sicher (Safe<br />
Torque Off).<br />
02 Einbausituation: Der Matrix-Konverter<br />
Seit März 2015 ist der Matrix-Konverter in<br />
der Bodensee Werft der Schweizerischen<br />
Bodensee Schifffahrt im Einsatz <strong>und</strong> beweist<br />
seitdem, dass die generatorische Energie<br />
direkt <strong>und</strong> mit einem hohen Wirkungsgrad<br />
ins Netz zurück gespeist werden kann.<br />
Fotos: Yaskawa<br />
www.yaskawa.eu.com<br />
Folgen Sie uns auch online!<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de www.facebook.com/intralogistik www.twitter.com/foerdern_<strong>heben</strong> www.google.com/+Foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>De<br />
Mit <strong>f+h</strong> bleiben Sie stets auf dem Laufenden
VON DAMALS BIS HEUTE<br />
01<br />
Vom Einbruchmelder zur<br />
aktiven Brandvermeidung<br />
<strong>2016</strong><br />
Wagner Group: Seit 40 Jahren Experte in Sachen technischer<br />
Brandschutz<br />
2009<br />
Brandschutzsystem<br />
Titanus Micro·Sens<br />
wird in der ISS Raumstation<br />
genutzt<br />
Das Familienunternehmen Wagner gehört seit vier Jahrzehnten zu den<br />
Technologieführern in Sachen Brandschutz. Die Systeme des Herstellers<br />
schützen Rechenzentren genauso wie Logistikhallen, Museen oder Züge.<br />
Basis des Erfolgs sind dabei Technologien zur Brandfrüherkennung sowie<br />
zur aktiven Brandvermeidung mithilfe von Sauerstoffreduktion.<br />
1998<br />
1982<br />
Als Familienunternehmer<br />
des<br />
Jahres ausgezeichnet<br />
Oxy-Reduct-<br />
Technologie<br />
entsteht<br />
Einbruchmeldekonzept<br />
für atomares<br />
Zwischenlager<br />
realisiert<br />
1997<br />
Eigene<br />
Ansaugrauchmelder<br />
entwickelt<br />
Umzug nach<br />
Langenhagen<br />
02<br />
1980<br />
1976<br />
Firmengründung<br />
durch Werner<br />
Wagner in Winsen<br />
an der Aller<br />
Im Mai feierte die Wagner Group GmbH<br />
das 40-jährige Bestehen. Eine Erfolgsgeschichte,<br />
die in einem Keller in der Nähe<br />
von Hannover begann <strong>und</strong> heute in der<br />
ganzen Welt geschrieben wird. Die Gr<strong>und</strong>lage<br />
des Erfolgs war <strong>und</strong> ist eine kontinuierlich<br />
hohe Innovationsbereitschaft sowie ein<br />
Wertesystem, das auf Verantwortung für das<br />
eigene Handeln, Gradlinigkeit <strong>und</strong> Offenheit<br />
basiert. Diese Firmenphilosophie wird<br />
bis heute durch den Unternehmensgründer<br />
Dipl.-Ing. Werner Wagner (Bild 01) geprägt<br />
<strong>und</strong> von seinem Sohn Torsten Wagner als<br />
zweiter Geschäftsführer weitergetragen.<br />
Im Jahr 1976 machte sich der Nachrichtentechnik-Ingenieur<br />
Wagner (Bild 02,<br />
2. v. r.) in Winsen an der Aller selbstständig.<br />
Zunächst spezialisierte sich der Tüftler <strong>und</strong><br />
Visionär auf Einbruchmeldetechnik. Sechs<br />
Jahre später, das Unternehmen beschäftigte<br />
bereits 16 Mitarbeiter am neuen Standort<br />
Langenhagen, erhielt Wagner den ersten<br />
Großauftrag: Die Firma entwickelte <strong>und</strong> realisierte<br />
eine Einbruchmeldeanlage zum<br />
Schutz der Außenanlagen des atomaren<br />
Zwischenlagers in Gorleben, das selbst ein<br />
GSG9-Trupp nicht überwinden konnte. Dies<br />
war der Startschuss für eine steile Karriere.<br />
Den entscheidenden Anstoß für die Neuausrichtung<br />
des Unternehmens hin zum<br />
Brandschutzexperten brachte schließlich<br />
ein großes Rechenzentrum in Hannover, für<br />
das Wagner zunächst eine Freilandüberwachung<br />
installierte. Als kurz darauf im<br />
Rechenzentrum ein Feuer ausbricht <strong>und</strong> die<br />
Rauchmelder nicht anspringen, nahm sich<br />
der Ingenieur dem Problem an. Er baute eine<br />
Detektionseinheit, die einen Brand direkt<br />
an der IT-Technik trotz hoher Luftströmungen<br />
im Raum erkennen konnte. Von diesen<br />
Ereignissen inspiriert konzipierte Wagner<br />
sein erstes Ansaugrauchmeldesystem für<br />
die Brandfrüherkennung bei Großrechnern<br />
<strong>und</strong> präsentierte die Technologie 1986 erstmals<br />
auf der Fachmesse Security.<br />
In der Folgezeit realisierte das Unternehmen<br />
unzählige Brandmeldeanlagen in Rechenzentren<br />
<strong>und</strong> entwickelte sich zum absoluten<br />
Spezialisten auf diesem Gebiet. Die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung der Technologie<br />
mündete schließlich in der Entwicklung des<br />
Brandfrüherkennungssystems „Titanus“. Die<br />
Ansaugrauchmelder dieses Typs entnehmen<br />
der Umgebungsluft aktiv Luftproben<br />
<strong>und</strong> führen sie dem optischen Melder zu.<br />
Aufgr<strong>und</strong> ihrer hohen Sensibilität können<br />
die Systeme einen Brand im Vergleich zu<br />
punktförmigen Meldern schneller <strong>und</strong> dabei<br />
fehlalarmsicher detektieren.<br />
Das Streben nach immer besseren Brandschutzlösungen<br />
führte schließlich auch zur<br />
Entwicklung innovativer Brandvermeidungs-<br />
respektive Löschmethoden wie die<br />
Sauerstoffreduktionsanlage Oxy-Reduct.<br />
Das System reduziert den Sauerstoffanteil<br />
der Umgebungsluft in Bereichen, in denen<br />
viele Werte auf engem Raum gelagert werden,<br />
sodass sich ein Brand nicht mehr entwickeln<br />
oder ausbreiten kann. Aus diesem<br />
Innovationsstreben kombiniert mit intensiver<br />
Forschungsarbeit sind mittlerweile<br />
mehr 700 Patente hervorgegangen.<br />
Heute, 40 Jahre nach Unternehmensgründung,<br />
beschäftigt das Unternehmen<br />
500 Mitarbeiter <strong>und</strong> erwirtschaftet 30 Prozent<br />
seines Umsatzes im Ausland. Wagner<br />
weiß um den Stellenwert engagierter Mitarbeiter<br />
für den Unternehmenserfolg <strong>und</strong><br />
möchte auch zukünftig nur aus eigener<br />
Kraft wachsen. Für seine bisherige Arbeit<br />
wurde Werner Wagner im Januar <strong>2016</strong> von<br />
den Verbänden Die Familienunternehmer<br />
<strong>und</strong> Die Jungen Unternehmer unter der<br />
Schirmherrschaft von Niedersachsens Wirtschaftsminister<br />
Olaf Lies zum Familienunternehmer<br />
des Jahres ausgezeichnet.<br />
Fotos: Wagner Group<br />
www.wagner.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 7-8/<strong>2016</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 26. 07. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 11. 07. <strong>2016</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Der Nahrungsmittelhersteller Brüggen stellte seinen Fuhrpark am<br />
Standort in Lübeck auf Li-Ion-Technologie um. 66 neue Gegengewichtsstapler<br />
sowie Nieder- <strong>und</strong> Hochhubwagen sind im Einsatz.<br />
02 Ein Laserscanner für die horizontale Anwendung an Schnelllauftoren<br />
erfasst lückenlos den Bereich vor dem Tor <strong>und</strong> kombiniert intelligent<br />
Bewegungserfassung <strong>und</strong> zuverlässige Vorfeldabsicherung in einem.<br />
Der direkte Weg<br />
im Internet:<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
als E-Paper:<br />
www.engineering-news.net<br />
Redaktion:<br />
h.seybold@vfmz.de<br />
<strong>f+h</strong> Intralogistics:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
03 Das Bedienen eines Laufkrans ist vielfach zu einer beiläufigen Tätigkeit<br />
unter vielen Arbeitsschritten geworden. Umso wichtiger ist es, Personen, die<br />
nur selten mit Kranen arbeiten, ein sicheres Last-Handling zu ermöglichen.<br />
04 In der Nachberichterstattung zur Cemat zeigen wir Ihnen die Neuheiten<br />
<strong>und</strong> Trends, die auf der Messe präsentiert wurden. Zudem stellen wir die<br />
Sieger des während der Messe vergebenen Ifoy-Awards vor.<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 43
BILDEN SIE EINE BRÜCKE<br />
ZWISCHEN PRODUKTION UND RENTABILITÄT<br />
Laufkrane: Unsere Laufkrane fertigen wir mit Serienkomponenten, individuell angepasst an Ihre<br />
Anforderungen. Mit dem Ergebnis, dass Sie den kraftvollen <strong>und</strong> zuverlässigen Helfer von ABUS für Ihre<br />
Transportaufgaben vom ersten Tag an nicht mehr missen möchten.<br />
Kettenzüge <strong>und</strong> Seilzüge<br />
Hängebahnsysteme<br />
Laufkrane<br />
Schwenkkrane<br />
Telefon: 02261 37-148<br />
E-Mail: verkauf@abus-kransysteme.de<br />
www.abus-kransysteme.de