f+h fördern und heben 6/2016
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MATERIALFLUSS I INTERVIEW<br />
Trendthemen lenken<br />
die Produktentwicklung<br />
Interview mit Jan van der Velden von Vanderlande<br />
Bereits in der vorigen Ausgabe<br />
<strong>f+h</strong> 5/<strong>2016</strong> führten wir ein<br />
Interview mit Jan van der Velden<br />
– in seiner Funktion als Präsident<br />
der European Federation of<br />
Materials Handling (FEM). Van der<br />
Velden ist allerdings auch Senior<br />
Manager Systems bei Vanderlande.<br />
In dieser Funktion beantwortete er<br />
uns Fragen zu aktuellen Trends der<br />
Intralogistik <strong>und</strong> wie das<br />
Unternehmen darauf reagiert.<br />
Das Interview mit Jan van der Velden (r.), Senior<br />
Manager Systems bei Vanderlande, führte<br />
<strong>f+h</strong> Chefredakteur Holger Seybold<br />
Herr van der Velden, im Unternehmen<br />
Vanderlande sind Sie auf das Systemgeschäft<br />
fokussiert. Was sind in Ihrem<br />
Zuständigkeitsbereich die aktuellen<br />
Trends der Branche?<br />
Es gibt im Gr<strong>und</strong>e zwei Themenbereiche,<br />
die gerade für viel Bewegung in der Branche<br />
sorgen: Das eine Thema ist E-Commerce,<br />
der den Handel <strong>und</strong> damit auch die<br />
Intralogistik nachhaltig verändert. Nicht<br />
nur das Wachstum ist in diesem Bereich<br />
enorm, sondern auch Kaufverhalten <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enansprüche verändern sich stetig.<br />
Wenn ein K<strong>und</strong>e etwas im Internet bestellt,<br />
dann ist es für ihn selbstverständlich, dass<br />
er seine Ware am nächsten Tag erhält.<br />
Selbst wenn der K<strong>und</strong>e das Produkt nicht<br />
dringend benötigt, so akzeptiert er in der<br />
Regel keine längeren Lieferzeiten. Auf<br />
diesen Anspruch muss der Verkäufer reagieren<br />
<strong>und</strong> in der Lage sein, eine schnelle<br />
Reaktions- <strong>und</strong> Liefergeschwindigkeit in<br />
der Praxis umzusetzen. Dabei nimmt die<br />
Intralogistik eine entsprechende Schlüsselfunktion<br />
in der Lieferkette ein.<br />
Sehen Sie die schnelle Belieferung als<br />
wichtiges Unterscheidungskriterium im<br />
E-Commerce?<br />
Eindeutig ja. Über den Preis brauchen wir<br />
bei vergleichbarer Ware nicht reden.<br />
Durch die Transparenz des Internets<br />
lassen sich mit wenigen Mausklicks alle<br />
Preise direkt miteinander vergleichen.<br />
Somit kann sich ein Onlinehändler nur<br />
noch durch einen besseren Service von<br />
den übrigen Händlern unterscheiden. Ein<br />
wichtiges Kriterium ist da nun mal die<br />
Lieferzeit. In einigen Ballungszentren<br />
bieten Händler schon die Same-Day-<br />
Delivery an, also eine Auslieferung noch<br />
am gleichen Tag. Das geht natürlich nur,<br />
wenn die komplette Supply Chain darauf<br />
konzipiert ist.<br />
Sie sprachen anfangs von zwei Themenbereichen.<br />
Welcher Trend beeinflusst die<br />
Branche noch?<br />
Der Einfluss des Internets ändert das Konsumerverhalten<br />
<strong>und</strong> somit alle Geschäftsprozesse.<br />
Die Produktvielfalt nimmt stark<br />
zu. Neue Produkte sind nicht mehr nur in<br />
zwei oder drei, sondern in zehn oder mehr<br />
Farben erhältlich. Infolge der größeren<br />
Auswahl werden die Produkte individueller.<br />
Der nächste Schritt ist die Personalisierung.<br />
Wenn also ein Produkt für den K<strong>und</strong>en<br />
noch in irgendeiner Art bearbeitet<br />
20 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>