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f+h fördern und heben 6/2016

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KRANE UND HEBEZEUGE<br />

technologien startete am folgenden Tag das<br />

umfangreiche Vortragsprogramm. Dabei<br />

stand das Thema „Der Einsatz von Turmdrehkranen<br />

zur Montage von Windkraftanlagen“<br />

im Mittelpunkt der Betrachtung. Eine<br />

neue Variante dazu stellte Peter Guttenberger<br />

vom Unternehmen Max Bögl, Neumarkt<br />

i. d. Oberpfalz vor: Um auch im<br />

Binnenland leistungsfähige Windräder effizient<br />

einsetzen zu können, müssen diese<br />

Nabenhöhen von 140 m <strong>und</strong> mehr aufweisen.<br />

Die dafür erforderlichen Türme werden<br />

von Max Bögl in Hybridbauweise hergestellt,<br />

wobei der untere Teil des jeweiligen<br />

Turms aus vorgespannten Betonringen <strong>und</strong><br />

der obere Teil aus einem oder mehreren<br />

miteinander verschraubten zylindrischen<br />

Stahlrohren besteht.<br />

Für die Montage kamen bisher i. d. R. verschiedene<br />

Mobil- <strong>und</strong> Raupenkrantypen<br />

zum Einsatz. Nun setzt das Unternehmen<br />

auf eine neue Methode, bei der direkt neben<br />

dem „Hybridturm“ für alle Montagearbeiten<br />

ein Turmdrehkran aufgestellt, an<br />

diesem Turm horizontal verankert <strong>und</strong> entsprechend<br />

dem Baufortschritt aufgestockt<br />

wird. Der Aufwand für den Kranstandort<br />

sowie für den Transport des Krans <strong>und</strong> seine<br />

Montage fällt dabei geringer aus, als bei<br />

der Verwendung von Mobil- <strong>und</strong> Raupenkranen,<br />

vor allem bei Standorten der Windkraftanlagen<br />

im Wald oder in unwegsamem<br />

Gelände werden die genannten Vorteile<br />

wirksam.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringeren Windanfälligkeit<br />

des Turmdrehkrans im Vergleich zu<br />

Mobil- oder Raupenkrane, verringert sich<br />

auch die Kranausfallzeit durch Wind.<br />

Wie sich die Merkmale von Mobil- <strong>und</strong><br />

Turmdrehkran in einem System vereinen<br />

lassen, zeigte der neue Mobilkran MK 140<br />

von Liebherr. Der Fahrzeugkran kann sowohl<br />

im Katzausleger- als auch im Verstellauslegerbetrieb<br />

arbeiten <strong>und</strong> bei einer<br />

Transportlänge von weniger als 16 m, Hubhöhen<br />

bis 94 m <strong>und</strong> Ausladungen bis 65 m<br />

erreichen.<br />

Windensysteme für Faserseile<br />

untersucht<br />

Nachdem Prof. Dr.-Ing. Markus Michael<br />

von der TU Chemnitz in der Vergangenheit<br />

schon über die Entwicklung von hochfesten<br />

textilen Faserseilen sowie deren Wickelverhalten<br />

<strong>und</strong> Eigenschaften berichtet hatte,<br />

befasste sich sein diesjähriger Vortrag mit<br />

der Entwicklung von Seilwinden für solche<br />

Seile. Aufgr<strong>und</strong> der u. a. geringeren Querstabilität<br />

der Seile können genannte Winden<br />

nur als Traktionswinden ausgeführt<br />

werden, bei denen ein lastfreies mehrlagiges<br />

Spulen <strong>und</strong> so eine kompakte Bauweise<br />

mit geringem Eigengewicht möglich sind.<br />

Dadurch werden die Merkmale der Faserseile<br />

in einem speziellen Windensystem mit<br />

einem entsprechendem Steuerungskonzept<br />

verb<strong>und</strong>en, was sich bereits im praktischen<br />

Einsatz im Offshore- <strong>und</strong> Windkraftanlagenbereich<br />

bestätigen <strong>und</strong> erproben ließ.<br />

Über die Möglichkeiten der rechnerischen<br />

Dimensionierung von Seilrollen aus<br />

Kunststoff <strong>und</strong> den Vergleich der Ergebnisse<br />

mit entsprechenden Versuchen berichtete<br />

Andreas Weidenfeld (Bild 03), Licharz<br />

GmbH Buchholz. Seilrollen aus Guss-Polyamid<br />

lassen sich auf Gr<strong>und</strong>lage der Ergebnisse<br />

dieser Untersuchungen auch bei<br />

Schrägzug oder hohen Temperaturen dimensionieren<br />

<strong>und</strong> betriebssicher einsetzen.<br />

Produktentwicklung effektiver<br />

gestalten<br />

Die Möglichkeiten zur Reduzierung körperlicher<br />

Belastungen von Kranfahrern bei der<br />

täglichen Arbeit waren Thema im Vortrag<br />

von Thomas Kießig, IFF Engineering & Consulting<br />

GmbH Leipzig. Kießing berichtete<br />

über den Umbau der Kabinenaufhängung<br />

eines Gießkrans zur Verringerung horizontaler<br />

Schwingungen der Kranführerkabine.<br />

Neben dem Umbau der eigentlichen Aufhängung<br />

der Kabine wurden noch semiaktive<br />

Dämpfer eingebaut, sodass sich eine effektive<br />

ergonomische Verbesserung für den<br />

Kranfahrer erreichen ließ.<br />

Mehr Effektivität <strong>und</strong> neue Ansätze benötige<br />

auch die Produktentwicklung auf dem<br />

Kransektor, so Dr. Christoph Göttlicher,<br />

Terex Cranes Germany GmbH in seinem<br />

Vortrag über steigende K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

im Kranbetrieb. Durch eine geeignete<br />

Projektorganisation unter Einbeziehung<br />

der maßgebenden Bereiche <strong>und</strong> richtigen<br />

Mitarbeiter konnten bei der Bearbeitung<br />

technischer Sonderausführungen Kostensenkungen<br />

<strong>und</strong> Verkürzungen der Entwick-<br />

01 Das horizontale Bewegen der Hallendachkonstruktion der Veltins-Arena geschieht<br />

über eine Technologie, die einem Kranfahrwerk sehr ähnlich ist<br />

02 Die verschiebbaren Dachsegmente zur Entlüftung<br />

der Harem-Moschee basieren auf Krantechnologie<br />

<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 35

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