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f+h fördern und heben 6/2016

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2884<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

6<br />

Juni <strong>2016</strong><br />

Viel Platz für Genießer<br />

Intralogistik-Lösungen ermöglichen weiteres<br />

Wachstum bei Lebensmittelhersteller<br />

Aus der Forschung<br />

IT-Architektur in der<br />

Intralogistik analysiert<br />

Krane <strong>und</strong> Hebezeuge<br />

Industrie 4.0 für die<br />

Kranbranche umgesetzt<br />

Ladungssicherung<br />

Aktuelle Erkenntnisse <strong>und</strong><br />

Produkte im Fokus


DIE MULTIMEDIALE LIVE-ROADSHOW<br />

DES HIGHLIGHT JAHRES<br />

DAS<br />

SUMMER<br />

of <strong>2016</strong><br />

ENGINEERING<br />

>> INDUSTRIE 4.0 –<br />

NOCH VISION<br />

ODER SCHON REALITÄT?<br />

SUMMERof <strong>2016</strong><br />

ENGINEERING<br />

Antworten finden Sie im LIVE BLOG<br />

www.summer-of-engineering.de<br />

Mit dabei:<br />

CREATING 4.0


EDITORIAL<br />

R<strong>und</strong>e Aussichten<br />

Darf ich vorstellen? Das ist Panono. Eine grüne Kunststoffkugel, die mit allerhand<br />

modernster Technik vollgepackt ist. Es handelt sich dabei um einen Kameraball.<br />

Dieses teure Gadget ist definitiv kein Spielzeug, sondern die hochauflösendste<br />

360°-Kamera auf dem Markt. Bei simultaner Auslösung ihrer 36 Einzelkameras<br />

entsteht ein Bild mit 108 Megapixel. Die Nachbearbeitung der Rohaufnahmen<br />

geschieht in der Cloud, wo eine Bearbeitungssoftware die 36 Einzelbilder nahtlos<br />

ohne sichtbare Übergänge zusammenfügt (stitcht), <strong>und</strong> so ein komplettes<br />

360°-R<strong>und</strong>umbild erstellt. Bei der Betrachtung über einen entsprechenden Viewer<br />

kann man die Blickrichtung wählen <strong>und</strong> auch in das Bild rein- oder rauszoomen.<br />

Warum erzähle ich Ihnen das überhaupt? Ganz einfach, die Panono ist geheimer<br />

Held bei unserer multimedialen Roadshow „SUMMER of ENGINEERING“. In<br />

dessen Rahmen kommt die Panono zum Einsatz <strong>und</strong> gibt ganz neue Aus- <strong>und</strong><br />

Einblicke bei innovativen Industrie-Unternehmen. Im Summer of Engineering<br />

nehmen wir als Verlag magazinübergreifend Firmen unter die Lupe, die die Aspekte<br />

von Industrie 4.0 in vernetzter, zukunftsfähiger<br />

Produktion, Entwicklung <strong>und</strong><br />

Mit der Panono liefern wir<br />

einen 360°-R<strong>und</strong>umblick auf<br />

Lösungen von Industrie 4.0<br />

Konstruktion umsetzen oder das Thema auf<br />

irgendeine andere Weise mit praktischem<br />

Leben füllen. Unsere Teams recherchieren<br />

dabei für ihre Reportagen, Porträts,<br />

Interviews <strong>und</strong> Videos nicht nur zu technischen<br />

Highlights, sondern rücken dabei<br />

auch die Faszination Technik in den Vordergr<strong>und</strong> sowie die Menschen <strong>und</strong><br />

Unternehmen, die dahinter stehen. Dabei halten sie ihre Eindrücke mit Diktiergerät,<br />

Fotoapparat, Videokamera <strong>und</strong> eben auch mit der Panono fest. Die Aufnahme<br />

wird entweder durch einen Knopf am Haltestab oder ferngesteuert mit einem per<br />

Wi-Fi verb<strong>und</strong>enen Tablet oder Smartphone ausgelöst. Man kann die grüne Kugel<br />

aber auch einfach in die Luft werfen (ohne Rotation),<br />

dann löst sie die Aufnahme am höchsten Punkt<br />

automatisch aus. Beispielbilder finden Sie auf<br />

unserem Blog, besuchen Sie uns doch gleich<br />

mal: www.summer-of-engineering.de<br />

Holger Seybold<br />

(Chefredakteur)


INHALT<br />

20<br />

22<br />

28<br />

Materialfluss: Jan van der Velden (r.),<br />

Vanderlande erläutert Trends <strong>und</strong> Wandel<br />

der Intralogistikbranche<br />

Materialfluss: Logistikzentrum für<br />

schnelle Auftragsfertigung <strong>und</strong> Wachstum<br />

konzipiert<br />

Verpackungstechnik: Pneumatische<br />

Abfüllanlage ermöglicht verlustfreie<br />

Baustoffverarbeitung<br />

EDITORIAL<br />

3 R<strong>und</strong>e Aussichten<br />

SUMMER OF ENGINEERING<br />

10 Innovations-Scouts auf der Spur von Industrie 4.0<br />

AUS DER FORSCHUNG<br />

12 Der Trend wird weiter wachsen – Fraunhofer IML<br />

präsentiert Analyse zur IT-Architektur in der Intralogistik<br />

FLURFÖRDERZEUGE<br />

14 Vernetzte Perspektiven – Linde Material Handling<br />

präsentiert auf K<strong>und</strong>enevent seine Innovationen<br />

16 Staplertest: Kompakt <strong>und</strong> variantenreich – Der neue<br />

Elektro-Hochhubwagen EXV-SF 20 von Still im Praxistest<br />

MATERIALFLUSS<br />

20 Trendthemen lenken die Produktentwicklung –<br />

Interview mit Jan van der Velden von Vanderlande<br />

22 Einlass in neue Lagerwelt – E-Commerce-Unternehmen<br />

eröffnet neues Logistikzentrum <strong>und</strong> schafft weiteres<br />

Wachstum<br />

24 TITEL Viel Platz für Genießer – Intralogistik-Lösungen<br />

ermöglichen weiteres Wachstum bei Lebensmittelhersteller<br />

VERPACKUNGSTECHNIK<br />

28 Pulvrige Baustoffe verlustfrei verarbeiten –<br />

Zementhersteller setzt auf integrierte Abfüll- <strong>und</strong><br />

Verpackungsanlage aus einer Hand<br />

LADUNGSSICHERUNG<br />

38 Erst sichern – dann starten! – Aktuelle Erkenntnisse <strong>und</strong><br />

Produkte zum Thema Ladungssicherung<br />

KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR<br />

40 Effizient Einwassern – Bodensee Werft setzt auf<br />

rückspeisefähigen Matrix-Konverter<br />

RUBRIKEN<br />

5 Kurz notiert<br />

27, 37 Markt<br />

37 Inserentenverzeichnis<br />

39 Impressum<br />

42 Von damals bis heute<br />

43 F+H-Vorschau 7-8/<strong>2016</strong><br />

STAPLERTEST<br />

Kompakt <strong>und</strong><br />

variantenreich<br />

Still hat seine Elektro-Hochhubwagenbaureihe<br />

EXV um sechs neue Modelle<br />

erweitert. Wir haben den EXV-SF 20<br />

mit hochklappbarer Fahrerstandplattform<br />

getestet. Wie bedarfsgerecht<br />

<strong>und</strong> vielseitig sich der Hubwagen<br />

präsentiert lesen Sie im Test. 16<br />

KRANE UND HEBEZEUGE<br />

32 Industrie 4.0 für die Kranbranche umgesetzt – Webportal<br />

ermöglicht umfassenden Zugriff auf Kran-Servicedaten<br />

34 Der Kran im Fokus von Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis –<br />

Internationale Fachtagung zeigt das breite<br />

Anwendungsspektrum aktueller Krantechnologien<br />

4 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


KURZ NOTIERT<br />

Optimierungsbedarf in der<br />

Supply Chain: Vier von zehn<br />

Unternehmen können Zeit <strong>und</strong><br />

Geld sparen<br />

37 Prozent von Deutschlands Unternehmen betreiben keine<br />

systematische Optimierung ihrer Supply Chain. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt das HTL-Barometer „Optimierungsbedarf<br />

in der Supply Chain“ von Hermes Transport Logistics,<br />

der unter 200 Logistikentscheidern deutscher Unterneh-<br />

Multimedia Content<br />

Weitere Ergebnisse der<br />

Befragung können Sie über<br />

den Link bzw. den QR-Code<br />

aufrufen.<br />

http://bit.ly/htl-barometer<br />

men erhoben<br />

wurde. 59 Prozent<br />

der Befragten<br />

gibt an, die<br />

Wertschöpfungskette<br />

unternehmensübergreifend<br />

auf Einsparpotenziale zu untersuchen. Dabei sind solche<br />

Analysen unabdingbar für Unternehmen, die auf die Herausforderungen<br />

des Markts flexibel reagieren wollen. Die<br />

Lieferkette immer wieder anzupassen, ist eine komplexe<br />

Aufgabe, erst recht für international agierende Unternehmen.<br />

68 Prozent der Logistikentscheider sehen dies als<br />

Herausforderung an, bei größeren Unternehmen mit 250<br />

bis 1 000 Mitarbeitern sind es 80 Prozent.<br />

www.hermesworld.com<br />

11. Hamburger Staplertagung:<br />

Dialog zwischen Wissenschaft <strong>und</strong><br />

Praxis <strong>fördern</strong><br />

Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />

Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />

www.butt.de<br />

Die diesjährige Staplertagung in Hamburg findet am 7. Juli statt.<br />

Die Tagung wird gemeinsam vom Lehrstuhl für Maschinenelemente<br />

<strong>und</strong> Technische Logistik der Helmut-Schmidt-Universität <strong>und</strong><br />

den Flurförderzeugherstellern Still, Jungheinrich <strong>und</strong> Linde im<br />

zweijährigen Rhythmus veranstaltet. Experten aus Industrie <strong>und</strong><br />

Wissenschaft vermitteln in ihren Fachvorträgen Informationen<br />

über Technologie- <strong>und</strong> Methodenentwicklungen sowie zu aktuellen<br />

Trends der Flurförderzeugbranche <strong>und</strong> der Logistik. Das Rahmenprogramm<br />

mit der Ausstellung <strong>und</strong> einer Laborbesichtigung<br />

bietet Möglichkeiten zum Networking. Ziel der Veranstaltung ist<br />

es ferner, die Zusammenarbeit <strong>und</strong> den Dialog zwischen Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft zu <strong>fördern</strong>.<br />

www.staplertagung.de<br />

www.fh-intralogistics.com<br />

Mobile Verladerampe BKV<br />

BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />

Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15<br />

D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de<br />

·<br />

<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 5<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Große Emotionen ...<br />

... am Cemat-Messestand von Transnorm: Alfred Paulutt (2. v. r.), mehr als 40 Jahre für Transnorm im Vertrieb tätig, wurde unter<br />

hoher Wertschätzung in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Als besondere Überraschung widmete ihm die Künstlerin Jule<br />

Neigel u. a. das Lied „Der Himmel lacht“.<br />

www.transnorm.com<br />

PERSONALIEN<br />

TORSTEN<br />

MALLÉE,<br />

Director International<br />

Business<br />

Development beim<br />

Softwareanbieter<br />

AEB, Stuttgart, wird<br />

neues Vorstandsmitglied<br />

der<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

Logistik e. V. (BVL).<br />

Als Vorstandsmitglied<br />

der BVL ist<br />

Dr. Mallée mitverantwortlich<br />

für<br />

die Führung der<br />

Vereinsgeschäfte.<br />

RICHARD<br />

CAMPBELL<br />

ist neuer Director of<br />

European Key<br />

Accounts bei Chep<br />

Automotive and<br />

Industrial Solutions.<br />

Außerdem wurde<br />

Campbell Mitglied<br />

des Automotive­<br />

Executive-Teams des<br />

Pooling-Anbieters<br />

von standardisierten<br />

Mehrwegbehältern<br />

für die Automobilbranche.<br />

Vor<br />

seiner Zeit bei Chep<br />

war Campbell u. a.<br />

bei TRW Automotive<br />

<strong>und</strong> Anixter<br />

International tätig.<br />

DAVID<br />

PURSCHKE<br />

ist neuer Projektleiter<br />

der Schöler<br />

Fördertechnik AG,<br />

Rheinfelden. Der<br />

Linde-Händler<br />

reagiert mit der<br />

Benennung eines<br />

weiteren Projektleiters<br />

im Bereich<br />

Systemtechnik auf<br />

die steigende<br />

Nachfrage nach<br />

Automatisierungsprojekten<br />

in der<br />

Intralogistik.<br />

NILS<br />

BERNHARD,<br />

bisher Project<br />

Manager bei TIM<br />

Consult, Mannheim,<br />

wurde zum 1. Mai<br />

zum Principal<br />

ernannt. Neben<br />

Frieder Töpfer,<br />

Bereichsleiter, <strong>und</strong><br />

Marco Krämer,<br />

Principal Logistics<br />

Engineering, wird<br />

sich Bernhard für<br />

den Ausbau <strong>und</strong> die<br />

strategische<br />

Weiterentwicklung<br />

der Aktivitäten in<br />

Lager- <strong>und</strong> Intralogistik<br />

einsetzen.<br />

JAKOB HEDÉN<br />

ist neuer Geschäftsführer<br />

der Shanghai<br />

Imperial International<br />

Freight Forwarding<br />

Co., Ltd. Er löst<br />

Christian Berlin ab,<br />

der nach vierjähriger<br />

Tätigkeit in die<br />

Konzernzentrale<br />

nach Duisburg<br />

zurückkehrt, um<br />

dort neue Aufgaben<br />

zu übernehmen.<br />

Hedén kommt von<br />

DB Schenker, wo er<br />

zuletzt als Vice<br />

President Global<br />

Customer Implementations<br />

tätig<br />

war.<br />

6 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


KURZ NOTIERT<br />

Logcom ab<br />

sofort mit<br />

neuem Namen<br />

Für eine Fokussierung in der<br />

Kommunikation seiner „Pick by<br />

Vision“-Lösung Picavi hat sich<br />

das IT- <strong>und</strong> Logistik-Start-up<br />

Logcom in Picavi GmbH umbenannt.<br />

„Nach zweijähriger<br />

Entwicklungsphase <strong>und</strong> einem<br />

Jahr Echtbetrieb ist eine Umfirmierung,<br />

die das System in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> stellt, folgerichtig“,<br />

begründet Dirk Franke,<br />

Chief Executive Officer (CEO)<br />

der Picavi GmbH, die vor kurzem<br />

getroffene Entscheidung.<br />

SSI Schäfer stärkt Kompetenzen im Bereich Robotik<br />

Die SSI Schäfer Gruppe hat eine Mehrheitsbeteiligung an der RO-BER Industrieroboter GmbH aus<br />

Kamen vollzogen. „Hoch-performante Robotik-Applikationen sind heute ein zentraler Faktor für<br />

ganzheitliche Automationslösungen in der Intralogistik“, begründet Elmar Issing, Vice President<br />

Robotics & Innovations bei SSI Schäfer, das auf der Cemat bekannt gegebene strategische Engagement.<br />

„Mit der Beteiligung an RO-BER stärken wir das<br />

Lösungsangebot in einer Schlüsseltechnologie der Zukunft<br />

<strong>und</strong> vervollständigen das Produktportfolio im Bereich<br />

der Robotik mit intelligenter Steuerungstechnik.“<br />

Über die Mehrheitsbeteiligung hinausgehend werden<br />

künftig auch die Fachkompetenzen bei RO-BER in den<br />

Bereichen Mechatronik <strong>und</strong> Steuerung weiter ausgebaut.<br />

Das Unternehmen agiert weiterhin aus Kamen<br />

heraus eigenständig am Markt.<br />

www.ssi-schaefer.de<br />

www.picavi.com<br />

DHL-Paketkopter<br />

in Logistikkette<br />

eingeb<strong>und</strong>en<br />

Im Rahmen seines Forschungs<strong>und</strong><br />

Innovationsprojekts hat<br />

DHL Paket die dritte Generation<br />

des Paketkopters von Januar bis<br />

März <strong>2016</strong> erfolgreich in der<br />

bayerischen Gemeinde Reit im<br />

Winkl getestet. Dabei ist es<br />

DHL laut eigenen Angaben gelungen,<br />

als erster Paketdienstleister<br />

weltweit einen Paketkopter<br />

direkt in die logistischen<br />

Abläufe der Paketzustellung<br />

einzubinden. Mithilfe einer<br />

speziell entwickelten Packstation,<br />

dem Parcelcopter Skyport,<br />

konnten Privatk<strong>und</strong>en in Reit<br />

im Winkl <strong>und</strong> auf der<br />

Winklmoosalm während der<br />

Testphase ihre Pakete durch das<br />

automatisierte Einlegen der<br />

Sendungen in den Skyport direkt<br />

per Paketkopter versenden<br />

<strong>und</strong> empfangen. Insgesamt<br />

wurden 130 autonome Be- <strong>und</strong><br />

Entladungen durchgeführt.<br />

3vistor-P <strong>und</strong> 3vistor-T: BIETEN 3D AUF EINEN BLICK.<br />

Innovative 3D-Snapshot-Technologien für den Einsatz im industriellen Umfeld<br />

bieten die neuen 3D-Vision-Sensoren von SICK: 3vistor-P als intelligente<br />

Fahrerassistenz im Außenbereich <strong>und</strong> 3vistor-T als maßgeschneiderte Lösung<br />

im Innenbereich. Dabei immer im Fokus: Zuverlässigkeit, Robustheit <strong>und</strong><br />

genau die Datenmenge, die wirklich relevant für Ihre Applikation ist. Wir finden<br />

das intelligent. www.sick.de/3vistor<br />

www.dpdhl.de


KURZ NOTIERT<br />

SAP-Dienstleister Abat verstärkt<br />

sich in Nordamerika<br />

Rhenus übernimmt Ferrostaal<br />

Automotive<br />

Der SAP-Dienstleister Abat, Bremen, hat zu Jahresbeginn mit Manfred<br />

Heisen <strong>und</strong> Daniel Kessen zwei neue Geschäftsführer für die<br />

Tochterfirma Abat US berufen. Laut dem Unternehmen vervierfachte<br />

sich der Umsatz von Abat US innerhalb von drei Jahren auf<br />

3,5 Millionen US-Dollar. Das macht einen Anteil von etwa zehn<br />

Prozent am Gesamtumsatz von Abat aus. „Wir haben uns bewusst<br />

für Manfred Heisen <strong>und</strong> Daniel<br />

Kessen als Doppelspitze entschieden“,<br />

erklärt Abat-Vorstand<br />

Ronald Wermann. „Der<br />

US-Markt gewinnt für viele<br />

unserer K<strong>und</strong>en aus der Automobil-Branche<br />

weiter an Bedeutung.<br />

Darauf richten wir unsere<br />

Kapazitäten aus.“<br />

www.abat.de<br />

ABM Greiffenberger mit Lieferantenpreis<br />

2015 ausgezeichnet<br />

Anzeige<br />

Galler Lager- u. Regaltechnik GmbH<br />

Robert Galler Str.1 • 95326 Kulmbach<br />

Tel.: 09221 700-0 • Fax: 700-149<br />

www.galler.de • info@galler.de<br />

FachPack Nürnberg 27.-29.9.<br />

Galler_3-<strong>2016</strong>.indd 1 19.01.<strong>2016</strong> 11:18:16<br />

Vor kurzem fand bei der Jungheinrich AG im Werk Degernpoint<br />

erstmalig ein Lieferantentag statt. Höhepunkt der Veranstaltung,<br />

die unter dem Motto „More Speed. More Flexibility. More Value.“<br />

stand, war die Verleihung des Lieferantenpreises 2015. Mit diesem<br />

würdigt der Flurförderzeughersteller seine Lieferanten in unterschiedlichen<br />

Kategorien für z. B. ein konstant hohes Qualitätsniveau<br />

<strong>und</strong> Liefertermintreue. In der Kategorie Hydraulik <strong>und</strong> E-Antriebe<br />

(Elektroantriebe)<br />

konnte sich die ABM<br />

Greiffenberger Antriebstechnik<br />

GmbH, Marktredwitz,<br />

über die Auszeichnung<br />

freuen. ABM Greiffenberger<br />

beliefert die<br />

Jungheinrich AG mit Fahr<strong>und</strong><br />

Lenksystemen, wie<br />

diese in z. B. Elektro-Dreiradstaplern,<br />

Schubmaststaplern<br />

<strong>und</strong> Kommissionierern<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Bild zeigt Robert Lackermeier (l.), Geschäftsführer,<br />

ABM Greiffenberger <strong>und</strong> Steffen Zauner, (r.), Leiter Produktionssysteme,<br />

Jungheinrich AG bei der Übergabe des Preises.<br />

www.rhenus.com<br />

Die Rhenus-Gruppe, Holzwickede,<br />

erweitert ihre bisherige Aufstellung<br />

als Anbieter von Dienstleistungen<br />

für die Automobilbranche:<br />

Die Übernahme der Ferrostaal<br />

Automotive durch Rhenus<br />

wurde am 29. April <strong>2016</strong> vertraglich<br />

besiegelt. Ferrostaal Automotive<br />

komplettiert das Angebot des<br />

Logistikdienstleisters um komplexe<br />

Vormontage-Services <strong>und</strong> verstärkt<br />

die Präsenz in Deutschland,<br />

Belgien, Polen <strong>und</strong> Spanien.<br />

Combilift Nr. 30 000 offiziell<br />

übergeben<br />

Die irische Combilift Ltd. nutzte<br />

die Cemat <strong>2016</strong> für die Übergabe<br />

des 30 000sten Staplers. Bei dem<br />

Flurförderzeug handelt es sich<br />

um einen k<strong>und</strong>enspezifisch<br />

angepassten Vierwege-Schubmaststapler<br />

mit einer Tragfähigkeit<br />

von 14 Tonnen. K<strong>und</strong>e ist das<br />

österreichische Stahlbauunternehmen<br />

Haslinger, das an<br />

verschiedenen Standorten bereits<br />

mehrere multifunktionale<br />

Combilift-Stapler einsetzt.<br />

Das Bild zeigt Combilift-Geschäftsführer<br />

Martin McVicar (r.)<br />

mit Arno Sorger, Geschäftsführer<br />

von Haslinger.<br />

www.combilift.com<br />

DB Schenker jetzt mit eigenem<br />

Logistikzentrum im Mittleren Osten<br />

www.abm-antriebe.de<br />

Technisch-Wissenschaftlicher Beirat<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Dipl.-Ing. M. Kramm, Mönchengladbach;<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart<br />

DB Schenker hat das erste DB-Schenker-eigene<br />

Logistikzentrum im Mittleren<br />

Osten in Betrieb genommen. Das<br />

Zentrum liegt in der Dubai Logistics<br />

City (DLC) <strong>und</strong> soll in drei Phasen bis<br />

2019 noch mehr als verdreifacht <strong>und</strong><br />

dann auf eine Fläche von 25 000 m²<br />

ausgebaut werden. Die zurzeit<br />

7 200 m² mit zwei Zwischenebenen<br />

für Mehrwert- <strong>und</strong> Ersatzteilleistungen<br />

verfügen auch über temperaturkontrollierte<br />

Bereiche. Zwei Monate<br />

nach Inbetriebnahme wird die Anlage<br />

komplett genutzt.<br />

www.dbschenker.com<br />

8 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


KURZ NOTIERT<br />

Auf dem Weg ins<br />

digitale<br />

Co-Packing<br />

Mehrwerte für K<strong>und</strong>en schaffen:<br />

mit diesem Ziel hat der Co-<br />

Packing-Spezialist Packservice<br />

aus Karlsruhe jüngst eine unternehmensweite<br />

Strategie in<br />

Sachen Digitalisierung gestartet.<br />

Neben der Vernetzung interner<br />

IT-Systeme steht der<br />

Aufbau einer zentralen Plattform<br />

für die K<strong>und</strong>enkommunikation<br />

auf der Agenda. Markenartikler<br />

aus der Food-, Pharma-,<br />

Kosmetik-, Fertigungs- <strong>und</strong> Textilindustrie<br />

sollen auch bei kleineren<br />

Auftragsvolumina von<br />

schnellen Lieferzeiten <strong>und</strong> flexiblen<br />

Prozessen profitieren.<br />

Mit dem neuen Angebot will<br />

Packservice seine K<strong>und</strong>en auf<br />

ihrem Weg in die Industrie 4.0<br />

unterstützen.<br />

33. Deutscher Logistik-Kongress:<br />

Den Wandel gestalten<br />

Nach dem Vorjahresmotto „Eine Welt in Bewegung“<br />

geht die B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik<br />

e. V. (BVL) in diesem Jahr einen Schritt weiter<br />

<strong>und</strong> stellt den Deutschen Logistik-Kongress<br />

<strong>2016</strong> unter das Thema „Den Wandel gestalten“.<br />

Auf die Beschreibung <strong>und</strong> Analyse folgen<br />

jetzt also Strategie <strong>und</strong> Taktik, Pläne <strong>und</strong> praktische<br />

Umsetzung. „In Berlin möchten wir mit internationalen Experten, Unternehmensgründern<br />

<strong>und</strong> Führungskräften darüber sprechen, wie die Integration von Logistik <strong>und</strong> IT Unternehmensstrukturen,<br />

Branchengrenzen <strong>und</strong> Geschäftsmodelle verändern wird“, so Prof. Raim<strong>und</strong> Klinkner,<br />

Vorstandsvorsitzender der BVL.<br />

www.bvl.de<br />

www.packservice.com<br />

Berührungslose<br />

Inspektion von<br />

Containerfracht<br />

entwickeln<br />

Eine effektive <strong>und</strong> effiziente<br />

berührungslose Inspektion<br />

(NII) von Containerfracht durch<br />

den Zoll ist von großer Wichtigkeit.<br />

Das Projekt C-Bord, das<br />

von der EU-Kommission im Horizon-2020-Programm<br />

bis Ende<br />

2018 gefördert wird, will auf<br />

diese Herausforderungen reagieren:<br />

Basierend auf dem<br />

Stand der Technik werden NII-<br />

Lösungen entwickelt, mit deren<br />

Hilfe sich Container an den EU-<br />

See- <strong>und</strong> Landgrenzen besser<br />

überwachen lassen. Dafür erarbeiten<br />

die Projektpartner eine<br />

Darstellung der entwickelten<br />

Technologien für die sicherheits-<br />

<strong>und</strong> zollrechtliche Überprüfung<br />

von Containern. Das<br />

Fraunhofer CML ist u. a. für die<br />

Entwicklung von Richtlinien für<br />

den Einsatz der Technologien<br />

durch Endanwender sowie für<br />

die logistische Integration der<br />

technologischen Lösungen in<br />

die bestehenden Terminalprozesse<br />

zuständig.<br />

Liebe auf den<br />

ersten Click: Conneo.<br />

Sie ist einzigartig: Sie pulverisiert Ihre Staplerrüstzeiten <strong>und</strong> steigert die Zufriedenheit<br />

Ihrer Fahrer. Sie zickt nicht, sie clickt. Sie schont Ihre Nerven. Sie ist perfekt<br />

für Männerhände bei der Arbeit. Sie hält dicht. Sie ist immer <strong>und</strong> überall<br />

für Sie da. Sie macht’s Ihnen einfach. Die neue Treibgasflasche von Westfalengas:<br />

Conneo. Schnell wechseln ist ganz leicht:<br />

Westfalen AG, Bereich Energieversorgung, 48136 Münster<br />

Tel. 0251 695-522, Fax 0251 695-73522<br />

westfalen-conneo.de, conneo@westfalengas.de<br />

Neu!<br />

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<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 9


Innovations-Scouts auf der<br />

Spur von Industrie 4.0<br />

Sie werden sich fragen, was „SUMMER of ENGINEERING“ ist – ein Camp<br />

für Ingenieure, die einen Sommer lang Entwicklungen vorantreiben?<br />

Viel besser: Unsere Redaktion geht den brennenden Fragen im aktuell<br />

wichtigsten Thema nach: Industrie 4.0. Kommen Sie also mit auf die Reise<br />

in die Welt der vernetzten Produktion.<br />

Die Digitalisierung hält immer weiter Einzug<br />

in unsere Industrie. Das Zukunft s projekt<br />

Industrie 4.0 verspricht eine optimierte <strong>und</strong><br />

individualisierte Produktion. Industrielle<br />

Kommunikation, modulare Automation, IT<strong>und</strong><br />

Funktionale Sicherheit sind wesentliche<br />

Voraussetzungen zur Realisierung. Nur mit<br />

einer intelligenten Vernetzung von Produktion<br />

<strong>und</strong> IT werden Unternehmen auch in Zukunft<br />

ihren K<strong>und</strong>en einen möglichst großen Nutzen<br />

bieten können <strong>und</strong> den Industrie standort<br />

Deutschland sichern. Aber nicht nur Technologien<br />

<strong>und</strong> neue Produkte spielen dabei<br />

eine entscheidende Rolle, sondern auch der<br />

Mitarbeiter in der Arbeitswelt 4.0. Industrie<br />

4.0 <strong>und</strong> Smart Production sind somit die<br />

Top-Themen im deutschen <strong>und</strong> mittlerweile<br />

auch internationalen Maschinenbau.<br />

Antworten auf<br />

spannende Fragen<br />

Mit SUMMER of ENGINEERING veranstalten<br />

die Redaktionen der Vereinigten Fachver lage<br />

eine multimediale Roadshow, die die Aspekte<br />

von Industrie 4.0 <strong>und</strong> vernetzter, zukunftsfähiger<br />

Produktion, Entwicklung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

aufgreift. Im Sommer <strong>2016</strong> werden<br />

mehrere Redaktionsteams quer durch Deutsch-<br />

land reisen, innovative Unternehmen besuchen<br />

<strong>und</strong> diese unter die Lupe nehmen. Die<br />

Teams recherchieren dabei für ihre Reportagen,<br />

Portraits, Interviews <strong>und</strong> Videos nicht<br />

nur zu technischen Highlights, sondern die<br />

Faszination Technik <strong>und</strong> die Menschen <strong>und</strong><br />

Unternehmen, die dahinter stehen, rücken<br />

in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />

SUMMER of ENGINEERING ist aber noch<br />

viel mehr. In unserem Blog <strong>und</strong> in unseren<br />

zahlreichen Social-Media-Kanälen sind wir<br />

ab sofort für Sie unterwegs <strong>und</strong> berichten<br />

über Ideen, Visionen <strong>und</strong> Umsetzungen in<br />

Sachen Industrial Internet of Things. Was<br />

sagen Experten? Welche Umsetzungen gibt<br />

es bereits? Was verstehen verschiedene<br />

Berufsgruppen unter diesem Thema? Wie<br />

wird sich die Arbeitswelt verändern? Welche<br />

konkreten Aufgaben sind zukünftig zu lösen?<br />

Diese <strong>und</strong> viele andere Fragen werden wir<br />

bis Ende <strong>2016</strong> ausführlich beantworten.<br />

Als Leser immer entspannt dabei<br />

Und Sie können immer live dabei sein, wenn<br />

unsere Innovations-Scouts für Sie wertvolle<br />

Informationen recherchieren oder vor Ort<br />

Experten <strong>und</strong> Unternehmen in Sachen Industrie<br />

4.0 auf den Zahn fühlen. Seien Sie<br />

immer entspannt, clever <strong>und</strong> gut informiert<br />

„on the road“. Neben uns kommen dabei<br />

auch viele spannende Meinungsführer aus<br />

Deutschland zu Wort – vor allem in unserem<br />

Blog. Gehen Sie doch gleich einmal<br />

online <strong>und</strong> schauen sich die bereits eingestellten<br />

Artikel <strong>und</strong> Videos an. Gerne dürfen<br />

Sie uns einen Kommentar hinterlassen oder<br />

uns einfach nur liken, posten <strong>und</strong> empfehlen.<br />

Wenn Sie also in Sachen „Zukunftsstandort<br />

Deutschland“ auf dem Laufenden<br />

bleiben wollen, dann ist der SUMMER of<br />

ENGINEERING genau das Richtige für Sie.<br />

Der Sommer <strong>2016</strong> wird jedenfalls heiß!<br />

Auf einen Blick<br />

Weitere Informationen erhalten Sie<br />

über unseren Blog oder unsere<br />

Internetseiten:<br />

n www.summer-of-engineering.de<br />

n www.facebook.com/<br />

summerofengineering<br />

n www.twitter.com/summerofengine<br />

10 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


CovestroDeutschlandAG, D-51365 Leverkusen ·COV00080482<br />

INVENTING<br />

DURABILITY<br />

FORYOU<br />

Räder <strong>und</strong>Rollenmüssen in der Fördertechnikpermanent Spitzenleistung bringen.<br />

Langzeit-Materialtests beweisen, dass Vulkollan®höchste mechanischeBelastbarkeit<br />

mit höchster dynamischerTragfähigkeit vereint. Darumentscheidensichimmer mehr<br />

Herstellervon Gabelstaplern,Regalbediengeräten<strong>und</strong> Fördereinrichtungeninder<br />

Erstausstattung<strong>und</strong> beiErsatzteilenfür Vulkollan®. Und erreichensoreduzierte<br />

Wartungskosten<strong>und</strong> wesentlichlängere Laufzeiten.<br />

Vulkollan®ist eine eingetragene Markeder Covestro Gruppe, einem weltweit führenden<br />

Herstellervon Hightech-Polymerwerkstoffen.Gemeinsam mitunseren K<strong>und</strong>en<br />

schaffenwir immerwieder Innovationen fürmehr Nachhaltigkeit <strong>und</strong>verbesserte<br />

Wirtschaftlichkeit.Was dürfenwir fürSie entwickeln?<br />

Mehr Informationen erhalten Siebei elastomers@covestro.com<br />

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AUS DER FORSCHUNG<br />

Der Trend wird weiter wachsen<br />

Fraunhofer IML präsentiert Analyse zur IT-Architektur in der Intralogistik<br />

Für die Verwaltung <strong>und</strong> Führung zeitgemäßer, IT-unterstützter Lager<br />

genügt eine autonom agierende Software heutzutage nicht mehr. Mittlerweile<br />

arbeiten verschiedene Expertensoftwarelösungen im Verb<strong>und</strong>, um<br />

möglichst viele funktionale Bereiche abzudecken. Die Kombination solcher<br />

Systeme <strong>und</strong> deren daraus resultierende Zusammenarbeit rücken immer<br />

mehr in den Fokus intralogistischer Planungen. Mitarbeiter des Fraunhofer<br />

IML haben jetzt die IT-Architektur in der Intralogistik untersucht.<br />

al- <strong>und</strong> Informationsflüsse, speziell auf dem<br />

Gebiet der Automatisierungstechnik, in intralogistischen<br />

Förder- <strong>und</strong> Lageranlagen in<br />

komplexen Systemverb<strong>und</strong>en. Die Ansprüche<br />

an die Gestaltung dieser Intralogistik-IT-<br />

Komplexe sind dementsprechend hoch. Um<br />

Effizienzsteigerungen im internen Güterfluss<br />

erzielen zu können, müssen IT-Architektur<br />

<strong>und</strong> Materialflusssteuerung passgenau auf<br />

die individuellen Anforderungen des jeweiligen<br />

Projekts abgestimmt werden. Das gegenseitige<br />

Beeinflussen <strong>und</strong> Bedingen von IT sowie<br />

Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik ist dabei unumgänglich.<br />

Daher sollte bei der Planung ein<br />

funktionsfähiges Top-Down-Bottom-Up-<br />

Wechselspiel zwischen beiden Instanzen<br />

etabliert werden.<br />

Erfolgs- <strong>und</strong> Entscheidungskriterien<br />

Die Suche nach Erfolgsfaktoren für die Gestaltung<br />

von Systemen der Materialflusssteuerung<br />

stellte zwei Fragen in den Vordergr<strong>und</strong>:<br />

Wie können Systeme der Materialflusssteuerung<br />

gestaltet werden? Und:<br />

Welche Entscheidungen haben Einfluss auf<br />

die Gestaltung? Die im Rahmen von Primär-<br />

<strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>äranalysen erarbeiteten<br />

Ergebnisse unterscheiden sich in „Erfolgskriterien“<br />

<strong>und</strong> „Entscheidungskriterien“.<br />

Die wichtigsten Erfolgskriterien bei der<br />

Gestaltung von Systemen der Materialflusssteuerung<br />

sind: Definition von Anforderungen<br />

<strong>und</strong> Prozessbeschreibungen, Abgrenzung<br />

aller im Intralogistik-IT-Verb<strong>und</strong> eingesetzten<br />

Systeme, Definition von Schnitt-<br />

Der Stellenwert der IT-Unterstützung in<br />

der Intralogistik wird immer größer. Infolge<br />

fortschreitender (Teil-)Automatisierung<br />

werden immer komplexere Lager- <strong>und</strong><br />

Distributionssysteme von stetig weiterentwickelter<br />

Warehouse-Management-Software<br />

gesteuert, kontrolliert <strong>und</strong> optimiert.<br />

Die IT in der Intralogistik steigert die Effizienz<br />

im Lagerbetrieb <strong>und</strong> bedeutet für Unternehmen<br />

im lagertechnischen Auswahlprozess<br />

einen wichtigen Faktor, welcher<br />

auch in Zukunft noch weiter wachsen wird.<br />

Das Team „warehouse logistics“ des<br />

Fraunhofer-Instituts für Materialfluss <strong>und</strong><br />

Logistik IML in Dortm<strong>und</strong> hat vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> die IT-Architektur in der Intralogistik<br />

untersucht <strong>und</strong> Faktoren, die zu einer<br />

erfolgreichen Gestaltung von Systemen<br />

der Materialflusssteuerung führen, bestimmt.<br />

Um relevante Planungsvorgehen für<br />

die Gestaltung intralogistischer IT-Systeme<br />

zu ermitteln, dienten Projektdokumente aus<br />

dem Umfeld des Instituts als Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Gängige Architekturen intralogistischer Systemverb<strong>und</strong>e<br />

wurden in diesem Zuge offengelegt<br />

<strong>und</strong> Interviews mit Experten auf dem<br />

Gebiet der Intralogistik-IT geführt.<br />

Wenn auch gleich Expertenstimmen die<br />

Informationstechnik in der Intralogistik als<br />

wichtig erachten, rückt diese bei der Realisierung<br />

von Materialflusssystemen oftmals in<br />

den Hintergr<strong>und</strong>. Dies stellte auch das Team<br />

„warehouse logistics“ während der Untersuchungen<br />

fest. In der Realität steht meistens<br />

die Orientierung am Produktions- bzw. Materialfluss<br />

im Fokus. Dabei agieren Informationstechnologien<br />

zur Steuerung der Materistellen,<br />

bidirektionale Kommunikation<br />

zwischen den Systemen (Handshake-Verfahren),<br />

Top-Down-Bottom-Up-Design sowie<br />

Projektmanagement <strong>und</strong> -marketing.<br />

Bei der Bestimmung von Entscheidungskriterien<br />

wurden Faktoren betrachtet, anhand<br />

derer Entscheidungen getroffen werden,<br />

die Auswirkungen auf die Gestaltung<br />

von Systemen der Materialflusssteuerung<br />

haben. Da das Ausmaß der Auswirkungen<br />

auf die Gestaltung der Systeme variiert,<br />

wurden die definierten Kriterien in harte<br />

<strong>und</strong> weiche unterschieden.<br />

Die harten Entscheidungskriterien bilden<br />

die K.-o.-Kriterien. Sie üben direkten Einfluss<br />

auf die Gestaltung von Systemen der<br />

Materialflusssteuerung aus <strong>und</strong> geben feste<br />

Richtlinien vor, die im Projekt unter allen<br />

Umständen eingehalten werden müssen.<br />

Harte Entscheidungskriterien sind: Wirtschaftlichkeit,<br />

Einhaltung gesetzlicher Vorgaben,<br />

hinreichende funktionale Abdeckung,<br />

ausreichende System-Performance,<br />

zusätzliche konkrete K<strong>und</strong>enwünsche.<br />

Die weichen Entscheidungskriterien stehen<br />

den harten ergänzend gegenüber. Sie<br />

sind nur von Bedeutung, wenn die harten<br />

Entscheidungskriterien erfüllt <strong>und</strong> weitere<br />

Entscheidungen zwischen gleichwertigen<br />

Ausführungen erforderlich sind. Bei Überschneidungen<br />

oder Unstimmigkeiten bestimmen<br />

die harten Entscheidungskriterien,<br />

die weichen werden außer Acht gelassen.<br />

Die beiden am häufigsten auftretenden<br />

weichen Entscheidungskriterien sind persönliche<br />

Einschätzungen der planenden<br />

<strong>und</strong> umsetzenden Experten <strong>und</strong> die Vermeidung<br />

von Lieferantenbrüchen.<br />

Ausrichtung der intralogistischen<br />

IT-Architektur<br />

Nur wenige Planungsvorgehen für Materialflusssysteme<br />

oder IT-Systeme sind wissenschaftlich<br />

oder normativ festgehalten, z. B.<br />

die 7-Stufen-Planungssystematik, VDI 5200,<br />

VDI 2206 oder Aris. Es gibt jedoch keine<br />

standardisierte, branchenweit beachtete<br />

Herangehensweise oder Richtlinie, nach<br />

der ein intralogistischer IT-Systemverb<strong>und</strong><br />

12 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


AUS DER FORSCHUNG<br />

aufzubauen <strong>und</strong> auszurichten ist. Das Team<br />

„warehouse logistics“ konnte während seiner<br />

Untersuchungen dennoch Erkenntnisse<br />

über das Zusammenspiel der intralogistischen<br />

IT-Systeme bei der Materialflusssteuerung<br />

sowie über ihre Hierarchie erlangen.<br />

Vier Hierarchieebenen, in denen Intralogistik-IT-Systeme<br />

<strong>und</strong> Materialflusssteuerung<br />

agieren, ließen sich mithilfe gängiger Aufgabenverteilungen<br />

feststellen (Bild). Die<br />

oberste Hierarchieebene ist die Ebene des<br />

Host-Systems. Im Gegensatz zu den ihr untergeordneten<br />

Ebenen sind auf ihr nicht nur<br />

logistische Tätigkeiten, sondern auch Gebiete<br />

z. B. Finanzwesen oder Controlling angesiedelt.<br />

Die funktionale Leistung, die das<br />

System auf logistischer Ebene erbringen<br />

kann, ist häufig beschränkt <strong>und</strong> der Lagerbereich<br />

wird als Blackbox abgebildet. So ist<br />

auf der Host-Ebene i. d. R. nur ein summarischer<br />

Lagerbestand je Artikel ersichtlich.<br />

Die Verbindung zwischen Hostebene <strong>und</strong><br />

Logistikebenen ermöglicht oftmals einen<br />

autonomen Betrieb der Logistikebenen.<br />

Drei reine Logistikebenen<br />

Die drei Hierarchieebenen unterhalb der<br />

Host-Ebene sind reine Logistikebenen. Auf<br />

ihnen sind ausschließlich Logistikaufgaben<br />

angesiedelt. Die Ebene unmittelbar unter<br />

dem Host-System umfasst die Darstellung<br />

des Lagers als Gesamtsystem. Hier werden<br />

alle Prozesse innerhalb eines Lagers abgebildet.<br />

Einer der Tätigkeits-Schwerpunkte<br />

dieser Ebene ist die Synchronisierung bzw.<br />

Optimierung des Zusammenspiels der einzelnen<br />

Lagerbereiche bzw. Subsysteme.<br />

Diese werden gesondert auf Ebene 2 gesteuert<br />

<strong>und</strong> optimiert. Gängige IT-Systeme, die<br />

auf Ebene 2 agieren, sind z. B. ein Materialflusssteuerungssystem<br />

für einen automatisierten<br />

Lagerbereich oder Förderstreckenabschnitt,<br />

ein Staplerleitsystem für ein manuelles<br />

Blocklager oder ein belegloses Kommissioniersystem<br />

(z. B. „Pick by Voice“) für<br />

einen Kommissionierbereich. Als unterste<br />

Ebene ist Ebene 1 in automatisierten Lagerbereichen<br />

für die Ausführung logischer Befehle<br />

zuständig. Auf ihr werden Fahraufträge<br />

in physische Bewegungen umgesetzt.<br />

Während dieses Vorgangs senden Sensoren<br />

Informationen zurück an Ebene 2 (Bild).<br />

Die Untersuchung <strong>und</strong> ihre Ergebnisse<br />

dienen als Gr<strong>und</strong>lage für weitere Aktivitäten<br />

des Fraunhofer IML, um mehr Transpa-<br />

Intralogistische IT-Architektur: Die vier typischen Hierarchieebenen <strong>und</strong> ihre Zuständigkeiten<br />

renz in das komplexe Zusammenspiel der<br />

beteiligten Komponenten im intralogistischen<br />

IT-Systemverb<strong>und</strong> sowie in den anspruchsvollen<br />

Planungsprozess zu bringen<br />

<strong>und</strong> allgemeine Handlungsempfehlungen<br />

auszusprechen. Einen Beitrag hierzu leistet<br />

auch die VDI-Richtlinie 3601: „Warehouse<br />

Management Systeme“, die gemeinsam mit<br />

Experten aus dem WMS-Umfeld erstellt<br />

<strong>und</strong> von den Fraunhofer-Forschern vorangetrieben<br />

wurden. Die Richtlinie definiert<br />

erstmalig, welche Funktionen <strong>und</strong> Aufgaben<br />

eines IT-Systems vorausgesetzt werden,<br />

um die Bezeichnung WMS zu erlangen <strong>und</strong><br />

gibt Empfehlungen zur Einbindung des Systems<br />

in das IT-Umfeld.<br />

Fotos: Fraunhofer IML/Fotolia<br />

www.iml.fraunhofer.de<br />

Tourenoptimierung<br />

Lagermanagement<br />

Telematik<br />

1000 Wege eine Lösung<br />

Flexibel <strong>und</strong> zielführend planen mit der WANKO-Logistiksoftware.<br />

www.wanko.de<br />

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<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 13


FLURFÖRDERZEUGE<br />

Vernetzte Perspektiven<br />

Linde Material Handling präsentiert auf K<strong>und</strong>enevent seine Innovationen<br />

Unter dem Motto „Linked Perspektives“ präsentierte Linde die zweite<br />

Auflage seiner World of Material Handling. Im Fokus des K<strong>und</strong>enevents<br />

standen die aktuellen Themen Vernetzung, Automatisierung,<br />

Individualisierung <strong>und</strong> Energiesysteme. Die Redaktion <strong>f+h</strong> war bei der<br />

Auftaktveranstaltung für Sie vor Ort.<br />

Multimedia Content<br />

Sehen sie in dem animierten Video, wie<br />

sich Linde die Intralogistik in der Zukunft<br />

vorstellen könnte (Sprache: Englisch)<br />

nehmen neben zahlreichen Flurförderzeugen<br />

verschiedene Erlebnis- <strong>und</strong> Informationsbereiche.<br />

18 Partnerunternehmen sorgten<br />

zudem dafür, dass sich die Besucher<br />

auch über neue Entwicklungen aus angrenzenden<br />

Bereichen informieren konnten.<br />

Schwerpunktthema Vernetzung<br />

Ausstellungsflächen, 3D-Media-Shows, Experten-Foren,<br />

Produktvorführungen <strong>und</strong><br />

Experience-Zonen sorgten für ein abwechslungsreiches<br />

Programm (s. Bild S. 15). Mit<br />

dem Schwerpunktthema „Linked Perspectives“<br />

griff Linde unabhängig von Innovationszyklen<br />

die großen Trends der Intralogistik<br />

auf <strong>und</strong> richtete den Blick auf eine sich<br />

immer stärker digitalisierende <strong>und</strong> vernetzende<br />

Welt. Gezeigt wurden sowohl aktuelle<br />

Produkte <strong>und</strong> Technologien, Dienstleis­<br />

Strahlender Sonnenschein <strong>und</strong> sommerliche<br />

Temperaturen sorgten zum Startschuss<br />

der zweiten „World of Material<br />

Handling“ am 9. Mai <strong>2016</strong> für beste Stimmung.<br />

80 internationale Journalisten waren<br />

der Einladung von Linde Material Handling<br />

nach Offenbach am Main gefolgt. Auf<br />

rd. 12 000 m 2 des stillgelegten Industriegeländes<br />

Fredenhagen zeigte das Untertungen<br />

<strong>und</strong> Softwarelösungen als auch eine<br />

umfangreiche Palette an Innovationen <strong>und</strong><br />

neuen Produkten, die in Kürze auf den<br />

Markt kommen sollen.<br />

Produktneuheiten vorgestellt<br />

Etwa der Elektro-Gegengewichtstapler<br />

„Linde Roadster“, der ohne A-Säule konstruiert<br />

wurde <strong>und</strong> so dem Fahrer eine Panorama-Sicht<br />

auf die Fahrzeugumgebung ermöglicht.<br />

Die auf das Hubgerüst wirkenden<br />

Kräfte werden über die oben liegenden Neigezylinder<br />

aufgenommen <strong>und</strong> nach hinten<br />

abgeleitet. Zusätzlich bietet das Panorama-<br />

Panzerglasdach einen zuverlässigen Schutz<br />

gegen herabfallende Lasten <strong>und</strong> gewährt<br />

freie Sicht auf die einzulagernde Last. In einem<br />

Anwendungsfall konnte aufgr<strong>und</strong> des<br />

Freisichtkonzepts auf den aus Sicherheitsgründen<br />

erforderlichen Einweiser verzichtet<br />

werden.<br />

Flexibel einsetzbar sind auch die neuen<br />

Elektro-Fahrerstandhubwagen, die wahlweise<br />

mit Fahrerposition quer zu den Gabeln<br />

oder frontal zu den Gabeln sowie als<br />

Doppelstock-Version verfügbar sind. Dabei<br />

soll der vollständig entkoppelte Arbeitsplatz<br />

die Vibrationen <strong>und</strong> Humanschwingungen<br />

signifikant reduzieren.<br />

https://bit.ly/Linde_Future<br />

14 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


FLURFÖRDERZEUGE<br />

Mithilfe einer Virtual Reality-Brille konnten<br />

die Besucher in einer 3D-Umgebung einen<br />

virtuellen Stapler besteigen <strong>und</strong> diesen<br />

steuern<br />

Automatisiertes Handling live<br />

demonstriert<br />

Im Bereich der Lagerlogistik entwickeln<br />

sich immer öfter Mischformen zwischen<br />

manuell bedienten Flurförderzeugen <strong>und</strong><br />

vollautomatisierten Regal- <strong>und</strong> Förderanlagen,<br />

wie der Hochregalstapler K-Matic, der<br />

in Offenbach als Preview präsentiert wurde.<br />

Dieser automatische Schmalgang-Stapler<br />

fährt im Regal über eine Draht- oder Schienenführung<br />

<strong>und</strong> greift zu beiden Seiten Waren<br />

oder lädt diese ab. Sobald er bei seiner<br />

Arbeit den Gang wechseln muss, fährt er<br />

ohne mechanische Führung mithilfe von<br />

Geo-Navigation.<br />

Mit einem mehrstufigen Arbeitsspiel<br />

wurde live demonstriert, was mit autonomen<br />

Flurförderzeugen bereits denkbar<br />

wäre <strong>und</strong> wie eine automatisierte Übergabe<br />

von Ladungen zwischen selbstfahrenden<br />

Fahrzeugen stattfinden kann.<br />

Energiesysteme im Fokus<br />

Mit Lithium-Ionen-Batterie bietet Linde<br />

bislang Niederhubwagen, Kommissioniergeräte<br />

<strong>und</strong> Schlepper an. Nun präsentiert<br />

das Unternehmen einen Gegengewichtstapler<br />

für Tragfähigkeiten von 1,4 bis 1,8 Tonnen<br />

<strong>und</strong> kündigt für die nahe Zukunft<br />

zudem Doppelstockbelader <strong>und</strong> Hochhubwagen<br />

an, die mit der neuen Batterie-Technologie<br />

ausgestattet sind. Für die höheren<br />

Tonnagen entwickelte das Unternehmen<br />

neben den bereits angebotenen 24-V-Batterien<br />

eine weitere Version mit einer Nennspannung<br />

von 48 V. Je nach Einsatz kann<br />

der Betreiber zwischen zwei Batteriegrößen<br />

<strong>und</strong> zwei unterschiedlichen Ladegeräten<br />

mit 9 oder 18 kW Leistung wählen.<br />

Linde wird die Produktpalette der elektrisch<br />

betriebenen Flurförderzeuge mit<br />

Lithium-Ionen-Batterien kontinuierlich<br />

ausbauen <strong>und</strong> entwickelt auch die Ladetechnik<br />

weiter: Künftig sollen Fahrzeuge<br />

mit Lithium-Ionen-Batterie auch induktiv<br />

geladen werden können. Dafür müssen sie<br />

nur über einer Ladeplatte platziert werden.<br />

Wie das funktioniert, wurde auf der Veranstaltung<br />

ebenfalls demonstriert.<br />

Brennstoffzelle als Alternative<br />

Neben der Lithium-<br />

Ionen-Batterie treibt<br />

das Unternehmen<br />

aber auch die Weiterentwicklung<br />

der<br />

Brennstoffzelle als<br />

alternatives Energiesystem<br />

voran. Wasserstoffbetriebene<br />

Stapler<br />

<strong>und</strong> Lagertechnikgeräte<br />

haben sich in<br />

verschiedenen Langzeiteinsätzen<br />

bei K<strong>und</strong>en<br />

bewährt. „Insbesondere<br />

in intensiven<br />

Einsätzen kommen die Vorteile der Brennstoffzelle<br />

zum Tragen, da das System innerhalb<br />

weniger Minuten aufgetankt ist“, sagt<br />

Tobias Zierhut, Head of Produkt & Service<br />

Marketing bei Linde. „So ist die Wasserstofftechnologie<br />

schon heute unter bestimmten<br />

Bedingungen wirtschaftlich einsetzbar <strong>und</strong><br />

– wenn der Wasserstoff aus regenerativen<br />

Ressourcen hergestellt wird – auch mit Blick<br />

auf die Nachhaltigkeit eine echte Alternative<br />

zur konventionellen Technik.“<br />

Blick auf die Zukunft gerichtet<br />

Gleichzeitig wagte Linde Ausblicke in die<br />

nähere <strong>und</strong> ferne Zukunft des flurförderzeuggestützten<br />

Warenhandlings <strong>und</strong><br />

schaffte Bezüge zur Entwicklung in Richtung<br />

Industrie 4.0 <strong>und</strong> des Internets der<br />

Dinge. Eine Vision davon, wie ein Flurförderzeug<br />

von morgen aussehen könnte <strong>und</strong><br />

über welche Eigenschaften es dann möglicherweise<br />

verfügt, zeichnete Linde mit<br />

einer virtuell erlebbaren 3D-Studie. Die 2D-<br />

Variante in englischer Sprache können Sie<br />

sich im Video anschauen (s. Kasten Multimedia<br />

Content).<br />

„Unsere K<strong>und</strong>en bestätigen die vorgestellten<br />

Zukunftsthemen <strong>und</strong> waren von<br />

den neuen Lösungsangeboten angetan“, resümierte<br />

Christophe Lautray, CSO von Linde<br />

Material Handling, am letzten Veranstaltungstag.<br />

Andreas Krinninger, CEO <strong>und</strong><br />

CFO von Linde Material Handling, sagte<br />

abschließend: „Wir wollen unseren K<strong>und</strong>en<br />

Auf der World of Material<br />

Handling verschafften sich<br />

die ausnahmslos geladenen<br />

Gäste einen umfassenden<br />

Eindruck über das komplette<br />

Leistungsspektrum von Linde<br />

Material Handling.<br />

helfen, Prozesskosten zu senken, Durchlaufzeiten<br />

zu optimieren <strong>und</strong> die Prozessqualität<br />

zu steigern. Dies setzt einen intensiven,<br />

fortwährenden Dialog voraus, um die<br />

richtigen Produkte, Dienstleistungen <strong>und</strong><br />

Lösungen entwickeln <strong>und</strong> passgenau anbieten<br />

zu können.“<br />

Fotos: <strong>f+h</strong>/Linde MH<br />

www.linde-mh.de<br />

Holger Seybold,<br />

<strong>f+h</strong>-Chefredakteur


FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />

Kompakt <strong>und</strong> variantenreich<br />

Der neue Elektro-Hochhubwagen EXV-SF 20 von Still im Praxistest<br />

Still hat seine Elektro-Hochhubwagenbaureihe<br />

EXV um sechs neue<br />

Modelle erweitert. Damit verfügt<br />

der Hersteller nun über ein sehr<br />

umfangreiches Angebot in diesem<br />

Marktsegment. Wir haben<br />

den EXV-SF 20 mit hochklappbarer<br />

Fahrerstandplattform getestet.<br />

Die neue Serie umfasst zwei Varianten:<br />

den EXV für den Mitgänger-Einsatz <strong>und</strong><br />

den EXV-SF mit hochklappbarer Fahrerstandplattform.<br />

Der EXV ist mit Tragfähigkeiten<br />

von 1, 1,2, 1,4 sowie 1,6 <strong>und</strong><br />

zwei Tonen verfügbar. Die entsprechenden<br />

Kennzahlen des Mitfahrmodells lauten<br />

1,4, 1,6 <strong>und</strong> zwei Tonen.<br />

Für unseren Test haben wir mit der<br />

2-Tonnen-Ausführung des EXV-SF die<br />

kraftvollste Variante ausgewählt.<br />

Die neuen Geräte sind mit <strong>und</strong> ohne<br />

initialen Stützbeinhub lieferbar,<br />

haben ein „i“ hinter der Typenbezeichnung<br />

<strong>und</strong> können zwei Paletten<br />

zugleich transportieren <strong>und</strong> einlagern.<br />

Unser Testkandidat ist eine<br />

Standardausführung, die mit einem<br />

Triplex-Hubmast mit einer Hubhöhe<br />

von 4 110 mm ausgestattet ist.<br />

Intuitive Bedienung<br />

Das Arbeiten mit dem EXV-SF 20<br />

funktioniert nahezu intuitiv. Man<br />

klappt die seitlichen Stützen <strong>und</strong><br />

die Plattform aus (Bild 01) <strong>und</strong><br />

steigt auf. Unser Testgerät ist mit einem<br />

herkömmlichen Zündschloss<br />

(Bild 02) ausgestattet <strong>und</strong> für das Einloggen<br />

in den Fleetmanager mit einem<br />

Tag oder einer Smartcard vorbereitet.<br />

Der Fahrprozess läuft über Schmetterlingsschalter<br />

an der Deichsel. Eine elektrische<br />

Servolenkung sorgt dabei für die<br />

richtige Unterstützung beim Steuern ohne<br />

dabei „schwammig“ zu werden.<br />

Ein angenehmes Fahrgefühl auch in<br />

Kurven verschafft uns die automatische<br />

Geschwindigkeitsdrosslung mithilfe<br />

von Curve-Speed-Control. Stufenlos<br />

<strong>und</strong> geschmeidig regelt der<br />

Stapler die sichere Geschwindig-<br />

16 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />

Hubgeschwindigkeit<br />

mit 1000 kg Last<br />

(in cm/s)<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

mit 1000 kg Last<br />

(in km/h)<br />

Beschleunigung<br />

über 10 m<br />

(s)<br />

Prakt. Einsatzdauer<br />

bei 400-Ah-Batterie<br />

(in h:min)<br />

Still EXV-SF 20<br />

Power<br />

Durchschnittswert der<br />

bisher von uns getesteten<br />

Elektro-Hochhubwagen<br />

18,2<br />

21,2<br />

7,6<br />

8,07<br />

6,4<br />

5,6<br />

07:01<br />

17,1<br />

Still EXV-SF 20<br />

5,7 7,7 08:30<br />

Blue-Q<br />

12,9<br />

Still EXV-SF 20<br />

6,1 7,2 10:58<br />

Turtle<br />

07:41<br />

keit während des Steuerns. Nur ein einziges<br />

Mal nimmt unser Testkandidat beim erneuten<br />

Geradeausfahren die maximale<br />

Geschwindigkeit nicht wieder auf. Doch<br />

nach kurzem Loslassen des Schmetterlingsschalters<br />

<strong>und</strong> erneutem „Gas geben“<br />

beschleunigt das Gerät wieder auf Höchstgeschwindigkeit.<br />

Bedarfsgerecht einstellbar<br />

Über den Computer des Servicemonteurs<br />

sind alle Funktionen des EXV-SF einstellbar,<br />

was allerdings bei unserem Teststapler<br />

kaum erforderlich ist. Die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

der Schmetterlingsschalter,<br />

die Wirkung der Servolenkung sowie die<br />

Beschleunigung <strong>und</strong> das Abbremsen verlaufen<br />

erwartungsgemäß. Wir stellen fest,<br />

dass die Leistungswerte unter Last merklich<br />

niedriger ausfallen als ohne Last. Dies führt<br />

logischerweise zu einem geringeren Energieverbrauch.<br />

Wer höhere Leistungen unter<br />

Last wünscht, kann dies bedarfsgerecht einstellen<br />

lassen.<br />

Bereits die Vorgängermodelle waren mit<br />

einer luftgefederten Fahrerstandplattform<br />

ausgerüstet. Dieses Ausstattungsmerkmal<br />

finden wir auch bei der aktuellen Baureihe<br />

wieder (Bild 03). Dabei wird mithilfe eines<br />

Kompressors ein Luftbalg aufgeblasen,<br />

der die geforderte Dämpfung, abhängig<br />

vom Körpergewicht des Bedieners, sicherstellt.<br />

Wir erachten dies prinzipiell als eine<br />

gute Idee, wobei es recht umständlich ist,<br />

den Wert der Dämpfung anzupassen. Als<br />

handlicher <strong>und</strong> praktischer erweisen sich<br />

die höhenverstellbaren Seitenstützen<br />

(Bild 04), die unabhängig von der Größe<br />

des Bedieners eine gute Körperunterstützung<br />

bieten.<br />

01 Aufgr<strong>und</strong> des kompakten Designs lässt<br />

sich der EXV-SF 20 problemlos handhaben<br />

03 Über einen Kompressor lässt sich die<br />

Fahrerstandplattform auf das Gewicht des<br />

Bedieners einstellen<br />

Variables Hubmastangebot<br />

Die EXV-SF-Serie unterscheidet sich von<br />

den Vorgängermodellen vor allem durch<br />

höhere Leistungswerte z. B. bei der Fahrt<strong>und</strong><br />

Hubgeschwindigkeit oder bei der Resttragfähigkeit.<br />

Unser Teststapler hat bei einer<br />

maximalen Hubhöhe von 4 110 mm eine<br />

Resttragfähigkeit von 1 350 kg. Das Angebot<br />

an Hubmasten für diesen Staplertyp ist<br />

02 Zündschloss <strong>und</strong> Fleet manager-Option<br />

liegen zentral beieinander<br />

<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 17


FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />

04 Für eine stabile<br />

Körperhaltung, vor allem<br />

in Kurven, sorgen die<br />

höhenverstellbaren<br />

Seitenstützen<br />

Verbrauch/100 umgeschlagene<br />

Paletten in kWh<br />

Verbrauch während des Tests<br />

in kWh<br />

Still EXV-SF 20 Power 4,56<br />

Still EXV-SF 20 Blue-Q<br />

4,14<br />

Still EXV-SF 20 Turtle 4,14<br />

Still EXV-SF 20 Power 1,64<br />

Still EXV-SF 20 Blue-Q<br />

1,35<br />

Still EXV-SF 20 Turtle 1,05<br />

Durchschnittswert der<br />

bisher von uns getesteten<br />

Elektro-Hochhubwagen<br />

4,29<br />

Durchschnittswert der<br />

bisher von uns getesteten<br />

Elektro-Hochhubwagen<br />

1,5<br />

Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />

Zum Teststapler<br />

Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />

Länge (Plattform oben/unten)<br />

Gerätebreite<br />

Masthöhe (eingezogen)<br />

Gabeln (L × B )<br />

Radstand<br />

Bodenfreiheit<br />

Arbeitsgangbreite (Plattform oben/unten)<br />

Maximal zulässige Traglast des Teststaplers<br />

(gemäß Lastendiagramm)<br />

Maximale Hubhöhe<br />

Hubhöhe bei maximaler Traglast<br />

Tandemgabelrollen<br />

Geschwindigkeiten<br />

Hubgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Power)<br />

Hubgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Blue-Q)<br />

Hubgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Turtle)<br />

Fahrgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Power)<br />

Fahrgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Blue-Q)<br />

Fahrgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last (Einstellung: Turtle)<br />

Antriebstechnik<br />

Fahrmotor<br />

Hubmotor<br />

Batteriekapazität<br />

05 Der Hubmast ist so montiert, dass eine<br />

freie Sicht auf die Gabelspitzen möglich ist,<br />

allerdings geht das Schutzgitter am Hubmast<br />

zu Lasten der Sicht-Transparenz<br />

2 134/2 542 mm<br />

810 mm<br />

1 910 mm<br />

1 150 × 210 mm<br />

1 425 mm<br />

20 mm<br />

2 519/2 909 mm<br />

2 000 kg<br />

4 110 mm<br />

2 990 mm<br />

Ja<br />

18,2 cm/s<br />

17,1 cm/s<br />

12,9 cm/s<br />

7,6 km/h<br />

5,7 km/h<br />

6,1 km/h<br />

1 × 2,3 kW<br />

3,2 kW<br />

24 V, 400 Ah<br />

(Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können Abweichungen zu den<br />

Herstellerangaben aufweisen)<br />

umfangreich <strong>und</strong> umfasst Hubhöhen von<br />

bis zu 5 466 mm.<br />

Die neuen Geräte verfügen über Hubmasten<br />

mit einer breiten Durchsicht sowie<br />

einer Abschrägung der Batterieabdeckung<br />

für eine bessere Sicht auf die Gabelspitzen.<br />

Zum Schutz des Fahrers ist unser Testgerät<br />

mit einem Drahtgitter um den Hubmast<br />

versehen (Bild 05). Das Gitter ist zwar pflegeleicht,<br />

aber was die gute Durchsicht betrifft,<br />

weniger transparent als ein Schutz aus<br />

Plexiglas.<br />

Informatives Display<br />

Auf dem neuen Farbdisplay (Bild 06) lassen<br />

sich alle relevanten Daten <strong>und</strong> Funktionen<br />

wie Datum, Uhrzeit, die Betriebsst<strong>und</strong>en<br />

sowie der Batteriestatus <strong>und</strong> der gewählte<br />

Fahrmodus (Power, Blue-Q oder Schildkröte)<br />

gleichzeitig ablesen. Darüber hinaus ist<br />

über das Display eine Gewichtsanzeige der<br />

aufgenommenen Last möglich <strong>und</strong> eventuelle<br />

Fehlermeldungen sowie Servicecodes<br />

werden angezeigt.<br />

06 Das Farbdisplay liefert alle relevanten<br />

Informationen auf einen Blick<br />

18 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />

Ein interessantes optionales Feature − nicht<br />

bei unserem Teststapler vorhanden − ist die<br />

Anzeige der Resttragfähigkeit. Über einen<br />

„intelligenten Aufkleber“ am Mast lässt sich<br />

die aktuelle Hubhöhe in Zentimeter problemlos<br />

ablesen. Zudem ist sichtbar, ob sich<br />

der Mast noch in einem sicheren Einsatzbereich<br />

befindet. Die Farbcodes grün, gelb<br />

<strong>und</strong> orange stimmen mit den Codes auf<br />

dem Lastendiagramm überein, die je nach<br />

Gerät <strong>und</strong> Mastkombination variieren.<br />

Umgeschlagene Paletten in 8 St<strong>und</strong>en<br />

Der Still EXV-SF 20 ist ein praktischer <strong>und</strong><br />

einfach zu bedienender Elektro-Hochhubwagen<br />

mit Fahrerstandplattform. Nahezu<br />

alles, auch der Grad der Plattformdämpfung,<br />

lässt sich bedarfsgerecht einstellen.<br />

Die Leistungen sind marktkonform <strong>und</strong> die<br />

Anzahl der verfügbaren Optionen wie Mastauswahl,<br />

Deichselausführung <strong>und</strong> Wiegeanzeige<br />

ist groß.<br />

Text <strong>und</strong> Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing<br />

Grafiken: VFV, Sonja Schirmer<br />

Produktivität <strong>und</strong> Verbrauch<br />

Bezüglich der Leistungen messen wir bei unserem<br />

Testgerät marktkonforme Werte. Anzumerken<br />

ist, dass auch die Absenkgeschwindigkeiten<br />

bedarfsgerecht einstellbar<br />

sind. Die Einstellungen lassen sich behutsam<br />

bewerkstelligen, was bei der Handhabung<br />

von empfindlichen Lasten vorteilhaft ist.<br />

Im kraftvollen Power-Modus liegt der<br />

Energieverbrauch etwas über dem Durchschnitt<br />

der bisher von uns getesteten Elektro-<br />

Hochhubwagen. Im sparsamen Blue-Q-<br />

Modus <strong>und</strong> im Schildkröten-Modus sinkt<br />

die Produktivität, aber auch der Verbrauch<br />

nimmt merklich ab. Wer bei einer langen<br />

Einsatzdauer auf wenig Batterieladevorgänge<br />

respektive Batteriewechsel <strong>und</strong> hohe Energieeinsparung<br />

setzt, für den bietet der Blue-<br />

Q-Modus die ideale Konfiguration. Das<br />

leicht durchdrehende Antriebsrad, das sich<br />

bei der Arbeit im Power-Modus gelegentlich<br />

bemerkbar macht, kommt nach Betätigung<br />

der Blue-Q-Taste nicht mehr vor.<br />

Still EXV-SF 20 Power<br />

288<br />

Still EXV-SF 20 Blue-Q 261<br />

Still EXV-SF 20 Turtle<br />

202<br />

Test-Fazit<br />

Durchschnittswert<br />

der bisher von uns getesteten<br />

Elektro-Hochhubwagen<br />

284<br />

Emissionsarm. Ein KUBOTA eben.<br />

Unsere geräuscharmen Motoren für Industrieanwendungen<br />

erfüllen schon heute die Abgasrichtlinien von morgen.<br />

Für die Zukunft: umweltfre<strong>und</strong>lich –von 5bis 96 kW.<br />

www.kubota.de


MATERIALFLUSS I INTERVIEW<br />

Trendthemen lenken<br />

die Produktentwicklung<br />

Interview mit Jan van der Velden von Vanderlande<br />

Bereits in der vorigen Ausgabe<br />

<strong>f+h</strong> 5/<strong>2016</strong> führten wir ein<br />

Interview mit Jan van der Velden<br />

– in seiner Funktion als Präsident<br />

der European Federation of<br />

Materials Handling (FEM). Van der<br />

Velden ist allerdings auch Senior<br />

Manager Systems bei Vanderlande.<br />

In dieser Funktion beantwortete er<br />

uns Fragen zu aktuellen Trends der<br />

Intralogistik <strong>und</strong> wie das<br />

Unternehmen darauf reagiert.<br />

Das Interview mit Jan van der Velden (r.), Senior<br />

Manager Systems bei Vanderlande, führte<br />

<strong>f+h</strong> Chefredakteur Holger Seybold<br />

Herr van der Velden, im Unternehmen<br />

Vanderlande sind Sie auf das Systemgeschäft<br />

fokussiert. Was sind in Ihrem<br />

Zuständigkeitsbereich die aktuellen<br />

Trends der Branche?<br />

Es gibt im Gr<strong>und</strong>e zwei Themenbereiche,<br />

die gerade für viel Bewegung in der Branche<br />

sorgen: Das eine Thema ist E-Commerce,<br />

der den Handel <strong>und</strong> damit auch die<br />

Intralogistik nachhaltig verändert. Nicht<br />

nur das Wachstum ist in diesem Bereich<br />

enorm, sondern auch Kaufverhalten <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enansprüche verändern sich stetig.<br />

Wenn ein K<strong>und</strong>e etwas im Internet bestellt,<br />

dann ist es für ihn selbstverständlich, dass<br />

er seine Ware am nächsten Tag erhält.<br />

Selbst wenn der K<strong>und</strong>e das Produkt nicht<br />

dringend benötigt, so akzeptiert er in der<br />

Regel keine längeren Lieferzeiten. Auf<br />

diesen Anspruch muss der Verkäufer reagieren<br />

<strong>und</strong> in der Lage sein, eine schnelle<br />

Reaktions- <strong>und</strong> Liefergeschwindigkeit in<br />

der Praxis umzusetzen. Dabei nimmt die<br />

Intralogistik eine entsprechende Schlüsselfunktion<br />

in der Lieferkette ein.<br />

Sehen Sie die schnelle Belieferung als<br />

wichtiges Unterscheidungskriterium im<br />

E-Commerce?<br />

Eindeutig ja. Über den Preis brauchen wir<br />

bei vergleichbarer Ware nicht reden.<br />

Durch die Transparenz des Internets<br />

lassen sich mit wenigen Mausklicks alle<br />

Preise direkt miteinander vergleichen.<br />

Somit kann sich ein Onlinehändler nur<br />

noch durch einen besseren Service von<br />

den übrigen Händlern unterscheiden. Ein<br />

wichtiges Kriterium ist da nun mal die<br />

Lieferzeit. In einigen Ballungszentren<br />

bieten Händler schon die Same-Day-<br />

Delivery an, also eine Auslieferung noch<br />

am gleichen Tag. Das geht natürlich nur,<br />

wenn die komplette Supply Chain darauf<br />

konzipiert ist.<br />

Sie sprachen anfangs von zwei Themenbereichen.<br />

Welcher Trend beeinflusst die<br />

Branche noch?<br />

Der Einfluss des Internets ändert das Konsumerverhalten<br />

<strong>und</strong> somit alle Geschäftsprozesse.<br />

Die Produktvielfalt nimmt stark<br />

zu. Neue Produkte sind nicht mehr nur in<br />

zwei oder drei, sondern in zehn oder mehr<br />

Farben erhältlich. Infolge der größeren<br />

Auswahl werden die Produkte individueller.<br />

Der nächste Schritt ist die Personalisierung.<br />

Wenn also ein Produkt für den K<strong>und</strong>en<br />

noch in irgendeiner Art bearbeitet<br />

20 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


INTERVIEW I MATERIALFLUSS<br />

wird, zum Beispiel eine Gravur – sprechen<br />

wir von Value Added. Damit sind wir<br />

schon bei Losgröße 1 angekommen, die<br />

eine große Herausforderung für die intralogistischen<br />

Prozesse bedeutet. Die Personalisierung<br />

<strong>und</strong> ihre Prozesse kosten Zeit,<br />

was sich in der Folge wieder auf die Lieferzeit<br />

auswirkt.<br />

Infolge der beschriebenen Veränderungen<br />

sehen sich die Händler mit einer größeren<br />

Anzahl kleinerer Lieferungen konfrontiert,<br />

müssen zudem eine größere Anzahl an<br />

Produkten vorhalten <strong>und</strong> auch deren Personalisierung<br />

in die Supply Chain integrieren.<br />

Diese Faktoren machen einen entsprechenden<br />

Prozessaufwand notwendig,<br />

bei dem Unternehmen schnell an einen<br />

Punkt ankommen, bei dem die bestehenden<br />

Systeme an ihre Grenzen stoßen.<br />

Wie gestalten sich die Lösungen, um den<br />

geforderten Servicegrad zu erreichen?<br />

Eine Lösung ist die effiziente Vernetzung<br />

der Prozesse. Dabei geht eine intelligente<br />

Vernetzung sogar über die eigenen Unternehmensgrenzen<br />

hinaus. Wenn zwei oder<br />

mehr Händler miteinander als strategische<br />

Partner kooperieren, können sie gegenseitig<br />

Synergien nutzen, ohne dass der K<strong>und</strong>e<br />

dies bemerkt.<br />

Ein Beispiel: Wenn ich mich als Händler<br />

mit einem anderen Händler vernetze, der<br />

gleichartige Produkte führt, dann können<br />

wir uns gegenseitig aushelfen. Dabei stehen<br />

jedem Händler auch Verpackung,<br />

Klebeband, Versanddokumente <strong>und</strong> weitere<br />

typischen Identifikationsmerkmale<br />

des jeweils anderen Händlers zur Verfügung,<br />

um in dessen Namen Sendungen<br />

abzuwickeln. Er agiert in dem Fall nicht<br />

als Händler, sondern als Logistikdienstleister<br />

des anderen Händlers. Auf diese<br />

Weise kann jeder Händler auf einen viel<br />

größeren Warenbestand zugreifen, ohne<br />

dass der K<strong>und</strong>e das bemerkt. Infolge vieler<br />

Kreuz- <strong>und</strong> Querverbindungen verschmelzen<br />

im E-Commerce auch die<br />

Grenzen von Händler, Lagerbestand <strong>und</strong><br />

Logistikdienstleister.<br />

Welche Branche unterliegt Ihren Marktbeobachtungen<br />

nach dem größten Wandel?<br />

Wir bei Vanderlande konnten die Umsätze<br />

im Foodbereich innerhalb der letzten fünf<br />

Jahre fast verzehnfachen. Allein aus diesem<br />

Bereich generieren wir derzeit ein<br />

Auftragsvolumen von 400 Millionen Euro.<br />

Das sind massive Projekte, etwa wenn ein<br />

Lager neu errichtet wird, von dem aus<br />

trockene Ware für eine bestimmte geografische<br />

Region geliefert wird. Bei solchen<br />

Projekten sprechen wir über sehr hohe<br />

Investitionen, weil hier sehr große Mengen<br />

umgeschlagen werden müssen.<br />

Worin sehen Sie im Foodbereich die<br />

größten Herausforderungen?<br />

Im Lebensmittelbereich sind zwei Dinge<br />

wichtig: Servicegrad <strong>und</strong> Kosten. Auf der<br />

einen Seite müssen alle Produkte vorrätig<br />

sein, die Frische muss stimmen <strong>und</strong> der<br />

K<strong>und</strong>e verlangt ein tolles Einkaufserlebnis.<br />

Dem stehen aber auch wirtschaftliche<br />

Aspekte gegenüber. Eine Erhöhung der<br />

Marge ist nicht möglich, weil hier alles<br />

bereits ausgereizt ist. Demzufolge liegt der<br />

Fokus auf einer Senkung der Kosten. Eine<br />

Analyse besagt, dass auf jeden Mitarbeiter<br />

im Distributionszentrum vier Mitarbeiter<br />

im Supermarkt kommen, die die Ware ins<br />

Regal räumen. Es macht also im ersten<br />

Schritt mehr Sinn, die Prozesse der vier<br />

Mitarbeiter im Supermarkt effizienter zu<br />

gestalten, weil hier ein höheres Einsparpotenzial<br />

vorhanden ist. Wenn etwa die Anlieferung<br />

der Ware auf eine Weise vorbereitet<br />

wird, dass die Befüllung der Regale<br />

effizienter geschieht, dann lassen sich im<br />

Supermarkt Personalkosten einsparen.<br />

Dies erreicht man an einer vorangegangenen<br />

Stelle innerhalb der Supply Chain,<br />

respektive durch eine tiefgreifende Automatisierung<br />

im Verteilzentrum: Auf Basis<br />

aller zur Verfügung stehenden Parameter<br />

generiert die Software eine wegeoptimierte<br />

<strong>und</strong> effiziente Verteilungsroute durch<br />

die Gänge des Supermarkts. Auf Basis<br />

dieser Reihenfolge wird das Lagebild der<br />

Lieferpaletten generiert <strong>und</strong> per Roboter<br />

erstellt. Der Mitarbeiter muss im Supermarkt<br />

dann nur noch die Palette von oben<br />

nach unten entladen <strong>und</strong> läuft auf diese<br />

Weise automatisch eine optimale Route<br />

durch die Filiale. Umwege gehören damit<br />

der Vergangenheit an.<br />

In welchen Ländern liegt nach Ihrer<br />

Erkenntnis der Fokus auf automatisierten<br />

Prozessen?<br />

Es sind im Gr<strong>und</strong>e die Länder, in denen<br />

Personalkosten vergleichsweise hoch sind<br />

oder Personal nur begrenzt verfügbar ist,<br />

etwa Westeuropa, Amerika, Skandinavien<br />

<strong>und</strong> Australien. In diesen Fällen lohnt sich<br />

eine Automatisierung. Ebenso muss man<br />

Massenmärkte automatisieren. Der<br />

E-Commerce in China etwa, weil teils<br />

enorme Wachstumsraten dazu führen,<br />

dass die Logistik hier zwingend automatisieren<br />

muss, um die enormen Mengen zu<br />

beherrschen.<br />

Aber auch in Deutschland bewegt sich in<br />

dieser Branche einiges. Vor einigen Jahren<br />

waren das noch einzelne Projekte, heute<br />

sind es strategische Projekte, die als Pilotprojekt<br />

gestaltet werden, um sie später<br />

auch auf andere Standorte kopieren zu<br />

können.<br />

Welche Lösungen bietet Vanderlande, um<br />

den genannten Betreiberansprüchen<br />

gerecht zu werden?<br />

Die Anforderungen, die sich aus den<br />

Trendthemen ergeben, fließen direkt in<br />

unsere Produktentwicklung ein. So wie<br />

beim Automated Case Picking ACP im<br />

Foodbereich. Bei dieser automatisierten<br />

Lösung werden Vollkartons auf Palette<br />

oder im Rollcontainer verbracht. So entstehen<br />

Systeme, bei denen 90 Prozent der<br />

Ware nie mehr durch einen Menschen<br />

berührt werden.<br />

Eine weitere Lösung ist das Shuttlesystem<br />

Adapto, das sich dreidimensional im Regal<br />

bewegen kann. Durch seinen sehr hohen<br />

Freiheitsgrad ergibt dies eine hohe Flexibilität,<br />

um auf Schwankungen im Warenfluss<br />

besser reagieren zu können. Das Produkt<br />

erschließt zudem weitere Möglichkeiten.<br />

Wir müssen nun lernen, all diese Möglichkeiten<br />

auszunutzen.<br />

Von der Intralogistikbranche werden die<br />

richtigen Lösungen erwartet <strong>und</strong> gefordert.<br />

Die Kosten müssen runter. Aber was<br />

schlussendlich am meisten wiegt, ist der<br />

Servicegrad: Richtiger Zeitpunkt, richtige<br />

Qualität, richtige Menge <strong>und</strong> richtiges<br />

Produkt. Wenn das nicht stimmt, dann hat<br />

man verloren.<br />

Vielen Dank für das Gespräch<br />

Fotos: <strong>f+h</strong>, Fotolia/Bearbeitung: VFV


MATERIALFLUSS<br />

Einlass in neue Lagerwelt<br />

E-Commerce-Unternehmen eröffnet neues Logistikzentrum <strong>und</strong> schafft weiteres Wachstum<br />

Als Komplettanbieter für Materialflusstechnik sowie eine effiziente<br />

Prozesssteuerung bei der Kommissionierung <strong>und</strong> Versandfertigung eines<br />

heterogenen Artikelspektrums hat die Aberle GmbH, Leingarten, das neue<br />

Logistikzentrum von Radial Fulfillment (vorher eBay Enterprise) in Halle<br />

ausgestattet. Die Anlage ist auf schnelle Auftragsfertigung <strong>und</strong> künftiges<br />

Wachstum ausgelegt. Lesen Sie mehr.<br />

Gemeinsam mit Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident<br />

von Sachsen-Anhalt,<br />

<strong>und</strong> Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister<br />

von Halle (Saale), hat das Unternehmen<br />

Radial Fulfillment im Starpark an der A14<br />

bei Halle Ende vergangenen Jahres in Anwesenheit<br />

von rd. 150 Gästen sein neues<br />

Fulfillment- <strong>und</strong> Logistikzentrum offiziell in<br />

Betrieb genommen (Bild 01). Der 28 000 m 2<br />

große Standort wurde vom Immobilienkonzern<br />

Goodman entwickelt <strong>und</strong> soll vor allem<br />

führenden Retailern <strong>und</strong> Marken als<br />

Lager-, Kommissionier- <strong>und</strong> Versandfläche<br />

für ihre Artikel dienen. „Unsere neue Anlage<br />

in Halle bietet Händlern <strong>und</strong> Marken, die<br />

auf dem lukrativen deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />

E-Commerce-Markt wachsen wollen,<br />

eine interessante Alternative“, so Tobias<br />

Hartmann, President Radial Fulfillment.<br />

Die Fulfillment-Technologie für das neue<br />

Logistikzentrum wurde vom Dortm<strong>und</strong>er<br />

Logistik-Berater Integral Logistics geplant<br />

<strong>und</strong> von der Aberle GmbH als Generalunternehmer<br />

für die Fördertechnik umgesetzt.<br />

„Flexible Logistik-Prozesse für kosteneffiziente<br />

Lösungen, die globale Marken <strong>und</strong><br />

Händler einfordern, um auf dem hart umkämpften<br />

europäischen Handelsmarkt erfolgreich<br />

zu sein“, urteilt Hartmann. So sei<br />

der Standort in Fläche <strong>und</strong> Anlagenlayout<br />

bereits auf Optionen für eine weitere Expansion<br />

des Lager- <strong>und</strong> Versandzentrums<br />

ausgelegt.<br />

Durch Integration von Radial Fulfillment<br />

<strong>und</strong> Innotrac Corporation ist einer der weltweit<br />

größten unabhängigen Anbieter für<br />

Omnichannel-Commerce entstanden. Dieser<br />

unterstützt Omnichannel-Commerce-<br />

Lösungen, Auftrags-Management, Store<br />

Fulfillment <strong>und</strong> Dropshipping, Zahlungsabwicklung,<br />

Fraud Management, Fulfillment-,<br />

Versand- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbetreuung.<br />

64 vollautomatische<br />

Kommissionier-Bahnhöfe<br />

Das E-Commerce-Unternehmen führt Angebote<br />

<strong>und</strong> Nachfrage zusammen <strong>und</strong> vereinfacht<br />

die Geschäftsprozesse von Händlern<br />

<strong>und</strong> Marken. In dem Neubau stehen<br />

Kapazitäten für die Liegeware von mehr als<br />

220 000 K<strong>und</strong>en-Kartons zur Verfügung. Die<br />

Logistikhalle ist in zwei brandschutztechnisch<br />

getrennte Lagerblöcke von jeweils ca.<br />

4 250 m 2 unterteilt. Auf vier Geschossebenen<br />

befinden sich Fachbodenregalanlagen.<br />

Für ihre Ver- <strong>und</strong> Entsorgung hat Aberle eine<br />

Kommissionier- <strong>und</strong> Versandfördertechnik<br />

installiert, die sich über alle Ebenen erstreckt.<br />

Darüber hinaus verbindet die Fördertechnik<br />

die Bearbeitungsplätze im Wareneingang<br />

<strong>und</strong> in der Versandfertigung mit<br />

dem Kommissionierbereich. 64 vollautomatische,<br />

durchweg ergonomisch gestaltete<br />

Kommissionier-Bahnhöfe sind in die Regalanlagen<br />

integriert. Sie unterstützen die<br />

Nachschubversorgung in den Fachbodenebenen<br />

<strong>und</strong> sorgen für eine wegeoptimierte<br />

<strong>und</strong> effiziente Entsorgung der auftragsgerecht<br />

kommissionierten Waren.<br />

Auf einer Fläche von rd. 4 000 m 2 ist ferner<br />

ein Palettenregal mit 8 100 Stellplätzen eingerichtet.<br />

In dem von Gabelstaplern geführten<br />

Lagerbereich werden Übermengen,<br />

Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe sowie sperrige Wa-<br />

22 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


MATERIALFLUSS<br />

ren bevorratet. Das vielfältige Artikelspektrum,<br />

das in dem Logistikzentrum umgeschlagen<br />

wird, bildete eine der großen Herausforderungen<br />

für die Auslegung der Fördertechnik.<br />

„Neben der ergonomischen<br />

Ausführung der verschiedenen Arbeitsplätze<br />

bedurfte es einer anspruchsvollen Lösung,<br />

um das geometrische Spektrum von<br />

klassischen Behältern, Kartongrößen <strong>und</strong><br />

Tüten auf einer klassischen Fördertechnik<br />

zu transportieren <strong>und</strong> dabei einen Leistungsbereich<br />

von mehreren tausend Einheiten<br />

pro St<strong>und</strong>e abzudecken“, erklärt Jens<br />

Brockhoff, Bereichsleiter Projektierung <strong>und</strong><br />

Vertrieb Neuanlagen bei Aberle. „Mit der<br />

am Standort Halle installierten Anlage gibt<br />

es in dem Logistikzentrum keine Einschränkungen<br />

für Warengruppen.“<br />

48 PC-geführte<br />

Verpackungsplätze<br />

Die Wareneingangsbearbeitung von Paletten<br />

geschieht an 56 separaten Arbeitsplätzen,<br />

weitere 30 Arbeitsstationen im Wareneingangsbereich<br />

sind für Umpackprozesse<br />

<strong>und</strong> die Retourenbearbeitung eingerichtet.<br />

Zur Einlagerung transportiert die Förder-<br />

01 Außenansicht<br />

des neuen Logistikzentrums<br />

technikanlage die Behälterware anschließend<br />

auf die jeweiligen Etagen der Logistikanlage<br />

(Bild 02). Hängeware wird manuell<br />

mit Rollwagen eingelagert. Für die Versandfertigung<br />

von Einbehälteraufträgen wurden<br />

48 PC-geführte Verpackungsplätze eingerichtet<br />

<strong>und</strong> mit einem Leerbehältermanagement<br />

in die Fördertechnik eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Volumenstarke Aufträge mit mehreren<br />

Behältern führt die Fördertechnik zur Auftragskommissionierung<br />

an fast 20 Konsolidierungs-Arbeitsplätzen<br />

zusammen. An<br />

diesen Mehrbehälter-Verpackungsarbeitsplätzen<br />

findet die PC-geführte Versandfertigung<br />

unterstützt durch „Put to Light“-Technik<br />

statt. Neben der von Aberle installierten<br />

Materialflusssteuerung <strong>und</strong> Anlagenvisualisierung<br />

sorgt dort das Warehouse-Management-Modul<br />

PMS-W aus dem Prozess-<br />

Management-System für die Steuerung <strong>und</strong><br />

Verwaltung der Prozesse.<br />

Die versandfertigen Auftragskartons werden<br />

über die Fördertechnik in einen dynamischen<br />

Versandsorter eingespeist. Mit bis<br />

zu zehn Endstellen <strong>und</strong> einer stündlichen<br />

Durchsatzleistung im vierstelligen Bereich<br />

bietet der Versandsorter Kapazitätspotenziale<br />

für künftiges Wachstum. Die Verpackung<br />

<strong>und</strong> Versandfertigung der sperrigen<br />

Waren findet in einem gesonderten Packbereich<br />

statt. Von dort aus werden die Waren<br />

manuell in den Warenausgang verbracht.<br />

„Das Projekt, beginnend vom Bau bis<br />

zum ersten Go-live der Anlage in r<strong>und</strong> zehn<br />

Monaten umzusetzen, war eine Herausforderung<br />

für alle“, resümiert Ulf Bellersheim,<br />

verantwortlicher Projektmanager bei Radial<br />

Fulfillment. „Aberle als unser Generalunternehmer<br />

für die Materialflusstechnik <strong>und</strong><br />

-steuerung hat viele Schnittstellen realisiert<br />

<strong>und</strong> auch für unvorhergesehene Probleme<br />

eine Lösung gef<strong>und</strong>en.“<br />

Fotos: Aberle<br />

www.aberle-automation.com<br />

02 Der Blick auf den Konsolidierungs- <strong>und</strong><br />

Verpackungsbereich veranschaulicht die<br />

Bedeutung der Fördertechnik<br />

Sicher lagern <strong>und</strong> transportieren...<br />

...auch wenn’s<br />

GROSS<br />

<strong>und</strong><br />

empfindlich<br />

ist<br />

mit Transportwagen von<br />

Telefon +49(0)5232/6086-0<br />

www.koch-lagertechnik.de<br />

<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 23<br />

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MATERIALFLUSS I TITEL<br />

Viel Platz für Genießer<br />

Intralogistik-Lösungen ermöglichen weiteres Wachstum bei Lebensmittelhersteller<br />

Wenn es frisch sein soll, findet der Gourmet bei La Provençale im luxemburgischen<br />

Leudelange alles, was sein Herz begehrt – Fein- <strong>und</strong> Tiefkühlkost,<br />

Fisch, Fleisch oder Obst. Weil Gr<strong>und</strong>stücke im Herzogtum jedoch kaum<br />

verfügbar oder teuer sind, benötigt das Unternehmen intelligente<br />

Lösungen, um mehr Kapazitäten zu schaffen. Die Bito-Lagertechnik GmbH<br />

unterstützt dabei mit Regaltechnik aus einer Hand.<br />

T<br />

rüffel, Gänseleber, Enten <strong>und</strong> Kaviar, italienischer<br />

Schinken, Antipasti, frischer<br />

Fisch <strong>und</strong> Krustentiere sowie saisonale Spezialitäten<br />

– das Angebot von La Provençale<br />

liest sich wie die Speisekarte eines Sternerestaurants.<br />

„Wir verändern unser Sortiment<br />

ständig“, sagt Georges Eischen, einer<br />

der drei Geschäftsführer des Handelsunternehmens.<br />

„Dabei hat für uns Frische, Qualität<br />

<strong>und</strong> Service höchste Priorität. Die Waren<br />

kommen direkt von den Herstellern – zum<br />

Beispiel von Bauern <strong>und</strong> Schlachthöfen aus<br />

der Umgebung, Fisch oder exotische Produkte<br />

werden täglich frisch angeliefert.“<br />

Gegründet wurde das Familienunternehmen<br />

1969 von Camille Studer <strong>und</strong> Michel<br />

Eischen. Diese erweiterten im Lauf der Jahre<br />

die Geschäftsführung um Georges<br />

Arendt. Die Söhne dieser drei – Jo Studer,<br />

Georges Eischen <strong>und</strong> Jeff Arendt – übernahmen<br />

im Jahr 2012 die Geschäfte. Heute beschäftigt<br />

La Provençale 975 Mitarbeiter.<br />

„Wir beliefern Restaurants, Metzger, Bäcker,<br />

aber auch Tankstellen, Großküchen <strong>und</strong><br />

Kantinen – sowohl in Luxemburg wie auch<br />

in Deutschland, Belgien <strong>und</strong> Frankreich“,<br />

sagt Eischen. Das Geschäft laufe gut, obwohl<br />

der Lebensmittelmarkt nicht stark<br />

wachse. Das Alleinstellungsmerkmal des<br />

Unternehmens: „Wir liefern an sechs Tagen<br />

in der Woche unsere Waren aus. Aber nicht<br />

nur das. Der K<strong>und</strong>e kann bis zu einer St<strong>und</strong>e,<br />

bevor einer der 130 Kühlwagen das Gelände<br />

verlässt, seine Bestellung aufgeben<br />

oder noch verändern“, ergänzt Eischen.<br />

Damit seien die K<strong>und</strong>en flexibel <strong>und</strong><br />

müssten ihre Waren selbst nicht lange aufbewahren.<br />

Das spare Platz in den tiefgekühlten<br />

Lagerräumen <strong>und</strong> senke die Kosten.<br />

Hinzu kommt: „Die Gefahr, dass die<br />

Lebensmittel bei den K<strong>und</strong>en verderben, ist<br />

so gut wie nicht vorhanden. Wir übernehmen<br />

die Verantwortung dafür, dass sie immer<br />

pünktlich frische Waren ins Haus bekommen“,<br />

beschreibt Jerry Zieser (Bild 01,<br />

rechts), verantwortlich für Gebäude <strong>und</strong><br />

Technik bei La Provençale. Mit dem<br />

Geschäftsmodell, Frische <strong>und</strong> Flexibilität<br />

sicherzustellen, ist das Unternehmen stetig<br />

gewachsen – jährlich um etwa fünf Prozent.<br />

An manchen Tagen wickelt La Provençale<br />

bis zu 2 000 Bestellungen ab, z. B. vor Feiertagen<br />

oder bei sonnigem, frühlingshaftem<br />

Wetter. Dann sind die Restaurants oft bis<br />

auf den letzten Platz gefüllt. In solchen Situationen<br />

muss die Intralogistik problemlos<br />

funktionieren. Um sich dem Wachstum anzupassen,<br />

haben die Luxemburger im Lauf<br />

der Jahre auf dem rd. 70 000 m 2 großen


Gr<strong>und</strong>stück immer wieder ihre Infrastruktur<br />

modifiziert. Doch das Unternehmen<br />

stieß an seine Grenzen. „In Sachen Bauland<br />

herrschen in Luxemburg ähnliche<br />

Verhältnisse wie im Stadtgebiet München.<br />

Entweder ist Bauland gar nicht vorhanden<br />

oder unbezahlbar“, beschreibt Eischen.<br />

Um mehr Lagerfläche zu generieren,<br />

entschied sich das Unternehmen im Jahr<br />

2010 zu einem gr<strong>und</strong>legenden Erneuerungskonzept.<br />

Innerhalb von fünf Jahren<br />

wurden alte Gebäude abgerissen <strong>und</strong> neue<br />

gebaut – nur diesmal viel höher. Damit<br />

konnte La Provençale die nutzbare Fläche<br />

fast verdoppeln. So entstanden u. a. ein<br />

14 m hohes Tiefkühllager <strong>und</strong> eine zweistöckige<br />

Halle für Frische- <strong>und</strong> Molkereiprodukte<br />

(MoPro) im Erd- <strong>und</strong> für das Trockensortiment<br />

sowie Obst <strong>und</strong> Gemüse im<br />

Obergeschoss. Im ersten Schritt wurde für<br />

Tiefkühl-, Molkerei- <strong>und</strong> Frischebereich<br />

die passende Lagerausstattung ausgewählt.<br />

Die Bito-Lagertechnik Bittmann<br />

01 Jerry Zieser (r.), verantwortlich für Gebäude <strong>und</strong> Technik bei La Provençale, <strong>und</strong><br />

Bito-Gebietsverkaufsleiter Peter Schneider freuen sich über die Projektabwicklung<br />

GmbH aus Meisenheim unterstützte als<br />

Komplettanbieter bei der Planung <strong>und</strong><br />

Umsetzung des Projekts.<br />

Jeder Meter zählt<br />

Im Tiefkühllager herrschen das ganze Jahr<br />

über -22 °C. Für den Betreiber entstehen dadurch<br />

hohe Energiekosten. „Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> musste die Regalanlage in diesem<br />

Bereich kompakt gestaltet werden, um möglichst<br />

viel Lagerkapazität auf möglichst geringer<br />

Gr<strong>und</strong>fläche zu schaffen“, beschreibt<br />

Bito-Gebietsverkaufsleiter Peter Schneider<br />

(Bild 01, links), der das Projekt betreut hat.<br />

„Zudem galt es, rasche Durchlaufzeiten zu<br />

realisieren. Die Anforderungen an die temperaturgeführte<br />

Lagerung sind hoch.“<br />

Das Unternehmen aus Meisenheim installierte<br />

deshalb ein dreigassiges Automati-


MATERIALFLUSS I TITEL<br />

03 In den Traversen integrierte Beleuchtungstechnik<br />

<strong>und</strong> im Palettenregal<br />

eingehängte Durchlaufebenen vereinfachen<br />

die Kommissionierung<br />

02 Die Palettendurchlauf-Regalanlage, die auf einer Bühne über den Kommissionierplätzen<br />

installiert wurde, bietet ausreichend Platz für die Zwischenlagerung von vorkommissionierten<br />

Aufträgen<br />

sches Kleinteilelager, das sich auf vier Gassen<br />

erweitern lässt. Durch die doppelt tiefe<br />

Lagerung können die Lebensmittel dichter<br />

<strong>und</strong> damit platzsparender untergebracht<br />

werden. Für die Kommissionierung von einzelnen<br />

Artikeln direkt aus dem Kleinteilelager<br />

hat sich Bito eine Lösung einfallen lassen:<br />

In ergonomisch angeordneten Durchlaufkanälen<br />

wird die Ware in Behältern zur<br />

direkten Entnahme bereitgestellt. Eine Trittstufe<br />

sorgt dafür, dass auch die Behälter in<br />

den oberen Ebenen gut erreicht werden.<br />

„Ein manuelles Lager mit der gleichen Anzahl<br />

an Lagerplätzen benötigt deutlich<br />

mehr Fläche“, vergleicht Schneider. Zudem<br />

wären mehr Mitarbeiter den unangenehmen<br />

Umgebungsbedingungen ausgesetzt<br />

gewesen. Mit der realisierten Lösung ließen<br />

sich die Kosten für die Kühlung erheblich<br />

reduzieren. Ferner lässt sich das Sortiment<br />

mit hoher Artikelanzahl, aber geringen<br />

Mengen je Artikel effizient bevorraten.<br />

Regalbediengeräte setzen die Produkte<br />

automatisch auf ihre Plätze <strong>und</strong> lagern sie<br />

für die Bereitstellung auch wieder aus. Im<br />

Prinzip „Ware zum Mann“ gelangen die<br />

Trays mit den Lebensmitteln über die Fördertechnik<br />

in die Vorzone zu den Kommissionierplätzen.<br />

Über diesen hat Bito auf ei­<br />

ner Bühnenanlage Palettendurchlaufregale<br />

vom Typ Proflow installiert. Diese dienen<br />

als Puffer für die vorkommissionierten Paletten<br />

<strong>und</strong> für leere Behälter, die somit Platz<br />

sparend bereitgestellt werden können<br />

(Bild 02). Im Vergleich zu statischen Palettenregalen<br />

lässt sich mit dem Proflow das<br />

FiFo-Prinzip problemlos einhalten. Die Wegezeiten<br />

beim Kommissionieren verkürzen<br />

sich <strong>und</strong> damit auch die Zeit, die für die<br />

Tourenbereitstellung aufgebracht werden<br />

muss. Die Anordnung der Durchlaufkanäle<br />

neben- <strong>und</strong> übereinander führt zu einer Lagerdichte<br />

<strong>und</strong> damit zu einer verbesserten<br />

Ausnutzung des Hallenvolumens. Für den<br />

direkten Zugriff auf alle Artikel eignen sich<br />

dagegen statische Palettenregale. Daher<br />

setzt La Provençale insgesamt sechs Regalzeilen<br />

für die Bereitstellung von schnelldrehenden<br />

Tiefkühlartikeln ein.<br />

Effiziente Lagerung der Waren<br />

Auch für die Molkereiprodukte, die im<br />

Erdgeschoss der zweiten Halle gelagert werden,<br />

wurden Palettenregale installiert. Diese<br />

sind z. T. mit Stückgut-Durchlaufregal-<br />

Ebenen ausgerüstet. Bedient werden sie mit<br />

Elektro-Hochhubwagen. „In den Durchlauf<br />

ebenen können wir einzelne Gebinde<br />

nach dem FiFo-Prinzip bereitstellen. Die<br />

Anordnung der einzelnen Rollenleisten<br />

kann dabei flexibel auf die unterschiedlichen<br />

Gebindegrößen adaptiert werden. Das<br />

erleichtert die Anpassung des Lagers an das<br />

sich ständig verändernde Warensortiment“,<br />

schildert Schneider. Die übersichtliche Präsentation<br />

der vielfältigen Artikel verkürze<br />

bei der Kommissionierung der Nahrungsmittel<br />

die Durchlaufzeiten <strong>und</strong> verringere<br />

damit auch die Fehlerquote. Dabei habe jede<br />

Warengruppe ihre eigene Zone. Nach<br />

der Kommissionierung werden die Artikel<br />

in der Vorzone zusammengeführt.<br />

Um im Kommissionierbereich die begrenzte<br />

Höhe der Halle optimal zu nutzen,<br />

wurde die Regaltechnik bis direkt unterhalb<br />

der Decke installiert. Für eine ausreichende<br />

Beleuchtung sorgt eine Beleuchtungstechnik,<br />

die in die Traversen eingebaut wurde<br />

(Bild 03). „Diese Lösung kommt sonst eher<br />

in Verkaufsräumen zum Einsatz“, sagt<br />

Schneider. „Wären die Leuchten über den<br />

Gängen für die Flurförderzeuge angebracht,<br />

bestünde die Gefahr, dass die Hubwagen<br />

diese beim Ein- <strong>und</strong> Auslagern der Waren<br />

abreißen oder zumindest beschädigen.“<br />

Die Verantwortlichen von La Provençale<br />

sowie die Mitarbeiter im Lager sind mit der<br />

neuen Intralogistik von Bito zufrieden.<br />

Durch die automatisierte Lösung ist in der<br />

eiskalten Tiefkühlzone jetzt nur noch wenig<br />

Personal erforderlich, die Waren werden effizient<br />

gelagert, die Räume effektiv genutzt:<br />

„Wir haben uns aus zwei Gründen für Bito<br />

entschieden. Wir wollten einen Partner, der<br />

uns die ganze Intralogistik aus einer Hand<br />

liefert. Darüber hinaus ist Bito ein Familienbetrieb<br />

– <strong>und</strong> das spürt man. Wir als Familienunternehmen<br />

ziehen es vor, ebenfalls mit<br />

einem familiengeführten Betrieb zusammenzuarbeiten“,<br />

beschreibt Geschäftsführer<br />

Eischen.<br />

Fotos: Bito<br />

www.bito.de<br />

26 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


MARKT<br />

Auf dem Weg zur<br />

Null-Fehler-Kommissionierung<br />

Das Prinzip der papierlosen Kommissionierung mit „Pick/Put-by-<br />

Beamer“ der Unternehmen Meta-Regalbau <strong>und</strong> Safelog besteht darin,<br />

dem Lagerarbeiter die Anweisungen direkt am Regal Kommissionierwagen<br />

anzuzeigen. Durch die patentierte Zugriffsüberwachung mit<br />

automatischer Quittierung an den Entnahme- <strong>und</strong> Ablagefächern<br />

sowie intelligenter „Pick-by-Beamer“-Technologie lässt sich eine hohe<br />

Pickleistung bei hoher Fehlersicherheit realisieren – bis hin zur<br />

Null-Fehler-Kommissionierung. Darüber hinaus ergibt sich Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Zeitersparnis durch die simultane Bearbeitung mehrerer Aufträge.<br />

Alle Informationen werden durch die direkte Anbindung an das<br />

Warenwirtschafts- oder Lagerverwaltungssystem übermittelt.<br />

Transportdreiräder für Ihre<br />

Betriebslogistik<br />

D-33263 Gütersloh PF.3326<br />

www.wulfhorst.de Info@wulfhorst.de<br />

Telf.0049/5241/98680<br />

www.meta-online.com<br />

Monitorhalterung mit Kugelgelenk bietet noch mehr Freiheitsgrade<br />

Wulfhorst.indd 1 03.09.2015 13:00:03<br />

In der vibrationssicher arretierbaren Version mit<br />

Neigungsverstellung in 15 °-Rastschritten eignet<br />

sich der Monitorhalter des Unternehmens RK<br />

Rose+Krieger für Bildschirme, Bediengehäuse <strong>und</strong><br />

Touchpanels bis zu einem Gewicht von 25 kg<br />

(statisch) <strong>und</strong> bietet viele Einstellmöglichkeiten: so<br />

lässt sich der Bildschirm drehen, neigen,<br />

schwenken <strong>und</strong> − bei Anbringung an einem R<strong>und</strong>oder<br />

Vierkantrohrsystem − in der Höhe verstellen.<br />

In der Variante mit Kugelgelenk bietet der<br />

Monitorhalter noch mehr Freiheitsgerade für die<br />

Ausrichtung industrieller Monitore. Das Gelenk<br />

ermöglicht einen Schwenkbereich von 60° bei<br />

einer Belastung von max. 10 kg (statisch).<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Beschichtung der Kugel <strong>und</strong> eines<br />

als Gebrauchsmuster angemeldeten<br />

Klemm mechanismus entsteht beim Anziehen des<br />

Klemmhebels eine prozesssichere Haftreibung.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Kabellose „Pick by Light“-Lösung<br />

vereinfacht Pick-Prozesse<br />

Das Kommissioniersystem Picduino des Unternehmens Eula IT<br />

ergänzt die Merkmale von „Pick by Light“-Systemen um<br />

Eigenschaften wie vollständig kabellose Picking-Module <strong>und</strong><br />

einen 3D-Sensor zur automatischen Pick-Bestätigung. Betreiber<br />

realisieren damit eine schnelle <strong>und</strong> einfache Kommissionierung.<br />

Wirbewegen<br />

die Fördertechnik<br />

Motorrolle<br />

PM320HS -ø32 PM500ME -ø50 PM500XE -ø50 PM500VE -ø50<br />

www.eulait.de<br />

Doppelbremsen ermöglichen<br />

funktionale Sicherheit<br />

PM500FE -ø50<br />

PM605FE -ø60,5<br />

F-RAT-S<br />

PM605XE -ø60,5<br />

Module<br />

PM605KT -ø60,5<br />

Kühlraum -30° Mechanische bremse<br />

POP-UP<br />

Anwendungsgebiete der Doppelbremse<br />

BF..(FS) aus dem Hause<br />

SEW-Eurodrive finden sich in<br />

Scherenhubtischen, Senkrechtförderern<br />

oder Regalbediengeräten.<br />

Die Bremsen erfüllen die<br />

Anforderungen bis zum höchsten<br />

Performance Level (PL) e gemäß<br />

DIN EN ISO 13849-1. Aufgr<strong>und</strong><br />

der optionalen Funktions- <strong>und</strong> Verschleißüberwachung vom Typ<br />

DUE kann der Bremsenzustand kontinuierlich überwacht <strong>und</strong> so<br />

die Voraussetzungen für einen sicheren Betrieb der Anlage<br />

geschaffen werden.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

90° Umsetzung in jede Fahrtrichtung<br />

Steuerplatine<br />

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CB016B<br />

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45° Ausschleusermodul<br />

<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 27<br />

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VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Pulvrige Baustoffe verlustfrei verarbeiten<br />

Zementhersteller setzt auf integrierte Abfüll- <strong>und</strong> Verpackungsanlage aus einer Hand<br />

Um den Weg zur verpackten Einheit<br />

effektiver <strong>und</strong> energieeffizienter zu<br />

gestalten, ersetzt ein kroatischer<br />

Zementhersteller seine bisherige<br />

Verpackungslinie durch Abfüll-,<br />

Palettier- <strong>und</strong> Verpackungsanlagen<br />

von Beumer. Dabei kommt eine<br />

pneumatische Abfüllanlage<br />

anstelle einer in der Zementindustrie<br />

üblichen Turbinen-<br />

Abfüllmaschine zum Einsatz.<br />

Pula liegt am südlichen Zipfel Istriens in<br />

Kroatien. Touristen lieben diese ca.<br />

57 000 Einwohner zählende Stadt u. a. wegen<br />

ihrer antiken Bauwerke. Die Menschen<br />

in Pula leben vor allem vom Weinanbau,<br />

der Fischerei <strong>und</strong> dem Schiffsbau. Doch<br />

wird in der geschichtsträchtigen Stadt noch<br />

etwas ganz anderes hergestellt: Kalziumaluminat-Zement.<br />

Die kroatische Calucem d.o.o., Mitglied der<br />

Calucem Group, zählt zu den führenden<br />

Anbietern dieses Baustoffs, der auch Feuerzement<br />

genannt wird. „Er ist widerstandsfähig<br />

gegenüber hohen Temperaturen, chemischen<br />

Angriffen <strong>und</strong> Korrosion“, erklärt<br />

Alfred Blažina, Geschäftsführer des Zementwerks.<br />

„Wegen dieser Eigenschaften<br />

kommt der Baustoff in der Refraktorindustrie,<br />

bei Gießereien, in Öfen, Kaminen <strong>und</strong><br />

Brennkammern sowie in der Bauindustrie<br />

zum Einsatz.“<br />

Für Feuerbetone spielt dieser hydraulische<br />

Binder eine maßgebliche Rolle. Er<br />

beeinflusst die Rheologie, die Abbindecharakteristik<br />

sowie das Sinterverhalten<br />

<strong>und</strong> die chemische Beständigkeit des<br />

Betons.<br />

Die Nachfrage nach immer beständigeren<br />

Hochleistungs-Feuerzementen wächst,<br />

weiß der Hersteller Calucem <strong>und</strong> hat aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> den Kalziumaluminat-<br />

Zement Hipercem für die Formulierung<br />

hochentwickelter Feuerbetone im Portfolio.<br />

„Das Produktkonzept des Baustoffs basiert<br />

auf dem hohen Kalziumanteil, kombiniert<br />

mit einer optimierten Korngrößenverteilung“,<br />

erklärt Blažina.<br />

Um diesen anspruchsvollen, sehr feinkörnigen<br />

<strong>und</strong> in unterschiedlichen Gemengen<br />

anfallende Baustoff möglichst verlustfrei zu<br />

verpacken <strong>und</strong> an die K<strong>und</strong>en auszuliefern,<br />

setzt der Hersteller u. a. auf eine Luft-Abfüllmaschine,<br />

die nur minimal Zementstaub<br />

freisetzt.<br />

Komplettlösung für unterschiedliche<br />

Baustoff-Mixturen<br />

Wird Kalkstein mit Aluminiumoxid oder<br />

Bauxit bei Temperaturen über 1 500 °C gebrannt,<br />

entstehen Kalziumaluminate. „Je<br />

nach Anwendung unterscheiden sich die<br />

Verhältnisse der Zusammensetzungen“, so<br />

der Geschäftsführer des Zementwerks.<br />

Die unterschiedlichen Mischungen<br />

werden nach der Herstellung gemahlen<br />

<strong>und</strong> in Säcke abgefüllt, auf Paletten gestapelt,<br />

mit Folie verpackt <strong>und</strong> so zu den<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Händlern ausgeliefert.<br />

Blažina: „Bisher standen uns dafür Anlagen<br />

zur Verfügung, die energie- <strong>und</strong> wartungsintensiv<br />

arbeiteten. Dazu kam: Rüsteten<br />

die Mitarbeiter die Abfüllanlage auf<br />

eine andere Zementmischung um, verlief<br />

das nie problemlos.“<br />

28 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

NEW SLETTER<br />

NEWSLETTER<br />

Der E-Mail-Service<br />

für Entscheider <strong>und</strong><br />

an Entscheidungsprozessen<br />

beteiligte Personen<br />

für Logistik in Industrie,<br />

Handel <strong>und</strong> Dienstleistung<br />

sowohl in<br />

Hersteller- als auch<br />

Betreiberunternehmen.<br />

Denn je nach Zusammensetzung ist das<br />

Material mal feiner, mal gröber. So konnten<br />

nach der Umstellung beim Abfüllen große<br />

Mengen Staub entstehen – Material, das<br />

verloren ging.<br />

Auf der Suche nach einer neuen Lösung<br />

<strong>und</strong> einem geeigneten Partner fand Calucem<br />

schnell den Intralogistikexperten Beumer.<br />

„Unser Produkt hat ganz spezifische<br />

Eigenschaften“, erklärt Blažina. „Wir<br />

brauchten einen Lieferanten, mit dem wir<br />

gemeinsam eine Lösung für unseren besonderen<br />

Baustoff entwickeln konnten.“<br />

Als Komplettanbieter für die Abfüll-, Palettier-<br />

<strong>und</strong> Verpackungstechnik unterstützt<br />

die Beumer Group ihre K<strong>und</strong>en in all diesen<br />

Belangen <strong>und</strong> liefert Lösungen aus einer<br />

Hand. „Wir installierten die komplette<br />

Linie“, so David Žargi, Vertreter für Beumer<br />

auf dem westlichen Balkan, der das Zementwerk<br />

in Pula betreut. Dabei führten<br />

die Spezialisten aus Beckum die einzelnen<br />

Anlagen <strong>und</strong> Systeme mit intelligenter Automatisierung<br />

zusammen <strong>und</strong> verknüpften<br />

sie effizient. „Wichtig für Calucem sind<br />

kompakte Anlagen, die energieeffizient arbeiten,<br />

wenig Wartung erfordern <strong>und</strong> die<br />

von den Mitarbeitern mit geringem Aufwand<br />

intuitiv bedient werden können.“<br />

Luft- statt Turbinen-<br />

Abfüllmaschinen<br />

„In der Zementindustrie geht das Abfüllen<br />

in der Regel mithilfe des Turbinenverfahrens<br />

vonstatten“, erläutert Stefan Bonenkamp,<br />

Inbetriebnehmer bei Beumer. „Dieses<br />

Verfahren eignet sich vorzugsweise für<br />

ERSCHEINT<br />

MONATLICH<br />

Technisch/wissenschaftlich<br />

ausgerichtete Informationen<br />

<strong>und</strong> Beiträge über die<br />

Möglichkeit innovativer<br />

Technologien <strong>und</strong> Produkte<br />

für die Intralogistik.<br />

Hier finden Sie Inspiration<br />

<strong>und</strong> Impulsgeber für<br />

das tägliche Logistik-Business<br />

<strong>und</strong> erhalten<br />

praktischen Nutzwert.<br />

01 Der Palettierroboter arbeitet mit zwei Greifwerkzeugen <strong>und</strong> stapelt bis zu 600 Säcke<br />

pro St<strong>und</strong>e<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

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VERPACKUNGSTECHNIK<br />

02 Um die palettierten Säcke vor Witterungseinflüssen zu schützen, werden sie mit einer<br />

flexiblen Folienhaube verpackt<br />

frei fließende, feinkörnige Produkte wie etwa<br />

Zement.“<br />

Um nun aber die unterschiedlichen Zusammensetzungen<br />

des Feuerzements verlustfrei<br />

abzufüllen, installierten die Techniker<br />

von Beumer eine nach dem Luftfüllprinzip<br />

arbeitende Abfüllanlage vom Typ<br />

Fillpac mit zwei Stutzen. Denn dieser Baustoff<br />

kann feiner sein als herkömmlicher<br />

Portlandzement, aber auch pulverförmig<br />

oder grießig.<br />

Luft-Abfüllmaschinen kommen vor allem<br />

in der Nahrungsmittelindustrie zum<br />

Einsatz. Sie arbeiten mit einem Gebläse,<br />

um die abzupackenden Materialien wie<br />

Mehl oder Kakaopulver zu fluidisieren. Die<br />

Produkte lassen sich so anschließend schonend<br />

<strong>und</strong> präzise in Säcke be<strong>fördern</strong> – „ohne<br />

mechanische Beanspruchung <strong>und</strong> bei<br />

minimalem Förderluftverbrauch“, erklärt<br />

Bonenkamp.<br />

Die Produktabfüllung geschieht nach<br />

dem Brutto-System: Die Säcke werden<br />

während des Füllvorgangs verwogen. Dazu<br />

ist die Luft-Abfüllanlage Fillpac mit einer<br />

eichfähigen Wägeeinrichtung ausgestattet.<br />

Mithilfe der Wägeelektronik wird sichergestellt,<br />

dass die Abfüllmaschine immer einen<br />

exakten Füllgrad erzielt. Eine Software<br />

ermöglicht die permanente Kommunikation<br />

zwischen Waage <strong>und</strong> Füllstutzen.<br />

Das abzufüllende Material gelangt über<br />

eine Drehklappe in den Füllkessel. Der<br />

gleichmäßige Produktaustrag wird durch<br />

die getrennt voneinander einstellbare Kesselboden-<br />

<strong>und</strong> Ober-Belüftung ermöglicht.<br />

Diese sorgt für einen kontinuierlichen Materialfluss<br />

bei minimalem Druckluftverbrauch.<br />

Während der Befüllung saugt die<br />

Fülldüse mit Entlüftungskanal <strong>und</strong> einem<br />

zyklisch arbeitenden Ejektor die Luft aus<br />

dem Sack ab. Nach jedem Füllvorgang wird<br />

die Fülldüse freigeblasen. Das minimiert<br />

Verschmutzungen am befüllten Sack.<br />

Damit lassen sich die Förderluftmengen<br />

produktabhängig getrennt voneinander<br />

einstellen.<br />

Platz sparend <strong>und</strong><br />

energieeffizient<br />

Um die Säcke nach dem Füllprozess zuverlässig,<br />

effektiv <strong>und</strong> vor allem schnell zu palettieren,<br />

benötigte Calucem eine Platz sparende<br />

<strong>und</strong> energieeffiziente Lösung. Für<br />

diesen Zweck lieferte Beumer mit dem<br />

Robotpac (Bild 01) einen Knickarmroboter,<br />

der vollautomatisch auch komplexe Palettier-<br />

<strong>und</strong> Depalettieraufgaben sicher löst.<br />

Dabei sind die Hauptmerkmale des Robotersystems<br />

Präzision, hohe Verfügbarkeit<br />

sowie schonende Produktbehandlung.<br />

Ein Ultraschallsystem vermisst die zu stapelnden<br />

Säcke, sodass es möglich ist, die<br />

Position des Packstücks genau zu berechnen<br />

<strong>und</strong> die Säcke präzise <strong>und</strong> behutsam<br />

abzulegen. Dabei sorgt die Genauigkeit der<br />

Vermessungsergebnisse für ein optimales<br />

Stapelbild. Das dient nicht nur als Qualitätsmerkmal<br />

für den Endk<strong>und</strong>en, sondern<br />

stellt auch eine hohe Stabilität des Stapels<br />

während des Transports <strong>und</strong> der Lagerung<br />

sicher.<br />

Der Robotpac palettiert bis zu 600 Säcke<br />

pro St<strong>und</strong>e. Zum Einsatz kommen dafür<br />

zwei Greifwerkzeuge: ein Sauggreifer, der<br />

eine Pappauflage auf die Palette legt, <strong>und</strong><br />

ein Gabelgreifer, der die Säcke in der exakten<br />

Position auf den Ladungsträger palettiert.<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner Flexibilität lassen sich<br />

mithilfe des Robotpacs auch komplexe Prozesse<br />

mit variierenden Rahmenparametern<br />

umsetzen.<br />

Die palettierten Säcke gelangen über Rollenbahnen<br />

zur Verpackungsanlage Stretch<br />

Hood A (Bild 02). Beumer hat diese Verpackungsanlage<br />

von Gr<strong>und</strong> auf neu konzipiert.<br />

Bei der Entwicklung wurden verschiedene<br />

Komponenten analysiert <strong>und</strong> optimiert.<br />

Um die Arbeit für das Wartungspersonal<br />

zu erleichtern <strong>und</strong> damit auch eine höhere<br />

Verfügbarkeit der Anlage sicherzustellen,<br />

kommt die Verpackungsanlage ohne Bühne<br />

aus. Instandhaltungsarbeiten wie Wechsel<br />

der Messer oder Schweißbalken finden jetzt<br />

auf Bodenniveau statt. Dazu öffnet der Bediener<br />

eine Schublade <strong>und</strong> hat so freien Zugriff<br />

auf Messer <strong>und</strong> Schweißbalken. Die<br />

kompakte Bauweise der Anlage <strong>und</strong> die damit<br />

einhergehende geringe Bauhöhe <strong>und</strong><br />

Aufstellfläche sind weitere Merkmale, die<br />

die Wartungsarbeiten vereinfachen.<br />

Ein neues, Material schonendes Folientransportsystem<br />

führt die zuvor erstellte Fo-<br />

30 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


VERPACKUNGSTECHNIK<br />

lienhaube der Anlage zu. Auf dem Weg zur<br />

Reff- <strong>und</strong> Stretcheinheit kühlt die Schweißnaht<br />

der Folienhaube bereits ab, sodass<br />

diese ohne Zeitverlust gerefft werden kann.<br />

Damit sind weder eine energieaufwendige<br />

Kühleinheit noch lange Kühlzeiten erforderlich.<br />

Die Paletten werden in einer<br />

schnelleren Taktung verpackt. Das erhöht<br />

die Verpackungsleistung bei geringerem<br />

Verbrauch. Sparsame Motoren <strong>und</strong> ein reduzierter<br />

Druckluftbedarf sorgen für eine<br />

gute Energiebilanz.<br />

Mit wenig Aufwand einfach<br />

bedienen<br />

Um die Anlagen zu steuern <strong>und</strong> dabei ein<br />

ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen,<br />

kommt mit dem „Human Machine Interface“<br />

von Beumer ein neu entwickeltes Bediengerät<br />

mit optimierter Benutzeroberfläche<br />

<strong>und</strong> grafischer Navigation zum Einsatz<br />

(Bild 03). Mit diesem intuitiven Interaktionskonzept<br />

lassen sich alle Arbeitsabläufe<br />

effizient gestalten. Die Menüführung der<br />

Maschinensteuerung funktioniert per Soft-<br />

Touch-Panel über Piktogramme. Über dieses<br />

Panel hat der Bediener zudem Zugriff auf<br />

alle erforderlichen Schulungsprogramme<br />

03 Die interaktive Menüführung der Maschinensteuerung funktioniert per Soft-Touch-Panel<br />

<strong>und</strong> -inhalte. Gesteuert werden die Anlagen<br />

über eine SPS Simatic S7-300 von Siemens.<br />

Blažina resümiert: „Wir haben dieses<br />

Projekt Hand in Hand mit Beumer realisiert.<br />

Entstanden ist eine Verpackungslinie,<br />

die auf unsere Anforderungen zugeschnitten<br />

ist. Bei Bedarf sind umgehend Servicemitarbeiter<br />

von Beumer vor Ort, die die<br />

Anlage prüfen <strong>und</strong> eventuell notwendige<br />

Einstellungen vornehmen.“<br />

Fotos: Beumer<br />

www.beumergroup.com<br />

Wie weit wir im Streben nach höchster Qualität gehen? Dafür gibt es nicht<br />

genug Worte. Jedes Projekt ist anders <strong>und</strong> einzigartig. Wir stellen uns<br />

allen Herausforderungen, auch den scheinbar unlösbaren. Mit einem Netz<br />

von 9Tochtergesellschaften <strong>und</strong> über 140 Partnern arbeiten wir weltweit<br />

Hand in Hand.Das ist The Art ofEngineering.Das ist STAHL CraneSystems.


KRANE UND HEBEZEUGE<br />

Industrie 4.0 für die Kranbranche<br />

umgesetzt<br />

Webportal ermöglicht umfassenden Zugriff auf Kran-Servicedaten<br />

Ein Kranhersteller bietet seinen<br />

K<strong>und</strong>en künftig die Möglichkeit,<br />

alle servicerelevanten Daten ihrer<br />

Krane <strong>und</strong> Hebezeuge online<br />

einzusehen. Dazu zählen unter<br />

anderem Wartungs- <strong>und</strong><br />

Prüfberichte, Wartungstermine,<br />

Mängellisten sowie Instandhaltungs-<br />

<strong>und</strong> Reparaturaufträge<br />

inklusive der Kosten pro<br />

Wartungs vereinbarung.<br />

Das Unternehmen Konecranes geht mit<br />

dem webbasierten Serviceportal „your-<br />

Konecranes“ beim Thema Industrie 4.0 weiter<br />

in die Offensive. Voraussetzung für den<br />

Launch des neuen Onlinetools war eine<br />

noch direktere Serviceausrichtung der internen<br />

Organisation des Kran- <strong>und</strong> Hebezeugherstellers,<br />

die über Jahre weltweit unter<br />

dem Titel „OneKonecranes“ vorangetrieben<br />

wurde. Dafür hat sich der Service in<br />

Deutschland in sechs Regionen neu organisiert.<br />

„Die Vision der Vernetzung von Maschinen,<br />

Internet <strong>und</strong> Servicedaten hatten<br />

wir bereits vor zehn Jahren. Jetzt ist es real,<br />

dass wir in Deutschland das neue webbasierte<br />

Serviceportal anbieten können“, sagt<br />

Nico Zamzow, General Manager Service<br />

Deutschland bei Konecranes. Das Unternehmen<br />

setzt damit konsequent die Merkmale<br />

von Industrie 4.0 im Sinne seiner K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> seiner eigenen Mitarbeiter um.<br />

„Der K<strong>und</strong>e hat hier nicht nur alle Servicedaten<br />

seiner Krananlagen im Blick, sondern<br />

kann genau nachvollziehen, welcher Service<br />

wann <strong>und</strong> zu welchem Preis von uns<br />

geleistet wurde“, so Zamzow.<br />

Auf der Übersichtsseite des Webportals stehen<br />

dem Nutzer die Informationen zu seiner<br />

Kranflotte kompakt dargestellt zur Verfügung.<br />

Ein detaillierter Überblick findet<br />

sich in den Einzelansichten zu den jeweiligen<br />

Krananlagen. Im Laufe der Zeit wird so<br />

die komplette Servicehistorie entsprechender<br />

Kran- <strong>und</strong> Hebetechnik gebündelt zusammengefasst.<br />

K<strong>und</strong>en sowie die Servicetechniker<br />

des Herstellers können die Daten<br />

über jedes internetfähige Gerät mit Webbrowser<br />

(Bild) abrufen, z. B. mithilfe von<br />

Tablets oder Smartphones.<br />

Von Serviceregionen profitieren<br />

Neben der Vereinheitlichung von Prozessen<br />

<strong>und</strong> ihrer Bündelung in IT-Systemen<br />

hat Konecranes in Deutschland im Zuge<br />

von „OneKonecranes“ die sechs neuen<br />

Serviceregionen Nord, West, Ost sowie<br />

Süd, Südwest <strong>und</strong> Südost geschaffen. „Der<br />

Vorteil dabei ist, dass jetzt in jeder Serviceregion<br />

alle Leistungen <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

direkt <strong>und</strong> noch schneller verfügbar sind.<br />

Zuvor hatten wir b<strong>und</strong>esweit 22 Niederlas-<br />

32 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


KRANE UND HEBEZEUGE<br />

Die Kran-Daten lassen sich über<br />

jedes internetfähige Gerät mit<br />

Webbrowser abrufen<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

Über das Webportal „yourKonecranes“ lassen sich alle<br />

relevanten Servicedaten von einem Kran oder Hebezeug bis<br />

hin zur ganzen Flotte einsehen, analysieren <strong>und</strong> teilen:<br />

n Zugriff auf alle Krandaten über ein Portal,<br />

n Übersicht von abgeschlossen <strong>und</strong> kommenden Wartungen,<br />

n Details der geprüften Krankomponenten,<br />

n Aktualisierung der Daten während der Wartungen,<br />

n Status der Services über Farbcodes,<br />

n Empfehlungen <strong>und</strong> Hinweise der Servicetechniker,<br />

n Datenanalyse für vorbeugende Instandhaltungen,<br />

n Sicherheitswarnungen <strong>und</strong> Risiken für alle Krane <strong>und</strong><br />

Hebezeuge sowie<br />

n Serviceanfragen senden <strong>und</strong><br />

n Übersicht der Vertragsinformationen <strong>und</strong> der vereinbarten<br />

Services.<br />

dolezych_anzeige_135x90_pruefservice_24_05_<strong>2016</strong>_unfrei_Layout 1 30.05<br />

sungen, wobei jeder Standort nicht unser ganzes Portfolio abbilden<br />

konnte“, so Zamzow. „Dem K<strong>und</strong>en steht nun eine größere<br />

Anzahl von Servicetechnikern zur Verfügung. Das ist gerade für<br />

das Thema Rufbereitschaft <strong>und</strong> Störfälle ein Vorteil.“ Diese fokussierte<br />

Serviceausrichtung habe auch intern zu einer stärkeren Vernetzung<br />

geführt. So seien allein 400 Mitarbeiter in fünf Tagen im<br />

Europäischen Training Center des Herstellers in Dreieich bei<br />

Frankfurt geschult worden.<br />

Eine Ergänzung <strong>und</strong> Erweiterung dieses Services ist Truconnect-Remote-Services.<br />

Über dieses Tool sind mithilfe der Fernübertragung<br />

von Krandaten in Echtzeit Ferndiagnosen <strong>und</strong> daraus<br />

resultierende vorausschauende Wartungen möglich. Unternehmen<br />

sind so nicht nur über die Servicedaten, sondern immer<br />

auch über den Zustand ihres Krans, wie die Restnutzungsdauer<br />

von Komponenten, informiert <strong>und</strong> können Wartungszyklen effizienter<br />

planen. Zugleich erhöht die Kontrolle der Nutzungsdaten<br />

des Krans die Betriebssicherheit, denn im Falle von sicherheitsrelevanten<br />

Ereignissen wird der K<strong>und</strong>e sofort per SMS oder E-Mail<br />

benachrichtigt. Zusätzlich unterstützt der technische Support von<br />

Konecranes mit seinem globalen Experten-Netzwerk den Kranbetreiber<br />

bei Bedarf r<strong>und</strong> um die Uhr für eine schnelle Fehlerbehebung<br />

vor Ort.<br />

Fotos: Konecranes<br />

www.konecranes.de<br />

DIN EN ISO • DGUV Regeln • VDI • BG • DoQM<br />

Wissen, wann der Fachmann ran muss!<br />

Mit unserem professionellen Prüf- <strong>und</strong> Wartungsservice<br />

sorgen wir für einwandfreie Produkte <strong>und</strong> sicheres Arbeiten.<br />

Wir unterstützen Sie bei allen Fragen zur Arbeitsmittelprüfung<br />

<strong>und</strong> Prüfdokumentation entsprechend den aktuellen<br />

Vorschriften.<br />

Heben <strong>und</strong> Transportieren – seit über 80 Jahren<br />

wird‘s sicher mit wie Dolezych.<br />

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<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 33<br />

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KRANE UND HEBEZEUGE<br />

FORSCHUNG<br />

ANWENDUNG<br />

ENTWICKLUNG<br />

Der Kran im Fokus von<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis<br />

Internationale Fachtagung zeigt das breite Anwendungsspektrum aktueller Krantechnologien<br />

Dieter Wehner<br />

„Der Kran – Forschung, Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung“ so lautete<br />

das Thema der 24. Auflage der internationalen Kran-Fachtagungsreihe,<br />

die Anfang März turnusgemäß an der Ruhr-Universität in<br />

Bochum stattfand. Mehr als 160 Teilnehmer nutzten neben dem<br />

vielfältigen Vortragsangebot vor allem die Gelegenheit zum<br />

intensiven Fachdialog.<br />

Dr.-Ing. Dieter Wehner ist Kransachverständiger,<br />

Langenhagen<br />

Am Vorabend der eigentlichen Fachtagung<br />

stand mit der Besichtigung der<br />

Veltins-Arena, Gelsenkirchen (Bild 01) traditionsgemäß<br />

die Praxis im Mittelpunkt der<br />

Veranstaltung. Die Technologie zum Öffnen<br />

des Hallendaches der Fußballarena respektive<br />

der Transport der Rasenfläche des<br />

Spielfelds ins Freie weckten, wegen der Vergleichbarkeit<br />

mit Kranfahrwerken, das Interesse<br />

der Kranexperten. Ein weiteres Praxisbeispiel<br />

war die baukonstruktive Erweite-<br />

rung der großen Haram-Moschee (Bild 02)<br />

in Mekka, Saudi-Arabien. Zur Entlüftung<br />

ließ man das Gebäude um zwölf verschiebbare<br />

Dachsegmente <strong>und</strong> eine achteckige<br />

Kuppelkonstruktion ergänzen, die im<br />

Brandfall auch als Entrauchungsöffnung<br />

dienen sollen. Der Referent Dr.-Ing. Thomas<br />

Beck von der Kinkele GmbH & Co. KG<br />

erläuterte die schwierigen Betriebsbedingungen,<br />

wie Wartungsfreiheit <strong>und</strong> ständige<br />

Betriebsbereitschaft bei ungünstigsten Klimaverhältnissen.<br />

Die Zusammenarbeit mit<br />

Firmen <strong>und</strong> Partnern anderer Kulturkreise<br />

<strong>und</strong> das Fehlen einschlägiger Vorschriften<br />

<strong>und</strong> Normen gehörten zu den Problemstellungen,<br />

die vom Projektmanagement gelöst<br />

werden mussten.<br />

Windkraftanlagen effizient<br />

montieren<br />

Nach den beeindruckenden Impressionen<br />

aus der praktischen Anwendung von Kran-<br />

34 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


KRANE UND HEBEZEUGE<br />

technologien startete am folgenden Tag das<br />

umfangreiche Vortragsprogramm. Dabei<br />

stand das Thema „Der Einsatz von Turmdrehkranen<br />

zur Montage von Windkraftanlagen“<br />

im Mittelpunkt der Betrachtung. Eine<br />

neue Variante dazu stellte Peter Guttenberger<br />

vom Unternehmen Max Bögl, Neumarkt<br />

i. d. Oberpfalz vor: Um auch im<br />

Binnenland leistungsfähige Windräder effizient<br />

einsetzen zu können, müssen diese<br />

Nabenhöhen von 140 m <strong>und</strong> mehr aufweisen.<br />

Die dafür erforderlichen Türme werden<br />

von Max Bögl in Hybridbauweise hergestellt,<br />

wobei der untere Teil des jeweiligen<br />

Turms aus vorgespannten Betonringen <strong>und</strong><br />

der obere Teil aus einem oder mehreren<br />

miteinander verschraubten zylindrischen<br />

Stahlrohren besteht.<br />

Für die Montage kamen bisher i. d. R. verschiedene<br />

Mobil- <strong>und</strong> Raupenkrantypen<br />

zum Einsatz. Nun setzt das Unternehmen<br />

auf eine neue Methode, bei der direkt neben<br />

dem „Hybridturm“ für alle Montagearbeiten<br />

ein Turmdrehkran aufgestellt, an<br />

diesem Turm horizontal verankert <strong>und</strong> entsprechend<br />

dem Baufortschritt aufgestockt<br />

wird. Der Aufwand für den Kranstandort<br />

sowie für den Transport des Krans <strong>und</strong> seine<br />

Montage fällt dabei geringer aus, als bei<br />

der Verwendung von Mobil- <strong>und</strong> Raupenkranen,<br />

vor allem bei Standorten der Windkraftanlagen<br />

im Wald oder in unwegsamem<br />

Gelände werden die genannten Vorteile<br />

wirksam.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringeren Windanfälligkeit<br />

des Turmdrehkrans im Vergleich zu<br />

Mobil- oder Raupenkrane, verringert sich<br />

auch die Kranausfallzeit durch Wind.<br />

Wie sich die Merkmale von Mobil- <strong>und</strong><br />

Turmdrehkran in einem System vereinen<br />

lassen, zeigte der neue Mobilkran MK 140<br />

von Liebherr. Der Fahrzeugkran kann sowohl<br />

im Katzausleger- als auch im Verstellauslegerbetrieb<br />

arbeiten <strong>und</strong> bei einer<br />

Transportlänge von weniger als 16 m, Hubhöhen<br />

bis 94 m <strong>und</strong> Ausladungen bis 65 m<br />

erreichen.<br />

Windensysteme für Faserseile<br />

untersucht<br />

Nachdem Prof. Dr.-Ing. Markus Michael<br />

von der TU Chemnitz in der Vergangenheit<br />

schon über die Entwicklung von hochfesten<br />

textilen Faserseilen sowie deren Wickelverhalten<br />

<strong>und</strong> Eigenschaften berichtet hatte,<br />

befasste sich sein diesjähriger Vortrag mit<br />

der Entwicklung von Seilwinden für solche<br />

Seile. Aufgr<strong>und</strong> der u. a. geringeren Querstabilität<br />

der Seile können genannte Winden<br />

nur als Traktionswinden ausgeführt<br />

werden, bei denen ein lastfreies mehrlagiges<br />

Spulen <strong>und</strong> so eine kompakte Bauweise<br />

mit geringem Eigengewicht möglich sind.<br />

Dadurch werden die Merkmale der Faserseile<br />

in einem speziellen Windensystem mit<br />

einem entsprechendem Steuerungskonzept<br />

verb<strong>und</strong>en, was sich bereits im praktischen<br />

Einsatz im Offshore- <strong>und</strong> Windkraftanlagenbereich<br />

bestätigen <strong>und</strong> erproben ließ.<br />

Über die Möglichkeiten der rechnerischen<br />

Dimensionierung von Seilrollen aus<br />

Kunststoff <strong>und</strong> den Vergleich der Ergebnisse<br />

mit entsprechenden Versuchen berichtete<br />

Andreas Weidenfeld (Bild 03), Licharz<br />

GmbH Buchholz. Seilrollen aus Guss-Polyamid<br />

lassen sich auf Gr<strong>und</strong>lage der Ergebnisse<br />

dieser Untersuchungen auch bei<br />

Schrägzug oder hohen Temperaturen dimensionieren<br />

<strong>und</strong> betriebssicher einsetzen.<br />

Produktentwicklung effektiver<br />

gestalten<br />

Die Möglichkeiten zur Reduzierung körperlicher<br />

Belastungen von Kranfahrern bei der<br />

täglichen Arbeit waren Thema im Vortrag<br />

von Thomas Kießig, IFF Engineering & Consulting<br />

GmbH Leipzig. Kießing berichtete<br />

über den Umbau der Kabinenaufhängung<br />

eines Gießkrans zur Verringerung horizontaler<br />

Schwingungen der Kranführerkabine.<br />

Neben dem Umbau der eigentlichen Aufhängung<br />

der Kabine wurden noch semiaktive<br />

Dämpfer eingebaut, sodass sich eine effektive<br />

ergonomische Verbesserung für den<br />

Kranfahrer erreichen ließ.<br />

Mehr Effektivität <strong>und</strong> neue Ansätze benötige<br />

auch die Produktentwicklung auf dem<br />

Kransektor, so Dr. Christoph Göttlicher,<br />

Terex Cranes Germany GmbH in seinem<br />

Vortrag über steigende K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

im Kranbetrieb. Durch eine geeignete<br />

Projektorganisation unter Einbeziehung<br />

der maßgebenden Bereiche <strong>und</strong> richtigen<br />

Mitarbeiter konnten bei der Bearbeitung<br />

technischer Sonderausführungen Kostensenkungen<br />

<strong>und</strong> Verkürzungen der Entwick-<br />

01 Das horizontale Bewegen der Hallendachkonstruktion der Veltins-Arena geschieht<br />

über eine Technologie, die einem Kranfahrwerk sehr ähnlich ist<br />

02 Die verschiebbaren Dachsegmente zur Entlüftung<br />

der Harem-Moschee basieren auf Krantechnologie<br />

<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 35


✂<br />

KRANE UND HEBEZEUGE<br />

03 Laut Weidenfeld sind Seilrollen aus<br />

Guss-Polyamid auch bei Schrägzug oder<br />

hohen Temperaturen betriebssicher<br />

einsetzbar<br />

04 Für Tagungsleiter Prof. Scholten waren<br />

die angeregten Diskussionen der<br />

Teilnehmer ein Indiz dafür, dass eine<br />

passende Themenauswahl getroffen wurde<br />

lungszeiten erreicht werden, so der Referent.<br />

Ebenso sei die maximale<br />

Wiederverwendung aller vorhandenen<br />

Bauteile aus anderen Kranen wichtig für<br />

Termin- <strong>und</strong> Kostensenkungen.<br />

Weitere Vorträge, auf die an dieser Stelle<br />

nicht näher eingegangen werden kann, befassten<br />

sich mit Fahrerassistenzsystemen<br />

für Containerbrücken, also unterstützenden<br />

<strong>und</strong> entlastenden Funktionen für den<br />

Kranfahrer, Datenübertragung über<br />

Schleifleitung in Echtzeit, Weiterentwicklungen<br />

an Kraftmessachsen sowie abgedichteten<br />

Pendelrollenlagern, Krümmumgsradien<br />

von Anschlagseilen <strong>und</strong> der<br />

Überwindung von Einschränkungen bei<br />

mobilen Maschinen durch moderne Steuerungssysteme.<br />

Weiterführende Angaben zu<br />

diesen <strong>und</strong> den anderen Vorträgen können<br />

dem Tagungsband der Arbeitsgruppe Baumaschinen-<br />

<strong>und</strong> Fördertechnik der Ruhr-<br />

Universität Bochum entnommen werden.<br />

Die Diskussionen der Tagungsteilnehmer<br />

nach den Vorträgen zeigten, dass sowohl<br />

das Thema der Tagung als auch der Inhalt<br />

der Vorträge das Interesse der Kranfachleute<br />

gef<strong>und</strong>en hatte. So konnte Tagungsleiter<br />

Prof. Dr.-Ing. Jan Scholten (Bild 04) am<br />

Ende eine positive Bilanz ziehen. Zur nunmehr<br />

schon 25. Internationalen Kranfachtagung<br />

dieser Veranstaltungsreihe wurde zum<br />

8. <strong>und</strong> 9. März 2017 an die Otto-von Guericke-Universität<br />

Magdeburg eingeladen.<br />

Fotos: Aufmacher Fotolia, Terex MHPS/Bearbeitung:<br />

VFV, Sonja Schirmer, 01 Von DerHans04,<br />

02 Fa. Kinkele, 03 – 04 Ruhr-Universität Bochum<br />

Aus unserem<br />

Buchprogramm<br />

Eine technische Zeitreise<br />

Historische Darstellung der Entwicklungen in der<br />

Hebetechnik durch zwei Jahrtausende, von der<br />

Muskelkraft bis zum Regal bediengerät. Mit zahlreichen<br />

Abbildungen <strong>und</strong> Zeichnungen, welche<br />

die mechanischen Leistungen von der Frühzeit bis<br />

heute erklären <strong>und</strong> auch visuell dokumentieren.<br />

Ein anspruchsvolles Geschenk für all diejenigen,<br />

die sich für die Geschichte der Hebetechnik<br />

interessieren.<br />

Faszination Hebetechnik<br />

von Wilhelm Ruckdeschel,<br />

204 Seiten, 149 Abbildungen, geb<strong>und</strong>en,<br />

ISBN 978-3-7830-0265-2,<br />

nur € 35,- zuzüglich Versandkosten<br />

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Exemplare<br />

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Name<br />

Vorname<br />

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PLZ/Ort<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Bitte richten Sie Ihre Bestellung an:<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH · Vertrieb · Lise-Meitner-Straße 2<br />

55129 Mainz · Fax: 06131/992-100 · E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />

oder besuchen Sie den Shop auf www.engineering-news.net<br />

HRB 2270, Amtsgericht Mainz, Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen,<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659, Gerichtsstand: Mainz<br />

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3 21.01.2015 08:10:02


MARKT<br />

Logistikkosten in SAP ERP abrechnen<br />

spart Zeit<br />

Der Logistikdienstleister eCom Logistik bietet seinen K<strong>und</strong>en eine<br />

große Palette unterschiedlicher Serviceleistungen. Für die Abrechnung<br />

mussten die Leistungsdaten bisher aus mehreren IT-Systemen<br />

zusammengeführt werden. Der SAP-Partner Mercoline hat jetzt eine<br />

durchgängige Lösung für SAP ERP entwickelt. Das optimiert die<br />

Prozesse <strong>und</strong> erleichtert die Abrechnung.<br />

www.mercoline.de<br />

Für kompakten Motorraum konzipiert<br />

Die Dieselmotoren der KDI-Produktreihe von Kohler sind in<br />

unterschiedlichen Modellen <strong>und</strong> Leistungskonfigurationen<br />

verfügbar. Dabei entsprechen alle Motoren der Serie den Normen<br />

Tier 4 Final – Stufe IV (im Leistungsbereich 56 bis 100 kW). Zu den<br />

technischen Merkmalen der KDI-Reihe zählt u. a. ein Hochdruck-<br />

Common-Rail-Einspritzsystem (2 000 bar) mit G3S-Injektoren für<br />

eine präzise Kraftstoffdosierung während des Einspritzvorgangs.<br />

Der Einsatz von vier Ventilen pro Zylinder dient der vertikalen<br />

<strong>und</strong> zentrierten Positionierung des Injektors im Brennraum, was<br />

das Zerstäuben des Kraftstoffs <strong>und</strong> dessen Vermischen mit<br />

Sauerstoff optimiert. Die Möglichkeit für den Einbau in jeder<br />

Neigungslage vereinfachen die Einbindung in die Maschine.<br />

Vollautomatisch DIN-A3-Etiketten<br />

drucken <strong>und</strong> applizieren<br />

Große Papierrollen (bis zu 12 m breit,<br />

Durchmesser bis zu 3 500 mm) erfordern<br />

auch große Etiketten. Mit dem<br />

DIN-A3-Etikettendrucker der Serie 900 des<br />

Unternehmens Logopak lassen sich<br />

Volltamboure automatisch etikettieren,<br />

selbst bei Staub <strong>und</strong> hohen Umgebungstemperaturen.<br />

Die Lauflänge beträgt 1 200 m, was<br />

2 800 Etiketten entspricht, <strong>und</strong> die Hublänge bis zu<br />

1 200 mm. Der „PG-Teleskop-Applikator“ bringt die Etiketten<br />

seitlich auf den Rollenanfang oder auf die Stirnseite an. Bei der<br />

Etikettenanbringung von oben<br />

ist eine Hublänge bis 3 000 mm<br />

möglich. Die Taktleistung<br />

beträgt 60 Etiketten/h. Die<br />

Etiketten erfüllen die Etiketten-<br />

Standards nach FEFCO. Der<br />

Einsatz von Logos zur Darstellung<br />

der Wald-Zertifizierungsstandards<br />

ist möglich.<br />

Das Bild zeigt eine<br />

Anwendung des Systems für<br />

das Kennzeichnen von Coils.<br />

www.logopak.com<br />

www.kohlerengines.com<br />

Meister Proper der Fördertechnik<br />

Mit dem Kopfabstreifer H-Type der<br />

Flexco Europe GmbH können<br />

Betreiber die Produktivität ihrer<br />

Bandförderanlagen steigern.<br />

Ausgestattet mit 200 mm langen<br />

einzeln gelagerten Abstreifblättern<br />

liegt der Abstreifer stets optimal<br />

am Band an <strong>und</strong> ermöglicht damit eine gründliche Reinigung.<br />

Dadurch federn die Module unabhängig voneinander <strong>und</strong> stellen<br />

sich bei Verschleiß individuell nach. Je nach Anwendung ist der<br />

Abstreifer mit hochfesten Hartmetallklingen für vulkanisierte<br />

Bänder oder aus verschleißarmem Polyurethan für Bänder mit<br />

mechanischen Verbindern verfügbar. Dazu kommen geschützte<br />

Klingen für Einsatzfälle mit stark abrasiven Materialien.<br />

www.flexco.com<br />

Inserentenverzeichnis Heft 6/<strong>2016</strong><br />

Abus Kransysteme, Gummersbach..... U4<br />

ARNOLD Verladesysteme, Stuttgart.....37<br />

BUTT, Verladerampen/Industrietore,<br />

Großenkneten................................................ 5<br />

Covestro, Leverkusen.................................11<br />

Dolezych, D;Dortm<strong>und</strong>.............................33<br />

EISENMANN SE, Böblingen......................25<br />

Galler Lager- u. Regaltechnik,<br />

Kulmbach........................................................ 8<br />

GSC Schwörer, Eisenbach ........................37<br />

ITOH DENKI EUROPE,<br />

Saint-Pierre-en-Faucigny<br />

(Frankreich)...................................................27<br />

Koch, Lage......................................................23<br />

KUBOTA (Deutschland), Rodgau............19<br />

RBS Förderanlagen, Gelnhausen............. 3<br />

Ryll, Gescher.................................................15<br />

SICK, Waldkirch.............................................. 7<br />

Stahl CraneSystems, Künzelsau.............31<br />

Wanko Informationslogistik,<br />

Ainring............................................................13<br />

Westfalen AG, Münster.............................. 9<br />

Westphalen & Kann, Maschinenbau,<br />

Fleckeby..........................................................23<br />

Wulfhorst, Gütersloh.................................27<br />

Kraftmessung<br />

direkt im Twistlock<br />

Mit dem neuen<br />

magnetischen<br />

Kraftsensor<br />

fSENS MLS<br />

bietet Hirschmann<br />

MCS eine<br />

Möglichkeit, das Wiegen von<br />

Containern während des<br />

Verladevorgangs durchzuführen.<br />

Ob RTG, RMG,<br />

STS-Krane, Reachstacker oder<br />

Straddle Carrier – der<br />

Wiegevorgang findet während<br />

des Containerumschlags per<br />

Kraftmessung am Twistlock<br />

statt. Der statische oder<br />

dynamische Wiegevorgang<br />

nimmt dabei wenig Zeit in<br />

Anspruch <strong>und</strong> lässt sich<br />

schnell <strong>und</strong> einfach in die<br />

bestehenden Prozesse<br />

integrieren. Umständliches<br />

Addieren von Einzelgewichten<br />

entfällt. Mit dem Sensorkonzept<br />

lässt sich die in Kürze in<br />

Kraft tretende Regelung der<br />

Solas (Convention for the<br />

Safety of Life at Sea) zur<br />

Gewichtsverifizierung von<br />

Frachtcontainern erfüllen.<br />

www.hirschmann-mcs.com<br />

Perfektes<br />

Zusammenspiel.<br />

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Sondergetriebe<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

Antriebstechnik<br />

Oberbränder Straße 70<br />

79871 Eisenbach<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

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GSC-Schwörer.indd 1 11.04.<strong>2016</strong> 14:11:33


LADUNGSSICHERUNG<br />

Erst sichern –<br />

dann starten!<br />

Eine Ladung ist gr<strong>und</strong>sätzlich so zu<br />

sichern, dass sie bei verkehrsüblichen<br />

Fahrzuständen weder<br />

verrutschen, noch umfallen<br />

oder herabfallen kann. Um<br />

wett bewerbs fähig zu bleiben, ist es<br />

wichtig, systematisch zu ermitteln,<br />

auf welche Weise sich das jeweilige<br />

Transportgut am besten sichern<br />

lässt <strong>und</strong> welche Sicherungsmittel<br />

erforderlich sind. Lesen Sie mehr.<br />

Aktuelle Erkenntnisse <strong>und</strong> Produkte zum<br />

Thema Ladungssicherung<br />

Verantwortlich für eine sachgemäße Ladungssicherung<br />

sind Fahrzeugführer,<br />

Gabelstaplerfahrer, Disponenten, Lagerarbeiter,<br />

Versender <strong>und</strong> Verlader gleichermaßen.<br />

Sie alle müssen über ausreichende<br />

Kenntnisse in der Ladungssicherung verfügen<br />

– denn im Schadenfall muss sich jeder<br />

von ihnen verantworten. Im besonderen<br />

Maße sind „Gelegenheits-Transporteure“<br />

angesprochen, die nur selten mit einem<br />

Lkw unterwegs sind oder Stückgüter transportieren.<br />

Vor allem in diesen Kreisen ist<br />

noch eine größere Unkenntnis über die<br />

physikalischen <strong>und</strong> rechtlichen Zusammenhänge<br />

festzustellen als bei den Profis.<br />

Die Span-Set-Werksvertretung Evers<br />

GmbH in Oberhausen verfügt ausschließlich<br />

über Zurrgurte des Unternehmens<br />

Span Set, die nicht nur die EN-Norm erfüllen,<br />

sondern deren Qualität durch zusätzliche<br />

GS-Prüfungen zertifiziert ist.<br />

Sicher <strong>und</strong> ergonomisch:<br />

Ladungssicherungsgurte<br />

Der Ergomaster-Zugratschengurt steht für<br />

Vorspannkräfte <strong>und</strong> zeichnet sich durch das<br />

rückenschonende Funktionsprinzip „Ziehen<br />

statt Drücken“ aus. Aufgr<strong>und</strong> einer<br />

neuen Geometrie <strong>und</strong> Mechanik lässt sich<br />

mit dem Zurrsystem eine Vorspannkraft<br />

STF von 720 daN (mit Vorspannkraftanzeige<br />

TFI bis zu 1 000 daN) erreichen. Das vorzugsweise<br />

für das Niederzurren genutzte<br />

System wird mit einer Lashing Capacity<br />

(LC) von 2 000 daN <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />

Hakenkombinationen angeboten. Gefertigt<br />

wird das Zurrsystem auf einem präzise arbeitenden<br />

Zurrgurtautomaten bei Span Set<br />

in Deutschland. Mit dem 1 000er TFI kann<br />

schnell <strong>und</strong> direkt die im System eingebrachte<br />

Vorspannkraft bis zu 1 000 daN<br />

nachgewiesen werden. Sind die Backen des<br />

Systems ganz geschlossen, wird die maximal<br />

erreichbare Vorspannkraft von<br />

1 000 daN angezeigt. Bei Verwendung des<br />

TFI an Los- <strong>und</strong> Festende sind bis zu<br />

2 000 daN Vorspannkraft beim Niederzurren<br />

nachweisbar.<br />

Car Fix, das Span-Set-System mit einem<br />

Gurtcontroller für Positionsstabilität des<br />

Gurtbands, ist ein geeignetes Hilfsmittel,<br />

wenn es um die Sicherung von Pkw <strong>und</strong><br />

Nutzfahrzeugen auf Autotransportern geht<br />

(Bild 01). Die Zurrgurte lassen sich problemlos<br />

über die Reifen legen <strong>und</strong> wahlweise<br />

mit Wirbel- oder Spitzhaken jeweils an drei<br />

Punkten im Lochblech des Autotransporters<br />

fixieren (Bild 02). So wird, zusammen<br />

mit den erforderlichen Keilen, zuverlässig<br />

ein Rollen oder Rutschen des Fahrzeugs auf<br />

der Ladefläche verhindert. Das ausgeprägte<br />

Profil auf der Unterseite des Gurtcontrollers<br />

haftet beim Transport gut auf dem Reifen<br />

<strong>und</strong> bleibt dadurch in Position. Die optionale<br />

Kederkante verstärkt zusätzlich die<br />

Kanten des Controllers.<br />

Flexibel einsetzbar:<br />

Ladungssicherungsnetze<br />

Seit vielen Jahren nimmt die Verwendung<br />

von Netzen in der Ladungssicherung zu. Eine<br />

Richtlinie oder Norm zur Klassifizierung<br />

<strong>und</strong> Prüfung der Ladungssicherungsnetze<br />

gab es bislang laut Evers aber nicht, was<br />

nach der Ansicht des Unternehmens zu unterschiedlichen<br />

Interpretationen <strong>und</strong> Auslegungen<br />

in Herstellung <strong>und</strong> Einsatz geführt<br />

hat. Mit der VDI 2700 „Ladungssicherung<br />

auf Straßenfahrzeugen“ Blatt 3.3 wird<br />

nun diese Lücke für Anwender, Hersteller<br />

<strong>und</strong> Rechtsprechung durch den Verein<br />

Deutscher Ingenieure (VDI) geschlossen.<br />

Die Richtlinie unterscheidet Trenn-, Abdeck-<br />

<strong>und</strong> Ladungssicherungsnetze, die als<br />

Gurtbandnetze mit <strong>und</strong> ohne geschlossene<br />

Masche, als gewirkte <strong>und</strong> geknotete sowie<br />

als Seilnetze ausgeführt werden können.<br />

38 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


LADUNGSSICHERUNG<br />

Ladungssicherungsnetze, auch Zurrnetze<br />

genannt, werden mit unterschiedlichen<br />

Maschenweiten, Gurtbandbreiten <strong>und</strong> Festigkeiten<br />

konfektioniert. Wie bei Zurrgurten<br />

kommen i. d. R. Gurtbänder aus Polyester<br />

zum Einsatz. Die Ladungssicherungsnetze<br />

können kraft- <strong>und</strong> formschlüssig eingesetzt<br />

werden, dürfen nur Komponenten nach<br />

DIN EN 12195 beinhalten <strong>und</strong> erhalten –<br />

analog zu den Zurrgurten – ein Label als<br />

Kennzeichnung. Auf dem Label befinden<br />

sich das maximale Ladungsgewicht <strong>und</strong> die<br />

Festigkeit der Netz-Befestigungspunkte.<br />

Evers bietet ein breites Angebot von Ladungssicherungsnetzen<br />

aus dem Hause<br />

Span Set für Lkw, Pkw, KEP- <strong>und</strong> Pritschenfahrzeugen<br />

sowie geknotete PE-Abdecknetze<br />

mit Dekra-Zertifizierung. Je nach Anforderung<br />

der Anwender wird die Kombination<br />

von Gurtbandbreite, Maschenbreite,<br />

Verbindungs- <strong>und</strong> Spannelementen zusammengestellt.<br />

In Verbindung mit einer Antirutschmatte<br />

sorgen Abdecknetze aus Polyester für eine<br />

schnelle Ladungssicherung. Die Ladungssicherungsnetze<br />

verhindern das Ab<strong>heben</strong><br />

der Ladung von der Antirutschmatte durch<br />

Unebenheiten auf der Fahrbahn oder sonstige<br />

dynamische Kräfte. Denn das engmaschige<br />

Polyesternetz wird bei Pkw in die Sicherungsösen<br />

bzw. bei Pritschenwagen in<br />

die Zurrpunkte eingehängt, mit wenigen<br />

Handgriffen über die Ladung gezogen <strong>und</strong><br />

mit zwei Ratschen gespannt. Somit wird<br />

Form- <strong>und</strong> Kraftschluss zeitgleich gesichert.<br />

Die PE-Ladungssicherungsnetze sind in<br />

verschiedenen Größen verfügbar <strong>und</strong> auf<br />

Sicherungslasten bis 2 000 kg ausgelegt.<br />

Fotos: Evers<br />

www.eversgmbh.de<br />

01 Ausgestattet mit einem Gurtcontroller, der für<br />

Positionsstabilität des Gurtbands sorgt<br />

02 Die Ladungssicherung beim Autotransport geht schnell <strong>und</strong> einfach<br />

von der Hand<br />

IMPRESSUM<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

erscheint <strong>2016</strong> im 66. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

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<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 39


KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR<br />

Effizient Einwassern<br />

Bodensee Werft setzt auf rückspeisefähigen Matrix-Konverter<br />

Die traditionsreiche Schiffswerft<br />

der Schweizerischen Bodensee<br />

Schifffahrt in Romanshorn verfügt<br />

über technische Einrichtungen auf<br />

dem neuesten Stand der Technik:<br />

Dazu gehört auch eine energieeffiziente<br />

Helling-Anlage zum<br />

Aufziehen <strong>und</strong> Einwassern tonnenschwerer<br />

Schiffe. Durch den Einsatz<br />

eines Matrix-Konverters des<br />

Unternehmens Yaskawa kann die<br />

generatorische Energie direkt <strong>und</strong><br />

mit hohem Wirkungsgrad ins Netz<br />

zurückgespeist werden.<br />

Seit 1850 sorgt die heutige Schweizerische<br />

Bodensee Schifffahrt (SBS) für gute<br />

Verbindungen auf Europas großem Binnensee.<br />

Anfangs wurden die Dampfschiffe<br />

noch in einer Eisenbahn-Werkstätte am<br />

Hafen Romanshorn repariert. Doch schon<br />

1864 nahm die Schiffswerft in Romanshorn<br />

ihren Betrieb auf. Dort, in der mittlerweile<br />

größten Werft der Bodenseeregion,<br />

werden auch heute noch Schiffe gewartet<br />

<strong>und</strong> zwar nicht nur die Linienschiffe der<br />

SBS, sondern auch anderer Gesellschaften<br />

wie etwa der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe<br />

GmbH Deutschland (BSB). Allerdings<br />

reichten die Dimensionen der historischen<br />

Gebäude z. B. für das 60 m lange<br />

SBS-Fährschiff MF Euregia nicht mehr<br />

aus. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde das denkmalgeschützte<br />

Ensemble im Jahr 2014<br />

umfassend saniert. Dabei wurde die Halle<br />

um 19 m verlängert <strong>und</strong> das Dach um<br />

1,2 m angehoben. Auch die Werkstätten<br />

wie Schreinerei, Malerei, Schlosserei, mechanische<br />

Werkstatt <strong>und</strong> die Büroräumlichkeiten<br />

wurden den heutigen Anforderungen<br />

angepasst.<br />

Antriebstechnische<br />

Herausforderung<br />

Im Zentrum der Werft steht weiterhin die<br />

Helling – also ein direkt vom See aus zugänglicher<br />

Hallenbereich, in dem an den<br />

Schiffen gearbeitet wird. Über eine Schräge<br />

werden die Schiffe dorthin aus dem Wasser<br />

aufgezogen <strong>und</strong> nach Abschluss der Arbeiten<br />

wieder eingewassert. Die Helling-Anlage,<br />

ein starker Seilzug mit einer Zugkraft<br />

von bis zu 70 Tonnen, benötigt dafür etwa<br />

30 Minuten pro Richtung. In der Vergangenheit<br />

wurde die Anlage mit einem 26-kW-<br />

Schleifringläufermotor betrieben (Bild 01).<br />

Über Wendeschütze wurde die Drehrichtung<br />

geschaltet <strong>und</strong> mit variablen Leistungswiderständen<br />

das Drehmoment<br />

gesteuert. Eine mechanische Bremse diente<br />

als Nothalt <strong>und</strong> als Festhaltebremse im Stillstand.<br />

Im Zuge der Werft-Modernisierung sollten<br />

die vorhandenen mechanischen <strong>und</strong><br />

elektromechanischen Komponenten möglichst<br />

erhalten bleiben, der Antrieb jedoch<br />

auf einen zeitgemäßen Frequenzumrichter<br />

40 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>


KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR<br />

umgestellt werden. Den Auftrag erhielt die<br />

Swiss Drives AG mit Sitz in Tübach, die in<br />

der Schweiz Vertriebs- <strong>und</strong> Engineeringaktivitäten<br />

für Yaskawa übernimmt.<br />

Technisch lässt sich ein Schleifringläufermotor<br />

problemlos auch mit einem modernen<br />

Frequenzumrichter kombinieren, soweit<br />

die Schleifringe der Rotorwicklung<br />

kurzgeschlossen werden. Allerdings war<br />

damit noch nicht die Frage beantwortet,<br />

welches Umrichter-Modell für diese Anwendung<br />

die besten Ergebnisse bringt.<br />

Swiss Drives führte deshalb zunächst erste<br />

Praxisversuche mit einem Umrichter aus<br />

der Reihe A1000 von Yaskawa durch, die erfolgreich<br />

verliefen. Beim Aufziehen läuft<br />

der Antrieb mit einer Nennleistung von<br />

26 kW, allerdings wird der Antrieb beim<br />

Einwassern mit etwa 10 bis 15 kW im generatorischen<br />

Betrieb gefahren, da das Schiff<br />

nach unten zieht. Bei einer konventionellen<br />

Umrichter-Lösung wie dem A1000 mit<br />

Bremswiderständen geht die generatorische<br />

Energie als Abwärme verloren. Bremsregler<br />

<strong>und</strong> Bremswiderstände müssten für<br />

die rd. 30-minütige Dauer des Einwasserns<br />

entsprechend groß ausgelegt werden, was<br />

energietechnisch wenig sinnvoll wäre.<br />

Rückspeisung überschüssiger<br />

Bremsenergie<br />

Eine 2014 erstmals vorgestellte Neuentwicklung<br />

erwies sich vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

als Lösung: Der Matrix-Konverter<br />

vom Typ U1000 ermöglicht als rückspeisefähiger<br />

Direktumrichter den effizienten<br />

Antrieb von Asynchron- oder Synchron-<br />

Maschinen <strong>und</strong> gleichzeitig auch die energieeffiziente<br />

Rückspeisung überschüssiger<br />

Bremsenergie. Der Konverter besteht aus<br />

neun bidirektionalen Schaltern, angeordnet<br />

in einer Matrix. Die dreiphasige Wechselstromquelle<br />

wird direkt in die erforderliche<br />

Spannung <strong>und</strong> Frequenz für den Motor<br />

umgewandelt. Anders als bei alternativen<br />

Frequenzumrichtern setzt der Antriebstechnikspezialist<br />

hier auf eine Technologie,<br />

die im Niederspannungsbereich kaum<br />

01 Seilwinde mit Motor, Schaltgetriebe <strong>und</strong><br />

zwei weiteren Getriebestufen sowie Bremse<br />

noch Anwendung findet, die aber zahlreiche<br />

Vorteile mit sich bringt.<br />

Die Installation des U1000 gestaltet sich<br />

einfach. Beim Hauptstromkreis müssen nur<br />

die Netzzuleitung <strong>und</strong> der Motor verdrahtet<br />

werden. Zusätzliche Netzfilter, Drosseln,<br />

Bremsoptionen werden nicht benötigt<br />

(Bild 02). Verglichen mit einer alternativen<br />

Frequenzumrichter-Lösung ist somit auch<br />

eine Reduzierung des Platzbedarfs möglich.<br />

Für den Betrieb des Motors wählte Swiss<br />

Drives die Open-Loop-Vector-Regelung.<br />

Mit dem integrierten Autotuning ließen<br />

sich Motor <strong>und</strong> Konverter problemlos auf<br />

einander abstimmen. Nicht zuletzt konnte<br />

die vorhandene mechanische Bremse gut in<br />

das Antriebskonzept integriert werden: Gesteuert<br />

durch den U1000, dient sie als Festhaltebremse<br />

im Stillstand <strong>und</strong> stellt die<br />

Nothalt-Funktion mit geführtem Schnellstopp<br />

<strong>und</strong> sicherem Halt sicher (Safe<br />

Torque Off).<br />

02 Einbausituation: Der Matrix-Konverter<br />

Seit März 2015 ist der Matrix-Konverter in<br />

der Bodensee Werft der Schweizerischen<br />

Bodensee Schifffahrt im Einsatz <strong>und</strong> beweist<br />

seitdem, dass die generatorische Energie<br />

direkt <strong>und</strong> mit einem hohen Wirkungsgrad<br />

ins Netz zurück gespeist werden kann.<br />

Fotos: Yaskawa<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

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VON DAMALS BIS HEUTE<br />

01<br />

Vom Einbruchmelder zur<br />

aktiven Brandvermeidung<br />

<strong>2016</strong><br />

Wagner Group: Seit 40 Jahren Experte in Sachen technischer<br />

Brandschutz<br />

2009<br />

Brandschutzsystem<br />

Titanus Micro·Sens<br />

wird in der ISS Raumstation<br />

genutzt<br />

Das Familienunternehmen Wagner gehört seit vier Jahrzehnten zu den<br />

Technologieführern in Sachen Brandschutz. Die Systeme des Herstellers<br />

schützen Rechenzentren genauso wie Logistikhallen, Museen oder Züge.<br />

Basis des Erfolgs sind dabei Technologien zur Brandfrüherkennung sowie<br />

zur aktiven Brandvermeidung mithilfe von Sauerstoffreduktion.<br />

1998<br />

1982<br />

Als Familienunternehmer<br />

des<br />

Jahres ausgezeichnet<br />

Oxy-Reduct-<br />

Technologie<br />

entsteht<br />

Einbruchmeldekonzept<br />

für atomares<br />

Zwischenlager<br />

realisiert<br />

1997<br />

Eigene<br />

Ansaugrauchmelder<br />

entwickelt<br />

Umzug nach<br />

Langenhagen<br />

02<br />

1980<br />

1976<br />

Firmengründung<br />

durch Werner<br />

Wagner in Winsen<br />

an der Aller<br />

Im Mai feierte die Wagner Group GmbH<br />

das 40-jährige Bestehen. Eine Erfolgsgeschichte,<br />

die in einem Keller in der Nähe<br />

von Hannover begann <strong>und</strong> heute in der<br />

ganzen Welt geschrieben wird. Die Gr<strong>und</strong>lage<br />

des Erfolgs war <strong>und</strong> ist eine kontinuierlich<br />

hohe Innovationsbereitschaft sowie ein<br />

Wertesystem, das auf Verantwortung für das<br />

eigene Handeln, Gradlinigkeit <strong>und</strong> Offenheit<br />

basiert. Diese Firmenphilosophie wird<br />

bis heute durch den Unternehmensgründer<br />

Dipl.-Ing. Werner Wagner (Bild 01) geprägt<br />

<strong>und</strong> von seinem Sohn Torsten Wagner als<br />

zweiter Geschäftsführer weitergetragen.<br />

Im Jahr 1976 machte sich der Nachrichtentechnik-Ingenieur<br />

Wagner (Bild 02,<br />

2. v. r.) in Winsen an der Aller selbstständig.<br />

Zunächst spezialisierte sich der Tüftler <strong>und</strong><br />

Visionär auf Einbruchmeldetechnik. Sechs<br />

Jahre später, das Unternehmen beschäftigte<br />

bereits 16 Mitarbeiter am neuen Standort<br />

Langenhagen, erhielt Wagner den ersten<br />

Großauftrag: Die Firma entwickelte <strong>und</strong> realisierte<br />

eine Einbruchmeldeanlage zum<br />

Schutz der Außenanlagen des atomaren<br />

Zwischenlagers in Gorleben, das selbst ein<br />

GSG9-Trupp nicht überwinden konnte. Dies<br />

war der Startschuss für eine steile Karriere.<br />

Den entscheidenden Anstoß für die Neuausrichtung<br />

des Unternehmens hin zum<br />

Brandschutzexperten brachte schließlich<br />

ein großes Rechenzentrum in Hannover, für<br />

das Wagner zunächst eine Freilandüberwachung<br />

installierte. Als kurz darauf im<br />

Rechenzentrum ein Feuer ausbricht <strong>und</strong> die<br />

Rauchmelder nicht anspringen, nahm sich<br />

der Ingenieur dem Problem an. Er baute eine<br />

Detektionseinheit, die einen Brand direkt<br />

an der IT-Technik trotz hoher Luftströmungen<br />

im Raum erkennen konnte. Von diesen<br />

Ereignissen inspiriert konzipierte Wagner<br />

sein erstes Ansaugrauchmeldesystem für<br />

die Brandfrüherkennung bei Großrechnern<br />

<strong>und</strong> präsentierte die Technologie 1986 erstmals<br />

auf der Fachmesse Security.<br />

In der Folgezeit realisierte das Unternehmen<br />

unzählige Brandmeldeanlagen in Rechenzentren<br />

<strong>und</strong> entwickelte sich zum absoluten<br />

Spezialisten auf diesem Gebiet. Die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung der Technologie<br />

mündete schließlich in der Entwicklung des<br />

Brandfrüherkennungssystems „Titanus“. Die<br />

Ansaugrauchmelder dieses Typs entnehmen<br />

der Umgebungsluft aktiv Luftproben<br />

<strong>und</strong> führen sie dem optischen Melder zu.<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer hohen Sensibilität können<br />

die Systeme einen Brand im Vergleich zu<br />

punktförmigen Meldern schneller <strong>und</strong> dabei<br />

fehlalarmsicher detektieren.<br />

Das Streben nach immer besseren Brandschutzlösungen<br />

führte schließlich auch zur<br />

Entwicklung innovativer Brandvermeidungs-<br />

respektive Löschmethoden wie die<br />

Sauerstoffreduktionsanlage Oxy-Reduct.<br />

Das System reduziert den Sauerstoffanteil<br />

der Umgebungsluft in Bereichen, in denen<br />

viele Werte auf engem Raum gelagert werden,<br />

sodass sich ein Brand nicht mehr entwickeln<br />

oder ausbreiten kann. Aus diesem<br />

Innovationsstreben kombiniert mit intensiver<br />

Forschungsarbeit sind mittlerweile<br />

mehr 700 Patente hervorgegangen.<br />

Heute, 40 Jahre nach Unternehmensgründung,<br />

beschäftigt das Unternehmen<br />

500 Mitarbeiter <strong>und</strong> erwirtschaftet 30 Prozent<br />

seines Umsatzes im Ausland. Wagner<br />

weiß um den Stellenwert engagierter Mitarbeiter<br />

für den Unternehmenserfolg <strong>und</strong><br />

möchte auch zukünftig nur aus eigener<br />

Kraft wachsen. Für seine bisherige Arbeit<br />

wurde Werner Wagner im Januar <strong>2016</strong> von<br />

den Verbänden Die Familienunternehmer<br />

<strong>und</strong> Die Jungen Unternehmer unter der<br />

Schirmherrschaft von Niedersachsens Wirtschaftsminister<br />

Olaf Lies zum Familienunternehmer<br />

des Jahres ausgezeichnet.<br />

Fotos: Wagner Group<br />

www.wagner.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 7-8/<strong>2016</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 26. 07. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 11. 07. <strong>2016</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Der Nahrungsmittelhersteller Brüggen stellte seinen Fuhrpark am<br />

Standort in Lübeck auf Li-Ion-Technologie um. 66 neue Gegengewichtsstapler<br />

sowie Nieder- <strong>und</strong> Hochhubwagen sind im Einsatz.<br />

02 Ein Laserscanner für die horizontale Anwendung an Schnelllauftoren<br />

erfasst lückenlos den Bereich vor dem Tor <strong>und</strong> kombiniert intelligent<br />

Bewegungserfassung <strong>und</strong> zuverlässige Vorfeldabsicherung in einem.<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

h.seybold@vfmz.de<br />

<strong>f+h</strong> Intralogistics:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

03 Das Bedienen eines Laufkrans ist vielfach zu einer beiläufigen Tätigkeit<br />

unter vielen Arbeitsschritten geworden. Umso wichtiger ist es, Personen, die<br />

nur selten mit Kranen arbeiten, ein sicheres Last-Handling zu ermöglichen.<br />

04 In der Nachberichterstattung zur Cemat zeigen wir Ihnen die Neuheiten<br />

<strong>und</strong> Trends, die auf der Messe präsentiert wurden. Zudem stellen wir die<br />

Sieger des während der Messe vergebenen Ifoy-Awards vor.<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong> 43


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