f+h fördern und heben 6/2016
f+h fördern und heben 6/2016
f+h fördern und heben 6/2016
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR<br />
Effizient Einwassern<br />
Bodensee Werft setzt auf rückspeisefähigen Matrix-Konverter<br />
Die traditionsreiche Schiffswerft<br />
der Schweizerischen Bodensee<br />
Schifffahrt in Romanshorn verfügt<br />
über technische Einrichtungen auf<br />
dem neuesten Stand der Technik:<br />
Dazu gehört auch eine energieeffiziente<br />
Helling-Anlage zum<br />
Aufziehen <strong>und</strong> Einwassern tonnenschwerer<br />
Schiffe. Durch den Einsatz<br />
eines Matrix-Konverters des<br />
Unternehmens Yaskawa kann die<br />
generatorische Energie direkt <strong>und</strong><br />
mit hohem Wirkungsgrad ins Netz<br />
zurückgespeist werden.<br />
Seit 1850 sorgt die heutige Schweizerische<br />
Bodensee Schifffahrt (SBS) für gute<br />
Verbindungen auf Europas großem Binnensee.<br />
Anfangs wurden die Dampfschiffe<br />
noch in einer Eisenbahn-Werkstätte am<br />
Hafen Romanshorn repariert. Doch schon<br />
1864 nahm die Schiffswerft in Romanshorn<br />
ihren Betrieb auf. Dort, in der mittlerweile<br />
größten Werft der Bodenseeregion,<br />
werden auch heute noch Schiffe gewartet<br />
<strong>und</strong> zwar nicht nur die Linienschiffe der<br />
SBS, sondern auch anderer Gesellschaften<br />
wie etwa der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe<br />
GmbH Deutschland (BSB). Allerdings<br />
reichten die Dimensionen der historischen<br />
Gebäude z. B. für das 60 m lange<br />
SBS-Fährschiff MF Euregia nicht mehr<br />
aus. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde das denkmalgeschützte<br />
Ensemble im Jahr 2014<br />
umfassend saniert. Dabei wurde die Halle<br />
um 19 m verlängert <strong>und</strong> das Dach um<br />
1,2 m angehoben. Auch die Werkstätten<br />
wie Schreinerei, Malerei, Schlosserei, mechanische<br />
Werkstatt <strong>und</strong> die Büroräumlichkeiten<br />
wurden den heutigen Anforderungen<br />
angepasst.<br />
Antriebstechnische<br />
Herausforderung<br />
Im Zentrum der Werft steht weiterhin die<br />
Helling – also ein direkt vom See aus zugänglicher<br />
Hallenbereich, in dem an den<br />
Schiffen gearbeitet wird. Über eine Schräge<br />
werden die Schiffe dorthin aus dem Wasser<br />
aufgezogen <strong>und</strong> nach Abschluss der Arbeiten<br />
wieder eingewassert. Die Helling-Anlage,<br />
ein starker Seilzug mit einer Zugkraft<br />
von bis zu 70 Tonnen, benötigt dafür etwa<br />
30 Minuten pro Richtung. In der Vergangenheit<br />
wurde die Anlage mit einem 26-kW-<br />
Schleifringläufermotor betrieben (Bild 01).<br />
Über Wendeschütze wurde die Drehrichtung<br />
geschaltet <strong>und</strong> mit variablen Leistungswiderständen<br />
das Drehmoment<br />
gesteuert. Eine mechanische Bremse diente<br />
als Nothalt <strong>und</strong> als Festhaltebremse im Stillstand.<br />
Im Zuge der Werft-Modernisierung sollten<br />
die vorhandenen mechanischen <strong>und</strong><br />
elektromechanischen Komponenten möglichst<br />
erhalten bleiben, der Antrieb jedoch<br />
auf einen zeitgemäßen Frequenzumrichter<br />
40 <strong>f+h</strong> 6/<strong>2016</strong>