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12<br />

Momentan erfüllen Automobilhersteller<br />

die von <strong>de</strong>r Gesetzgebung gefor<strong>de</strong>rten<br />

Recyclingquoten. Doch das<br />

wird in Zukunft schwieriger wer<strong>de</strong>n.<br />

Grund ist <strong>de</strong>r Trend, das Fahrzeuggewicht<br />

durch <strong>de</strong>n vermehrten Einsatz<br />

von Kunststoffen zu reduzieren. Zurzeit<br />

wer<strong>de</strong>n Altmetalle und die übrigen<br />

Restmaterialien voneinan<strong>de</strong>r getrennt:<br />

Die Altmetalle wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r<br />

verwertet, und das verbleiben<strong>de</strong><br />

Material wird entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r thermischen<br />

Energiegewinnung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Deponierung zugeführt.<br />

Das europäische Projekt CONCLORE<br />

hat daher zum Ziel, nachhaltige und<br />

zu 100 Prozent recyclebare Autokomponenten<br />

zu entwickeln, die aus<br />

Altautos zurück gewonnen und recycled<br />

wer<strong>de</strong>n können. So können sie<br />

entwe<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

o<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>ren Anwendungsgebieten<br />

wie<strong>de</strong>r eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Entwicklung einer mehrlagigen<br />

Einkomponenten-Sandwich-Struktur<br />

mit eingebetteten Produktinformationen<br />

mittels Product Embed<strong>de</strong>d<br />

I<strong>de</strong>ntification (PEID) schafft die notwendigen<br />

Voraussetzungen für die<br />

Etablierung eines neuen geschlossenen<br />

Recycling-Kreislaufes. Durch die<br />

Erweiterung <strong>de</strong>s Produktlebenszyklus<br />

um die Nutzungsphase und das<br />

Recycling soll die Lücke zwischen<br />

Hersteller und Entsorger geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Ziel ist ein nachhaltiges<br />

Product Lifecycle Management<br />

(PLM)-Konzept, das Forward- und<br />

Reverse Supply Chain Management<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>t.<br />

Die EU-Altauto Direktive „2000/53EC“<br />

(die so genannte „Verschrottungsdirektive“)<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r europäischen<br />

Kommission initiiert, um die<br />

Umweltbelastungen durch Altautos<br />

zu reduzieren. Jährlich fallen in <strong>de</strong>r<br />

EU rund 12 Millionen Tonnen Abfall<br />

durch Altautos an. Mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />

Direktive sollen es künftig nur noch<br />

3 Millionen Tonnen sein. Zu diesem<br />

Zweck <strong>de</strong>finiert die EU folgen<strong>de</strong><br />

Recyclingquoten:<br />

• Reduzierung auf 85 Prozent in<br />

2006 (min<strong>de</strong>stens 80 Prozent stoffliche<br />

Verwertung, Wie<strong>de</strong>rverwendung)<br />

• Reduzierung auf 95 Prozent bis<br />

2015 (min<strong>de</strong>stens 80 Prozent stoffliche<br />

Verwertung, Wie<strong>de</strong>rverwendung)<br />

Der Anfor<strong>de</strong>rung, ab <strong>de</strong>m Jahr 2006<br />

min<strong>de</strong>stens 85 Prozent <strong>de</strong>s durchschnittlichen<br />

Fahrzeuggewichts zu<br />

recyclen, können die meisten Hersteller<br />

nachkommen. Die Erhöhung<br />

<strong>de</strong>r Recyclingquote auf 95 Prozent<br />

bis 2015 ist nach <strong>de</strong>m augenblicklichen<br />

Stand <strong>de</strong>r Technik jedoch<br />

nicht zu erreichen. Der Trend, das<br />

Fahrzeuggewicht durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />

von Kunststoffen weiter zu reduzieren,<br />

setzt sich fort. Beabsichtigt ist es unter<br />

an<strong>de</strong>rem, so <strong>de</strong>n Treibstoffverbrauch<br />

zu senken.<br />

Derzeit bestehen Autos zu rund<br />

13 Prozent aus Kunststoff. In <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahren wird sich dieser<br />

Anteil weiter erhöhen. Für das Jahr<br />

2010 wird ein Anteil von 15,5 Prozent<br />

prognostiziert. Diese Entwicklung führt<br />

CONCLORE<br />

zu einer Zunahme <strong>de</strong>r nicht verwertbaren<br />

Restanteile und wird die<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Quoten<br />

weiter erschweren. CONCLORE<br />

beschäftigt sich mit Lösungen zu<br />

diesem Problem.<br />

Das Projekt wird durch das BIBA<br />

koordiniert. Gemeinsam mit führen<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen in <strong>de</strong>r Branche<br />

(u.a. <strong>de</strong>m Fiat Research Centre und<br />

Faurecia) sollen neue Techniken und<br />

nachhaltige, zu 100 Prozent recyclebare<br />

Autokomponenten entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Entwicklung einer mehrlagigen<br />

Einkomponenten-Sandwich-Struktur<br />

mit eingebetteten Produktinformationen<br />

mittels PEID, schafft die<br />

notwendigen Voraussetzungen für<br />

die Etablierung eines neuen Werkstoff-Kreislaufes.<br />

Durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />

<strong>de</strong>r PEID-Technik wird die ein<strong>de</strong>utige<br />

I<strong>de</strong>ntifizierung von einzelnen Bauteilen<br />

ermöglicht – auch unabhängig<br />

von <strong>de</strong>n Produkt-Daten-Management/Product-Lifecycle-Management<br />

(PDM/PLM)-Systemen <strong>de</strong>s<br />

jeweiligen Original Equipment Manufacturer<br />

(OEM).<br />

Mittels <strong>de</strong>r im Bauteil gespeicherten<br />

Produktinformationen kann bei <strong>de</strong>r<br />

Demontage eine zeitnahe Sortierung<br />

erfolgen. Durch die Verknüpfung von<br />

Reverse und Forward Supply Chain<br />

Management (SCM) wird ein geschlossener<br />

nachhaltiger Recycling-<br />

Kreislauf geschaffen.<br />

Rita Burkert, Christian Dörsch

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