14.12.2016 Aufrufe

Industrielle Automation 2/2016

Industrielle Automation 2/2016

Industrielle Automation 2/2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

03 Sinkt die Lesbarkeit<br />

der Codes kann es zu<br />

Anlagenstillständen<br />

oder zu höheren Ausschuss<br />

quoten kommen<br />

und zuverlässige Übertragung der Messdaten<br />

und Bilder erfolgt über die Profibus- und<br />

Ethernet-Schnittstellen der Identsysteme.<br />

Die Geräte sind über Profibus mit der Steuerung<br />

der Fertigungslinie vernetzt, die ihnen<br />

die passenden Messparameter der zu prüfenden<br />

Produkte sendet. Die Simavis-Qualitätsmanagementsoftware<br />

(QM) von Simon<br />

IBV soll auf einem PC zur Erfassung und<br />

Verarbeitung der Qualitätswerte laufen. Es<br />

ist geplant, diesen mit den rund 20 installierten<br />

Lesegeräten/Readern zu verbinden.<br />

Vor der Installation werden die Codeleser<br />

kalibriert, sodass sie anschließend immer<br />

mit den gleichen Einstellungen in punkto<br />

Geometrie, Anordnung und Beleuchtung<br />

arbeiten.<br />

Industrieweit verbindliches<br />

Identifikationsverfahren<br />

Die frühzeitige Druckbildprüfung verhindert,<br />

dass Produkte den gesamten Fertigungsprozess<br />

durchlaufen und erst im letzten<br />

Arbeitsschritt unzureichend gekennzeichnete<br />

Teile erkannt und ausgesondert<br />

werden. Durch die Simavis-Bildverarbeitungssoftware<br />

soll beispielsweise ermöglicht<br />

werden, den Leistungsabfall eines Laserbeschrifters<br />

frühzeitig zu erkennen und durch<br />

vorbeugende Wartung einen Anlagenstillstand<br />

zu vermeiden.<br />

Mit der Norm ISO/IEC 15415 wurde ein<br />

industrieweit verbindliches Identifikationsund<br />

Datenerfassungsverfahren geschaffen.<br />

Es erlaubt, Produkte unabhängig von der<br />

Beschriftungsart (Laserbeschrifter, Nadelpräger)<br />

und vom Lesegerät zu codieren und<br />

zu decodieren. Und es bildet die Basis für<br />

eine einheitliche Qualitätskontrolle und<br />

Rückverfolgung. Zur Code-Verifizierung<br />

passieren die gekennzeichneten Teile das<br />

Sichtfeld der Identsysteme, die an den Markierstationen<br />

der Fertigungslinien installiert<br />

sind. Reflexionen oder unzureichende<br />

Lichtverhältnisse lassen sich durch die geeignete<br />

Auswahl des Objektivs sowie der<br />

Beleuchtung beseitigen. Selbst Verschmutzungen<br />

oder Beschädigungen des Data-<br />

Matrix-Codes (DMC) von bis zu 25 Prozent<br />

kompensieren die Reader mühelos.<br />

Ein Transportband bewegt die Produkte<br />

kontinuierlich an den Lesesystemen vorbei.<br />

Die Durchlaufmenge jeder Fertigungslinie<br />

liegt bei etwa 3 600 Komponenten/Stunde.<br />

01 Die Markierung der Komponenten findet<br />

sehr früh im Produktionsprozess statt, um die<br />

nachfolgenden Schritte zielgenau zu steuern<br />

02 Die im<br />

Amberger Werk<br />

installierten<br />

Simatic-Codeleser<br />

stellen einen<br />

unkomplizierten<br />

Einsatz sicher<br />

„Sobald ein Produkt das Sichtfeld passiert“,<br />

erklärt Alexander Plank, Technologieplaner<br />

im Gerätewerk Amberg, „liest der Reader<br />

innerhalb von Sekundenbruchteilen den<br />

gelaserten Data-Matrix-Code. Aufgrund der<br />

kurzen Belichtungszeiten und der Lichtintensität<br />

lesen die Reader bei voller Bandgeschwindigkeit.<br />

Qualitätsdaten zurückliegender<br />

Lesungen sind abrufbar<br />

Die genaue Kalibrierung der Sensoren und<br />

die präzise Bestimmung der Parameter<br />

schafft die Voraussetzung für die Verifizierung<br />

der Markierungen. Plank berichtet<br />

weiter: „Das Auffinden von Fehlerursachen<br />

durch exakte Prüfergebnisse verringert die<br />

Ausschussquote und senkt die Kosten.<br />

Denn der Instandhalter kann korrigierend in<br />

die laufenden Produktionsprozesse eingreifen.“<br />

Weitere Vorteile schafft das automatische<br />

Dokumentieren der Qualitätsdaten.<br />

Der Reader-Auswahl ging eine Evaluierungsphase<br />

voraus, in der Ahles und seine<br />

Kollegen die Codelesesysteme umfangreichen<br />

Tests unterzogen. Mit der QM-Software<br />

Simavis S steht Mitarbeitern der Qualitätssicherung<br />

den gängigen Normen und<br />

Standards entsprechend eine Lösung für<br />

die Validierung zur Verfügung. Hierbei teilt<br />

die Simatic S7-Steuerung dem MV440-<br />

Reader mit, welche Produkte mit welchen<br />

Parametern zu messen sind. Diese Steuerprogramme<br />

geben Werte für die Belichtung,<br />

die Beleuchtungsart und die Trigger-<br />

Verzögerung vor. Die anschließend von<br />

der Kamera ermittelten Ergebnisse werden<br />

sowohl der Simatic S7-Steuerung als auch<br />

der QM-Software Simavis S zusammen mit<br />

den Bildinformationen übertragen.<br />

Ampelfunktionen warnen<br />

bei Leistungsabfall<br />

Christoph Simon, Geschäftsführer bei Simon<br />

IBV erläutert: „Die Software sammelt die<br />

Einzeldaten der verschiedenen Sensoren,<br />

bereitet sie verständlich auf und stellt die<br />

Messwerte detailliert dar, sodass der Werker<br />

Trends auf einen Blick erkennt und ggf. auf<br />

einen Qualitätsabfall reagieren kann. Direkt<br />

nach dem Aufbringen der Codierung gibt<br />

die Software mit Ampelfunktionen Auskunft<br />

über den Qualitätsstatus. Der Benutzer<br />

erkennt frühzeitig, ob die Lesequalität im<br />

Gutbereich liegt, ein nachlassender Kontrast<br />

auf einen Leistungsabfall der Laserbeschrifter<br />

hindeutet, die Markierung verschmutzt<br />

ist oder der Code verzerrt aufgebracht<br />

wurde. Mit verschiedenen Softwarefunktionen<br />

kann er dann die Einstellungen während<br />

des laufenden Prozesses nachjustieren und<br />

die Druckqualität anpassen“.<br />

„Mit der neuen Lösung erreichen wir<br />

eine konstant hohe Kennzeichnungsqualität.<br />

Wir können Trends analysieren und<br />

die Leistungsfähigkeit der Prüfmittel transparent<br />

darstellen. Die nachträgliche Fehlersuche<br />

an Ausschussteilen entfällt komplett“,<br />

betont Werner Ahles.<br />

Als Weiteres plant er Regelkreise, die bei<br />

einem Leistungsabfall die Systeme automatisch<br />

nachjustieren.<br />

www.siemens.de<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/<strong>2016</strong> 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!