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Dolle'n Schmiere

Ausgabe 3/2016 der Dolle'n Schmiere. Vereinszeitschrift des Ruderverein Weser von 1885 e.V. in Hameln

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Das war ein R(h)einfall<br />

Die wetterfeste Mannschaft: Hartmut Tegtmeier, Werner Steding, Regine und Uwe<br />

Hölscher, Sigrun Cremers, Christine Steding, Bernd Kerkhoff und Rolf Schaper<br />

Es passiert ja nicht so oft, dass eine<br />

Wanderfahrt mittendrin abgebrochen<br />

wird. Aber der hartnäckige Dauerregen<br />

im letzten Mai in der Schweiz ließ uns<br />

einfach keine andere Wahl.<br />

Unser Ziel war eine Befahrung des sogenannten<br />

Hochrheins. Mit zwei Booten<br />

und acht Ruderinnen und Ruderern<br />

wollten wir von Konstanz am Bodensee<br />

bis nach Basel zum legendären Rheinfall<br />

rudern. Unsere Hamelner Mannschaft<br />

wurde noch von Regine und<br />

Uwe Hölscher aus Bodenwerder verstärkt.<br />

Christine und Ruderwart Werner<br />

Steding hatten die 195 Kilometer lange<br />

Route und die Etappenplanung bestens<br />

vorbereitet und die Zimmer waren<br />

längst gebucht. Nur die kritische Wetterlage<br />

in der Region konnte durch unsere<br />

Fahrtenleitung leider nicht beeinflusst<br />

werden.<br />

Auf dem Bodensee<br />

zur Insel Mainau<br />

Dabei fing alles ganz wunderbar an.<br />

Als wir in Konstanz ankamen, war noch<br />

alles ganz prima. Unsere Stimmung<br />

war bestens. Der leichte Regen hatte<br />

soeben aufgehört. Sogleich luden wir<br />

unsere Boote beim Ruderclub Neptun<br />

ab und ruderten zur gut 12 Kilometer<br />

entfernten Insel Mainau. Dort legten<br />

wir an einem Dampferanleger an, befestigten<br />

unsere Boote und inspizierten<br />

die besondere Vegetation der Insel und<br />

das Schloss, um uns dann aber ganz<br />

auf die regionale Gastronomie zu konzentrieren.<br />

Als wir später zu den Booten<br />

zurückkamen, hatte sich auf einem<br />

Steuerplatz eine Stockente ganz keck<br />

bequem gemacht. Mit ein paar freundlichen<br />

Worten war sie jedoch zum Verlassen<br />

des Bootes bereit.<br />

Dank der schwachen Dünung war die<br />

Rückfahrt auf dem spiegelglatten See<br />

wirklich zauberhaft. Auf dem Hochrhein<br />

und der Schweizer Bodenseeseite<br />

sind übrigens Schwimmwesten vorgeschrieben,<br />

was bei den Wellen, die<br />

manchmal durch Wind oder Schifffahrt<br />

verursacht werden, auch wirklich<br />

vernünftig ist. Und allzu oft ist auch<br />

der Abstand zum Ufer sehr groß, dann<br />

steigt das Risiko.<br />

Zurück beim Ruderclub Neptun fuhren<br />

wir dann rüber auf die Schweizer Seite<br />

nach Mammern und bezogen unsere<br />

Quartiere im Gasthof zum Hecht. Weil<br />

wir die einzigen Gäste waren und sich<br />

die Wirtsleute auf einer Feier befanden,<br />

hatten sie uns freundlicherweise<br />

das Einschenken unserer Biere gestattet.<br />

Dabei wurden wir allerdings ständig<br />

von einem riesigen Hechtkopf argwöhnisch<br />

überwacht.<br />

Schnürlregen von Konstanz nach<br />

Stein am Rhein<br />

Am Morgen nach dem Frühstück starteten<br />

wir in Konstanz, begleitet von heftigen<br />

Regenschauern. Dieser Regen verstärkte<br />

sich noch und wollte gar nicht<br />

aufhören. Unsere Fahrt ging vorbei<br />

an Pfahlbauresten, zahllosen Fischreusen<br />

und staunenden Fischreihern. Nur<br />

den Enten machte der Regen nichts<br />

aus. Am einigen Stellen war das klare<br />

Wasser so flach, dass man genau auf<br />

die markierte Fahrrinne achten musste.<br />

Über uns ein bleierner Himmel und der<br />

andauernde Schnürlregen, der auf dem<br />

breiten Untersee noch an Heftigkeit zunahm.<br />

Das erforderte von allen Beteiligten<br />

ein erhebliches Standvermögen,<br />

denn die 44,5 Kilometer lange Strecke<br />

bis zum Ort Stein musste ja bewältigt<br />

werden. Am Ende waren wir alle völlig<br />

durchnässt und leicht demoralisiert.<br />

In solchen Situationen kann nur ein nettes<br />

Wirtshaus helfen. Dies fanden wir<br />

im schönen Stein am Rhein inmitten<br />

prachtvoller Fachwerkgebäude.<br />

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