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Dolle'n Schmiere

Ausgabe 3/2016 der Dolle'n Schmiere. Vereinszeitschrift des Ruderverein Weser von 1885 e.V. in Hameln

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Im alten Bootshaus.<br />

Die Werkstatt im alten Bootshaus an<br />

der Pyrmonter Straße befand sich in<br />

der sogenannten “Paddelhalle”. So genannt,<br />

weil vor 100 Jahren hier mal die<br />

Paddelboote der Vereinsmitglieder lagerten.<br />

Diese Paddelhalle lag 10 m vom<br />

Bootshaus entfernt in Richtung des Anlegers<br />

und war in den Klüthang hinein<br />

gebaut. Vom Hang her drückte das<br />

Wasser durch das Gemäuer und gegen<br />

die winterliche Kälte hatten wir einen<br />

alten Kanonenofen. Als Schornstein<br />

diente ein Ofenrohr, das durch eine herausgenommene<br />

Butzen-Fensterscheibe<br />

ins Freie führte. Da alle Boote aus<br />

Holz waren, mussten meistens Tischlerarbeiten<br />

durchgeführt werden. Unser<br />

wesentliches Problem war immer,<br />

die Boote dicht zu kriegen. Werkzeug<br />

gab es wenig, man musste praktisch<br />

alles von zu Hause mitbringen.<br />

Im neuen Bootshaus.<br />

Der Umzug ins neue Bootshaus bescherte<br />

uns paradiesische Zustände. Eine<br />

heizbare, trockene Werkstatt mit viel<br />

Licht, sowohl Tageslicht, wie auch künstliches<br />

Licht. Nach und nach haben wir<br />

modernes Werkzeug angeschafft und<br />

auch die zugehörigen Schränke, um es<br />

lagern zu können.<br />

Der Weg zum Kunststoff.<br />

Im Laufe der Zeit wurden die Boote immer<br />

leichter und moderner. Das Holz<br />

des Bootskörpers wurde durch Kunststoff<br />

ersetzt. Messingdollen und Eisen-<br />

Kielschienen gehörten der Vergangenheit<br />

an. Kunststoffkleber und Glasfasermatten<br />

mussten von nun an bei der<br />

Reparaturen eingesetzt werden. Heute<br />

besteht fast alles aus Kunststoff und<br />

Aluminium, um möglichst leichte Boote<br />

zu erhalten. Das bedingt natürlich ein<br />

ganz anderes Arbeiten in der Werkstatt.<br />

Nicht mehr das Tischlern war gefragt,<br />

sondern Kunststoffverarbeitung. Heutzutage<br />

sind sowohl Riemen und Dollen<br />

und teilweise auch Rollsitze aus Kunststoff.<br />

Die Arbeit in der Werkstatt,<br />

der Aufwand und die Kosten.<br />

War früher die Dichtheit unser größtes<br />

Problem, sind es heute die kleinen<br />

Schrammen und Beschädigungen<br />

in der Bootshaut. Natürlich gibt es<br />

auch nach wie vor durchgerollte Rollbahnen,<br />

ratternde Rollsitze, verbogene<br />

Dollen und verbogene Ausleger.<br />

Wenn man zusammenrechnet, dass die<br />

Werkstattmannschaft (5 bis 6 Leute) jeweils<br />

2 Stunden pro Woche im Jahr gearbeitet<br />

haben, kommt man auf 600<br />

Stunden, die ehrenamtlich geleistet<br />

wurden. In Handwerkerpreisen gerechnet,<br />

sind das rund 20.000,-Euro, also<br />

praktisch die Kosten eines neuen Bootes.<br />

Die Kosten für Material und Werkzeug<br />

haben sich auf etwa 5.000,- Euro<br />

pro Jahr eingependelt. Zugegeben,<br />

Schäden lassen sich nicht ganz vermeiden,<br />

aber mit etwas mehr Achtsamkeit<br />

des Einzelnen ließe sich sicherlich noch<br />

einiges sparen, an Kosten für Material<br />

und an Arbeitsaufwand in der Werkstatt.<br />

Pflege von Bootsmaterial<br />

In den letzten Jahrzehnten hat sich unser<br />

Bootspark verdoppelt , so dass wir<br />

bei 65 Booten über einen Materialwert<br />

im hohen 6-stelligem Bereich sprechen.<br />

Nach 30 Jahren als Bootswart in der<br />

Werkstatt werde ich mein Amt zur nächsten<br />

Jahreshauptversammlung in jüngere<br />

Hände übergeben. Meinen Nachfolgern<br />

möchte ich nicht nur gutes Gelingen<br />

wünschen, sondern auch die Gewissheit<br />

geben, dass mit den Booten<br />

pfleglich umgegangen wird. Vor diesem<br />

Hintergrund bitte ich alle aktiven Mitglieder<br />

Beschädigungen oder Auffälligkeiten<br />

im Fahrtenbuch einzutragen, dies<br />

ungeachtet davon, ob der Schaden<br />

selbst oder von Dritten zu verursacht<br />

worden ist. Diese Eintragungen können<br />

aus dem neuen elektronischen EFA-<br />

Fahrtenbuch kontinuierlich ausgewertet<br />

werden. So sind die Bootswarte in<br />

der Lage besonders auffällige Boote<br />

oder Arten von Beschädigungen<br />

schneller zu analysieren und geeignete<br />

oder auch vorsorgliche Maßnahmen in<br />

die Wege leiten zu können.<br />

Rudern ist ein Gemeinschaftssport<br />

und nur mit dem notwendigen Problembewusstsein<br />

aller Aktiven bei<br />

der Pflege und dem Umgang mit<br />

unserem Bootsmaterial ist auf Dauer<br />

der technische Stand unserer<br />

Sportgeräte im Verein aufrechtzuerhalten.<br />

Danke für Euer<br />

Verständnis.<br />

Heinrich Semke<br />

Eine tolle Teamleistung<br />

Fast 50 Helfer hatten sich am 1. Oktober zum traditionellen Herbst-Reinigungsdienst<br />

eingefunden. Das war fast ein Rekord. So konnten sehr viele Aufgaben erledigt<br />

werden, damit unser Bootshaus sich pünktlich zur Clubregatta wieder im besten<br />

Lichte präsentieren konnte. Solche großen Aufgaben können nur mit Unterstützung<br />

aller Beteiligten geschafft werden. Schön war auch, dass sich dabei alle<br />

Altersklassen engagiert haben. Und gemeinsam macht es auch viel mehr Spaß.<br />

Der nächste große Reinigungstermin ist am 1. April 2017.<br />

Der Vorstand und die Hauswarte bedanken sich.<br />

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