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rik Februar 2017

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VALENTINSTAG<br />

LiebeCONTRA<br />

Verliebtsein<br />

In einer Liebesbeziehung erwarten wir,<br />

möglichst dauerhaft und möglichst gut<br />

von unserem Freund behandelt zu werden.<br />

Ganz im Gegensatz zum Verliebtsein. Die<br />

meist kurze Spanne, die der Liebe vorausgeht,<br />

unterliegt oft anderen Erwartungen.<br />

Erstaunlicherweise wächst unser Interesse<br />

an Männern, die uns bisweilen schlecht behandeln,<br />

die uns auch mal versetzen oder<br />

zurückweisen. Sollte das Verliebtsein womöglich<br />

interessanter werden, wenn man<br />

uns nicht ausschließlich gut behandelt?<br />

Die Liebe ist wie eine gute Mahlzeit: Wenn<br />

die Zutaten stimmen und man die Tricks der<br />

Zubereitung kennt, kann kaum etwas schief<br />

gehen. Wer seinen Freund mag, sich Mühe<br />

gibt ihn zu verstehen und ihn respektvoll<br />

behandelt, der beherrscht bereits die Grundzüge<br />

des Rezeptes. Das Verliebtsein scheint<br />

im Vergleich dazu ein weit komplizierterer<br />

Vorgang zu sein, dessen Beschreibung sich<br />

bereits in wilden Wortspielen verliert: Einer<br />

hat „Schmetterlinge im Bauch“, der nächste<br />

„den Kopf in rosa Wolken“. Mit manchem<br />

„gehen die Pferde durch“ und wieder andere<br />

wurden einfach nur von „Amors Pfeil getroffen“.<br />

Das Verliebtsein ist nur der Duft über<br />

dem Hauptgericht. Ein paar Knoblauchzehen<br />

und schon ist für viele der Ofen aus. Der Duft<br />

in der Nase ist entweder da und berauscht –<br />

oder nicht.<br />

DIE HORMONE SIND SCHULD<br />

Sitzt der Duft aber erst einmal mitten<br />

in Herz und Nase, verliert alles andere<br />

an Bedeutung. Wen stören mangelnde<br />

Konzentrationsfähigkeit oder schlechter<br />

Schlaf, wenn man dem Mann seiner<br />

Träume endlich begegnet ist? Wer wollte<br />

Appetitlosigkeit und Kribbeln im Bauch<br />

als nahende Magen-Darm-Grippe deuten?<br />

Plötzlich ist es egal, ob er so aussieht, wie<br />

man es sich immer gewünscht hat, oder<br />

ob sein wunderbares Lächeln ein Blumenbeet<br />

schiefer Zähne freilegt.<br />

Die meisten Menschen haben eine recht<br />

genaue Vorstellung davon, wie ihr Freund<br />

sein sollte – und werfen sie über den Haufen,<br />

wenn ihnen Mr. Right erst einmal begegnet<br />

ist. Durch die rosa Brille, die dann den Blick<br />

vernebelt, lässt sich deutlich erkennen: Er ist<br />

perfekt – der oder keiner. Plötzlich ist man<br />

verliebt bis über beide Ohren. Die Ideale?<br />

Vergessen! Die Ansprüche? Egal! Leider<br />

ist genau diese Euphorie auch die große<br />

Gefahr des Verliebtseins, denn zusammen<br />

mit den Hormonen, die unser Organismus<br />

in dieser Phase produziert, kann sie süchtig<br />

machen. Unmengen einsamer Herzen sind<br />

jede Nacht auf der Suche nach der großen<br />

Liebe. Früher oder später entdecken sie ihren<br />

Traumprinzen und erleben einen zeitweiligen<br />

Glückstaumel. Wenn die Drüsen aber nach<br />

einigen gemeinsamen Wochen wieder auf<br />

Stand-by schalten, schicken sie ihren Lover<br />

aufs Abstellgleis.<br />

TRÜGERISCHE GLÜCKSGEFÜHLE<br />

Gefährlich wird es, wenn man Stimmungsschwankungen<br />

nach ihrer Größe beurteilt. An<br />

Tagen, an denen man vom potenziellen Lover<br />

links liegen gelassen wird, ist man am Boden<br />

zerstört. Auf einer Stimmungsskala erreicht<br />

man das untere Ende: maximaler Ausschlag<br />

im negativen Bereich.<br />

Selbst eine belanglose SMS von „ihm“,<br />

ein kurzes Telefonat oder eine Nachricht im<br />

Internet können hingegen schon Werte im<br />

positiven Bereich bewirken. Dann ergibt bereits<br />

ein leichtes Glücksgefühl eine gewaltige<br />

Differenz zum absoluten Stimmungstief und<br />

löst einen wahren Glückstaumel aus. Wenn<br />

sich die Werte nach einiger Zeit im positiven<br />

Bereich einpendeln, werden die Schwankungen<br />

zwangsläufig geringer.<br />

Absolut betrachtet geht es einem deutlich<br />

besser – und dennoch fehlt das Hochgefühl,<br />

das durch die miesen Momente an unangemessener<br />

Bedeutung gewonnen hat. Wer<br />

jetzt den Fehler begeht, diese Veränderung<br />

als schlechtes Zeichen zu werten, der hat<br />

bereits verloren. Kleinere Schwankungen auf<br />

der imaginären Skala sind kein Zeichen dafür,<br />

dass es mit der Leidenschaft bereits vorbei<br />

ist – bestenfalls mit dem Leiden. Nur wer<br />

begreift, dass er jetzt loslassen und sich von<br />

der Hoffnung auf den ewigen Glückstaumel<br />

verabschieden muss, kann auch aus dem<br />

Kreislauf der dauerhaft erfolglosen Partnersuche<br />

ausbrechen.<br />

AUSSTIEG AUS DER SUCHTNACH<br />

DEM VERLIEBTSEIN<br />

Und wenn es nicht klappt mit dem Ausstieg<br />

aus der Sucht nach dem ständigen Liebes-<br />

Kick? Eine kleine Checkliste kann gute<br />

Dienste leisten. Es kann hilfreich sein, sich<br />

ein paar Eigenschaften, Verhaltensweisen<br />

und Merkmale eines möglichen Freundes zu<br />

notieren, auf die man in einer Partnerschaft<br />

nicht oder nur ungern verzichten möchte. Das<br />

sollte man tun, bevor sich die Schmetterlinge<br />

im Bauch tummeln. Mit dem Kopf im rosa<br />

Nebel läuft die Liste Gefahr, an Objektivität zu<br />

verlieren. Am Beginn jedes neuen Bindungsversuches<br />

kann man dann diese Liste mit<br />

der Realität abgleichen. Man darf sie natürlich<br />

jederzeit verändern oder erweitern. Sollte<br />

man aber nach einiger Zeit feststellen, dass<br />

„Geborgenheit” von Platz eins gestrichen und<br />

durch „sein geiler Hintern” ersetzt wurde,<br />

ist das kein gutes Zeichen für eine glückliche<br />

Partnerschaft. •Carsten Heider<br />

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