Februar 2017 airberlin Magazin - Stadt und Meer

DIE VISION / FREIFLUG
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VISIONÄR NR. 1 / VISIONARY NO. 1
Daniel Wiegand
Erfinder des Lilium Jets
Inventor of the Lilium Jet
LILIUM GMBH
WAS WÄRE das für eine Welt, in der die
Fernbeziehung funktionierte, man in
der ländlichen Idylle leben, aber den
Traumjob in der Stadt haben könnte.
Wie wäre das, wenn es statt Straßen
nur noch Parks gäbe? Diese Utopie malt
sich Daniel Wiegand nicht bloß aus. Mit
seiner Erfindung, dem Lilium Jet, ist er
dabei, sie zur Realität werden zu lassen.
Sein senkrecht startendes Elektroflugzeug
soll eine Revolution einleiten,
bei der es um mehr geht als nur das
Pendeln. „Bayern wird zum Beispiel zu
einer einzigen großen Metropole. Selbst,
wenn man in Nordbayern auf dem Land
wohnt, braucht man bei 400 km/h nur
noch 30 Minuten nach München zur
Arbeit“, sagt der 29-jährige Energietechniker.
„Unser Radius würde sich
verdreifachen.“ Während unsere Welt
um das Auto herumgebaut ist, würde
sich die Architektur in Zukunft nach
oben orientieren. Auf unseren Dächern
wären Landeplätze. Wir würden unsere
Häuser von oben betreten.“
Und zwar alle. „Wir wollen nicht,
dass sich das nur ein paar wohlhabende
Leute als Privatjet leisten können“, sagt
Wiegand. Er hat die Vision, dass der Jet
vor allem als Lufttaxi eingesetzt wird,
das man über eine App bestellt. Unterwegs
holt das Taxi weitere Passagiere
ab. „Das ergibt beim Flugzeug viel Sinn.
Es kann in seiner Lebenszeit bis zu vier
Millionen Kilometer fliegen, zehnmal
so weit wie ein Auto fahren kann und
viel weiter als ein Mensch in seinem
ganzen Leben reist.“ Elektrojets seien
außerdem effizienter als Drohnen mit
vier Rotoren, die ständig Schub nach
unten erzeugen müssen, um in der
Luft zu bleiben.
„Unser Radius würde
sich verdreifachen“
“Our live-work radius
would treble… Bavaria
would become a single city”
All das hat auch Skype-Gründer
Niklas Zennström überzeugt – so
sehr, dass er zehn Millionen Dollar
in die Idee des Lilium Jets investiert
hat. Nach seinem eigenen Erfolg,
unterstützt er nun europäische
Firmen, die mit ihren visionären
Technologien die größten Probleme
der Menschheit lösen könnten.
IMAGINE A WORLD where long-distance
relationships worked and people could
live in rural bliss while holding down
dream jobs in the city. Imagine a world
where parks replaced roads. Daniel
Wiegand does more than just envisage
this utopia, he is helping to make it
reality with his Lilium Jet.
Wiegand’s electric aircraft, which
takes off vertically, could spark a
revolution. “Bavaria will become one
single city, for example. Even if you live
in the northern Bavarian countryside it
only takes you 30 minutes to get to work
in Munich travelling at 400km/h,” says
the 29-year-old energy engineer. “Our
live-work radius would treble.”
The world today is built around the
car, but future architecture would be
focused upwards. Our roofs would have
landing pads and we would access our
homes from above. And that means all
of us. “We’re not interested in just a few
wealthy people being able to afford it as
a private jet,” the inventor says. His
vision is for the jet to be used primarily
as an air taxi that people would call up
via an app. The taxi would also pick up
other passengers en route.
“It makes even more sense with a
plane than with a car because it can fly
up to 4,000,000km in its life – 10 times
as far. That’s much further than one
person travels in their entire lifetime,”
explains Wiegand. He says the electrojet
is also more efficient than drones with
four rotors, which need to permanently
generate downward thrust to remain
airborne. The invention has even won
over Skype founder Niklas Zennström,
a regular backer of European innovators,
who has invested $10m in the idea.