Februar 2017 airberlin Magazin - Stadt und Meer

DIE VISION / FREIFLUG
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VISIONÄR NR. 2 / VISIONARY NO. 2
Franky Zapata
Erfinder des Flyboard Air
Inventor of the Flyboard Air
LIAM MCKENNA
AM 30. APRIL 2016 stellte Franky Zapata
einen neuen Weltrekord auf. Fast
zwei Kilometer auf einem Hoverboard
durch die Luft zu fliegen – das war
zuvor niemandem gelungen. Und
als wäre das nicht genug, war der
Jetski-Meister aus Marseille auch noch
maßgeblich an der Entwicklung seines
Fluggerätes beteiligt.
Das Flyboard Air, produziert von
seiner Firma Zapata Racing, ähnelt
eigentlich eher einem Jetpack: Es wird
von Turbinen angetrieben und den
Treibstoff trägt der Fliegende auf dem
Rücken. Mit einer Fernbedienung
steuert er den Raketenrucksack.
Als wir Zapata einige Monate später
am Telefon zum offiziellen Weltrekord
gratulieren wollen, winkt er ab. „Dankeschön,
aber den habe ich inzwischen
um fast das Fünffache gebrochen“,
verkündet er. Neun Kilometer legt er
nun mit 140 km/h zurück. Während
er zuvor nur über Wasser flog, bewegt
er sich jetzt auch über Land. „Über
die Baumwipfel zu fliegen, das ist ein
wahnsinniges Gefühl“, sagt der 38-
Jährige. Auch die Unfallquote von
anfangs eins zu zehn ist seither auf
eins zu zehn Millionen gesunken.
„Damals wusste ich vor einem Flug
nicht, ob es vielleicht das letzte
Mal sein würde, meinen Sohn zum
Abschied zu küssen. Jetzt ist die Angst
der puren Aufregung gewichen.“
Dieser schnelle Fortschritt ist symbolisch
dafür, wie nah wir dem Traum
vom Fliegen inzwischen gekommen
sind. „Technisch sind wir soweit – in
drei Jahren könnte theoretisch jeder
mit dem Flyboard zum Supermarkt
fliegen“, sagt er. Die wahre Hürde sei
„Ich bin ein UFO“
“I can do what I want.
I am a UFO”
die Politik. „Regierungen scheuen
sich davor, etwas Neues auszuprobieren.“
Für Zapata selbst hat das auch
Vorteile: Noch regelt kein Gesetz das
Hoverboarden. „Ich kann machen, was
ich will. Ich bin ein UFO.“
Wie groß dennoch das Interesse
ist, zeigt das Angebot der US-Militärfirma
Implant Sciences, die Zapata
Racing kürzlich für 35 Millionen Euro
kaufen wollte. Er lehnte ab. „Wir sind
eben wie Vögel. Wir lieben unsere
Freiheit zu sehr.“
FRANKY ZAPATA SET a new world record on
30 April 2016 by flying almost two
kilometres on a hoverboard. Produced
by his firm Zapata Racing, the Flyboard
Air is a small platform you stand on,
powered by jet turbines. The user
carries the fuel on their back and steers
via a handheld remote.
When we tried to congratulate
Franky Zapata on his official world
record by telephone a few months later,
he brushed us off, saying, “Thank you,
but I’ve broken it fivefold since then.”
Zapata now travels nine kilometres at
140km/h. Previously he only flew over
water but he now travels over land as
well. “Flying over the treetops is an
incredible feeling,” says the 38-yearold.
The chances of having an accident
have plunged from an initial one in 10
to one in 10 million. “Back then I didn’t
know before a flight whether it might
be the last time I’d kiss my son
goodbye. Now, fear has given way to
pure excitement,” he says. “Technically
we are there – in theory, everyone
could be flying to the supermarket on a
Flyboard in three years’ time.” He
thinks politics is the real hurdle:
“Governments are afraid of trying
something new.” That, however, has its
advantages for Zapata himself. As yet,
there is no law regulating hoverboard
flights. “I can do what I want.
I am a UFO.”
A generous offer from a US military
firm shows the keen interest in
Zapata’s invention. Implant Sciences
recently wanted to buy Zapata Racing
for €35m, but Zapata turned them
down. “We’re just like birds. We love
our freedom too much,” he says.