Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
LEBEN<br />
Die Zahl der Zimmer geteilt durch zwei<br />
ergibt die Anzahl der Ruheliegen. Nur<br />
staatlich geprüfte Personen dürfen Hand an<br />
Sie legen (siehe P wie Profi). Ein echtes<br />
Wellnesshotel bietet zudem Entspannungskurse<br />
und eine gesunde Küche an. Und: Ein<br />
Wellnesshotel liegt niemals mitten in einer<br />
Stadt. Das wäre ein Widerspruch in sich.<br />
Gwie GERÄUSCHKULISSE<br />
Oft wehleidige bis an einen Fahrstuhl<br />
erinnernde Hintergrundmusik, von<br />
Walgesang bis Goa-Party, die dem Spa<br />
das oft etwas altbackene Image verleiht.<br />
Kommt man allerdings in den Genuss<br />
anderer Störfaktoren (siehe K wie<br />
Kindergeschrei), erscheint die Musik<br />
dann plötzlich doch sehr entspannend.<br />
hwie HEISS<br />
Wird es vor allem in der Sauna. Anfänger<br />
und Norddeutsche, die bei drei Grad und<br />
Sturm Sätze sagen wie: „Endlich ist es nicht<br />
mehr so heiß“, können mit dem Danarium<br />
beginnen, einer Schwitzvariante aus<br />
Kleopatras Zeiten (siehe D wie Dunst), in<br />
der „nur“ 60 Grad herrschen. Profis<br />
gehen in die finnische Sauna, in der es bis<br />
zu 100 Grad heiß wird. Aber Achtung, bitte<br />
die Sauna verlassen, bevor einen der Herzstillstand<br />
dazu zwingt (siehe X wie x-mal).<br />
Iwie IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT<br />
Einfach mal abschalten, finden Sie Ihre<br />
Mitte, lassen Sie sich verwöhnen. Typische<br />
Sätze, mit denen die Wellnessindustrie ihre<br />
Kunden zu locken versucht. Erreichen<br />
leider oft das Gegenteil. Phrasen gehören<br />
zur Wellnesswelt dazu, wie die Fotos von<br />
unerträglich schwer verliebten Paaren.<br />
jwie JARGON<br />
In der Spa-Welt wird eine<br />
eigene Sprache gesprochen.<br />
Für das grundlegende<br />
Angeberwissen gibt es<br />
dieses Lexikon. Gern<br />
geschehen.<br />
k<br />
wie KINDERGESCHREI<br />
Einer von vielen Störfaktoren, die anderen<br />
Spa-Besuchern den Aufenthalt gründ -<br />
lich vermiesen. Außerdem dazu gehören<br />
klingelnde Handys, maßregelnde Sitznachbarn<br />
und ausartendes Geknutsche.<br />
Lwie LISTE<br />
Unerlässliches Hilfsmittel, wenn es darum<br />
geht, an etwas zu denken. In diesem Fall<br />
die Packliste. Unbedingt mitzunehmen für<br />
einen erfolgreichen Spa-Aufenthalt sind:<br />
Badehose/Bikini, Lesestoff, Flip-Flops (für<br />
alle, die nicht auf vollgesogene Frotteeschuhe<br />
stehen), Sportsachen (man weiß ja<br />
nie, vielleicht überkommt es einen) und<br />
für die Ladys Bürste, Haargummis und<br />
Waschgel zum Abschminken.<br />
M wie MASSAGE<br />
Beliebteste aller Spa-Anwendungen.<br />
Anfänger sollten mit der schwedischen<br />
Version beginnen. Das ist die, die allgemein<br />
als „normal“ empfunden wird. Gegen<br />
Verspannungen helfen außerdem die Deep<br />
Tissue und die Thai-Massage. Ölig wird’s bei<br />
der Abhyanga, einer klassischen Entspannungsmassage.<br />
Deswegen nicht geeignet<br />
für Menschen, die vor Massagen fragen, ob<br />
sie ihre Kleidung anlassen können. Können<br />
sie nicht (siehe N wie nackt). Den exotischen<br />
Höhepunkt bietet die Lomi Lomi, eine<br />
hawaiianische Entspannungsmassage<br />
Mmit Untermalung von Hula-Klängen.<br />
Niemand erwartet übrigens, dass Sie<br />
während einer Massage ein Gespräch über<br />
die aktuelle Weltlage beginnen, also Augen<br />
zu, Gedanken aus.<br />
n<br />
wie NACKT<br />
Körperliche Erscheinung ohne Klamotten.<br />
In jeder Sauna Pflicht. Wer sich dabei<br />
unwohl fühlt, darf ein Handtuch tragen. Ja,<br />
genau, das ist das, was sich im Laufe eines<br />
Spa-Besuchs zu einem kalten Waschlappen<br />
verwandelt und oft an Garderobenhaken<br />
heimlich getauscht wird. Für Ganzkörperbehandlungen<br />
gibt es einen Einwegslip<br />
aus Papier. Klingt schrecklich? Dann<br />
buchen Sie eine Thai-Massage ohne Öl.<br />
Dafür bekommen Sie Kleidung gestellt.<br />
O<br />
wie ODEUR<br />
Geruchsexplosionen freiwilliger und<br />
unfreiwilliger Art, die zu jedem Spa-Besuch<br />
dazugehören. Den positiven wird der<br />
Duft von Kräutern und ätherischen Ölen<br />
zugeschrieben, etwa im Odorium, einem<br />
Duft inhalationsraum, oder der von frischen<br />
Saunaaufgüssen. Die unfreiwilligen? Nun ja,<br />
das können Sie sich sicher denken.<br />
P wie PROFIS<br />
Menschen, die wissen, was sie tun. Sehr<br />
zum Leidwesen der Erholungssuchenden<br />
kann sich jeder, der einen Wochenendkurs<br />
besucht hat, an eine Massageliege stellen<br />
und loslegen. Fragen Sie also nach der<br />
Ausbildung. Berufsbezeichnungen, die<br />
auf eine qualifizierte Behandlung hoffen<br />
lassen, sind staatlich geprüfter Physio-<br />
Masseur, medizinischer ptherapeut,<br />
Bademeister oder im Beautybereich:<br />
ausgebildete Kosmetikerin.<br />
Q<br />
wie QUATSCH<br />
Angeblich wohltuende Behandlung, die<br />
in erster Linie aber vor allem eines ist:<br />
marketingtauglich. Dazu gehören beispielsweise<br />
das Fisch-Spa, bei dem kleine<br />
bemitleidenswerte Fische die Hornhaut<br />
menschlicher Käsefüße abknabbern<br />
müssen, oder auch die Schokoladenmassage.<br />
Beide sollten an den Ort ihres<br />
Wirkungsgrads zurückkehren: ins Nichts.<br />
54 dbmobil.de<br />
02/2017<br />
55