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Es gibt dieses eine sie,<br />
Haus in Bristol, das regelmäßig Spaziergänger<br />
aus der Nachbarschaft noch vor<br />
Kurzem sehr neugierig gemacht haben<br />
dürfte. Wer auf dem Weg zur Arbeit, zum<br />
Bäcker oder beim Morgen-Gassi mit dem<br />
Hund daran vorbeikam, konnte pünktlich<br />
ab halb neun Klaviermusik hören, die<br />
bis zum späten Nachmittag nicht enden<br />
sollte. Die Töne perfekt angeschlagen,<br />
immer wieder die gleichen Stücke. Wohnte<br />
hier, wo vormals Stille herrschte, nun<br />
eine Virtuosin?<br />
Man könnte die Schriftstellerin Gilly<br />
Macmillan als solche bezeichnen, wenn<br />
auch nicht am Klavier. Die englische<br />
Schriftstellerin hat nach ihrem Überraschungserfolg<br />
„Toter Himmel“ (Original:<br />
„What She Knew“), der auf der „New York<br />
Times“-Bestsellerliste landete, nun ihren<br />
neuen Roman „Perfect Girl – Nur du<br />
kennst die Wahrheit“ veröffentlicht (DB<br />
MOBIL präsentiert exklusive Auszüge auf<br />
den folgenden Seiten). Darin beschreibt<br />
02/2017<br />
DIE GANZE<br />
KLAVIATUR DER<br />
SPANNUNG<br />
In „Perfect Girl“, unserer Buchpremiere des<br />
Monats, erzählt Gilly Macmillan, wie ein Fehler in<br />
der Jugend das ganze Leben zerstören kann<br />
wie das Leben eines hochbegabten<br />
Teenagers, Zoe, die am Piano gerade erst<br />
zu ihrer Meisterlichkeit gefunden hat, zerfällt.<br />
Ein dunkles Geheimnis aus ihrer<br />
noch jungen Vergangenheit, das eigentlich<br />
nie hätte bekannt werden dürfen, bedroht<br />
schließlich ihre ganze Familie.<br />
Macmillan, die Kunst und Kunstgeschichte<br />
in Bristol und London studiert<br />
hat, wirft im Roman die Frage auf, ob man<br />
in der heutigen Zeit der digitalen Kommunikation<br />
ein Geschehnis für immer<br />
unter Verschluss halten kann.<br />
Um sich selbst besser in ihre Figuren<br />
hineinfühlen zu können, hörte Macmillan<br />
während der Schreibphase unentwegt<br />
Aufnahmen von Pianostücken, wie sie in<br />
Interviews verrät. Schon bei ihrem ersten<br />
Roman hatte sie mit dieser Technik gute<br />
Erfahrungen gemacht und gleich mehrere<br />
Playlists angelegt – je eine für jeden Charakter.<br />
Beim Schreibprozess von „Perfect<br />
Girl“ darf man sich diesen Trick auch als<br />
Beruhigungsmittel vorstellen, das den<br />
Kopf der Autorin für die hochkomplexe<br />
Planung des Plots freihielt.<br />
Denn innerhalb von nur 24 Stunden<br />
zerbricht in dieser Geschichte das komplette<br />
Leben von Zoe, und Macmillan versteht<br />
es, die Spannung stets hochzuhalten,<br />
dem Leser die Einblicke in das ganze<br />
Ausmaß nur häppchenweise zu präsentieren,<br />
wie beim Entblättern einer Artischocke<br />
– bis das Herz offen daliegt.<br />
Diese Form des Schreibens bedarf einer<br />
Menge Nachbearbeitung und Verdichtung.<br />
Macmillan, die einst durch Peter<br />
Høegs „Fräulein Smillas Gespür für<br />
Schnee“ für das Genre des Thrillers begeistert<br />
wurde, sagte einmal, dass es ihr<br />
entgegengekommen sei, dass ihr erstes<br />
Buch in der Schreibphase von „Perfect<br />
Girl“ noch nicht veröffentlicht war. Es<br />
brauchte Ruhe, eine dichte und spannende<br />
Schreibe und eine Menge Pianomusik<br />
im Kellerzimmer dieses Hauses in Bristol,<br />
damit Macmillan mit „Perfect Girl“ ein<br />
Genrewerk vorlegen konnte, das sich vor<br />
seinen Vorbildern nicht zu verstecken<br />
braucht.<br />
Auf den folgenden Seiten lesen Sie<br />
exklusive Auszüge aus „Perfect Girl –<br />
Nur du kennst die Wahrheit“ von Gilly<br />
Macmillan, unserem Buch des Monats<br />
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