Naturhistorica 151
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Die Häufigkeit und Verbreitung von Libellenarten in Niedersachsen<br />
105<br />
Abb. 3 Brachytron pratense, eine Art der Tiefebene<br />
(durch Bodenabbau entstandener Weiher,<br />
Altwarmbüchen).<br />
der in Niedersachsen bekannter maßen<br />
häufigen Arten wie Ischnura elegans und<br />
Coenagrion puella die intensive Bearbeitung<br />
des gesamten Artenspektrums an.<br />
• Die Höhe der Rasterfrequenzen der Libellenarten<br />
ist u. a. vom Erfassungsgrad<br />
der gemeldeten Raster abhängig. Je unvollständiger<br />
die gemeldeten Artenlisten<br />
sind, desto niedriger sind im Durchschnitt<br />
die Rasterfrequenzen. Aus den<br />
im Rahmen anderer Kartierungen bzw.<br />
Erfassungen ermittelten relativen Häufigkeiten<br />
der Libellenarten ergeben sich<br />
grobe Anhaltspunkte, dass derartige Verzerrungen<br />
im vorliegenden Datenmaterial<br />
nur in geringem Maße in Erscheinung<br />
treten.<br />
So konnten Patrzich et al. (1990) für<br />
230 Stillgewässer im Landkreis Gießen,<br />
die gemäß des Eindrucks des Kartierers<br />
vollständig erfasst waren, nur vier Arten<br />
mit Stetigkeiten von mindestens 50 %,<br />
acht Arten von 50 % bis 25 %, neun Arten<br />
von 25 % bis 10 % und 14 Arten mit<br />
Stetigkeiten von unter 10 % feststellen.<br />
Aus dem Datenmaterial des Tierartenerfassungsprogramms<br />
kann für Ischnura<br />
elegans, die in Nieder sachsen die häufigste<br />
Libellenart ist, immerhin eine Rasterfrequenz<br />
von 65 % festgestellt werden.<br />
Diese Werte sind fast doppelt so<br />
hoch wie die aus den Daten der „Artenschutzkartierung<br />
Bayern“ ermittelte<br />
relative Häufigkeit. Mit 35% erreicht<br />
Ischnura elegans in Bayern die höchste<br />
Fundortfrequenz aller Arten (Reich &<br />
Kuhn 1988; vgl. auch Mandery 1988).<br />
Aufgrund der folgenden Überlegungen<br />
ist aber zu erwarten, dass die ermittelten<br />
<strong>Naturhistorica</strong> BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER <strong>151</strong> · 2009