Naturhistorica 151
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138 Holger Sonnenburg<br />
Abb. 9 Die Moor-Sklavenameise Formica picea ist<br />
die Art mit der engsten Bindung an das Hochmoor<br />
unter allen nachgewiese nen Ameisenarten.<br />
Foto: M. Sorg.<br />
nachgewiesen werden (Anhang 1). Die relativ<br />
geringen Fangzahlen von F. picea an<br />
manchen untersuchten Standorten spiegeln<br />
nicht die tatsächliche Häufigkeit<br />
der Art wider. Tatsächlich ist die Oberflächenaktivität<br />
dieser Art relativ gering,<br />
da ein großer Teil der Nahrung unter der<br />
Oberfläche gefunden wird, nämlich Pilze<br />
und Wurzellaus-Ausscheidungen (Bönner<br />
1915, Skwarra 1929a, b). Manuelles<br />
Nachsuchen erweist sich jedoch als äußerst<br />
effektiv, sobald man ein Suchbild für die typischen<br />
Neststrukturen entwickelt hat. Am<br />
Standort HM-08.1 wurden während einer<br />
Begehung zahlreiche Nester im Abstand<br />
von nur zwei bis drei Metern gefunden,<br />
obwohl nur acht Arb. in den Bodenfallen<br />
gefangen wurden, was auf die begrenzte<br />
Aussagekraft von BF-Ergebnissen bei<br />
dieser Art schließen lässt. Im OM wurde<br />
die Art besonders zahlreich im Südwestbereich<br />
(OM-07.1), daneben aber auch auf<br />
einer Fläche im Süden (OM-07.4) nachgewiesen.<br />
Im BM zahlreiche Nestfunde<br />
auf der baumfreien östlichen Hochfläche<br />
(Abb. 6). Dort auch diverse Nester in Polytrichum-Bulten<br />
mit lockerem Glockenheiden-Bewuchs,<br />
oft in Sphagnum-Bulten<br />
mit Glockenheiden-/Moosbeeren-/<br />
Wollgras-Bewuchs. Zahlreich im Bulten-<br />
Schlenken-Komplex westlich des Muswillensees.<br />
Vermutlich wurde die Art an anderen<br />
Stellen im HM und OM methodisch<br />
bedingt nicht mit erfasst. Ein lockerer Gehölzbestand<br />
aus Kiefern und Birken wird<br />
im HM und OM toleriert. Zu starke Gehölzbeschattung<br />
ist der Art jedoch abträglich<br />
(Seifert 2007).<br />
<strong>Naturhistorica</strong> BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER <strong>151</strong> · 2009