Naturhistorica 151
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Die Ameisenfauna der<br />
Hannoverschen Moorgeest<br />
Holger Sonnenburg<br />
Zusammenfassung<br />
Die Ameisenfauna der Hannoverschen<br />
Moorgeest wurde erstmalig untersucht.<br />
Für die untersuchten Moorkomplexe können<br />
insgesamt 26 Ameisenarten angegeben<br />
werden. Die mit höherem methodischem<br />
Aufwand bearbeiteten Gebiete Helstorfer<br />
und Otternhagener Moor erwiesen sich als<br />
besonders artenreich. Das vorgefundene<br />
Artenspektrum kann als typisch für heutige<br />
nordwestdeutsche Moorlandschaften<br />
und Moor-Degenerationsstadien angesehen<br />
werden. Hervorhebenswert ist das<br />
Vorkommen der stark gefährdeten Formica<br />
picea Nyl. in allen Untersuchungsgebieten,<br />
was die Bedeutung der hochmoortypischen<br />
Erico-Sphagneten unterstreicht.<br />
Im Otternhagener Moor wurde als Rarität<br />
Harpagoxenus sublaevis (Nyl.) nachgewiesen.<br />
Die größte Artenvielfalt konnte<br />
im Bereich der trockenwarmen, lückig bewachsenen<br />
Torfdämme mit Totholzanteilen<br />
festgestellt werden, wo jedoch Hochmoorspezialisten<br />
fehlen. Somit kommt den<br />
Mooren eine Bedeutung für Ameisenarten<br />
zu, deren ökologische Ansprüche bei<br />
Moorschutzkonzepten bislang wenig Berücksichtigung<br />
fanden.<br />
Einleitung<br />
Hochmoore gehören zu den faunistisch<br />
am besten charakterisierten Biozönosen<br />
(Rabeler 1967). Die wichtige<br />
ökologische Stellung von Ameisen in<br />
Moorökosystemen ist schon früh erkannt<br />
worden und war Gegenstand ausführlicher<br />
<strong>Naturhistorica</strong> BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER <strong>151</strong> · 2009